An Ostern stellte sich der Osterblues ein. Festgestellt, dass ich hier weg will. Für immer. Es wird Zeit, dass wir gehen. Es ist nur nicht so einfach, weil wir ja was Spezielles suchen und Spezielles ist gerade aus. In Lettland gäbe es gerade günstig das, was wir suchen. Lettland kommt aus bestimmten Gründen nicht in Frage.
Der Osterblues hielt ein wenig an. Daneben war ich schwer beschätigt zwei Tage zum Thema Kinderschutz vorzubereiten. Jede Kita wollte natürlich was anderes haben.
Kinderschutz und Macht in der Pädagogik
Der erste Teamtag in der ersten Kinderinsel war super. Ich, die ja immer sehr kritisch ist, und die die halbe Nacht nicht schlafen konnte, den Tag davor wie Falschgeld durch die Gegen lief und völlig gestresst auf jeden und alles reagiert und völlig unentspannt war, fand natürliche viele Dinge, die nicht so gut liefen. Die Rückmeldungen selbst waren alle durchweg positiv. Am Ende des Tags bekam ich sogar Schokolade geschenkt.
Zum ersten Mal passierte es mir, dass ich eine ehemalige Praktikantin wieder traf. Ich wusste sofort wer sie war, sie wusste, dass sie mich kennt, nur woher. Es freute mich sehr sie zu treffen. Mich würde ja schon interessieren, was aus allen meinen Praktikant*innen so geworden ist, die ich im Laufe von 10 Jahren so begleitet habe.
Ich war so irre aufgeregt und wenig entspannt, weil zum ersten Mal diese Fortbildung mit Themen rund um den Kinderschutz gehalten. Wir unterhielten uns über Macht in der Pädagogik, wir unterhielten uns über Grenzverletzdendes Verhalten, über Adultismus, bearbeiteten – also die Teilnehmer – Praxisbeispiele zu herausfordernden Situationen. Am Ende waren wir alle zufrieden. Am Ende dachte ich, was für ein runder Tag. Am Ende dachte ich, ich möchte diese Fortbildung gerne noch öfter halten.
Der heutige Tag war dagegen entspannter. Allerdings nicht, weil ich mich sicherer fühlte, denn auch der heutige Tag war ein Fortbildungstag, den ich mit diesen Themen in dieser Konstellation zum ersten Mal hielt. Meine ganzen Aufregung und Unentspanntheit wechselte nach dem ersten Tag in einen Erschöpfungszustand. Und ja ich bin mir sicher ich hatte an beiden Tagen eine göttliche Begleitung.
Die Erschöpfung merkte ich vor allem dann gegen Ende des Fortbildungstags, als ich da eine Stunde so allein im „Seminarraum“ (Turnhalle der Einrichtung) saß und mir dachte, was bin ich müde, gut, dass jetzt gleich Feierabend ist. Falls Sie sich jetzt wundern: Wenn die Seminarleiterin während des Tages viel Pause hat, und die Teilnehmerinnen viel arbeiten, dann hat sie, also die Seminarleiterin, gut vorgearbeitet. Wenn die Seminarleiterin mehr schwitzt (also außer vor Aufregung und vielem Lampenfieber), als die Teilnehmer*innen, dann läuft da was falsch. Ich saß an beiden Tagen viel alleine rum in den „Seminarräumen“.
Eine meiner liebsten Rückmeldungen: „Wie wir sind schon am Ende? Ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist“ Solche Aussagen gefallen mir sehr.
Erschöpft, Satt und Zufrieden
Auf dem Nachhauseweg noch beim Getränkedealer und Supermarkt angehalten. Beim Getränkedealer Wasser und ein Feierabendbier besorgt, im Supermarkt Abendessen für zwei Tage und noch einen kleinen Schwabacher Goldsekt mitgenommen. Bei der vielen Aufregung und Angespanntheit und nach den zwei Tagen, die gut verliefen, durfte es auch ein besonderer Sekt mit Goldblättchen sein.
