Bildschön am Wegesrand, Fasching (Karneval) – war da was? Erste Frühlingsgefühle
Sonntag, 14.02.2021
Eigentlich wollten wir am Sonntag spazieren gehen. Unabhängig voneinander überlegte jeder für sich, wo man denn so hingehen könnte. Herr Mohnblume entschied sich für Autowandern, ich hatte eine Spaziergehroute im Kopf.
Im Nachhinein stellte sich das Autowandern als die komfortabelste und bessere Lösung heraus. Wir leben eben in einer Metropolregion und viele nutzten den wunderbar sonnigen Tag zum Spazierengehen, zum Schlittenfahren, zum Eishockey und Treffen mit Freunden.
Die einen nutzen Café VW-Bus, andere Café zur Linde. Unser Weg führte uns mal wieder an der alten Linde vorbei. In der Gegend ist sie eine Berühmtheit. Vorher hatten wir uns mit Krapfen eingedeckt. Und weil am Wegesrand noch andere Schmuckstücke standen verzichteten wir auf Cafè BMW und nutzten stattdessen das Café zur Linde. Das war allerding saukalt an den Fingern. In der einen Hand den Krapfen in der anderen den Fotoapperat. Alles ohne Handschuhe.
Montag, 15.02.2021
Da ich ja lange nicht beim Zahnarzt war, und die Zahnärztin sich dachte, das Geschäft muss ich mitnehmen, heute also noch mal ein Zahnarzttermin. Freitag ließ ich mir die Füllungen schönen, da hatten sich minimale Schäden aufgetan. Heute: Zahnreinigung. Nu sollte mal wieder Ruhe für ein halbes Jahr sein.
Da ich schon mal unterwegs war noch ein kurzer Zwischenstopp im Drogeriemarkt. Erste Besorgungen und Vorbereitung für das Live-Seminar. Frau will ja schließlich gut aussehen, vor der Kamera. Wenn ich nicht schon inhaltlich punkten kann, dann will ich wenigstens gut aussehen dabei. (Kleiner Scherz am Rande :-)) Ich weiß ja, dass ich das mit dem Imperfekt noch üben muss, aber ich merke bereits jetzt, wie mich das erste zweitägige Online-Live-Seminar mich stresst. Erstens: Ich will meine Sache gut machen. Zweitens: Ich will meine Sache gut machen. Drittens: Ich will von den Leuten auch für andere Inhalte gebucht werden.
Und wie Sie sich sicherlich vorstellen können, habe ich einen minimalen Hang zum Perfektionismus.
Apropo Perfektionismus. Hatte ich schon erwähnt, dass ich am Nachmittag dann noch an der Website gearbeitet habe? Nein? Ach, was. Ja, sie entwickelt sich jetzt auch mit Inhalt. Ja, ich weiß, Sie sind neugierig. Ich überleg mir da was….
Dienstag, 16.02.2021
Mein Leben sieht grad so aus: Aufstehen, Abspülen, Sofa oder Schreibtisch (je nach dem, wo ich grad lieber und besser arbeite), Kaffee trinken, Seminar vorbereiten (wahlweise Sofa oder Schreibtisch), Frühstücken, Schreibtisch (an der Website arbeiten), lustige Tutorials zu Online-Tools gucken (manchmal ziemlich langweilig, vor allem wenn die Menschen vor der Kamera erzählen, was man nicht machen sollte und es selbst tun), Abendessen, Sofa, Bett.
Am Nachmittag dann Panik Aufregung, kurzes Wechselbad der Gefühle. Die Website ließ mich nicht mehr ins Backend. Ich landete immer wieder im Wartungsmodus. Den ich dann mal flugs ausschaltete und sieh an, schon ging’s wieder.
Der Faschingsdienstag ging dann auch ganz ohne Fasching zu Ende.
Vor 24 Jahren
Heute vor 24 Jahren klingelte es an meiner Tür. Auf dem Herd hatte ich mein Abendessen am Köcheln. Goulasch. Die Uhrzeit weiß ich nicht mehr genau.
Draußen vor der Tür stand ein Mann. Braune lockige Haare, braune Augen. Ich war völlig perplex. Mit diesem Mann hatte ich nun gar nicht gerechnet.
Der Abend wurde lang. Der Abend wurde zur Nacht. Die Nacht zum Morgen. Der Morgen zum Tag. Es folgte ein weiterer Abend. Wir haben viel geredet, wir haben ein wenig geknutscht. Wir fuhren am Morgen eine Weile neben- und hintereinander her. Ich zur Arbeit, er zum Modellflugplatz. Ich wollte keine Beziehung. Nicht so schnell. Nicht nach der Auflösung meiner Verlobung und dem Heiratsversprechen, dass ich damals gegeben hatte. Die Trennung noch nicht lange her. Da waren ja auch noch Gefühle. Und gleichzeitig das Wissen, dass es mit dem „Ex“ keine Zukunft gibt. Weil keine wirkliche Partnerschaft.
