09.04.2021 – Jubel, Regidiert und gesendet
MonAmour telefonierte, erst mit dem Zinker, dann mit dem Teilelieferer und plötzlich war spontaner Aufbrauch. Während er telefonierte, versuchte ich die letzten Sätze zu schreiben. Spontan, wie ich so bin, brach ich ganz spontan mit ihm auf. Okay, wir mussten sowieso Wasser kaufen. Bevor wir jedoch zum Getränkedealer fuhren, erst mal Zinker, der macht um 12 Uhr Mittag. Wir waren um halb da. Dann fuhren wir zum Übergabeort. Der Teilelieferant hatte die Teile für MonAmour am Übergabeort hinterlegt. MonAmour holte eine große Tüte raus und legte eine kleine Tüte rein. Verschloss den Ort wieder und wir fuhren noch ein wenig durch den wunderbaren Sonnenschein.
Unterwegs stellte ich fest, dass ich, seitdem ich nicht mehr arbeite, also in Festanstellung, ich wesentlich entspannter bin. Früher hätte mich so ein spontaner Ausflug in ein Dilemma gebracht. Während ich es genossen hätte mit rumzufahren, wäre innerlich der Film „Eigentlich hättest Du zu tun“ abgelaufen. Heute kann ich es zumindest für eine Weile genießen.
Wir kamen bis zum Möninger Berg. MonAmour erzählte, dass dort früher der Schwieger mit seinen Flugfreunden Segelflugmodelle segeln ließen. Am Möninger Berg steht auch die Wallfahrtskirche zu den 14 heiligen Nothelfern. Wir liefen ein wenig um die Kirche herum, ein wenig im Ringgraben mit seinem Kreuzweg. Um die Kirche herum stehen verteilt ein paar Bänke, auf eine davon setzten wir uns, genossen die Sonne und den Ausblick. Nicht nur wir waren davon fasziniert, dass man von dem Platz aus bis nach Nürnberg-Schweinau zum Fernsehturm gucken konnte. Auch eine Familie, die mit ihren Kindern, den Berg (für Menschen am Alpenrand ein Hügelchen) erwanderte, faszinierte diese Tatsache.
Wir genoßen die Aussicht und die Bank sehr. Vielleicht denken wir ja mal daran, und wir packen Baguette, Käse, Wurst, Oliven und Wein ein, und schauen von dort dem Sonnenuntergang zu. In der Hoffnung, dass nicht tausend andere auch auf diesen Gedanken kommen.
Dann kam der Ermahner ums Eck
Irgendwann packte mich dann doch von hinten ums Eck, der Ermahner „Du hast da noch was zu tun“, flüsterte er. MonAmour und ich hatten uns vorher ja schon im Auto darüber unterhalten, dass uns genau dieses Gefühl ein wenig abhanden gekommen war. Dieses „mal rumfahren und genießen“ nicht denken müssen „eigentlich hätte wir zu tun, und das müsste und dort müsste gemacht werden“. Trotz allem schafften wir es zumindest die halbe Stunde zu genießen, dann aufzubrechen, die Getränke einzufangen und auszuladen, bevor sich jeder wieder in seine Arbeit stürzte.
Ich schrieb meinen Fallbericht zu Ende. Ging dann Salat und Wein kaufen. Regidierte den Text, löschte meine Kommentare, und nach dem Abendessen und dem Krimi, sendete ich diesen auf seinen Weg zu den Fachfrauen. Jubel.
Danach gönnte ich mir ein Glas fränkischen Rosè.