Schwabach ist ja eine alte Goldschlägerstadt und bekannt für sein Blattgold. Als ich dort noch in einem der Kindergärten arbeitete, besuchten wir auch die hiesige Goldschlägerwerkstatt und durften dabei zusehen, wie Blattgold entsteht und hörten die Geschichte dieses Handwerks.
Zuhause dann statt des Feierabendbiers, den Goldsekt getrunken und mich über die runden zwei Tage gefreut.
Okay, ich lag auch eine Stunde wach herum und überlegte, wie ich die verschiedenen Themen der einen Kinderinsel in den einen kleinen Tag packe. Ein paar gute Gedanken gehabt. Der Tag an sich steht gedanklich schon fast. Jetzt muss er noch mit Inhalt und Methoden gefüllt werden. Wenn ich an dem Tag merke, dass wir für etwas länger brauchen, dann kann ich ja immer noch das eine oder andere weg lassen.
Als ich obigen Absatz schrieb hatten wir den 5. April. Jetzt ist es ein Tag weiter und die Leitfäden für Kinderinsel eins und zwei füllen sich mit Inhalt.
Den Tag die meiste Zeit am Schreibtisch verbracht. Bis auf gelegentliche Waschmaschinenpausen.
In Seminaren und Workshops, jedenfalls habe ich es mal so gelernt, gibt es die Regel, dass nach jeweils 90 Minuten Pausen gemacht werden sollten. Festgestellt, das meine Waschmaschine exakt solange wäscht, dass sich das mit den Pausen – Wäsche raus, aufhängen – gut machen lässt. Ich kam auch erstaunlich gut voran.
Vom Fensterbankerl aus
Die Sonne schien warm auch wenn die Luft deutlich kühl war. Da kaum Wind ging, war es auf der Terrasse angenehm warm. Dies half nicht nur der Wäsche schneller trocken zu werden, auch den Vögeln, die die Vogeltränke ausgiebig zum Baden nutzten. Erst die Spatzen, später die Meisen, schließlich die Amseln.
Später, als dann keine Vögel mehr zu sehen waren, dass Futterhaus neu aufgefüllt.
Das Vogelhaus ist gut besucht, auch die Nachbarmaus kommt hin und wieder um sich zu bedienen. Ich schätze sie wohnt unterhalb der Terrasse von der Nachbarin. Heute war sie erst am Abend da.
Sonnenschein
In der Sonne war es angenehm war, so dass ich am Nachmittag meine Arbeit nach draußen verlegte. Eigentlich wollte ich nur einen Kaffee trinken und dabei frühstücken, sofern man um 14:30 Uhr noch von frühstücken sprechen kann. Neudeutsch würde man wohl eher Brunch sagen. Doch es war sehr angenehm, daher nahm ich einen Teil der Arbeit zum Lesen mit nach draußen.
Gegen 16 Uhr räumte ich meine Sachen auf und vereinzelte einen Teil der angesäten Tomatenpflanzen. Um 17 Uhr dann einen Zoomtermin.
Der ganz wunderbar verlief. Während des Gesprächs fand die zu Beratende selbst ihre Lösungen. So soll das sein. Nach 40 Minuten hatte sie mehrere Lösungen und Erkenntnisse für sich gewonnen, während ich hauptsächlich zuhörte und nur ab und etwas fragte. Damit beendeten wir den Zoomtermin frühzeitig. So hatten wir dann beide Feierabend.
Diesmal hielt ich mich auch an meinen Feierabend. Erst ging ich zu MonAmour, um mit ihm das Abendessen abnzusprechen, danach ging ich noch zum Briefkasten, um noch eine Glückwunschkarte einzuwerfen. Im nahe gelegenen Biomarkt hoffte ich noch auf Schokoosterhasen, die waren jedoch bereits alle verkauft, so dass ich mich für ein Herz aus Schafsmilchseife entschied. Das andere kleine Ostergeschenk für MonAmour liegt im Arbeitszimmer bereit. Holte noch Gemüse und nahm eine Flasche Rotwein mit. Ich fand es wäre heute ein Rotweinabend.
