31.12.2020 – Silvester
Ihnen allen ein gesundes 2021.
Ruhig und Still
Ruhig und Sitll war es diesmal. Ich war sehr müde und fand es sehr beruhigend, dass es ein eingeschränktes Böllerverbot gab. Deshalb hatte ich auch kein schlechtes Gewissen, dass ich noch vor Mitternacht ins Bett ging.
Irgendwann hörte ich „Happy New Year“ aus dem Fernseher. „Ach, sieh an. Jetzt ist es wohl so weit“, dachte ich. Es wurde ein wenig geböllert – was die Menschen wohl noch so hatten oder kaufen durften. MonAmour ging in die oberen Stockwerke. Ich überlegte noch, ob ich nochmal aufstehe. Blieb dann aber doch lieber unter der wohlig warmen Decke. MonAmour kam dann auch schnell wieder. Sonst begucken wir vom Dach aus das Feuerwerk und stoßen mit Sekt auf das neue Jahr an. Heuer halt mal anders.
Kein Jahresrückblick stattdessen große Enttäuschung
Es war überhaupt ein wenig seltsam. Jedoch sehr entspannt. Normalerweise fahren wir am Morgen des 31.12. Brötchen, Grillfleisch und Bratwürste kaufen. Dann zum Fliegerlasplatz. Silvesterfeuer und letztes Fliegen. Dieses Jahr war es für uns der letzte Vereinstag. MonAmour ist ja aus guten Gründen ausgetreten. Gen Elf Uhr brachen wir denn doch noch auf. „Nur mal gucken“. Wir trafen tatsächlich auch jemanden an. Der Haufen, der sich in den letzten Monaten in der Feuerstelle gesammelt hatte, war bereits verbrannt. Ein kleiner Rest gab noch etwas Wärme. Wir blieben dann doch länger als geplant. Unterhielten uns. Bekamen die neuesten Nachrichten mitgeteilt. Nun ja. Was soll ich sagen? Für uns haben sich jetzt ein paar Puzzlestücke zu einem Bild zusammengefügt. Manches wurde jetzt klarer und gleichzeitig sind wir ziemlich enttäuscht. Enttäuscht von ein paar Menschen, die es vorzogen fadenscheiniges Blabla von sich zu geben, anstatt von Anfang an zu sagen, was ihre wahren Beweggründe für diese Entscheidungen sind, die sie am Ende getroffen haben. Wir werden uns wohl noch von einem der Menschen trennen. Die Enttäuschung ist zu groß. Das Vertrauen für ein ehrliches Miteinander verbraucht.
Weiteres Autowandern und Nachtspazieren
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im Auto. Wir fuhren ein wenig über Land. Besuchten eine Waldhütte. Liefen ein wenig durch die Dunkelheit. Redeten. Versuchten irgendwie mit unserer Enttäuschung und Betroffenheit umzugehen. Ließen uns aber nicht die gute Laune verderben und genoßen unsere Fahrt, das Laufen. Den Anblick auf die heller werdenden Lichter in den Dörfern unter uns, als wir so auf dem Hügel standen. Spürten die Ruhe. Die Stille.
Zuhause gab es die restlichen Rouladen von gestern mit Spätzle. Am Tag vorher hatten wir Klöße dazu.