15.08.2020 – Fünf Uhr morgens
Fünf Uhr morgens – wach.
Fünf Uhr morgens – eine Katze schleicht ums Haus.
Fünf Uhr morgens – der Nachbar fährt zur Arbeit.
Fünf Uhr morgens – zwei Männer laufen sich unterhaltend die Straße runter.
Fünf Uhr morgens – ich möchte bitte noch 2 – 3 Stunden schlafen.
Halb Acht
Halb Acht Uhr morgens – MonAmour schleicht durchs Haus und öffnet alle Fenster. Gegen Acht stehe ich auf. Nochmal einschlafen hatte mittelmäßig funktioniert.
Den Morgenkaffee nehme ich heute im Arbeitszimmer ein. Bei der Bestellung gestern ging irgendwas schief. Also alles nochmal.
Eigentlich wollten wir nur…
MonAmour sagt: „Die grünen Dinger müssen raus, die haben ganz viele Samen, habe ich von oben gesehen. Bevor die noch aufspringen. Einige sind schon aufgesprungen. Die habe ich gehört, wie sie gegen das Zelt ploppten.“ Ich weiß wovon er redet. Er meint die Wicken, die wunderschön blühen, sich aber unkontrolliert vermehren. Er setzt nach: „Der Rasen muss auch gemäht werden. Ist ganz schön gewachsen mit dem Regen. Vorher müssen die Blätter weg.“
Ich bin entspannt und reflektiert. Ich höre heute sehr gut auf meinem Sachohr. Ich: „Ja, die Pilze im Wald bestimmt auch.“ ich lese gerade einen Artikel über den Erdsimmerling.
Weil ich mal wieder fast eine Woche lang keine Mails gelöscht habe. Nehme ich mir die Inboxen als nächstes vor. Bei den Immobilienanzeigen ist nichts gescheites dabei. Also weg damit. MonAmour: „Da war ein Haus in der Mitte. Schau mal da rein.“ Ich muss in den Ordner mit den gelöschten Mails wechseln. Wir finden das Haus. Wir finden es auch auf der digitalen Landkarte. Ach ja, als hätte ich es geahnt. Wir sind aber auch mit nichts zufrieden.
Eigentlich wollten wir nur….
Dann gehe ich in den Garten. Nur ein bisschen Wicken entfernen, bevor es zu heiß wird. MonAmour kommt dazu. Er möchte die Samenkapseln, die aussehen wie Bohnenschoten, absammeln. Für’s Vereinsgelände. Zu viel grün, zu wenig Blumen.
Weil ich nun schon mal draußen bin, kehre ich auch gleich Gehweg und Straße. Ich mache Haufen. MonAmour hatte sich derweil Schaufel, Besen und Unkrautmesser geschnappt und angefangen, das Grün zwischen den Ritzen raus zu machen. Dann kommt er und kehrt die Haufen auf. Derweil entferne ich das Grün zwischen den Spalten in Gehweg und Straße. Wir sind ein eingespieltes Team.
Eigentlich wollten wir nur…
Im Hof entdecken wir dann noch das ein oder andere Unkraut. Dann stehen wir beide da. Er: „Der Busch schaut immer noch ganz schön zerfleddert aus. Da muss ich noch mal ran.“ Ich: „Das machen wir im Herbst.“ Er: „Solange wollte ich nicht warten.“ Ich schaue die Forsythie an. Entschuldige mich bei ihr und wir fangen an sie zu kürzen.
Gegen halb vier ist dann auch der Rasen gemäht. Und es gibt die erste Mahlzeit des Tages. Eigentlich wollten wir doch nur die grünen Dinger rausmachen und den Rasen mähen.
Abendessen einfangen
Nachdem wir uns von der Gartenarbeit ein wenig erholt haben, überlegen wir, was wir zu Abend essen wollen. Er: „Wir könnten grillen. Und ich dachte noch an ein Eis aus der Eisbude.“ Ich: „Wenn wir grillen wollen, müssen wir was einkaufen.“ Er: „Die Eisbude läge dann am Weg.“ Wir ziehen los zu einem kleinen Abendspaziergang. Die Eisbude liegt in der Mitte des Dorfes, der Supermarkt am Ende.
Am Supermarkt angekommen, stehen wir abseits beim Eingang, ziehen unser Masken an. Ich beobachte eine Frau. Sie geht ohne Maske zum Eingang. Bleibt auf der Schwelle der Schiebetür stehen. Zieht ihre Maske an. Dann geht sie weiter. Als wir den Laden betreten steht sie mittendrin, gleich hinter der Tür. Ich kann genau auf ihr Display sehen. Sie muss unbedingt noch ein paar WhatsApp Nachrichten beantworten. Ich muss mich beherrschen. Am liebsten würde ich sie anbrüllen. Entscheide mich für leises vor mich hinschimpfen. Ich frage mich, warum Menschen eigentlich grundsätzlich mitten vor Eingängen stehen bleiben müssen, um zu Rauchen oder noch schnell die neuesten News zu beantworten. Warum, können sie das nicht, neben dem Eingang machen? Warum eigentlich immer mittendrin? Und wenn man dann fast auf sie draufrumpelt, dann schauen sie einen verständnislos bis böse an oder kriegen es gar nicht mit. Ich möchte sie dann gerne anbrüllen. Ihnen sagen: Leute, ihr steht im Weg. Hat man euch denn nicht beigebracht zur Seite zu gehen, damit ihr eben nicht im Weg steht?
Abendessen – Ja / Nein / Vielleicht
Wir kaufen unser Grillgut ein. Und laufen gemütlich zurück nach Hause. Bereits auf dem letzten Stück des Wegs stellen wir beide fest, dass wir eigentlich gar keinen richtigen Hunger haben. Wir verlegen kurzerhand das Grillen auf den nächsten Tag. Für heute tut es ein italienisches Essen für zwei Personen aus der Dose.
Gelesen
#saveschnuffel: Der Bürgermeister hat einen Plüschhasen gefunden. Jetzt sucht er die Familie bzw. das Kind, welchen ihn verloren hat. Sollten Sie die Familie oder das Kind kennen, das bei Neustadt an der Waldnaab „Schnuffel“ verloren hat, dann melden Sie sich doch bitte beim Bürgermeister. Unter diesem Link finden Sie die Mailadresse.
Der Nationalpark Bayerischer Wald bittet um Unterstützung und bittet für die Pilzforschung darum nach dem seltenen Erdsimmerling Ausschau zu halten.
Die Igel brauchen Hilfe. Gartenbesitzer werden gebeten Wasser und Futter für die Igel bereitzustellen. Aufgrund der Hitze finden sie zu wenig Nahrung.
Ich persönlich habe bereits seit ein paar Wochen eine Wasserstelle für durstige Vierbeiner eingerichtet. Beim Futter befinde ich mich immer im Zwiespalt. Neben der Hilfe für die Igel, laben sich auch die Katzen ganz gerne an dem Futter. Die möchte ich eigentlich nicht anfüttern. Ich werde wohl mit dem Zwiespalt leben müssen.
H.s füttern Igel seit Jahrzehnten, ab wenn sie kommen im Spätwinter/Frühjahr bis nach Weihnachten. Es sind zwischen 5 bis 8 da, die wie wild gebalzt haben. Schön, wenn Sie das auch machen. Igelfutterdosen gibt es bei Dehner oder Vitakraft, dazu „Igelmüsli“ und ab und an getrocknete Mehlwürmer.
Ach ja, die Katzen gehen da nicht ran. Igel allerdings an Katzenfutter.
Danke für den Tipp. 🙂