Frühmorgens um 6 Uhr war noch alles in Ordnung. Da ich schon mal wach war, wanderte ich durch das Haus um die Fenster aufzumachen, damit die Morgenkühle, die zwar feucht ist, die Wärme der Nacht vertreibt.
Am Dachfenster stehend genieße ich die kühle Luft, beobachte eine Fledermaus bei ihren letzten Runden bevor der Tag sie vertreibt.
Lege mich nochmal hin. Döse.
Gegen 7:30 Uhr machen MonAmour und ich uns auf zur Tankstelle. Sie beherbergt einen Hermes Shop. Unserer vor der Haustür ist in der Sommerpause und erst ab September wieder da. Auf dem Weg zum Hermesshop kommen wir am Wehr vorbei. Eine Entenfamilie läuft die schräge des Wehrs hinauf, um im oberen Teil der Rednitz zu schwimmen. Wir schauen ihnen eine Weile zu, gehen dann weiter.
Vom Hermes Shop ging es weiter zum Briefkasten der Deutschen Post am Katzwanger Bahnhof. Dort einen Brief eingeworfen, damit er noch am Vormittag das Verteilerzentrum erreicht. Jedenfalls stelle ich mir das so vor.
MonAmour stellte fest, dass die Grillholzkohle knapp wird. Also laufen wir vom Briefkasten weiter nach Wolkersdorf Ortseingang biegen in die Siedlung ein und nehmen am Ende den Privatweg Richtung Wiesengrund. Die Luft ist noch kühl, doch die Sonne wärmt bereits. Die Feuchte lässt alles an einem kleben.
Meine Laune schwankt zwischen Tiefpunkt und Mittelmaß, was mehr daran liegt, dass ich eine andere Planung im Kopf hatte und mich gerade schwer davon lösen kann. Ursprünglich wollte ich das ganze mit dem Rad machen. Spontan, wie er ist, kam er kurzerhand mit. In Ermangelung eines zweiten Rads blieb nur laufen. So laufen MonAmour und ich diese Runde.
Ich grummele vor mir her. Manchmal komme ich vor lauter „Das habe ich mir anders gedacht“ nicht aus meiner Laune raus. Heute ist so ein Tag, indem sich dieses Karussell dreht. MonAmour nimmt es gelassen, nachdem ich versuche zu erklären, worüber ich mich ärgere. Neben dem „Hab ich mir anders gedacht“ kommt dann auch noch dieses „kann grad nicht auf gute Laune“ umschalten „und ärgere mich über mich selbst, weil ich nicht umschalten kann“ dazu.
So grummel ich und er genießt den Spaziergang. Im Supermarkt angekommen. Nehmen wir neben der Grillholzkohle noch Belag für Frühstück mit. Im Supermarkt ist es sehr kühl. Was jetzt dazu führt, dass die feuchte Haut auch noch kalt wird und sich anfühlt, als ob sich Raureif auf ihr bildet. Sehr unangenehm.
Zunächst bringen wir diese Einkäufe nach Hause und verräumen sie. Dann machen wir uns nochmal auf den Weg und besuchen noch den Lebensmittelhandel vor der Tür. Hier ist es nicht so kühl wie in dem anderen Laden. Wir nehmen noch eine Packung Steckerleis mit. Die Zuhause sofort im Tiefkühlfach verschwindet. Eins davon gleich im Bauch von MonAmour.
Was in der Zeitung steht
Beim Aufräumen der alten Zeitungen entdecke ich einen Artikel. Eine Dame aus Würzburg möchte eine Selbsthilfegruppe Corona-Vorsichtiger gründen. Ach guck. Das war sogar dem BR ein Bericht wert.
Post
Die Krankenkasse hat jetzt alles geprüft und ich bekomme ein Guthaben zurück. Mein Konto und ich freuen uns.
