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Frau Mohnblume bloggt

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13.10.2023 – Freitag, der Dreizehnte

Frau Mohnblume bloggt 13. Oktober 2023 |

Dieser Freitag bestand aus viel Schreibtischarbeit.

Zunächst ein Beratungsmeeting mit einem Klienten. Vor dem Onlinetreffen eingrooven auf Fragen, Fragen, Fragen. Inzwischen kommen die Fragen manchmal wie von selbst.

Danach dann erst einmal Kaffeepause. Mit mal dort gucken, mal da gucken. Dabei sehr schöne Rückmeldungen zu einer Rezension entdeckt. Mein Sonnenscheinmoment für diese Woche.

Dann Schreibtischarbeit. Folien für eine Veranstaltung möchten fertiggestellt werden. Meine ursprüngliche Deadline nochmal um ein paar Tage verschoben. Rein rechnerisch habe ich bis Mittwoch Zeit. Spätestens da müssen die Folien zum Veranstalter.

Parallel laufen dazu die Vorbereitungen für Montag – unseren großen Tag.

Und dann war dieser Tag auch schon vorbei. Jetzt noch ein wenig Kopf lüften und dann Abendessen. Schaschlikpfanne.

Draußen hat es einen wunderschönen Sonnenuntergang. Den werde ich jetzt noch genießen. Während der Kopf Pause hat.

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12.10.2023 – Teilhabe – Fehlanzeige

Frau Mohnblume bloggt 12. Oktober 2023 |

Gestern durfte ich eine sehr unwürdige Erfahrung machen. Eine Erfahrung, die mich inzwischen wütend und ratlos macht. Ratlos, weil es Mittel und Wege gibt, die es allen Frauen ermöglichen gynäkologisch untersucht zu werden. Wütend, weil ein Arzt, dem die Problematik der Patientin bekannt war, die Sprechstunde abbricht, weil … . Ja, warum eigentlich?

Doch der Reihe nach…

Als Betreuerin einer Mehrfachbehinderten Frau – Blind, geistig eingeschränkt, körperlich eingeschränkt – hatten wir einen gynäkologischen Termin in einer Klinik. Der bestellte Fahrdienst brachte uns pünktlich von der Seniorenresidenz zum MVZ und schob den Rollstuhl noch in den Fahrstuhl. Im richtigen Stockwerk angekommen zur Anmeldung.
Wer hier alleine mit Rollstuhl ankommen würde, hätte jetzt das erste Problem, die Tür geht nach außen auf und nicht automatisch, der Tresen ist so hoch, dass ein sitzender Mensch nur auf Holz schaut. Für einen Rollstuhl ist es zwischen Tür und Tresen sowieso zu eng.

Damit bleibt die Betreute erst einmal draußen. Drinnen melde ich uns an und übergebe die Überweisung plus Versichertenkarte. Der Tresen ist so hoch, dass ich bequem dort den Anmeldebogen ausfüllen könnte, wäre da nicht das Fenster. Durch die Durchreiche bekomme ich den Anmeldebogen, den ich so gut es geht ausfüllen soll.

Ich verlasse die Anmeldung und wir begeben uns ins Wartezimmer. Eigentlich müsste ich noch auf die Toilette, merke aber, dass die Betreute aufgeregt ist und sich einfach nur fremd fühlt. Es hilft nichts alles zu beschreiben, eine fremde Umgebung mit fremden Menschen ist eben eine fremde Umgebung.

Der Anmeldebogen ist ausgefüllt. Nach zweimaligen versichern, dass ich nur schnell zur Anmeldung gehe und ihn abgebe, lässt mich die Betreute gehen. In einem leeren Wartezimmer warten wir dann bis der Arzt kommt. Jede von uns hängt ihren Gedanken nach.

Der Arzt kommt und nimmt uns mit in sein Arztzimmer. Er öffnet mir die Tür damit ich den Rollstuhl durchschieben kann. Ich muss der Tür noch einen kleinen Schubser geben, damit wir durch die Öffnung kommen. Ich stelle die Betreute vor dem Gynäkologischen Stuhl ab, ich selbst werde zum Schreibtisch gebeten. Es folgt die obligatorische Frage, weswegen wir da sind, während er eifrig in seinem Computer nachschaut. Ich bin etwas verwirrt, sollte er das nicht dort lesen können? Dann fragt er, wer ich bin. „Die Betreuerin“, sage ich. Damit ist klar, ich bin kein Pflegepersonal.

