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Frau Mohnblume bloggt

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27.09.2021 – Schokoladenpudding

Frau Mohnblume bloggt 27. September 2021 |

Regelmäßig unregelmäßig

Da hatte ich mir doch vorgenommen wieder regelmäßig zu bloggen und was passiert, nichts. Im wahrsten Sinne. Ich kann Ihnen ja nicht ständig erzählen, in welchen Tiefs und Hochs ich mich befinde. Obwohl, das wäre dann ja wie beim Wetter. „Über dem Haupt von Frau Mohnblume zieht gerade ein Tief vorüber. Leider ist ein Hochdruckgebiet noch nicht in Sicht. Dafür sorgen die Wolken aus nordöstlicher Richtung, so dass wir von einem Dauertief für die nächsten Wochen sprechen können.“ Ein Dauertief für die nächsten Wochen klingt nicht gut, und so ist es ja auch wieder nicht. Im Augenblick hat es nicht nur draußen Sonnenschein, sonder auch in mir und auch meine „Was wäre wenn… Fragen“ wurden mir nicht übel genommen.

Allerdings ist es manchmal schon so, dass ich mich frage, was berichte ich denn heute so vom Tag? Ich saß von 9:30 Uhr mit dem ersten Morgenkaffee am Schreibtisch. Guckte Mails durch, beantwortete Mails, drückte mich vor notwendigen Zahlungen von Rechnungen (ich geb so ungern Geld aus). Nützt ja nichts. Muss ja sein. Saß am 2. Modul meiner Weiterbildung zu den Reckahner Reflexionen. Fing bereits mit der Beantwortung der ersten Aufgabe an. Las alle Texte durch. Zwischendurch bloggte ich vom Wochenende. Spielte mehrere Runden Solitär. Gewann sogar. Kochte mir Schokoladenpudding, weil ich Schokolade brauchte, und es das einzige ist, was gerade da war. Kochte dazu die dritte Tasse Kaffee. Arbeitete noch ein wenig an der Aufgabe zum Modul. Beschloss es dann für heute gut sein zu lassen und kümmerte mich um die Bügelwäsche.

Das ist zurzeit in Wochen, in denen ich ausschließlich am Schreibtisch zu tun habe, so einer der Ereignisreichsten Tage. Natürlich gibt es auch Tage, an denen ich vor Blogeinträgen sitze, die ich gerne veröffentlichen möchte, die Gedanken zu dem Geschehen da draußen beinhalten, die ich dann aber wieder schließe, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich sie so neutral verfasst habe, wie ich sie gerne verstanden haben möchte. Auch damit kann ich Stunden verbringen. Dann jedoch denke ich, ach komm, ich müsste doch eigentlich….

Denn es wären noch Mails zu schreiben, Artikel zum Blog der geschäftlichen Website zu verfassen. Hie und da noch Verfeinderungen an Texten vorzunehmen. Zwischen drin dann sitze ich auf der Terrasse und lese im dritten Rezensionsexemplar, auf dass ich mich sehr freute. Lerne dabei zum Teil Neues, bekomme zum Teil meine Haltung bestätigt. Schreibe zum Teil schon den Rezensionstext auf. Dabei bin ich noch bei Kapitel eins.

Es gibt auch Zeiten da sitze ich einfach nur auf der Terasse oder stehe in der Tür. Freue mich über das Wetter. Gucke. Nippe am Kaffee. Ich trinke drei bis vier Tassen am Tag. Versuche es auf drei Tassen zu beschränken. Meist ist der Kaffee kalt, weil ich mich in die Arbeit vertiefe.

Und so vergehen die Tage und ich denke, war wieder mal nichts bewegendes los. Der Weg zur Arbeit fällt ja weg. Gut die Woche wird etwas ereignisreicher. Immerhin besuche ich am Mittwoch ein Livewebinar und am Donnerstag geht’s zum Impftermin. Dann bin auch ich vollständig geimpft. Trotzdem werde ich weiterhin ab und an einen Selbsttest machen. Werde weiterhin vorsichtig sein.

Trotzdem werde ich versuchen wieder regelmäßig hier zu bloggen. Auch wenn scheinbar nichts geschieht.