Zurück packte ich die Einkaufstasche aus, nahm mir ein Buch und ein Glas Rotwein und läutete den entspannten Teil des Abends ein und genoß noch ein wenig Restwärme auf der Terrasse. Jedenfalls für eine knappe halbe Stunde. Dann wurde es erstens zu kühl und zweitens war es Zeit für die Zubereitung des Abendmahls. Fischstäbchen mit Lauchgemüse und Kartoffelbrei. Immerhin was Grünes mit dabei.
Bereits um 7 Uhr am Schreibtisch gesessen. Den blauen Himmel und die Sonne bewundert. Beides wurde immer strahlender. Bis es Nachmittag wurde. Da wurde der blaue Himmel von weißen Wolken und weißen Schleiern bewölkert. Mal mehr mal weniger.
Derweil saß ich da und versuchte mich und die Themen, die ich am Vortag mit der Leitung für den Teamtag nächste Woche besprochen hatte in Struktur zu bringen. Dazwischen könnte es sein, dass ich mal ein wenig abschwiff. Nicht viel nur ein wenig. Der Onlinekurs im Internet zum Kinderschutzkonzept hält einige Materialien bereit an denen ich mich bedienen konnte und fand ein paar Methoden, die ich zunächst nur anmarkerte als „Könnte man machen“.
Später noch die Rezension diskutiert, die demnächst abgegeben werden möchte.
Zwischendurch den Vögeln am Futterhaus zugesehen. Nachts ist es so kalt, dass die Vogeltränke zufriert und die Vögel mit ihren Schnäbeln auf Eis statt auf Wasser stoßen und dann unverrichteter Dinge wieder abfliegen.
Geburtstagsfahrt
Am Nachmittag kam MonAmour und meinte, der älteste unserer fünf Freunde hätte am 02.04. Geburtstag gehabt, während er noch am Telefon mit einem Bekannten telefonierte. Das Wetter wäre ja, nun ja, jetzt bewölkt. Aber eigentlich….
Eine Stunde später waren wir unterwegs zur Halle. Der jetzt 47 Jahre alte 1502 durfte seine Geburtstagsfahrt antreten. Wir waren mit ihm den ganzen Nachmittag unterwegs. Fahrer wie Auto hatten zusehnds Spaß am Fahren.
Gegen 18:30 Uhr parkten wir ihn wieder in der Halle. Mit ein wenig putzen waren wir um kurz vor 20 Uhr Zuhause und schoben statt dem Toast Pizza in den Ofen.
Frühmorgens fährt ein Auto vorbei es macht Geräusche. Diese Geräusche kann man dazu kaufen. Sie sind nicht legal, jedenfalls nicht im Straßenverkehr. Diese Geräusche hören sich eher an, als würde das Auto in seinen letzten Zuckungen liegen und es gerade noch so bis zur nächsten Straßenecke schaffen. Ich zweifel daran, dass der Besitzer des Autos genau diesen Eindruck erwecken möchte. Vermutlich findet er sein Auto mit seinen „Extras“ super. Ich hingegen denke mir, „hätte eines meiner Autos auch nur Ansatzweise solche Geräusche von sich gegeben, ich hätte die nächste Werkstatt aufgesucht.“
In letzter Zeit zweifel ich ja sowieso an der Menschheit an sich. Ich bin mir völlig sicher, die Welt hätte uns nicht gebraucht, die Erde kam ganz gut allein zurecht. Neben dem ganzen zerstörerischen Gehabe des Menschen muss sie sich jetzt auch noch mit seltsamen Geräuschen quälen lassen. Wer kann ihr da verdenken, wenn sie versucht diese seltsame Spezies abzuschütteln, die nichts besseres zu tun hat, sich selbst, die Umwelt, die Erde an sich zu zerstören anstatt in Frieden miteinander und im Einklang der Natur zu leben.
Das sind manchmal so Gedanken, die ich habe. Wir verursachen einfach zuviele Katastrophen und Kriege, die nicht sein müssten.