Jetzt folgt etwas, was mich so ärgerlich, wütend und fassungslos macht, dass mir noch immer die richtigen Worte fehlen.

Wohlgemerkt, wir waren als Betreuerin und „Nicht mobile Person, die weder alleine stehen und gehen kann“ angemeldet.

Der Gynäkologische Stuhl war einer der, den man als Frau kennt. Keine besonderer Schnick-Schnack. Keine Lehnen, die man seitlich wegmachen kann. Es folgt:

Er: „Wir müssen sie ausziehen und sie muss sich in den Stuhl setzen“.

Ich: „Sie ist sehr schwer. Sie kann nicht alleine stehen und gehen. Ich kann sie nicht aus diesem Stuhl heben“.

Er: „Dann muss ich eine Mitarbeiterin holen“.

Er kommt mit seiner Mitarbeiterin zurück. Eine zarte Person von gefühlt 20 Jahren. Sie schaut mich an.

Ich: „Wir müssen sie aus dem Stuhl heben und in den anderen Stuhl setzen“.

Der Betreuten habe ich inzwischen erklärt, dass sie sich ausziehen muss und umsetzen, damit sie untersucht werden kann. In der Seniorenresidenz haben sie eine Hebelifter, der sie aus dem Rollstuhl ins Bett hebt. Ansonsten braucht sie eine stabile Halterung an der sie sich festhalten kann, damit die Sitzunterlagen gewechselt werden können bzw. die Stühle. Drehen und wenden sehr schwierig. Mir ist rätslehaft, wie wir sie aus dem Rolli in den Gynäkologischen Stuhl setzen sollen.

Wir versuchen es zweimal.

Die Betreute hält sich an mir fest. Hat jedoch Angst umzufallen und wird so unsicher, dass sie zittert. Sie muss sich wieder setzen.

Der Arzt hält sich dezent im Hintergrund und beobachtet das ganze. Die Mitarbeiterin scheint darauf zu hoffen, dass ich ihr sage, was zu tun ist und wo sie die Betreute anfassen soll. Während ich noch nie einen Menschen aus einem Rollstuhl gehoben habe und keinerlei Erfahrung damit habe, wie und wo man jemanden anfasst und mit welcher „Technik“ es funktionieren könnte, jemanden der weder stehen noch laufen kann, von A nach B zu bringen geschweige denn in einen Gynäkologischen Stuhl.

Ich: „Könnten wir sie nicht auf die Liege setzen? Das wäre viel einfacher für sie?

Er: „Nein, das geht nicht.“

Ich schiebe den Rollstuhl noch näher an den Gynäkologischen Stuhl. Der natürlich ziemlich unbeweglich ist. Der Arzt macht keinerlei Anstalten auch nur irgendwas an diesem Stuhl zu verändern. Weder die Höhe noch die Beinklappen. Die uns im Weg sind.

Ich: „Die Liege geht wirklich nicht?“

Er: „Nein!“

Ich rede mit der Betreuten, rede ihr gut zu. Sie hilft nach Kräften mit. Doch auch dieser Versuch scheitert.

Der Arzt ungeduldig: „Das hat so keinen Sinn. Wir brechen das hier ab. Ich werde der Seniorenresidenz eine Meldung machen, die müssen das nächste Mal halt einen Pfleger mitschicken.“

Damit war das Thema für ihn erledigt und wir aus dem Behandlungszimmer wieder draußen. Immerhin haben sie mir noch zugestanden, die Betreute wieder anzuziehen.

Draußen bin ich ratlos und verärgert. Gleichzeitig muss ich die Betreute beruhigen, die glaubt alles sei ihre Schuld. „Nein“, sage ich „hier hat das System und der Arzt versagt. Die wussten ganz genau, dass wir kommen und dass du eine Hebehilfe brauchst bzw. jemand erfahrenen, der dich aus dem Rollstuhl heben kann. Dich trifft keinerlei Schuld“. Nein, Menschen mit einer Behinderung sollten teilhaben können am Leben und notwendigen Untersuchungen, nicht aber sich schuldig fühlen, weil sie ein Mensch mit Behinderung sind. Was für eine verdrehte Welt.

