23.10.2020 – Grün, gelb, orange, rot, dunkelrot
Ampelphase oder Farbpalette
Wir hätten da noch ein paar Farben im Angebot, oder? Vielleicht orientieren sich die Menschen ja auch an den Herbstfarben.
Mich erreicht eine Nachricht: „Wir haben jetzt dunkelgelb“. Die Aussage ist verbunden mit der Frage, ob ich denn dann noch kommen könne. Theoretisch ja, praktisch wäre mir ein virtuelles Treffen lieber. So schreibe ich es zurück. Ich würde denn auch einen virtuellen Raum reservieren. Vielleicht klappt es ja. Wir könnten noch an der technischen Ausstattung scheitern.
Anstrengend
Heute Schreibstube. Der Tag an sich begang entspannt. Denn MonAmour spielte Taxi. Er fuhr mich in die Arbeit und holte mich auch wieder ab. Das war schön.
Beobachtung seit Mittwoch: weniger Verkehr auf den Straßen. Vermutlich sind wieder mehr Menschen aufgrund der #aktuellensituation im Home Office. Von 10 bis 14 Uhr dann Videokonferenz. Danach war ich so durch, als hätte ich versucht ohne Training einen Marathon zu laufen. Nur, dass es der Kopf war, der außer Atem war, weniger der Körper. Da hat es gut gepaßt, dass ich noch was am Kopierer zu tun hatte. Einfache Tätigkeiten, mehr war danach nicht mehr drin. Dann „mein Taxi“ bestellt.
Wir fuhren ein wenig über Land. Mir kam das sehr entgegen. Einfach sitzen und gucken. Der Weg führte uns auch zum „Fliegerlasplatz“. Wir liefen eine Platzrunde. Viele Pilze auf der Wiese, bestimmt auch essbar. Ich sammelte zwei auf. Die Würmer jedoch waren schneller. So ließen wir sie stehen.
Die frische Luft tat gut, machte den Kopf wieder frei.
Auf dem Weg nach Hause beschließen wir am Imbiss vorbei zu fahren und ein Hendl mit Pommes mitzunehmen. Die ursprüngliche Idee war eigentlich ein Gröstl zu machen. Doch wir waren faul.
Scheinbar hat es dort einen Freitagsstammtisch. An den Seiten der Bude standen 20 Menschen, die sich alle kannten. Die Theke für die Essensausgabe war frei. Wir konnten gut Abstand halten, vorsichtshalber trugen wir auch Maske. Doch mir wird langsam klar, wie es zu den aktuellen Zahlen kommt. Nein, es waren nicht die jungen Menschen, sondern Menschen, in unserem Alter. Also doch jung, irgendwie.
„Normalerweise, sagt der Mann im Imbiss, „steht er auf dem Volksfest, diversen Kirchweihen, am Christkindlmarkt. Vielleicht, bleibt er hier. Denn ob der Christkindlmarkt stattfindet ist fraglich. Sie wissen schon, die Zahlen sie steigen“.
Alle Richtungen und irgendwie entspannt
Eine Initiativbewerbung geschrieben. Mich ernsthaft gefragt, ob ich wirklich noch in meinem jetzigen Beruf arbeiten möchte. Ich stehe an einer Weggabelung, irgendwie. Kennen Sie diese Schilder auf denen steht: „Alle Richtungen“. So ungefähr fühle ich mich. Ich weiß gerade nicht, welche Richtung ich gehen will. Rechts, Links, gerade aus, schräg nach oben oder doch schräg nach unten?
Gleichzeitig bin ich seltsam entspannt, dafür dass ich nicht weiß, wie es ab Januar weitergeht. Irgendwie seltsam.
Ich habe Post von der Agentur für Arbeit bekommen. Heute wollte ich der Forderung, meinen Account freizuschalten und mit meinem Ausweis zu identifizieren, nachkommen. Doch leider funktioniert gerade die Anmeldung nicht. Schade.
H. holt auch mal ab und an ein Hendl, vielleicht 2-3mal im Jahr.
Beruflich? Es wird weiter gehen und eine Pause im nächsten Jahr schadet auch nicht. Wir sind doch abgesichert (= privilegiert), oder?
Ja, eine Pause wäre ganz gut. Die soziale Absicherung ist, denke ich, ein Teil meiner Entspanntheit.