Schreibtischarbeit
Nächste Woche finden zwei Workshops statt. Beide möchten vorbereitet werden. Montag ist ja meist so mein Gondeltag. Da werden auch andere Dinge erledigt. Meist auch Dinge die zwischen PC und Schreibtisch zu tun sind.
Einen Podcast zu Adultismus gehört und nun ja, mhm. Ich weiß jetzt auch nicht so recht. Ich werde mir denn wohl nochmal anhören müssen. Manches war interessant, anderes nachdenkenswert, bei manchem regte sich Widerstand.
Adultismus
„Adultismus beschreibt die Machtungleichheit zwischen Kindern und Erwachsenen und infolge dessen die Diskriminierung jüngerer Menschen allein aufgrund ihres Alters. Konkret werden zum Beispiel Ideen und Meinungen von Kindern und Jugendlichen oft ignoriert oder mit der Begründung nicht ernst genommen, sie seien zu jung.“
Wenig später sitze ich in einer Kinderinsel im Büro einer Leitung gegenüber. Den Auftrag, den ich bekomme, füllt mehr als nur einen Tag. Ich spreche dies an. Wir haben sechs Stunden plus eine Stunde Mittagspause. Wenn wir wirklich alle Themen bearbeiten möchten wird das ein sehr knackiger Tag. Eines der Themen, so biete ich ihr an, könnte sie auch selbst mit ihrem Team bearbeiten. Dann hätten wir drei Themen. So richtig kann sie sich nicht darauf einlassen. Wir sind schon beim verabschieden. Sie kennen das vielleicht, so Gespräche haben ja immer eine Anfangsphase, einen Haupteil und einen Schluss. Wir sind also am Schluss angekommen. Das eine Thema wäre ihr auch wichtig, wenn ich das mache. Ich verstehe zwar nicht genau warum, gehe jedoch darauf ein. Während des rausgehens erklärt sie mir, dass sie eigentlich schon einen Referenten hatte, doch dann kam der Träger auf sie zu und hat mich ihr mehr oder weniger vor die Nase gesetzt. Für diese Offenheit bin ich ihr sehr dankbar. Es ist okay, ich kann damit umgehen. Hoffe ich.
Auf dem Weg zum Auto, frage ich mich, warum ich eigentlich diesen Job mache. Überlege auf dem Weg nach Hause, ob ich den Job auch angenommen hätte, wenn nur die Leitung und ich entscheiden würden, ob wir zusammenarbeiten möchten. Eher nicht. Sie hätte ihren Wunschreferenten eingeladen.
Jedenfalls merke ich anhand der Themen, dass ich mich auf bestimmte Thematiken – Grenzen und Konsequenzen – sehr gut vorbereiten sollte. Damit ich meine Haltung, die ich eigentlich dazu erst weiterentwickle, gut und so konkret und klar wie möglich vertreten kann. Bin ich doch inzwischen in Richtung bedürfnisorientierter Pädagogik unterwegs. Die bedürfnisorientierte Pädagogik und meine pädagogische Grundhaltung passen gut zu einander. Ich befürchte allerdings, dass diese Kinderinsel gerne Rezepte hätte. Die ich ihnen jedoch nicht liefern kann. Auch dies habe ich ins Gespräch einfließen lassen.
Ich bin sehr auf nächste Woche gespannt. Es wird auch für mich knackig. An zwei Tagen hintereinander an verschiedenen Orten mit teilweise sehr unterschiedlichen Themen.
