24.02.2022 – Sprachlos – Nachtrag
Es ist Abend. Der Blobbeitrag geschrieben und online. Die Wäsche wartet, schon seit zwei Wochen. Inzwischen sind es auch schon zwei Körbe. Ich stelle das Bügelbrett auf, stecke das Bügeleisen in die Steckdose. Schalte den Fernseher ein. Es ist 18 Uhr und ich erfahre, dass wir Krieg haben.
Ich höre dem Bundeskanzler zu. Konzentriere mich auf seine Worte. Nebenher bügle ich die Wäsche. Ich muss mit den Händen was tun. Die Sorge vor einem Krieg begleitet mich schon seit Wochen, die Kriegsangst lauerte bereits. Tränen möchten empor steigen. Stoisch bügel ich weiter, höre den verschiedenen Sprechern zu.
Bilder aus Fotoalben und Bildbänden vom ausgebombten Städten steigen hoch, erinnerte Erzählungen meiner Großeltern sind plötzlich da. Flucht und Vertreibung. Flucht auch in den Fernsehbildern.
Dann sitzt plötzlich dieser Größenwahnsinnige im Bild und droht.
Später höre ich Annalena Baerbock zu. Wie so viele andere schon schrieben, denke auch ich, diese neue Regierung hatte sich ihre erste Amtszeit auch anders vorgestellt. Frau Baerbock schafft es klar zu bleiben, sie schafft es sogar, dass sich neben der Kriegsangst auch Hoffnung und Vertrauen regt. Auch wenn sie deutlich sagt, dass wir jetzt im Krieg sind.
das stimmt, frau baerbock war für mich ein hoffnungsschimmer, so klar und konsequent, obwohl die beiden redakteure sie sehr unter druck setzten. so kann man hoffnung pflegen und gleichzeitig grenzen setzen. und wir müssen wach bleiben, unsere demokratie ist ein kräftiges, aber zartes pflänzchen, lebt nur mit uns und unseren nachbarn.
Ja das stimmt, die Demokratie ist ein zartes Pflänzchen.