Was mich damals schwer beeindruckt hat. Der Mann, der da einfach so vor meiner Tür stand, hatte ganz gezielt nach mir gesucht. Er wußte drei Dinge: den Ort, indem ich wohnte (und immer noch tue), dass ich einen roten Volvo fuhr, dass im Hof ein goldener alter Fiesta steht. Hof ohne Tor, Fiesta und Volvo waren seine Orientierungspunkte.
Unsere erste Begegnung fand in einer Werkstatt statt. Mein Volvo, den ich aus der Familie übernommen hatte, hatte sich von der Lichtmaschine verabschiedet. Ein Bekannter fuhr mit mir zu dieser Werkstatt. Dort sahen wir uns das erste Mal. Er war eher zufällig da, hatte vom Inhaber eine Auftragsarbeit bekommen.
Ich war, nachdem mich der Zufall in diese Werkstatt geführt hatte, öfter dort zu Besuch. Einfach so. So erfuhr er vom Fiesta und dem Ort. Alles andere behielt ich für mich.
Und dann dieser Sonntagabend, als es an der Tür klingelte.
Ein halbes Jahr schlichen wir umeinander herum. Ein halbes Jahr überlegte jeder für sich, ob er denn, den jeweils anderen in sein Leben lassen möchte. Wir entschieden uns ganz bewusst füreinander. Versprachen uns nichts. Schworen uns keine ewige Liebe. Keiner von uns hätte geglaubt, dass wir zusammenbleiben. Andere auch nicht.
Heute ist das 24 Jahre her.
Heute verbindet mich mit MonAmour eine tiefe Liebe, Freundschaft und Partnerschaft.
Mittwoch, 17.02.2021
Tauwetter. Heute gab es mal eine kleine Abwechslung. Irgendwann nach Mittag klingelte es an der Tür. Überraschungsbesuch. Der Schornsteinfeger. Ich etwas perplex: „Äh Sie?“ Er: „Ja, ich hatten Ihnen vor zwei Wochen einen Termin in den Briefkasten gesteckt.?“ – „Ach was? Wir haben nichts bekommen.“ Er: „Ich habe den Zettel selbst eingeworfen.“ Ich: „Glaub ich Ihnen. Warten Sie ich hol schnell meine Maske.“ Ich schickte dann MonAmour. Der war genauso überrascht wie ich. Aber den Trick mit der Maske, den fand ich gut. Die beiden amüsierten sich dann quer durchs Haus.
Donnerstag, 18.02.2021
Frühlingshaft. Die Vögel zwitschern morgens und abends ihre Lieder. Ich hatte mal wieder die „Stunde des Wolfes“ sprich ich lag von 3:20 bis 5 Uhr wach. Überlegte mir, die Agentur nach einer Weiterbildung zu fragen. Fragen kostet nichts. Irgendwann schlief ich dann wieder ein. Aufwachen verschob sich damit dann auf 9 Uhr.
Einladung
Ich war gerade damit beschäftigt, ein Konktaktformular zu basteln, als in der Inbox eine Mail nach Aufmerksamkeit verlangte. „Man habe mit großem Interesse meine Bewerbung gelesen….“ Da habe ich jetzt eine Einladung zum Bewerbungsgespräch bekommen. Und weiß nicht, wie es jetzt anstellen soll. Ich will den Job nicht.
Verstehen Sie mich bitte nicht verkehrt. Aber Jugendsozialarbeit ist nun wirklich nicht mein Ding. Ich habe keine Lust auf „Deeskalation“ und „Durchsetzung von Regeln“. Außerdem, will ich nicht am Wochenende arbeiten. Das letzte Mal, dass ich mich Jugendlichen arbeitete ist 26 Jahre her.
Und weil ich schon aus dem Nähkästchen plaudere. Nein, mein Anschreiben bezog sich mit keinem Wort auf die Anforderungen, Aufgaben und Erfahrungen, die für die Stelle notwendig wären. Natürlich hatte ich damit bestimmte Hoffnungen verbunden…. Aber ich wäre jetzt auch nicht die erste, die man einlädt und dann vielleicht mit einem ganz anderen Job rausgeht. – Träumen darf ich ja wohl, oder?
Update Website
Die Website bekommt, nachdem jetzt das Layout und Design steht, täglich inhaltliches geliefert. Inzwischen habe ich zwei Kontaktformulare eingefügt. Mir macht das grad echt Freude, zu sehen, wie die Inhalte sich füllen und die Worte von alleine fließen, die Seite immer mehr zu „meiner Seite“ wird. Ich mag das – sehr. Im nächsten Leben werde ich Webentwicklerin.
Die Ampel steht auf Rot
Nebenher bereite ich mein Online-Live-Seminar vor. Fullhouse, sagt die Ampel. Habe ich heute gesehen. In anderen Worten: Ausgebucht. Was mich freut und gleichzeitig mein Perfektions-Ich triggert.
Freitag, 19.02.2021
Schon wieder Freitag. Wieder eine Arbeitswoche rum.