Wackelzahnpubertät
Letztens lernte ich einen neuen Begriff kennen. „Wackelzahnpubertät“. Ich mag diesen Begriff. Als ich noch als Erzieherin gearbeitet habe, sagte ich öfter, unsere Vorschulkinder benehmen sich, als wären sie in der Pubertät. Jetzt, gute 24 Jahre später habe ich einen Begriff dafür und auch die Erklärung dazu bekommen. Die Erklärung muss ich Ihnen noch schuldig bleiben – das ist es was ich meine mit, ich möchte es gut und klar und so konkret wie möglich erklären können. Sprich: ich muss die genaue Erklärung und Entwicklungspsychologische Erklärung noch mal nachschauen. Aus dem Kopf ging das nur rudimentär. Es hat auf jedenfall etwas damit zu tun, dass die Vorschulkinder, sich von der Kita und ihren Erziehern lösen müssen, für sie bald ein neuer Lebensabschnitt anfängt, der ihnen neben dem Ablösungsprozess den sie durchlaufen müssen, Sorgen, vielleicht auch Ängste bereitet. Gleichzeitig sind sie in einer weiteren Reifungsphase. Ihr Gehirn baut sich um, ihr Körper verändert sich. All das zusammen wirkt sich aus wie das, was wir allgemein bei Jugendlichen unter Pubertät summieren. „Wackelzahnpubertät“. Dabei kommt es auch zu Auflehnungen und vermehrten Konflikten zwischen den Kindern und den Bezugspersonen.
Schreibtischarbeit II
Da dachte ich, ich setze mich nochmal an den Schreibtisch und arbeite noch was. Nachdem ich dann jedoch merkte, dass dies nicht funktionierte und ich meine Zeit nur mit Ablenkungen verbringe, ging ich nach draußen und kehrte den Gehweg vor unserem Haus. Danach zupfte ich noch ein paar Wildkräuter aus dem Beet und schwupp di wupp war auch schon Halbsieben. MonAmour ist während meines Ausflugs fleißig am Kompost sieben.
Diese Zeitumstellung hat mich, also meine Rhythmus richtig durcheinander gewürfelt. Den Termin am Donnerstag hätte ich gerne verschlafen, konnte mich aber gerade noch so aufraffen. Also rechtzeitig, damit es auch noch für Haarewaschen reicht. Über Zoom sehe mangels gutem Licht eh immer anders aus als vor dem Spiegel, da sollten wenigstens die Haare gewaschen sein. Echt jetzt.
Durcheinander gewürfelt hat mich auch die Kinderinsel, mit der ich am Freitag einen Termin habe. Am Vortag bei der Kinderinsel angerufen, dort erfahren, dass es vielleicht eventuell möglich sein könnte, dass da vielleicht eventuell ein anderes Thema, als ich vorbereitet habe interessanter gewesen wäre. Ich bin erstaunlich gelassen, dafür, dass ich vielleicht falsch liegen könnte. Was ich jetzt nicht hoffe, denn laut der Themenliste, die ich bekommen habe, dürfte ich mit der Bestandsaufnahme nicht so schlecht liegen. Hoffe ich.
Dann noch ein Telefonat mit jemanden geführt, der meine Daten gerne an Kinderinseln weitergeben möchte, zwecks Kinderschutzkonzept. Das freut mich natürlich. Es kann aber auch sein, dass der Gesprächspartner noch eine Kollegin kontaktiert hat, die ich ins Gespräch brachte. Sie dürfen mir gerne die Daumen drücken. Die Aufträge könnte ich gut gebrauchen.
Außer Haus
Nach dem Termin am Morgen meine Sachen gepackt. Die Kinderinsel, die ich am Freitag besuchen darf ist in Freising. Da habe ich mir ganz spontan ein Zimmer in einem Hotel gebucht. Entspanntes Anreisen, Sie wissen schon. Gegen 16 Uhr war ich dann in Freising. Das Hotel liegt direkt beim Landratsamt. Vor ein paar Jahren war ich dort mit den Kolleginnen meines Herzensnetzwerks verabredet. Ein wenig beneideten wir die Kollegin damals um ihren Arbeitsplatz in dem schönen Gemäuer des ehemaligen Klosters.
Nachdem ich das Hotelzimmer bezogen hatte, ging ich erst einmal spazieren. Beim Bäcker holte ich mir Baguette für’s Abendessen und nahm noch einen Capuccino mit. Damit lief ich dann zum Friedhof. An vielen der Gräber sind Sterbebilder der Verstorbenen angebracht. Ich mag diese Tradition. Manche Kreuzen trugen noch Trauerflor. Danach hätte ich gerne die Kirche am Landratsamt besucht, doch diese war leider verschlossen. Manchmal, wenn ich das Gefühl habe ich brauche viel seelischen Beistand, dann setze ich mich ganz gerne auch mal in eine Kirchenbank und lass die Stille und den Raum auf mich wirken. Manchmal denke ich dabei an die vielen armen Seelen, die für diese Pracht in der Kirche leiden mussten. Auch an die vielen Scheinheiligen, die mit Geldspenden versuchten ihre Seelen reinzukaufen.