Vor dem Aufzug dann eine Toilette. Endlich kann ich aufs Klo gehen. Ich versuche noch mich zu sortieren. Frage mich, warum sie nicht noch jemanden geholt haben, der erfahrener ist. Schließlich ist das hier ja eine Klinik. Gleichzeitig tut mir das alles so leid, für die Betreute, weil sie in so einer unwürdigen Situation steckte und der Arzt und die Mitarbeiterin keinerlei Anstalten machten, der Betreuten auch nur in irgendeiner Art und Weise zu helfen. Kein „Ich bin der und die“. Keine persönliche Ansprache an die Patientin. Sie wurde behandelt wie ein Gegenstand, den man am liebsten los werden möchte.

Am Ende fühlte es sich dann auch für mich so an. Ein disfunktionaler Gegenstand, der nicht repariert werden kann. Der einfach nicht passt und weg muss.

Noch im Flur telefoniere ich mit dem Fahrdienst, der uns 20 Minuten später draußen abholt. Ich bin noch total ratlos, erzähle was passiert ist, einem mir völlig Fremden. Er ist entsetzt, von dem was ich erzähle, kann nicht verstehen, dass man ihr und mir jede Hilfe verweigert hat. Langsam kommt die Wut, die Wut darüber, wie Menschen mit einer Behinderung in diesem System behandelt werden.

Recherche

Als ich dann am Nachmittag nach Hause komme, gehe ich an den PC. Es interessiert mich, ob es Praxen gibt, die auf Frauen mit Mobilitätseinschränkungen spezialisiert sind. Auf Rollstuhlfahrerinnen. Schließlich müssen doch auch sie gynäkologisch untersucht werden können. Oder etwa nicht?!

Zugegeben bis zu diesem Tag habe ich mir zu diesem Thema keinerlei Gedanken gemacht. Ich war natürlich auch so naiv, dass ich dachte, dass die Praxis, die wir aufsuchten, behindertengerecht ist und einen Lifter hat. Das diese Praxis auf Rollstuhlfahrerinnen vorbereitet ist.

Eine erste Recherche ergibt ein sehr erschreckendes Bild. Es gibt kaum Gynäkologische Praxen, die behinderten gerecht sind. Eigentlich gar keine, die auf Rollstuhlfahrerinnen eingestellt sind.

Ich finde Artikel über eine Ärztin in Frankfurt. Sie hat sich auf Frauen mit Behinderung, Rollstuhlfahrerinnen eingestellt. Ihr Gynäkologischer Stuhl ist behinderten gerecht gebaut. Sie würde die Frauen auch auf der Liege untersuchen, die sie hoch und runterfahren kann. Das ist zwar für sie unbequemer, für die Frauen jedoch oft angenehmer, steht da.

Zu den Artikeln: Gynäkologische Sprechstunde für Frauen im Rollstuhl. (Diese Praxis hätte ich mir gewünscht)

Es gibt sie die barrierefreien Praxen, wie zum Beispiel die Frauenklinik in Erlangen. Auch in München gibt es Praxisräume mit Hebelifter. Es sind Ausnahmen, dabei sollten sie doch die Regel sein. Wir, die uns damit rühmen, dass jeder Mensch ein Recht auf Teilhabe hat, schaffen es nicht behindertegerechte Praxen zu schaffen. Ich meine damit nich die Tür, die breit genut ist für den Rolli, oder einen Aufzug, sondern Behandlungsräume, Ärzt*innen und Sprechstundenhilfen, die auf Frauen mit Rollstuhl, Mehrfachbehinderung eingestellt sind. Nein, es kann nicht jede Praxis einen Hebelifter haben, aber es könnte mehr Ärzt*innen geben, die sich auf Patientinnen im Rollstuhl einlassen.

Was bleibt?

Im Prinzip bei der Kassenärztlichen Vereinigung recherchieren, Praxen abtelefonieren und ausprobieren. Nächste Anlaufstelle für mich mit der Betreuten: Erlangen. Für mich und für sie bedeutet es viel Umstand. Viel Zeit mit dem Fahrdienst. Denn in ihrer Umgebung wurde ich auf die schnelle nicht fündig. Eine gynäkologische Untersuchung jedoch wäre auch für sie wichtig, allein schon wegen der Vorsorge.