Herr Mohnblume brauchte eine Pause. Daher beschlossen wir den sonnigen Tag zu nutzen. Erste Station, der Supermarkt mit dem Brot, der kein Brot mehr hatte. Für nächsten Donnerstag bestellt. Dafür aber das Abendessen mitgenommen. Die Koteletts sahen wirklich gut aus. Waren sie denn auch.
Station zwei: Einkauf nach Hause bringen.
Station drei und vier: Getränkedealer und Supermarkt mit dem anderen Brot.
Station fünf: Besuch bei den Fünf-Freunden und dem Neuzugang. Der Neuzugang musste an die Ladestation. Ich hoffe nur er reagiert nicht allzu sensibel auf die Fahrpause, die er jetzt macht. So Schnick-Schnack-Autos mit viel Elektro und Gedöns sind da recht heikel auf Strom- und Fahrentzug.
Autowandern
Es folgte eine Runde Autowandern. Da wir mal wieder ein paar Feldwege fuhren, folgte auf dem Rückweg auch ein Besuch beim Dampfstrahler. Wir hatten Glück und waren die ersten in der Schlange, die sich nach uns bildete.
Notruf
Zuhause luden wir erst Mal die Getränkekisten aus. Herr Mohnblume war in „Saubermachlaune“. Unser Alltagsauto hatte seit Monaten keinen Staubsauger mehr gesehen. Die diversen Aus- und Einstiege und über sumpfige Wiesen und Felder laufen, hatten ebenfalls ihre Spuren auf den Fußmatten hinterlassen. Mein Part: Fußmattenreinigung. Sein Part: Saugen und ein wenig wischen.
Ein Anruf des Schwiegers beendete die größer angelegte Reinigungsaktion. Ich bekomme ja bei den Worten: „Mir ist da was passiert“, immer so Filmkino mit Rettungswagen, Krankenhaus, Brüchen, Pflege. – Wir sind in der Beziehung gebrannte Kinder. Drei Jahre in Folge hatte uns der Schwieger diverse Krankenhaus- und Pflegewohnheimaufenthalten beschert. – Diesmal war es nur das Auto. Es gibt da so ein Plastikteil im Kühlschlauch, welches gerne zerbröselt. Wenn dies geschieht, dann sollte man sofort anhalten, das Auto abstellen und reparieren. Dem Schwieger war genau dies passiert. So fuhren wir also noch zum Auto. Herr Mohnblume ist ja Meister seines Fachs und hat dieses Plastikteil (weil auch wir so ein Auto fahren) vorrätig. Es folgte eine „Amstraßenrandinstandsetzung“. Danach kam das Auto erstmal zu uns.
Habe ich die Aufhebung vom Lockdown verpasst?
Geht es eigentlich nur mir so, oder gibt es da draußen Menschen, die ebenso irritiert sind wie ich?
Ich weiß ja nicht, wie Sie es wahrnehmen, aber ich nehme da draußen, außerhalb meines direkten Umfelds (Straße, Nachbarn, Haus und Garten) ein buntes Treiben wahr. Den Lockdown selbst erkenne ich eigentlich nur noch daran, dass momentan noch, Friseure, Cafès und Restaurants, Hotels, Klamottengeschäfte, Baumärkte, Gartengeschäfte geschlossen sind. An den Abstandsmarkierungen in diversen Geschäften, den masketragenden Menschen und Hygienespritzern vor diversen Eingängen.
Ansonsten scheint es so zu sein, wie noch vor einem Jahr.
Aufgrund meiner Wahrnehmung der vielen Leute, die sich in und vor den Geschäften und auf den Straßen tummeln, kann ich die Frustration mancher Einzelhändler gut nachvollziehen.
Vor einem Jahr blühte auch dieser Kaktus. Jetzt blüht er wieder.
Samstag, 20.02.2021
Frühling. Blauer Himmel Sonnenschein. Die Vögel zwitschern gefühlt den ganzen Tag hindurch. Das Thermostat am Fenster in der Sonne zeigt 20 Grad an. Innen sind es 22 Grad.
Am Morgen klingelte ein Paketbote. Begrüßung des sichtlich gut gelaunten Mannes: „Guten Morgen, ein Geschenk für Sie.“ Der darf ruhig öfter klingeln.
Ich habe mal zwei Runden durch den Garten gedreht. Demnächst stehen Gartenarbeiten an. Beete vom Gedöns des letzten Jahres befreien und für diese Saison vorbereiten. Der Plan für das große Gemüsebeet steht. Da ich letztes Jahr manches einfach stehen ließ, konnte ich bereits zarte grüne Sellerieblätter sichten. Das wird jetzt ein Experiment. Denn der will bei mir so gar nicht wachsen. Jedenfalls, wenn er soll. Demnnächst dann auch wieder erste Vorzuchtaussaaten.
Ich hänge die erste Wäsche nach draußen, sichte den ersten Schmetterling. Frühlingsversprechen.
Glückwunsch für die nächsten 24 Jahre!
Das Gedöns bitte nicht entsorgen, sondern am Rand ablegen, damit die Insekten, die drin wohnen, überleben können.
Danke. Unser Ziel ist die „Goldene“. Sowieso. 🙂