Kolloquium
Was haben wir alle auf diesen Tag gewartet. Was waren wir aufgeregt. Bereits beim Ankommen in den Räumen lag ein schwirren in der Luft, wie in einem Bienenschwarm.
Entgegen manch anderer dachte ich nicht daran, dass es wohl das letzte Mal sein würde, diese Straße entlang zu fahren – dafür bin ich zu oft in dieser Gegend unterwegs -, das letzte mal den Blinker zu setzen, um zum Institut abzubiegen, das letzte mal dort zu parken. Doch als ich mir einen Kaffee aus der Küche holte, wusste ich, dass es heute und mit dieser Gruppe, das letzte mal sein würde, Kaffee zu trinken.
Unsere Peergroup durfte gleich als zweite Gruppe ihre Präsentation vorstellen. Vor uns die Gruppe machte eine Reise „Zurück in die Zukunft“. Wir waren danach stark beeindruckt und froh darüber, dass wir uns spontan umentschlossen und statt einer TimeLine unsere Sterntaler vorstellten.
Am Ende unserer Präsentation und den Rückmeldungen, die wir bekamen, dachte ich, dass wir das umsetzten, was ich am Anfang in meinen „Sterntalern der Weiterbildung“ als Erstes nannte: Die fünf Freiheiten von Virginia Satir.
Nach der Mittagspause bekamen diejenigen, die eine Hausarbeit abgegeben hatten, eine Rückmeldung dazu. In der systemischen Beratung gibt es eine Methode, die sich Cheerleading nennt. Meine Damen und Herren, neben all den wunderbaren Rückmeldungen zu meiner Arbeit, bin ich unheimlich stolz darauf, dass ich eine der wenigen bin, die zirkulär Hypothesen bildet. Ich bin aus zwei Gründen sehr stolz darauf. Zum einen, weil Hypothesen mit das schwerste sind, was man lernen muss. Zum zweiten, weil wir und ich bis zum Schluss mit dem bilden von Hypothesen Schwierigkeiten hatte. Diese Rückmeldung berührte mich sehr. Neben all den weiteren Rückmeldungen, die ich zu meiner Hausarbeit erhielt und die mir die Gewissheit gaben, dass ich mein Handwerk gelernt habe und mich weiterentwickelt habe.
Während ich die Rückmeldung bekam, fiel mir wieder einmal auf, wie ungewohnt es für mich ist Lob in Form positiver Rückmeldung zu erhalten. Wie ungewohnt es ist, anhand den Dingen, die ich aufschrieb, die ich reflektierte, die ich schwarz auf weiß zeigte.
Auch etwas, was ich, in meiner Rede erwähnte: Erfolge feiern. Cheerleading ist eine Methode, sich seine Erfolge bewusst zu machen und diese zu feiern. Wir als Berater*innen, feiern natürlich die Erfolge unserer Klient*innen.
Nach unserer Präsentation, der Mittagspause und den Rückmeldungen folgten noch zwei Reisen. „Eine Zugreise ins neue Leben“ und mit einer geführten Reisegruppe ging es auf „Eine systemische Reise durch Franken“.
Mit Sekt und Selters
Danach folgte eine kurze Umbauphase. In der Rede des Seminarleiters wurden ein paar Punkte meiner Rede aufgegriffen. Neben der Rührung, die, das offizielle Ende auslöste, berührte mich dies zusätzlich. Vermutlich war ich die einzige, der dies auffiel. Dann bekamen wir mit einer Rose unsere Zertifikate überreicht. Mit Sekt und Selters und Orangensaft stießen wir auf unsere zweijährige Ausbildung an sowie den Abschluss der Weiterbildung. Jetzt ist es offiziell, wir sind alle „Zertifizierte Systemische Berater*innen“. Mit meinem ersten Geld, das ich als Beraterin verdienen werde, hole ich mir noch das DGSF e.V – Zertifikat. Und vielleicht geht es im nächsten Jahr weiter mit der Paartherapieausbildung.
Der Tag endete mit einem Buffet, mit Gesprächen über dies und das und selbstgemachten Köstlichkeiten.
I proudly present
Diese Nacht war anstrengend
Bereits während des Seminars zog in einer kurzen Embodiementübung eine Verspannung um den Nacken herum. Die sich leider nicht mehr auflöste, sondern mit voranschreiten des Abends immer schmerzhafter wurde. Irgendwo in dieser Übung hat mein Körper, das mit der Entspannung von Schultern und Nacken verpasst.