Tagebuchbloggen, Teilhabe |

07. – 08.10.2023 – Besonders

Frau Mohnblume bloggt 9. Oktober 2023 |

Samstag – die letzte Supervision in der Weiterbildung. Wir werden uns nur noch am Kolloquiumstag in einer Woche sehen. Die Supervisorin nur, wenn wir eine der offenen Supervisionen buchen. In einer Woche werden einige von uns ihre Zertifikate in Händen halten. In einer Woche gehen zwei Jahre Weiterbildung zu Ende.

Von der Supervisorin bekamen wir, nachdem wir selbst für uns aufschrieben, was wir an Sternstunden in der Supervision empfanden, eine Rückmeldung zu uns als Gruppe. „Ihr seid eine ganz besondere Gruppe“, sagte sie. Das hatten wir schon mal gehört. Von einer der Seminarleiter*innen. Die Supervisorin fügte noch „eine entspannte Gruppe“ hinzu, weil wir uns schnell einigten, wenn es Räume oder Essen zu organisieren gab, auch in Notfällen. Wir jeden/jede so nahmen, wie sie ist. Kein Augenrollen, uns auf die Methoden einließen. Den wertschätzenden Umgang, den ihr miteinander gepflegt habt.“ Ja, wir waren schon eine besondere Gruppe. Auch in der Großgruppe war dies so. Als Gruppe lebten wir nach dem Motto: „Es ist wie es ist“ und „Wir finden Lösungen“. Wir lebten dies in den kleinen und kleineren Gruppen fort. Wertschätzend. Diese Rückmeldungen trugen nicht nur mich durch das Wochenende.

Sonntäglicher Ausflug

Am Sonntag fuhren wir nach Dachau. Bekannt ist Dachau wegen der KZ-Gedenkstätte. Doch diese war nicht unser Ziel, sondern die Abholung von Kotflügeln für eines der Standzeuge, welches auf Restaurierung wartet. Hinwärts Autobahn. Erfreulicherweise ohne viel Verkehr und besondere Vorkommnisse. Die Rückfahrt ging über Landstraße. Unterwegs hatten wir dann den gleichen Gedanken. Wir saßen gerade auf einer Bank am Waldrand in der Sonne und verspeisten unsere „Stullen“ und Brezen. Als wir beide die Idee hatten vielleicht noch ins Freilandmuseum zu gehen, wenn wir es vor fünf schafften dort anzukommen. Jetzt wo wir eine Freikarte haben, da Fördermitglied.

Ich googelte schnell die Öffnungszeiten und siehe da, bis 29. Oktober gelten noch die Sommeröffnungszeiten, ab 30. Oktober dann die Winteröffnungszeiten. Da ist dann schon um 16 Uhr bzw. 16:30 Uhr Schluss.

Wir waren um 16:45 Uhr im Kassenbereich. Ich zeigte die Karte vor, die freundliche Empfangsdame scannte den Strichcode und schon hatten wir zwei Eintrittskarten. Hauptsächlich ging es uns ums spazieren auf dem weitläufigen Gelände. Ab und an gingen wir in ein Haus. Noch waren sie offen, doch die Helfer waren schon unterwegs, die Häuser nach und nach zu schließen.

Bei den ersten Häusern herrschte noch Markttreiben. Es wurden verschiedene kulinarische Köstlichkeiten wie Käse, Gebäck, Eingemachtes, Essig, Schnapsbrände, Säfte und Seccos angeboten. Auch Handarbeiten.

Wir lernten auch, Sonntag ist ein sehr gut besuchter Tag im Museum. Als wir auf dem Weg vom Parkplatz zur Kasse waren, kamen uns scharenweise Besucher*innen entgegen.

Wir mögen die letzte Abendstunde dort, wenn es ruhig wird. Die Häuser geschlossen werden. Es still wird.

Strategisch gut platziert liegt das Wirtshaus mit Biergarten. Direkt vor dem Ein- bzw. Ausgang. Viele Besucher*innen nutzen die Gelegenheit und kehren noch für Speis und Trank dort ein. Als wir dem Ausgang zu gingen, saßen dort noch einige Menschen beim Essen. Wir hingegen waren noch von dem Küchle (in anderen Gegenden „über’s Knie gezogene“) satt und ließen das Wirtshaus rechts liegen.

Auf dem Heimweg suchten wir noch den Dampfstrahler auf, der auch an Sonntagen funktioniert, um das Auto von all den Insekten zu befreien und dem Reisestaub bzw. Standstaub.

