01.10.2020 – Auszeit
Ich wollt nur mal Hallo sagen.
So langsam bekomme ich wieder ein wenig Stabilität. Ein wenig Boden unter die Füße. Den hatte ich verloren. Den hat es mir einfach weggezogen.
Jeder Tag ein Kampf gegen die trüben Gedanken, gegen die dunkle Seite.
Manche Tage sind gut. Durchweg. Manche Tage fangen schon mit dunklen Gedanken an. Dann wird es schwer. Manche Tage sind durchmischt. Da wechseln die trüben und guten Phasen sich ab.
Ich versuche die Tage zu nutzen. Mit Dingen, die mir gut tun bzw. mit Dingen von denen ich denke, dass sie mir gut tun. Ohne Zwang. Ohne Druck. Ohne den Gedanken „das müsste mal gemacht werden“.
Manchmal hat es den Nebeneffekt, dass es dann auch Dinge sind, die schon lange auf der Agenda stehen. Fenster putzen und Umtopfen einiger Pflanzen zum Beispiel. Gestern hatte ich keine Lust den sonnigen Tag im Haus zu verbringen. Zuerst saß ich in der Sonne, trank meinen Morgenkaffee. Eine ganze Weile saß ich so da, schaute in den blauen Himmel, tankte die Wärme der Sonnenstrahlen. Streunte durch den Garten. Sah einen Marienkäfer. Wunderschön. Erfreute mich an einer Sonnenblume, die mir scheinbar freundlich zunickte und nur für mich zu blühen schien. Vor einiger Zeit war der Hauptstengel abgebrochen. Darunter hatte sich ein Trieb gezeigt. Ich ließ den abgebrochenen Sängel stehen. Jetzt ist der Trieb gewachsen und hat drei Blüten bekommen. Einer der Blütenköpfe zeigt direkt in den Garten, statt nach Osten in Nachbarsgarten.
Ich sehe die kleinen Dinge und kann mich daran erfreuen, dann spüre ich, dass die dunkle Seite gerade keine Macht hat.
Spontan entschied ich mich die Palme umzutopfen. Während des Umtopfens bekam ich Lust die Gartenmöbel zu reinigen und Fenster zu putzen. Eigentlich wollte ich auch nur das eine Fenster putzen, dann kam ein Teil der Kellerfenster noch dazu. Es hat sogar Spaß gemacht. Ich hatte sogar Freude daran. Freute mich über die sauberen Fensterrahmen und Fenster. Normalerweise ist das eher eine Tätigkeit, die ich sehr ungern mache. Sehr sehr ungern.
Zum Abendmahl gab es Spiegeleier mit Speck für MonAmour. Für mich Rührei mit Speck, etwas gebratenen Kartoffeln, Champignons und Tomaten. Eigentlich ein südafrikanisches Frühstück.
Auch etwas, was die Auszeit gebracht hat. Ich koche wieder vermehrt richtiges Essen.
Gestern war ein guter Tag.
Schön. Möge es so weiter gehen.
Es wird jeden Tag ein wenig besser. Und die guten Tage werden mehr.