09.09.2020 – Meditation am Morgen
Guten Morgen!
Heute Morgen erstmal Kaffee für mich, dann Wasser für den Garten. Während ich so unseren Rasen bewässere, fange ich an mit dem Wasser zu spielen. Ich mag es, wenn das Licht sich bricht und ich einen Regenbogen erzeuge. Ich spiele Regen und Regenwald. Ich kann durch bestimmte Winkel und hin und her schwenken feinste Wassertropfen machen, fast schon Wassernebel. Das Sonnenlicht lässt diese feinen Tropfen sichtbar werden und ich schaue fasziniert zu, wie sie sich im Garten durch den Wind verteilen. Während der Wasserstrahl des Gartenschlauchs den Rasen beregnet. Minutenlang verliere ich mich in diesem Wasserspiel. Ich könnte stundenlang so stehen, Wassernebel erzeugen und diesem Wasser-Lichtspiel zuschauen.
Herr Buntspecht lässt auch grüßen
Über mir ist blauer Himmel. Die Katze, die mir auf dem Weg zur Gartenwasserstation begegnet, wirkt sehr verschlafen. Scheinbar ist sie gerade aufgestanden.
Der Buntspecht ist heute Morgen auch schon da und trommelt auf einem der toten Äste des Ahorns. Ich schaue ihm noch eine Weile zu, dann fahre ich in die Schreibstube. Vorher bringe ich jedoch noch ein Paket zur Post, die im Getränkeladen untergebracht ist, so kann ich auch gleich noch unsere Wasservorräte auffüllen.
Schreibstube
Der Tag ist gefüllt mit Akten sichten und ausmisten. Es passiert nicht wirklich nennenswertes.
Ausgerechnet jetzt
Gegen 16 Uhr begebe ich mich zu meinem Termin. Als ich mich ins Auto setze gibt die Hose auf. Wartete ich doch schon lange darauf, dass der Stoff an den Gesäßtaschen aufgibt. Hatte er bei dem letzten Modell auch getan, fast gleichen Alters. Aber ausgerechnet JETZT? Nachhause geht nicht, dauert zu lang. Da ich ja zu dem Modellen gehöre, die bereits ab 20 Grad zu frieren beginnen, hatte ich eine Fleecejacke, ein großes Tuch und ein langärmeliges Sweatshirt dabei. Ich ging die Optionen durch und entschied mich dann dafür, das langärmelige Sweatshirt so tief um die Hüften zu binden, dass das Gesäß auf jeden Fall verdeckt wurde. So ging ich dann nach dem Termin auch noch einkaufen. Wenn schon, denn schon.
Zum Feierabend „Ey, Alter“
Als ich meine Einkäufe im Auto verstaue, höre ich einen Mann telefonieren. Ich weiß nicht, wie oft er die Worte „Ey, Alter“ gebraucht. Aber es ist oft. Sehr oft. Wohl nach jedem zweiten Wort, im breitesten Nürnberger Dialekt, „Ey, Aldder“*. Ich erfahre, dass er einen Überholvorgang gestartet hat, mit 120 Sachen durch die Gegend fuhr, dass das schon ein anderes Windchen ist, und er sich wohl doch Sorgen darum machte, einen Abflug zu machen („Aldder, wenn iech edz fliech, aldder“.). Da eine Vespa neben ihm stand, gehe ich mal davon aus, dass er mit dieser die 120 Sachen schaffte. Da er sein Smartphone nicht auf laut hatte, wie das heute so Üblich zu sein scheint, sondern es ans Ohr hielt, weiß ich leider nicht, was der Gegenpart dazu sagte.
Der Abend klingt gemütlich mit Grillen auf der Terrasse aus. Zum Essen allerdings gehen wir rein.
*Das Fränkische kennt in der Aussprache kein p oder t. Wir kennen nur d oder b.