Fortschritte

MonAmour kümmert sich ja gerade um unser Fahrzeug, welches uns jetzt schon so lange begleitet und mich treu von A nach B und C und wieder nach A fuhr. Vielleicht ist es ja auch mal an der Zeit einfach mal ein paar Bilder zu zeigen. Und ab und an vom Fortschritt zu berichten. Denn der Mann vollbringt wahre Kunstwerke.

Erste Arbeiten am Fahrzeug, nachdem das Fahrwerk und die Hinterachse draußen waren.

Es wird noch ein ganzes Weilchen dauern, bis dieses Auto wieder auf die Straße kommt. Doch wenn es soweit ist, dann wird er uns hoffentlich noch viele Jahre im Alltag von A nach B und C bringen.

Keine Angst, es wird kein Autoblog. Dafür verstehe ich zu wenig davon. Was ich aber sehe, ist das Talent des Mannes, Blechteile mit einfachsten Werkzeugen zu bauen.

Tagebuchbloggen |

24 – 26.09.2021 – Wochenende mit Wahlsonntag

Frau Mohnblume bloggt 27. September 2021 |

Schon erstaunlich wie man sich so drangewöhnt kein Autor zur Verfügung zu haben und wie es einem so gar nichts mehr ausmacht Kilometerweit zu laufen. Andererseits nutzen wir vermehrt Lieferdienste. Also eigentlich nur einen, den Getränkelieferdienst. Da meist ich die Getränkekisten auf dem Nachauseweg im Getränkeladen meiner Wahl ent- und besorgte, weiß ich es sehr zu schätzen, wenn ich jetzt die Kisten nur noch vor die Tür stellen muss und mir der Lieferdienst volle Kisten wieder vor die Tür stellt.

Ich bemerke jedoch auch wie ich jeden Außendienst dazu nutze, nach Läden zu scannen, die wir nicht im Dorf haben. Drogerien zum Beispiel. Seit der Pleite des Drogendealers hat sich keiner mehr bemüßtigt gefühlt das Dorf um diesen Verlust zu ergänzen. Schade eigentlich. Nun weiß ich, dass es bei der einen Kinderinsel ums Ecke einen Drogeriemarkt gibt, wo ich die berzugte Seife und Grauhaarabdeckende Mittelchen bekomme. In den hiesigen Supermärkten hier im Ort, etwas schwierig.

Selbst Autohändler haben wir hier. Auch wenn wir da ein Weilchen laufen müssen, weil sich beide an Ortseingängen befinden, die fließend von einem Dorf ins nächste führen. Der Mann nennt das Straßendörfer, wenn ein Ortsschild nach dem anderen kommt. Nun führte uns der Weg denn doch mal zu einem der Autohändler. Der Winter naht. Auch wenn wir es nicht wahrhaben wollen. Nicht nur, dass ich demnächst auch wieder Abendtermine habe, auch meine erste Woche Weiterbildung steht an. Beides zum Laufen zu weit und für die Öffentlichen, bin ich noch nicht bereit. Das Auto, welches wir in einem der gängigen Portale im weltweiten Netz entdeckt hatten und zufällig beim hiesigen Autohändler stand, entpuppte sich denn doch als ziemlich – nun ja. Es war nicht so gut, wie wir erhofft hatten. Zudem tiefer gelegt und nun ja – jugendtauglich hergerichtet. Nichts für uns. Immerhin hatten wir mit dem freitäglichen Abendspaziergang und anschließender Pizza das Wochende eingeläutet.

Das Wochendritual

Der Samstag lud mit dem schönen Wetter ja förmlich zum Grillritual ein. Nur das wir nicht grillten, sondern im Outdoorcooking Backers (Kartoffelpuffer) zubereiteten. Auch sehr fein, wenn die Küche dadurch sauber bleibt. Natürlich war auch der Schwieger mit dem Radl da, der uns denn doch sein Auto anbot (die Abendtermine). Denn, und auch das stellten wir fest, so sehr uns das Laufen gefällt, so ganz ohne Auto ist es halt doch schwierig. Carsharingprodukte gibt es hier nicht. Wir haben noch nicht mal Leihfahrräder vor der Tür. Zudem liegt dieser Außenbezirk, obwohl wir zu Nürnberg gehören, auch nicht mehr in der Flexzone. Der Mann hatte sich kundig gemacht. Ich liebäugle ja noch immer mit der Anschaffung eines Rades. Nur bin ich mir nicht sicher, ob ausgerechnet die Winterzeit ein guter Zeitpunkt ist, um damit anzufangen, auf das Rad umzusteigen. Es würde zumindest den Radius erhöhen.