Karteikarten
Eigentlich wollte ich auch so früh anreisen, um noch ein wenig arbeiten zu können. Doch dann war ich doch lieber spazieren gegangen. Am Abend guckte ich mir einen Teil der Unterlagen noch mal an. Diesmal hatte ich auf einen Leitfaden, wie sonst, auch bei nur geringer Stundenanzahl, zum Beispiel die Dauer einer Teamsitzung, verzichtet. Mir statt dessen den Ablauf auf Karteikarten geschrieben. Zu den bereits erstellten kamen dann noch zwei dazu. Früher habe ich, vor allem wenn ich für Prüfungen lernen musste, viel mit Karteikarten gearbeitet. Irgendwann gab ich auf und widmete mich erst dem Bestatterkrimi und später einer Hexenkindergeschichte auf Sky. Zum ersten Mal, seit meiner Herumreiserei, kam ich mit Sky in Berührung. Ich Dino ich.
Dabei stellte ich fest, dass ich die Kollegin, die gerade einen Urlaub irgendwo im Allgäu ohne Mann, Kind und Kegel verbringt, ein bisschen beneide. Wenn die Geschäfte mal ein wenig mehr angelaufen sind, gönne ich mir auch mal eine Woche irgendwo in Deutschland.
Vor dem Fenster auf der Wiese gegenüber stand eine Kuh. Ich finde ja jeder sollte eine Kuh im Garten haben.
Der Termin himself
Irgendwann in der Nacht lag ich dann doch mal da und meine Gedanken drehten sich um den Termin, um das Thema, darum, ob ich nicht doch lieber…. Aber es hätte keinen Sinn gehabt, ich hätte erstens nicht wirklich sagen können, was an dem Thema in ihrem Interesse gelegen hätte und zweitens hätte ich mich innerhalb von 36 Stunden in ein mir völlig fremdes Thema einarbeiten müssen. Immerhin hatte ich mir zumindest so rudimentäre Kenntnisse beim Überfliegen von gesammelten Texten dazu angeeignet, dass ich im Termin selbst noch ganz schlau daher reden konnte.
Themenwahl
Die Themenwahl, die ich getroffen hatte, hätte noch gekippt werden können, wenn meine Mail gelesen worden wäre, wenn nicht der Krankenstand dazwischen gekommen wäre. Das Team der Kinderinsel spielte trotzdem mit. Ich lag nicht ganz falsch, auch wenn ihr Interesse ein anderes gewesen wäre. Die Frage, die sie sich stellten, wie sie jetzt weiterarbeiten sollten. Hatten sie doch einen ganzen Tag eingeplant, ich war jedoch nur für ein paar Stunden gebucht gewesen. Es hätte mir und ihnen den Tag erleichtert wäre ich für den ganzen Tag gebucht gewesen, dann hätten wir das Potpourri durch Kinderschutzkonzeption gemacht. So ließ ich ihnen ihre Ergebnisse da, sowie noch weitere vorbereitete Plakate mit Fragestellungen, zu denen wir nicht mehr kamen, die sie jedoch für ihre Bestandsaufnahme auch brauchen. Die Mustergliederung und damit verbundenen Fragestellungen zum Wunschthema drückte ich ihnen auch noch in die Hand. Falls es zu einer weiteren Zusammenarbeit kommen sollte, bat ich um ihre Fragen zu den verschiedenen Themen, so dass wir gezielter arbeiten können. Sie dürfen weiter Daumen drücken. Mich würde es freuen, wenn ich noch weitere Kitas als feste Kunden gewinnen dürfte.