Tagebuchbloggen |

06.10.2023 – Ah ja

Frau Mohnblume bloggt 6. Oktober 2023 |

7:45 Uhr – Aufgestanden – Wasserkocher eingeschaltet, Tasse vom Haken genommen, Kaffeefilter vorbereitet, an den Schreibtisch gegangen Laptop und Strom eingeschaltet. Kurz überlegt, ob ich mit diesem oder dem anderen arbeiten möchte. Mich erinnert, dass am Abend ja eine Zoomveranstaltung ist, also doch den neuen, wegen dem verwischten Hintergrund genommen.

8:00 Uhr – 14:00 Uhr – Schreibtischarbeit – naja, wenn man das so nennen mag. Zwischen mehreren sozialen Medien, Recherche für das Fachtagsworkshopthema und dem gerade aktuell gelesenem Fachbuch mäandert. Auf den sozialen Medien Beiträge veröffentlicht. Manche Recherche lohnt sich einfach weitergegeben zu werden.

14:00 Uhr – den Abwasch erledigt. Zum neueröffneten Gemüseladen gegangen, Zwiebeln, Blumenkohl und Karotten gekauft, beim Bäcker noch Brot mitgenommen.

15:00 Uhr wieder an den Schreibtisch gesetzt und Mails gelöscht. Da hatte sich doch einiges angesammelt. Eine langwierige Aufgabe. Neben, oh behalte ich mal noch und mit anderen Mails zusammenführen und kann definitiv weg, verging dann doch über eine Stunde. Zwischendrin klingelte erst der eine Paketbote, dann der andere Paketbote. Der eine brachte ein Rezensionsexemplar, der andere bestellte Hörbücher für die kleine Schwiegerschwester und Musik von Michael Jackson.

Zum digitalen Aufräumen gehört auch der regelmäßige Überprüfung der Websites auf Spam und Updates. Unglaublich wie viel unsinnigen Spam man bekommen kann.

Noch ein wenig im Fachbuch gelesen und nebenher notiert, zu welchen Punkten ich Folien für die Teilnehmer*innen machen möchte.

17:00 Uhr – die Zoomveranstaltung beginnt. Mich ein paar Minuten vorher eingewählt, wie gewünscht. Lange im Warteraum gehangen. Später festgestellt, ich hätte auch mit dem älteren Modell teilnehmen können, da wir über 300 Leute waren, Video und Ton waren nur in der Breakout-Session erwünscht. Gefühlt ging die erste halbe Stunde für Technikkram drauf, was zugegeben auch bei mir zu Ungeduld führte und manchen Teilnehmer veranlasste in den Chat zu schreiben. Der Ton teilweise rau.

Eigentlich hätten es gar nicht so viele Teilnehmer*innen sein sollen. Ich fand es interessant, wie viele Menschen sich fragten, ob sie angemeldet sind für die Veranstaltung und wie viele, neben den angemeldeten Teilnehmer*innen, sich dazu entschlossen an der Veranstaltung teilzunehmen, obwohl sie nicht angemeldet waren und die Einladung aufgrund misslicher Umstände bekamen.

Bewunderungspunkte gab es von meiner Seite für die Geduld der Veranstalter*innen nachdem manche anfingen die verschiedenen Tools in Zoom auszuprobieren und dabei die Folien schwärzten oder mit hübschen bunten Strichen verzierten. Zwischenzeitlich fragte ich mich, ob man diese Funktionen als Host eigentlich ausschalten kann und nur zu gegebenen Zeit einschaltet. Dann stürzte von einem der Veranstalter der PC ab und die Präsentation wurde neu gestartet, damit war dann auch die Folie wieder zu sehen. Oder war das Trick 17?

Die restliche Veranstaltung verlief dann doch einigermaßen ruhig. Zwischendrin, ich gebe es zu, bin ich mal ausgestiegen und habe mich mit anderen Dingen beschäftigt. Das Ende der Session, als es dann zu einem fruchtbaren Austausch im Chat und im Gespräch kam, hob die anfängliche Missstimmung bei mir wieder vollends auf.

19:00 Uhr – PC ausschalten, Kartoffeln und Pommes in den Backofen geschoben, während MonAmour die Grillkohle im Grill entzündet.
Während der Backofen vor sich hin buk und MonAmour sich um den Grill kümmerte, dachte ich noch ein wenig über die Veranstaltung nach. Darüber, was ich zum einen als Ergebnis für mich thematisch mitnehme und zum anderen, was ich als mögliche Veranstalterin von Zoominaren berücksichtigen könnte. Wäre ich auch so geduldig? Gut, ich habe jetzt nicht vor mit 300 Leuten zu arbeiten, maximal mit 20. Trotzdem.