Gesangstalent
Bereits vor einigen Monden fiel hier ein junges Mädchen auf, welches sich die Straße hinauf begab, während sie Töne von sich gab, die an die Königin der Nacht erinnerten. Inzwischen ist sie etwas älter und ihr Musikgeschmack hat sich gewandelt, singt jedoch noch immer laut vor sich hin, während sie die Straße runtergeht und der Song, den sie mitsingt aus dem kleinen tragbaren Teil dröhnt. Beides zusammen passt nur vom Text. Insgeheim jedoch bewundere ich sie. Denn sie hat den Mumm auf offener Straße lauthals ihre Lieblingssongs zu singen. Während ich noch nicht mal unter der Dusche singe. Insgeheim glaube ich aber, dass sie hofft auf der Straße von einem berühmten Musikproduzenten entdeckt zu werden. Ob sie wohl Gesangsstunden nimmt?
Eines ist jedenfalls sicher, sie hat Freude am Singen, egal wie treffsicher oder auch nicht, sie die Töne trifft. Jedenfalls dies verbindet uns. An sich singe ich gerne, aber nur solange mir niemand dabei zuhört.
Gartengeflüster
Bereits im Frühjahr fielen sie auf, diese roten Krabbler. Feuerwanzen, die sich im hinteren Teil des Gartens aufhielten. Seit ein paar Wochen krabbeln sie im vorderen Teil des Gartens herum und haben das Vogelhäuschen entdeckt. Sie halten sich gerne darin auf und tragen das Futter durch die Gegend. Ob es an den Feuerwanzen, am Wetter oder an was anderem liegt, weiß ich nicht. Jedenfalls war schon lange kein Vogel am Futterhäuschen mehr. Daher irgendwann das Vogelhäuschen sauber gemacht, das Futter und die Feuerwanzen entfernt, neu befüllt und an einen neuen Platz gestellt. Ein paar Tage später, wieder eine Feuerwanzeninvasion im Futterhaus.
Das Futterhäuschen nochmals komplett geleert und erstmal ohne Futter an einen Ast im Nussbaum gehängt. Die einzigen die das gefüllte Futterhaus zurzeit vermissen sind die Tauben. Im Augenblick mag ich allerdings auch kein Futter mehr rausstellen, es wäre sofort wieder von den Feuerwanzen belagert.
Recherchen zufolge sollen Späne der Balsamtanne helfen den Nachwuchs zu reduzieren. Bisher durften sie unbehelligt im Garten leben, nachdem sie jetzt jedoch das Vogelfutter davon tragen und das Vogelhäuschen als idealen Unterschlupf entdeckten, braucht es da ein paar Maßnahmen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob das Futterhäuschen gut im Baum hängt. Da diese Woche noch Wärmegewitter zu erwarten sind, teste ich mit dem leeren Futterhaus erstmals den hängenden Standort im Nussbaum. Vorteil wäre, dass die Vögel dort auch vor den herumtigernten Nachbarskatzen einigermaßen sicher wären.
Was ich mit den Feuerwanzen anstelle, weiß ich noch nicht. Ich weiß, dass sie grundsätzlich harmlos sind, dass sie nützlich sind. Doch es gibt auch ein zu viel an Natur im Garten. Für mich jedenfalls.
Auberginenernte
Da die Auberginenpflanzen in Töpfen wachsen, fallen auch die Auberginen etwas kleiner aus, sozusagen Bonsaiauberginen. Gestern konnte ich fünf Miniauberginen ernten. Sie landeten gleich bei den Kartoffelecken – ebenfalls aus eigener Ernte – auf dem Backblech im Ofen. Mit Gewürzen und Kräuterquark schmeckte beides sehr gut.
Kartoffelernte
Es wird hier bestimmt noch öfter von Kartoffelernte berichtet werden, denn im Augenblick wird hier nur Reihenweise geerntet. Aus zwei Reihen – Länge 1,20 Meter – habe ich eine Waschschüssel voll Kartoffeln geerntet. Insgesamt 7 Kilo.
Am Abend dann in der Tagesschau erzählen sie, es sei ein Mais und Kartoffeljahr. Mais haben wir jetzt nicht, aber Kartoffeln haben wir. Von denen können wir eine ganze Weile leben.Dieses sind die ersten Kartoffeln, die aus eigenen Pflanzkartoffeln stammen. Also Kartoffeln, die aus Kartoffeln des vorherigen Jahres wuchsen.
Irgendwann gegen Nachmittag hatte sich dann auch meine Laune gebessert.