Einige von Ihnen erinnern sich bestimmt, dass hier im Blog öfter stand „Ich müsste mal so richtig aufräumen“. Oft blieb es dabei, dass ich um den Schreibitsch herum umschichtete, vielleicht auch mal was entsorgte oder woanders hinbrachte. Das Grundprinzip blieb gleich. Mein Wunsch: Mal alles rausräumen, sichten und sortieren.
Letztens ließ ich im Auto verlauten, dass ich mal gerne gründlich aufräumen wollte, mit aussortieren, umschichten, weggeben. Also das richtig große Aufräumen. Ja, ich hatte mir es für irgendwann im Januar vorgenommen.
Zwei Tage später stand MonAmour im Arbeitszimmer und meinte „Was hälst du davon, wenn wir …“ Ohhhh. Ich brühte mir dann erstmal Kaffee auf. So unvorbereitet überrumpelt zu werden. Was hat er sich dabei nur gedacht. Blöd nur, dass ich da auch schon vor dem PC saß und überlegte, ob ich nicht vielleicht mal oben ein wenig Platz schaffe…
Vorgenommen haben wir uns, bis Freitag umgeräumt zu haben.
Bereits die ersten Regale, die mit dem Werkzeug, zeigten, dass wir eine Menge Zeug haben, und die Wohnung ruckzuck vollgestellt war. Wir schafften immerhin die ersten Regale leer zu räumen. Der meist gefallene Satz im Raum: „Möchten wir / möchtest du das wirklich mit umziehen?“ Ist das Kopfschütteln eindeutig, überlegen wir auf welchen Haufen es kommt: Verkaufsportal oder Recyclinghof.
Wir schafften bereits am ersten Tag eine Fuhre zum Recyclinghof. Der Haufen für das Verkaufsportal ist auch schon gut gewachsen.
Der Raum soll auch ein wenig umgestaltet werden. Die Regel ein wenig anders verteilt, damit ein wenig mehr Platz wird.
Jetzt haben wir die Regale leer dafür Chaos in der ganzen Wohnung.
Von Dienstag bis Mittwoch lebten wir im Chaos. Ein Versuch ein Regal in der gleichen Größe zu bekommen, scheiterte. Das Regal wird nicht mehr in diesem Format hergestellt. Ich hatte es damals für den Keller bei Ikea gekauft. Bei Ikea mussten wir am Mittwochabend feststellen, dass zwar unsere Autos und Landwirtschaftsmaschinen, Sofalandschaften (Sie dürfen hier gerne noch mehr ergänzen) immer größer werden, dafür die Regale kleiner.
Zufälligerweise steht beim Schwieger das gleiche Regalsystem. Dort liehen wir uns dann mal ein Brett aus. Da stellten wir dann fest, dass dieses Regal noch ein kleines Detail mehr hat, die Bretter etwas größer sind. Das Detail, welches es mehr hat bezieht sich auf eine Beilagscheibe, die verhindert, dass die Verschraubung sich verzieht. (Laienhaft ausgedrückt).
Gerne hätten wir noch in der Kartonagenfabrik ein paar Kartons besorgt. Doch die haben über die Jahre geschlossen. Sie sind mit interner Verwaltung beschäftigt. Damit behalfen wir uns erstmal mit den Kartons, ca. vier, die wir noch übrig hatten. Denn auch die Kisten sollen mal ein wenig einheitlich werden.
Seit Donnerstag sind wir am aussortieren, umsortieren und neu schichten. Die Weihnachtskisten wurden bereits reduziert und der Inhalt sortiert. Advent zu Advent und alles, was mit Weihnachtsbaumschmuck zu tun hat zueinander gebracht. So hatte ich mir das vorgestellt.
Unterbrochen wurde das Aufräumen durch den Schwieger sein 80. Geburtstag. Wir hatten gebackenen Karpfen für Mittag bestellt. Damit war der Tag zweigeteilt. Doch wofür gibt es Feiertage. Heilig drei König ist hier ein Feiertag. Was man auch rund um die Fern- und Nahversorger merkt. Wir wollten nur Kartoffelsalat für die Karpfen.
In kleinen Schritten geht es voran. Wir räumen Kiste um Kiste aus und um. Fotografieren diverse Dinge für Verkaufsportale. Frage mich, wovon will ich mich wirklich trennen. Zum Teil stöbere ich sogar schon in der Vitrine. Da sind auch ein paar Sachen bei denen ich hart überlege, ob ich sie wirklich noch haben möchte. Gebraucht habe ich sie schon ewig nicht mehr.
Heilig Drei Könige – das Freilichtmuseum hat offen. Nur heute. Ab morgen ist dann endgültig Winterpause bis März. Wir überlegen. Ein wenig spazierengehen. Ein wenig rauskommen. Viel werden wir nicht mehr bewegen. Wir möchten ein paar einheitlichere Kisten holen. Doch der Kistenmacher hatte ja zu. Wir hoffen auf Montag. Dann lassen sich die Kisten besorgen. Hoffentlich. Immerhin. Einige Kisten sind durch zusammenführen in eine Kiste, durch „Ziehe ich nicht mit um“ schon leer. Einige Kisten werden noch folgen.
Das sind auch noch einige Fotokisten. Manche Fotos werden aussortiert. Manche dürfen bleiben. Fotos aus einem anderen Leben, aus einer anderen Zeit. Einer Zeit, in der ich mal dachte „Heiraten und Kinder bekommen“ gehört zum Leben einfach dazu. Meinen Irrtum habe ich schnell bemerkt. Meine Familie davon zu überzeugen, war schon schwieriger. Die Entscheidung, die Hochzeit zu verschieben um sich dann doch zu trennen, noch schwieriger. Die Trennung glich fast schon einer Scheidung nur ohne Unterhalt, aber mit viel verhandeln, wer was bekommt. Wer was hergibt, um jenes oder dieses behalten zu dürfen. Heute wäre ich schlauer. Hoffe ich. Sagen wir mal so, heute wäre es einfacher.