Bücher zum Wunschthema
Zum Wunschthema habe ich mir inzwischen auch Bücher bestellt. Dieses Themengebiet habe ich bereits als Erzieherin schon ausgeklammert. Jetzt hat es mich im Rahmen des Kinderschutzkonzepts eingeholt.
Und mal ehrlich, wer sich mit dem Gedanken trägt Paarberatung anzubieten, sollte sich ebenfalls mit dem Thema auseinandersetzen. Mir ist schon klar, dass es bei Erwachsenen etwas völlig anderes ist, als bei Kindern. Schlussendlich hängt aber doch alles mit allem zusammen, irgendwie.
Rückreise
Frühmorgens regnete es. Nach dem Termin hatte es zwar aufgehört, der Himmel jedoch war noch immer dunkelgrau. Insgesamt empfand ich die Temperatur als angenehm warm, sofern man 12 Grad als warm bezeichnen kann. Da ich den Kreisel an einer Stelle verließ, deren Wegweiser mir einen Ort nannte den ich kannte, hatte ich damit auch spontan entschieden Landstraße zu fahren.
Kennen Sie das, Sie sehen auf den Wegweisern Orte die Sie kennen und weil Sie glauben zu wissen, wo Sie hinführen, fahren Sie denen mal spontan nach? So ging es mir. Auf der Landkarte fuhr ich also erstmal quer statt Richtung Norden.
Ich genoss die Fahrt sehr. Zwischendrin verzogen sich sogar die grauen Wolken und der Himmel zeigt sich in strahlenden Blau und die Sonne schien warm zum Fenster rein. Die Landstraßen, die ich fuhr wiesen kaum Verkehr auf, was mir sehr entgegen kam. Erst Richtung Weißenburg wurde es vom Verkehr her wieder dichter. Zuhause angekommen erst mal essen, also frühstücken. Ich hatte auf das Frühstück im Hotel verzichtet und auch unterwegs nicht einmal angehalten, um Frühstück zu kaufen. Erst zuhause beim heimischen Bäcker, was so nicht beabsichtigt war, sich aber ergab, weil die Straße, die zum Bäcker meiner Wahl geführt hätte, gerade gesperrt ist, wegen Sanierung. Nach der Umleitung wäre es dann nur noch ein Umweg auf dem Weg nach Hause gewesen und daher dann halt der Bäcker vor der Haustür.
Samstag, 01.04.2023
Am Samstag hatte MonAmour eine Verabredung zum Zersägen einer Karosserie. Da noch ein paar Einkäufe anstanden begleitete ich ihn. Während er und sein Bekannter an der Karosserie sägten, blieb ich im trockenen Auto und bereitete die nächsten Termine vor. Zwischendrin kam MonAmour mal um die Ladefläche zu vermessen. Der Polo ist zwar ein Laderaumwunder, aber eine halbe Karosserie eines Autos passt dann doch nicht rein.
Der Samstag verlief dann recht ruhig. Nur kurz gab es eine Unterbrechung des angehenden Fernsehabends. Der Fernseher hatte die Spannung nicht mehr ausgehalten. Erst verschmälerte er das Bild, dann fing er an zu riechen. Bevor er richtig rauchen konnte, nahmen wir ihn vom Strom. Da wir, neben unserem alten Fernseher, noch die der verstorbenen Schwiegerschwester besitzen, haben wir da also genug Nachschub. So kam es dann auch zu einem kurzen Fernsehapperatetausch. Es folgte im Anschluss der Vierteiler im rechtlich-öffentlichen Fernsehen. Die Spätnachrichten ließen wir aus.
Sonntag, 02.04.2023
Am Sonntagmorgen beseitigten wir ein paar der atmosphärischen Störungen, die uns die letzten Wochen immer wieder mal begleiteten. Dies führte dazu, dass wir den Sonntag sehr gemütlich angingen. Gegen 17 Uhr brachen wir zu einem Spaziergang auf, der uns erst zum Briefkasten führte, anschließend zur Paketstation. Von dort zum Friedhof und wieder nach Hause. Mit gemütlicher Gangart und Friedhofsspaziergang waren wir dann doch fast zwei Stunden unterwegs.
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