Wie finden Sie das Wetter gerade? Ist es nicht wunderbar bei Sonnenschein und blauem Himmel aufzuwachen? Hier jedenfalls scheint die Sonne und wir haben blauen Himmel. Das macht richtig Lust auf den Tag.
Beim Optiker
Am Vormittag begleite ich MonAmour zum ansässigen Optiker. Der Geschäftsführer ist gerade mit einem Brillenvertreter zugange. Als wir den Laden betreten begrüßt er uns, bittet uns Platz zu nehmen, sagt seiner Mitarbeiterin Bescheid, die MonAmour dann durch den ganzen Augenmess- und Brillensuchprozess führt. Er bietet uns einige Getränke an – von Kaffee über Espresso bis Wasser ist alles dabei. Wir lehnen dankend ab. Ich bin mir zwar sicher, dass auch ein Toilettenbesuch keine Umstände gemacht hätte.Trotzdem lehne ich alle Angebote ab. Währenddessen wartet der Brillenvertreter bis der Chef wieder Zeit hat.
Die Mitarbeiterin kommt auch sofort zu uns. Sie erklärt den Prozess und fängt an MonAmour ein paar Fragen zu stellen. Ich selbst finde es ganz angenehm einfach nur dazusitzen und dem Geschehen zu folgen.
Irgendwann verschwindet MonAmour mit der Mitarbeiterin im Sehtestraum. Ich bleibe derweil auf meinem Platz sitzen und verfolge gespannt das Vertretergespräch. Der Chef hat viel Humor und ist sehr klar in seinen Aussagen. Bei einigen Brillenmodellen sagt er, die nehm ich. Der Brillenvertreter zaubert immer mehr Schachteln auf den Tisch mit immer mehr Brillen. Schließlich kommt er zu einer Modellreihe, die dem Chef scheinbar Bauchschmerzen bereitet. Seine klare Aussage dazu: „Sie können mir die Brillen zeigen, aber wir können sie hier nicht verkaufen. Die gehen hier nicht. Die letzten Modelle haben haben wir unter Preis verkauft. Ich werde Ihnen keine abnehmen.“ Der Vertreter ließ sich nicht beirren, zeigt die Modellreihe der Marke, die nicht geht trotzdem vor. Es wurde richtig interessant.
Er zeigte dem Chef eine Brille erklärte Farbe und Bügel mit Logo und noch so manches. Der Chef nahm die Brille in die Hand. „Oh ja, die sieht wirklich gut aus. Ich erkenne die gute Verarbeitung. Wertschätze die Qualität. Aber hier geht das Modell nicht.“ Es folgten dann noch ein paar Fachsimpeleien über Verarbeitung und Herstellung. Ein Gespräch unter Fachleuten.
Später kam dann ein Modell in der Farbkombination Blau und Gold zum Einsatz. In diesem Gespräch lernte ich den Ausdruck „Kaugummigold“ kennen. Lernte, dass die Farbkombination Blau und Gold interessant ist, weil Blau ja eine kalte Farbe ist und Gold eher warm. Lernte auch, dass sich Gold nicht so gut verkaufen lässt, weil die Damen, die Silber tragen und auf ihren Schmuck achten, keine Goldkombinationen in Brillen kaufen.
Immer wieder besah er sich die Brillen. Lobte die Verarbeitung. Die Qualität. Manche Modelle waren wohl doch ein wenig extravagant. „Oh, ein Teppichmuster oben.“ Leider sah ich die Brillen selbst nicht, doch der ein oder andere Satz ließ mich doch immer wieder schmunzeln.
Später bei den Sonnenbrillen, setzten er und sein Mitarbeiter auch ab und an die Brillen zum Test auf. Darunter auch das Modell „Onassis“. Interessant zu sehen, wie der Mitarbeiter und der Chef miteinander umgingen. Dem einen stand die Brille gar nicht, während sie beim anderen ganz gut wirkte.
Irgendwann kamen MonAmour und die Mitarbeiterin aus dem Sehtestzentrum zurück und auch sie wurde kurzzeitig in den Prozess eingebunden. Sie fand eine Brille, die gerade begutachtet wurde, ganz schick. Es war aber schon klar, dass auch diese Brille es nicht bis in den Verkaufsraum schaffte, da sie einfach zu mondän für die Kundschaft hier ist. Nebenbei lernte ich auch viel über die Kundschaft und deren Geschmack kennen. Brillen die anderswo wohl gut verkauft werden, laufen hier nicht so gut.
Irgendwann waren sie dann mit allen Brillen aus den Koffern durch. Der Vertreter packte zusammen. An der Tür wurde er sehr freundlich und wertschätzend vom Chef verabschiedet. Der Vertreter war etwas irritiert, denn er wollte gerade sagen, „das wünsche ich Ihnen auch“, merkte jedoch mittendrin, dass es nicht passte und nahm sich die Zeit auch dem Chef eine persönlichere Verabschiedung zu geben. Es war faszinierend für mich ein so wertschätzendes und angenehmes Vertreterverkaufsgespräch erlebt zu haben, dass zu jeder Zeit auf Augenhöhe geführt wurde.
Auch wir waren schließlich wenig später am Ende des Brillenkaufprozesses angekommen. MonAmour besitzt jetzt eine Lesegleitsichtbildschirmbrille. Faszinierend was inzwischen alles möglich ist. Bisher kannte ich nur Gleitsichtbrille von Fernsicht auf Nahsicht. Doch sie gibt es auch für verschiedene Nahbereiche. Wir sind beide sehr gespannt, wie MonAmour die Gleitsichtbrille verträgt.
Vormittagsspaziergang
Das Wetter verleitete uns dazu den Rückweg nach Hause mit einem Spaziergang durch den Wiesengrund zu verbinden. Es war so warm, dass ich irgendwann die Übergangsjacke auszog. Wir genossen den Spaziergang sehr. Zuhause ging dann jeder wieder an seine Arbeit.
Faszination vom Fensterbankerl aus
Irgendetwas in unserem Garten fasziniert manche Menschen so sehr, dass sie aus dem Gucken nicht mehr raus kommen. Manch einer würde gegen die Laterne laufen, würde sie beschließen einen Schritt nach vorne zu machen. Ich warte jedes mal darauf, dass sie dies mal macht.
Gartenarbeit
Am Nachmittag begann MonAmour damit den Komposthaufen, der zu einer beachtlichen Größe angewachsen war, weiter zu bearbeiten. Ein paar Stunden später ging auch ich in den Garten. Zusammen legten wir einen neuen Platz fest. Während er weiter den Kompost siebte, legte ich den neuen Kompost mit Material aus den noch nicht abgeräumten Beeten an. In den nächsten Wochen werde ich wohl ein wenig Beet umgraben. Das große Beet, so hatte ich gestern spontan beschlossen, wird wieder zum Kartoffelacker. Spontan hatte ich gestern fünf Kilo Pflanzkartoffeln beim Händler meines Vertrauens bestellt. Die weiteren Beete, die neu entstanden sind bzw. jetzt noch entstehen, der umgeschichtete Kompost gibt viel Platz frei, sind für Gemüse reserviert.
Es wird Frühling
An der Zunahme der Vögel im Garten kann ich erkennen, dass es Frühling wird. Oder so ähnlich mal meine Hypothese. Spatzen, Meisen und Tauben geben sich quasi die Kralle in die Hand am Futter- und Trinkplatz.
Am Abend sahen wir den Ingalls dabei zu, wie sie versuchen in der großen Stadt zurechtzukommen. Wir sind jetzt bei Staffel 4. Wir haben also noch ein wenig vor uns.