Vor ein paar Wochen wurde ich angeschrieben, ob ich noch Interesse an der Multiplikatorenstelle hätte. Na klar doch. Hatte ich. Eine Woche später dann die Zusage. Jetzt bin ich kdc. Kita.Digital.Coachin. Ab Oktober darf ich 5 Kitas auf ihren Weg in die digitale Medienkompetenz mit Kindern begleiten.
Nein, es geht nicht darum Kinder einfach ein Gerät in die Hand zu drücken, mit dem sie sich dann beschäftigen können, sondern darum digitale Geräte als Werkzeuge zu benutzen. Selbst Filme zu drehen, wer weiß, wie schwierig es ist Interviews zu filmen und Filme zu drehen, der weiß auch, dass dafür mehr braucht als nur eine Kamera auf deren Knopf man drückt. Es geht darum selbst Hörspiele aufzunehmen und zu erfinden. Medienkompetenz hat auch viel mit Schutz zu tun. Datenschutz, Kinderschutz.
Ich bin sehr aufgeregt, weil auch ich erst einmal diese ganze digitalen Medienwerkzeuge kennenlernen muss. Bisher habe ich nur versucht Termine zu vereinbaren, in denen ich dann 10 Menschen all das, was ich jetzt noch nicht kann, beibringen. Learning by Doing.
Brötchen verdient
Anfang der Woche hatte ich einen Präsenztermin. Vorher fleißig mit den Kunden telefoniert, um ihre Anliegen zu hören und den Workshop auf ihre Themen auszurichten.
Am Ende der letzten Woche ereilt mich eine Mail, im Ort ist Kirchweih, die Parkplatzsituation schwierig. Vor Ort stellt sich heraus, dass der Ort komplett abgeriegelt ist. Ich versuche mein Glück indem ich mich durch enge Gassen schlängle. Ich ende jedesmal vor der gleichen Engstelle. Auf der einen Seite ein Betonpfosten auf der anderen Seite ein Betonblock. Theoretische und auch praktisch hätte ich durchgepasst. Allerdings auf beiden Seiten knapp 5 bis 10 cm Abstand zwischen meinem Auto und den Betonhindernissen.
Nachdem ich dort zum zweiten Mal stehe und wieder wende, die Zeit dahinschwindet, frage ich eine Passantin, wie ich denn zu dem Parkplatz komme, der mir genannt wurde. Sie versteht zwar, was ich will, kann mir jedoch keine Auskunft geben. Der Zufall will es, dass mir ein Straßkehrfahrzeug entgegenkommt, dahinter ein Auto. Ich frage, wie ich dahin komme. Er fragt, mich woher ich komme. Ich gebe Auskunft. Er sagt, die Dame hinter ihm in dem Auto muss auch dahin, er guckt mal, ob man da durchkommt. Ich wende fahre hinter den beiden her.
Er fährt durch, sie visiert und fährt mit weniger als Schrittgeschwindigkeit durch die Engstelle, es wird aber schon verdammt eng. Dann gibt sie Gas und ist weg, er gibt ebenfalls Gas und ist weg. Ich stehe vor der Engstelle, weiß, dass ich theoretisch durchpasse, habe jedoch große Sorge um mein Auto. Eine falsche Bewegung und ich habe rechts oder links Schrammen. Ich wende wieder und Stelle mich auf den Parkplatz bei der Einmündung der Straße, die mitten durch den Ort führt und direkt zur Kita. Vom Parkplatz bis zur Kita sind es 800 Meter. Der Blick auf die Uhr verrät, ich komme zu Fuß genau um Punkt an.
Auto geparkt. Alles, was ich nicht unbedingt brauche, bleibt im Auto. Übrig bleibt, der Koffer mit den Materialien und dem Beamer, die Tasche mit weiteren Materialien,die Moderationstasche und die Laptoptasche. Moderationstasche und Laptoptasche passen auf den Koffer. Mit seinen vier Rollen ist er auch gut zu schieben. Die andere Tasche über die Schulter. So mache ich mich auf den Weg und es ist bereits um 8:40 gut temperiert.
Ich laufe an Bierbänken und geschlossenen Buden vorbei, komme an der Einmündung vorbei, die mich zu diesem Parkplatz geführt hätte. Als ich bei der Kita ankomme läuft mir der Schweiß in Strömen den Körper herab. Die Kita befindet sich direkt bei einer Schule. Im Pausenhof wird gerade ein Hindernisparcour aufgebaut. Ich frage, wie ich zur Kita komme. Die Lehrerin sagt, klingel Sie mal dort, dann kommen Sie zum Sekretariat. Ich klingel. Nichts tut sich. Mir wird es zu doof. Ich rufe in der Kita an, gebe meinen Standort durch und bekomme die Auskunft, dass ich auf dem oberen Pausenhof stehe, und man mich abholt.