Tagebuchbloggen |

29.09. – 01.10.2023 – Erfolgserlebnisse und entsetzliche Szenen in einer Doku

Frau Mohnblume bloggt 2. Oktober 2023 |

Um gleich mal an den vorherigen Beitrag anzuschliessen. Heute gelernt, dass ich reframen kann. Weiteres Erfolgserlebnis: ich führe gut durch den Prozess. Ich bin so stolz auf diese Rückmeldung, denn es fühlt sich als Beraterin schon sehr gut an, wenn man hört, dass trotz der Themenvielfalt ich gut geführt habe und sich Perspektiven durch reframen verändern ließen. Gute Fragen kann ich auch stellen.

Und so langsam, aber wirklich nur langsam, entwickelt sich ein eigener Stil.

Und so ganz nebenbei habe ich immer noch tausend Fragen im Kopf, die so flüchtig sind, dass immer wieder davonschwirren, sobald ich sie festhalten möchte. Grumpf. Denn im Oktober hätte ich noch unter meinen Kolleg*innen die Gelegenheit diese Fragen zu stellen.

G’schichten aus’m Büchercafè

Mein von mir bevorzugter Buchhändler teilt mir mit, dass ich bereits 125 Bücher gelesen habe. Ob ich sie wirklich gelesen habe oder nur angelesen, kann er ja nicht wissen. Pus die 20 Rezensionen, die ich bereits geschrieben habe, habe ich 145 Bücher gelesen. Jetzt wäre der Zeitraum noch interessant. Den müsste ich noch recherchieren. Die 20 Rezensionen sind einfach, denn damit habe ich 2021 begonnen. Pro Jahr ca. 10 Fachbücher.

Gelesen aus dem vererbten Bücherschrank

Von Isabelle Allende die Geisterhaus Triologie: Das Geisterhaus, Fortunas Tochter und Porträt in Sepia.

Geguckt

Team Wallraff in der Kita. Ich verlinke an dieser Stelle jetzt nicht zu RTL.

Meine Gedanken dazu

Aufmerksam auf die Doku wurde ich durch eine Kollegin auf facebook. Diese Doku hat mich sehr berührt. Zwischen heulen vor Wut und entsetzen und Mitgefühl für die Kinder saß ich vor dem Bildschirm und konnte es nicht fassen.

Ich hoffe ja immer, dass dies nur Einzelfälle sind. Einzelfälle, die eigentlich in diesem Job nichts mehr zu suchen haben. Einzelfälle die leider zu oft geschützt werden, weil sich a) niemand traut etwas zu sagen, b) die Träger zu sehr auf den „guten“ Ruf der Kita bedacht sind. Und so einfach, einer pädagogischen Fachkraft ins Zeugnis zu schreiben, dass sie für die Arbeit mit Kindern nicht geeignet ist, ist es eben auch nicht, wie die Doku es suggeriert.

Sehr interessant fand ich am Ende der Sendung, die Beispielkita aus Dresden, die den „Gute-Kita-Preis“ gewann. Sehr schade, dass am Ende der Sendung nur diese eine Kita gezeigt wurde. Denn es gibt viele Kitas, die gut arbeiten, viele pädagogische Fachkräfte, die ihren Job lieben, die Kindern mit wohlwollen, Wertschätzung, Bedürfnisorientiert und mit Respekt begegnen. Trotz schwieriger Arbeitsbedingungen.

Was die Doku nicht macht, auf die erschwerten Bedinungen unter denen pädagogische Fachkräfte arbeiten müssen hinzuweisen. Gleich zu Beginn der Sendung weisen Sie darauf hin, dass 98.000 pädagogische Fachkräfte fehlen, diese Stellen also unbesetzt sind. Deutlich wird jedoch auch in dieser Sendung, dass am Fehlverhalten der „gezeigten“ pädgogischen Fachkräfte nicht die Arbeitsbedingungen schuld sind, sondern deren Haltung sehr fragwürdig ist.