Zuhause dann erst mal Voltaren auf den Schulter und Nackenbereich. Das half, um zu Bett zu gehen und einigermaßen schmerzfrei liegen zu können. Irgendwann in der Nacht aufgewacht. Die Beine unruhig, der Schmerz vom Nacken hat sich in die linke Schulter verlagert. Migräne in der Schulter gepaart mit Übelkeit und unruhigen Beinen. Was für ein Horror. Aufgestanden und zuerst Voltaren auf der Schulter verteilt. Dann wieder ins Bett.
Diese Beine, als wollten sie auf der Stelle Marathon laufen. Also wieder raus. Eisen und Magnesium genommen. Neben der schmerzenden Schulter todmüde. Wieder ins Bett. Die Beine gaben keine Ruhe. Also gut – Spaziergang durchs Haus. Einmal Keller und zurück, Füße vertreten im Bad, auf der Stelle laufen, nochmal durchs Haus wandern. Inzwischen war mir kalt, doch noch immer müde. Wieder ins Bett. Hörbuch an. Vielleicht hilft ja Ablenkung? Es hat, denn irgendwann schlummerte ich ein. Da war ich noch bei Hörbuch 1, als ich aufwachte war ich schon bei Hörbuch 2 und hatte keinen blassen Schimmer, was in den elf Kapiteln passiert war. Ausgeschalten und zum Glück weiterschlafen können. Erstaunlicherweise wachte ich dann erst wieder auf, als die Müllmänner draußen die Mülltonnen leerten. Sogar einigermaßen ausgeschlafen, trotz der mühsamen Nacht.
Ich brauche wohl mal Physio.
Schreibtischarbeit
Am Schreibtisch – ich öffne mein Mailprogramm. Eine Mail erinnert mich daran, dass ich um 9:30 Uhr einen Kurzworkshop habe zum Thema „Selbständig werden in der Online-Beratung“. Den hätte ich jetzt vergessen. Okay. Bis zum Beginn bleiben 30 Minuten. Also Kaffee machen, Stifte bereit legen, Notizblock. Wie schon rum die Zeit?
Es trifft sich eine kleine Gruppe im virtuellen Raum.
Es ist immer wieder interessant, wie ich immer wieder an den gleichen Punkten hängen bleibe. Zeit und Energie. Geduld. Ich bin zu ungeduldig. Die Workshopleiterin stellt uns fünf Säulen vor. Okay. Die Fragen sind nicht unbekannt. Manches davon habe ich für mich auch schon mal erarbeitet. Für den Beratungsbereich muss ich da allerdings nochmal durch.
Beim Thema Akquise bin ich am Anfang, setze jedoch schon einiges um. Es hat jedoch auch hier noch ganz viel Optimierungsbedarf.
Später im Austausch gebe ich einen Kontakt im Chat weiter, der mir nur virtuell durchs bloggen bekannt ist, weil ich glaube, dass es passen kann für die Fragen, die da grad im Raum stehen. Kurz überlege ich, ob ich wirklich auf senden drücke. Dann siegt jedoch der Gedanke, das Frau Intuition vielleicht richtig liegen könnte. Vielleicht ist das Universum gnädig und ich erfahre irgendwann, ob was draus wurde.
Deadline
Die Schmerzen sind noch da, aber nicht mehr so heftig wie in der Nacht.
Ich habe nur keine richtige Wahl. Meine Folien für die Veranstaltung müssen fertig werden. Bereits in der Nacht schon beschlossen, nur noch ein zwei Themen dazu zu fügen. Alles andere muss dann über Flipchart oder Moderationskarten gehen. Ich will die Folien schließlich rechtzeitig abgeben. Außerdem könnten die TN auch einiges in Kleingruppen erarbeiten. Die Folien sind eher gedankliche Unterstützung und für nach dem Workshop. Sie müssen trotzdem eine Woche vorher da sein. Rechnerisch noch heute und morgen. Zielpunkt: Heute Abend mit der Mail raus.
Ich habe das seit meiner Weiterbildung eine neue Seite an mir entdeckt. Da gibt es jemanden, der gerne Dinge als erledigt abhaken möchte und diese auch gerne rechtzeitig erledigen mag und nicht auf den letzten Drücker. Auch wenn es jetzt schon knapp vor dem letzten Drücker ist.
Also nochmal Kaffee und eine kurze Blogpause, dann hieß es „Ran an die Folien“.
Überall lauern Lösungen
Gestern diesen schönen Satz gehört. Ich überlege noch, ob ich ihn eine zeitlang zu meinem Motto mache und für mein Profil nutze.