Begrüßung. Wo ich denn parke? Ich erkläre. Mir wird der Koffer abgenommen, weil wir noch Treppen zur Kita runter müssen.
In der Kita, die Frau aus dem Auto, die zweite Referentin. Für den einen Teil der Kita, ich bin für den anderen Teil zuständig. Ich darf mit dem Aufzug in den unteren Stock fahren. Dort im Raum sind sie noch mit Tisch aufstellen und herrichten beschäftigt. Beginn: 9:30 Uhr. Ich bin also noch pünktlich. Baue meine Sachen auf. Bekomme einen Krug Wasser. Wische mir den Schweiß ab und schaffe eine anständige Begrüßung.
Am Nachmittag dann, wir hören eher auf, auch wegen der Hitze, bekomme ich wunderbare Rückmeldungen und einen sehr hübschen Blumenstrauß, dazu eine von den Kindern genähte Tasche, auch sehr hübsch.
Der Koffer wird mir wieder nach oben getragen. Danach versuchte ich Blumenstrauß und Taschen samt Koffer zum Auto zu bugsieren. Es gelang ganz gut ohne den Blumenstrauß zu sehr zu beschädigen. Immer wieder mal Zwischenstopps. Inzwischen hatte die Kirchweih ihren Betrieb aufgenommen. Es war jedoch noch wenig los.
Im Nachhinein hätte ich mir einfach gewünscht, mir hätte jemand gesagt, ich solle von der anderen Seite ins Dorf fahren. Dann hätte ich einen Parkplatz vor der Tür gehabt und wäre ohne gesperrte Straßen einfach vor die Kita gefahren. Ich hätte allerdings schon im ersten Dorf auf dem Weg abbiegen müssen, bzw. im nächsten Dorf nachdem Dorf. Beide Wege hätten mich zur Kita gebracht, nur der direkte Weg eben nicht.
Mein Learning: Alle Wege rund um die Stätte des Geschehens anschauen und Ausweichroute nehmen.
Schreibtischarbeit
Den Dienstagvormittag verbrachte ich mit Aufräumen und Mails bearbeiten, ein wenig Termine jonglieren und schon war Mittag und Zeit sich auf den Weg zu machen.
Der erste Juli war zufällig auch der erste Dienstag im Juli, an dem ein Oldtimertreffen in der Stadt stattfindet, in der ich mein zweites Studium absolvierte. Vorher fuhren wir noch bei der Werkstatt eines Freundes vorbei, der inzwischen eigentlich in Rente ist und nur noch ausgewählte Kunden bedient. Wir brauchten eine Klimafüllung. Da MonAmour dafür kein Gerät hat, bat er den Werkstattfreund. Die Klimanlage des Autos bekam eine frische Füllung und jetzt können wir wieder richtig kalt im Auto machen. Wir haben es gleich getestet.
Ankunft Oldtimertreffen
Ja, unser jüngster ist jetzt 31. Erst hielt uns der Security auf, der meinte, was wir denn hier wollten. Dann fragte die Mitarbeiter*in der Firma nach dem Fahrzeugschein. Denn auf das Gelände dürfen nur Oldtimer. Und ja, unser jüngster ist jetzt 31 Jahre alt. Abgesehen davon, mag unser Auto sehr jung erscheinen, doch war es das einzige mit alten Kennzeichen. Kein Eurozeichen und kein D.
Das Oldtimertreffen war wieder sehr schön trotz Hitze. Es ist immer sehr schön über das Brauereigelände zu streifen, Autos und Leute zu begucken und den ein oder anderen Plausch zu führen. Ein Gewitter dürfte das Treffen dann spontan beendet haben. Wir waren gerade bei unserem Auto, als dicke Tropfen vom Himmel fielen. Daher beendeten wir das Treffen und fuhren über Land nach Hause. Da wir kurz nach dem Start in einen kräftigen Regenschauer gerieten, orakelten wir, dass das Treffen sich wohl damit auflöste. Einige hatten ihre Cabrios mit offenem Verdeck abgestellt. Gegen 22 Uhr waren wir dann wieder Zuhause und genossen die kühlere Nachtluft.
Bilder werden nachgereicht.