Eine pädagogische Fachkraft formuliert, dass sie überfordert ist. Überforderung bedeutet Stress und Stress schaltet unser Hirn auf Überlebensmodus. Überlebensmodus bedingt, dass wir nicht mehr reflektiert handeln, sondern kämpfend oder flüchtend. Hier sehe ich tatsächlich noch Hoffnung. Denn diese pädagogische Fachkraft könnte mittels Supervision noch an ihrer Haltung und pädagogischen Verhalten arbeiten.

Sehr kritisch sehe ich allerdings die Rolle der Träger und Leitungen. Denn es gibt eine Meldepflicht (§47 SGB VIII), die besagt, dass „Ereignisse oder Entwicklungen, die geeignet sind, das Wohl der Kinder und Jugendlichen zu beeinträchtigen“ der zuständigen Behörde zu melden ist. D.h. hat die Leitung Kenntnis von pädagogischen Fachkräften, die sich so Verhalten, wie die gezeigten pädagogischen Fachkräfte, müssen sie dies dem Träger melden und dieser der zuständigen Behörde (Jugendamt, Landrastamt bzw. den dort zuständigen Fachaufsichten).

Was diese Doku in Ansätzen auch zeigt, ist, dass oft aus Angst vor Repressalien, geschwiegen wird oder das gewaltvolle und verletzende Verhalten, gedeckelt wird. Oft ist es so, dass dann genau die Fachkräfte gehen müssen, die ihren Mund aufmachen und die Zustände melden. Da läuft was ganz gewaltig schief.

Denn hier wird jemand bestraft, weil er/sie aktiv Kinder vor gewaltvollen verletzenden Verhalten schützt.

Diese Doku zeigt leider auch, wie abhängig Eltern von der Kita bzw. den pädagogischen Fachkräften sind, weil es eben nicht geht, mal die Kita zu wechseln. Es geht nur andere Betreuungsformen zu finden. Viele Eltern haben auch Sorge, es für ihr Kind noch schlimmer zu machen, wenn sie sich an Leitung und Träger wenden und auf Missstände aufmerksam machen.

Viele pädagogische Fachkräfte sind jedoch auch verunsichert. Denn sie haben den Auftrag zu erziehen. Sie haben den Auftrag Kinder vor Gefahren zu schützen. Sie sollen Kindern Konsquenzen aufzeigen. (Das Thema „Konsequenzen und Strafen“ wäre nochmal ein eigener Blog bzw. Artikel). Sie fragen sich, was darf ich noch? Auch Verunsicherung kann zu verletzendem Verhalten führen.

In einem Team, in einer Kita sollte es ein Kinderschutzkonzept geben und einen Verhaltenskodex, der genau beschreibt, welche Verahaltensweisen gegenüber Kindern förderlich sind und welche gewaltvoll und verletzend. Das Team sollte sich auf gemeinsame Reflexionszeiten verständigen, in denen sie den Umgang mit Kindern besprechen, deren Verhalten sie als herausfordernd empfinden. Es braucht im Team eine Fehler- und Reflexionskultur, in der ich offen sagen kann und darf, dass ich im Moment überfordert bin, dass ich gerade nicht weiß, wie ich anders auf das Verhalten des Kindes reagieren kann.

Was der Beitrag, also die Doku, leisten kann, ist, dass wir insgesamt genauer hinschauen, was mit den Kindern in Kitas und Schulen passiert. Was nicht passieren sollte, das pädagogische Fachkräfte unter Generalverdacht geraten, sobald sie die Stimme erheben oder ein klares „Nein“ verlauten lassen.

Insgesamt jedoch gilt es das System Kita in den Blick zu nehmen und zu fragen, wie Arbeitsbedingungen, Rahmenbedingungen verbessert werden können und wie wir pädagogisches Personal so aus- und fortbilden können, dass es lernt sich selbst gut zu reflektieren, die eigenen Erziehungsmuster hinterfragt und lernt wertschätzend, wohlwollend und bedürfnisorientiert mit Kindern zu leben.

Wir sollten nicht vergessen, dass Kinder oft länger in der Einrichtung verweilen als die pädagogischen Fachkräfte. Viele Kinder haben einen Vollzeitjob zu absolvieren, während viele pädagogische Fachkräfte Teilzeit arbeiten.

Weitere Erfolgserlebnisse

Die Fenster im ersten Stock sind jetzt alle geputzt. Die Terrasse vom Laub befreit, die letzten Tomaten geerntet und abgeräumt.

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