Letztens bei einer Autofahrt kam mir ein Kinderreim in den Sinn. Ri-ra-rutsch. Ich versuchte mich an das Lied zu erinnern. Konnte mich aber nur an den Text mit der Schneckenpost erinnern, deren Fahrt keinen Taler kostet. Die anderen Liedzeilen waren mir entfallen. Ri-ra-rutsch. Die ganze Autofahrt über.
Ich habe Kuchen gebacken. Das an sich ist schon etwas ungewöhnlich. Als Kind buk ich viele Kuchen. Nein, nicht im Sandkasten, sondern mit der Oma, der Mama, allein sobald ich konnte und durfte. Vorzugsweise Marmorkuchen. Ich buk auch Torten. Einmal versuchte ich mich an einer Sachertorte. War nicht so mein Ding.
Irgendwann stellte ich das ein. Dann gab es keine Kuchen mehr. Letztens die Zeitschriften, die viele Rezepte enthalten, durchgesehen, dabei einen Kuchen entdeckt, der raffiniert einfach klang und weil ich auch Ahornsirup von der verstorbenen Schwiegerschwester geerbt hatte und in dem Rezept 60 ml verarbeitet wurden, buk ich einen Walnusskuchen. Also im original Rezept werden gemahlenen Walnüsse verbacken. Ich habe diese durch gemahlene Mandeln ersetzt. Die hatte ich noch im Haus.
Jetzt steht in der Küche ein nach Zimt und Nuss duftender Kuchen. Der sehr gut schmeckt. Was ich allerdings mit dem restlichen Ahornsirup machen soll, weiß ich noch nicht. Nein, ich werde keine Pancakes backen.
Vor meinem Fenster steht ein Blumentopf mit drei Mohnblumen darin, die gerade von einer Biene angeflogen werden. Das sieht gerade alles sehr nett aus.
Gartengeflüster
Am Vormittag habe ich mich mal darin versucht das große Gemüsebeet von Beikraut und Gründüngung zu befreien. Ich bin mir noch nicht sicher, wie das enden wird. Auf der einen Seite blüht die Gründungung (Sommerwicke) gerade sehr schön und auf der anderen Seite möchte ich gerne für das zweite Halbjahr Gemüse anbauen, das halt noch im zweiten Halbjahr so bis Winter rein wachsen würde. Zum Beispiel Karotten und Kohl und Salat. Der über den Winter gewachsene Salat – also gewachsen ist er dann im zeitigen Frühjahr – ist nach der ersten Ernte weitergewachsen. Einen Teil konnte ich noch für Salat am Abend ernten ein anderer Teil setzt gerade Blüten an. Da kann ich bald wieder eigenen Samen ernten.
Im Nachbarbeet blüht gerade die Phacelia. Die Bienen und Hummeln sind überglücklich und scheinen lila Kleider zu tragen. Dieses Beet ist das Notfallbeet für den Kohl, der gerade in den Anzuchttöpfen versucht die Anzuchtphase zu überstehen.
Bevor ich mich an das große Gemüsebeet machte um einen Streifen urbar zu machen, hatte ich die Kartoffeln in Beet 1 angehäufelt. Der Boden ist gut durchfeuchtet und den Kartoffeln scheint es richtig gut zu gehen. Das Kraut ist satt grün, und wächst gut. Wie es unter dem Boden ausschaut keine Ahnung. Das wird das Überraschungsmoment im Herbst, wenn es an die Kartoffelernte geht. Das hat ja immer was von Goldgräberstimmung. Man weiß nie, wie viel man findet.
Später dann noch ein wenig Blumentopftetris gespielt. Die Buche im Topf steht vermutlich zu sonnig und wurde wohl mal zu trocken. Momentan ist sie eines meiner Sorgenkinder. Damit sie ab Nachmittag schattiger steht habe ich sie mit viel Kraft und viel zerren an einen anderen Platz bewegt. Kurz überlegte ich einen kleinen Wagenheber anzuschaffen, um den Top überhaupt weiter bewegen zu können. Sollten wir irgendwann umziehen brauchen wir mindestens eine Sackkarre.
Die Tomatenpflanzen haben sich ebenfalls prächtig entwickelt. Sie mussten weiter gestützt werden. Ein paar Seitentriebe habe ich für eine Tomatenjauche entfernt. Ein paar Läuse, die sind echt schlimm dieses Jahr, abgestriffen und dann ging das Tetrisspiel los. Damit die Tomaten gut wachsen können habe ich sie weniger dicht stellen wollen. Da Tomaten ihre eigene Gesellschaft mögen, war klar, das auch die Topfpflanzen nicht einzeln stehen sollten. Ein Teil durfte dann entlang der Hauswand ein Stück weiterziehen. So dass sie jetzt Paarweise stehen. Noch ist es nicht optimal. In den letzten Jahren standen die Tomaten immer auf der Terrasse, auch zur Steckmückenabwehr, aber da ist definitiv kein Platz mehr, jedenfalls nicht, wenn wir uns noch zwischen unserem Kastanienwald bewegen möchten.
Der Salbei hat die Ölkur ganz gut überstanden. Die Läuse wurden weniger. Inzwischen laufen auch keine Ameisen mehr auf und ab. Ein Zeichen dafür, dass die Läuse ihr Leben ließen. Auf dem Bild ist der Salbei grün und blüht. Das Grün täuscht ein wenig. Fast jedes Blatt hat schwarze Flecken. Nach der Blütezeit erhält der Salbei einen Sommerschnitt. Dann kann er neu austreiben. Die Ansätze dafür sind schon da.
Die Korkenzieherweide, die ich im letzten Herbst unter die Nussbäume gestellt hatte und dort im Schatten gut wuchs, jedoch auch nicht optimal stand, musste nicht nur ihren Topf verlassen, sondern zog gleich komplett um. Jetzt steht sie hinter dem Haus, in einem größeren Topf neben dem Flieder. Da wird sie von der Vormittagssonne beschienen und Nachmittags hat sie dann Schatten. Eigentlich ist sie ja ein Sonnenbaum. Und vielleicht darf sie auch nochmal innerhalb des Gartens umziehen. Irgendwann werden wir soviel Platz haben, dass alle diese Bäume einen guten Platz bekommen, wo sie dann gedeihen, wachsen und weiter mit uns alt werden können. Die Korkenzieherweide, zumindest einen Teil davon, habe ich damals vor dem Feuertod gerettet. Einer der ehemaligen Flugkollegen von MonAmour hatte Äste seiner Weide als Feuerholz mitgebracht. Einen der Äste rettete ich dann, nachdem er noch Leben in sich hatte.
Ein bisschen lag es auch daran, dass Weiden an sich meine Lieblingsbäume sind. Ich mag sie sehr. In dem Ort in Südafrika, in dem wir damals wohnten, gab es einen Fluss und am Rand des Fluss, wo man diesen überqueren konnte, stand eine sehr große Trauerweide. Unter ihrem Schatten konnte man sich gut aufhalten. In ihr lebte eine Webervogelkolonie. Überall hingen in den Wipfeln ihre Nester. Es war ein wunderschöner Baum und wurde zu meinem Lieblingsbaum. Weiden finde ich auch deshalb super, weil man aus ihnen so viele schöne Dinge bauen kann. Man könnte einen lebendigen Sichtschutzzaun aus ihr bauen. Allein das finde ich schon genial.
Am Abend grillten wir und ich öffnete den Weißwein, den ein weiterer Nachbar, der Nachbargemeinschaft, zum Dank für den reparierten Rasenmäher spendete.