Geoutet
Heute habe ich mich als Online-Fan geoutet. Ja, auch habe es gerne live und in Farbe. Aber ich bin auch Online-Fan von Treffen und Veranstaltungen. Wann bitte soll ich sonst meine Wäsche waschen? Wir hatten heute unser erstes Online-Treffen als große Kleingruppe. Es war kurzweilig. Die Pausen gut gestaltet. Der Austausch super. Alles hat funktioniert. Niemand musste weite Wege auf sich nehmen. Es war einfach schön. In den Pausen, ich gebe es zu, habe ich nicht nur für Kaffeenachschub gesorgt, sondern auch die Waschmaschine die Wäsche waschen lassen. Die Termine finden ja hauptsächlich Samstags statt, da finde ich es sehr angenehm, wenn man daneben noch Hausarbeit erledigen kann. Leider ist dieser Umstand nur Omikron zu verdanken. Hätte es die hohen Zahlen nicht, hätten wir uns live getroffen und ich wäre jetzt vielleicht gerade (18:45 Uhr) nach Hause gekommen.
Am Nachmittag spielten wir eine Runde „Table Talk“. Ich wurde gefragt, in welchem Jahrhundert ich gerne gelebt hätte. Das konnte ich dann gar nicht so beantworten. Aber ich schränkte es dann ein, auf zwei Jahrzehnte. Die 20er und die 50er Jahre. Die 20er wegen der Frauenbewegung und die 50er wegen des Rock’n Rolls und der Wirtschaftswunderzeit.
Ich habe den Tag mit den Menschen sehr genossen.
Oh la la
MonAmour hat derweil die Präsente, die ich gestern auspackte, hübsch arrangiert und den Arbeitsbereich im Wohnbereich neugestaltet. In den Pausen habe ich ihn immer wieder besucht, damit er weiß, dass ich gedanklich bei ihm bin, auch wenn ich mich im Büro mit anderen Menschen vergnüge. Ich erwähnte lobend, dass er das sehr gut gemacht hat. Während ich hier sitze erledigt er noch Feinarbeiten.
Nicht länger?
In diesem Jahr würden Herr Mohnblume und ich unsere Silberhochzeit feiern. Dummerweise wissen wir beide nicht mehr, wann wir uns genau trafen, als an welchem Tag wir zusammenkamen. Wir waren ja auch beide davon überzeugt, dass dies nur eine kurzweilige Liäson werden würde. Ich versuchte das mal zu rekonstruieren und kann mich dunkel an Eckdaten erinnern, so dass irgendwas um Mitte Februar dabei herauskam. Damals arbeitete ich noch im Kindergarten, und ich glaube mich zu erinnern, dass wir den Geburtstag eines Kindes nachfeierten, da es am Wochenende Geburtstag hatte. Das Jahr hat auch mal kurz Rätsel aufgegeben, aber nur kurz, da es das Jahr war, in dem zwei Dinge geschahen: Ein Tod und eine Scheidung.
Nun gut. Jedenfalls hatte ich so den Kalender vor mir. Trug den Kaminkeherertermin ein und sagte etwas in der Art wie, du weißt schon, dass wir dieses Jahr Silberjahr haben. Darauf MonAmour: „Was, nicht länger?“ Ich nehm es jetzt mal als Kompliment, dass er das Gefühl hat, dass wir uns schon ewig kennen. Immerhin sind wir miteinander ergraut, reifer geworden und unsere Beziehung gewinnt noch immer an Qualität.