Nachdem der Schwieger gesättigt war, stieg er wieder aufs Rad, für die Heimreise im Nürnberger Norden. Wir blieben noch ein Weilchen sitzen, verzichteten auf den Abendspaziergang. Stattdessen schürten wir ein hübsches Feuer im Grill. Ich durfte dazu ein Glas Rosé trinken.

Explorationsfreude

Das Wetter war besser als gedacht. Wir hatten mit Regen gerechnet. Dieser kam jedoch erst in der Nacht. Den Vormittag verbrachten wir trotz Sonntag beide am Schreibtisch. Ich verfeinerte zum 100tsten mal den Businessplan. MonAmour suchte querbeet mal Mobiles mal Immobiles. Mit wenig Erfolg. Derweil war ich genervt von der Gesamtsituation und verschwand in die heiße Wanne. Am Nachmittag machten wir uns mit Regenschirm bewaffnet auf zu einem kleinen Spaziergang. Für unsere Verhältnisse war es eine sehr kleine Runde. Denn MonAmour steuerte eine Bank am Wegesrand an. Unser Gespräch hatte bis dahin eine etwas seltsame Stimmung verursacht, was eindeutig an meiner echt nervigen Laune lag. Die sich jedoch zunehmend besserte, als ich wieder fähig war zu denken und weniger zu nölen. Der Mann hat einen Orden verdient. Während ich herum nöle, eisern Schweige, er redet, bleibt er zudem auch noch gelassen. Dabei stecken wir beide in der gleichen Situation. Es geht gerade sehr wenig vorwärts. Es ist als ob die Welt mal beschlossen hätte bei uns eine Pause einzulegen. Nur haben wir noch nicht erkannt wozu das gerade gut ist. Allerdings haben wir in letzter Zeit schon auch immer wieder den Gedanken, der sich mit Auswandern beschäftigt. Ob wir da mal genauer hingucken sollten?

Ein Kürbisfeld
So ein Kürbisfeld hebt durchaus auch die Laune, mit den hübschen Farben. Nächstes Mal vielleicht mit Kaffee und Kuchen.

Die Genervtheit kommt auch daher, weil wir ja nicht eine Immobilie suchen, in der wir nur wohnen können, sondern es ja auch noch die Möglichkeit der Halle und Schraubbude braucht. Häuser zum nur Wohnen gäbe es einige, die uns gefallen würden. Da wir jedoch gerne Arbeiten und Wohnen an einem Ort verbinden möchten, und nicht noch zusätzlich mieten wollen, wird es etwas schwieriger. Und zurzeit scheint es gar Ausschichtslos. Daher dann auch die Laune. Das führt dann halt auch mal dazu, dass man, also ich, Dinge sage, die für den anderen nicht so schön sind. Allerdings gehe ich inzwischen auch davon aus, dass unsere Beziehung so gefestigt ist, dass sie auch mal aushält, wenn ich oder er so Gedanken äußern, was wäre, wenn ich oder du jetzt allein wären. Was würde ich / du dann tun? Wohnen bleiben, Auswandern, in eine Wohnung ziehen oder doch ein Häuschen mit Garten? Auch solche Dinge helfen ja manchmal auf Lösungen zu kommen. Muss ja nicht gleich in einer Trennung enden, sondern kann ja durchaus kreative Prozesse in Gang bringen. Auch die Überlegungen, wenn du zurückreisen könntest, was würdest du dann anders machen? Das klingt erstmal destruktiv. Doch der kreative Prozess fängt an, wenn man sagt, stell dir vor, die Fee war da, und alles ist wie du es dir wünscht, was hat sich verändert? (Sie kennen diese Wunderfragen, oder?)

Wahlsonntag

Worauf ich persönlich an so Wahltagen gar keine Lust habe, sind diese Labersendungen vor und nach der Wahl. Die alle meinen sie müssten jetzt analysieren und Ergebnisse durch diskutieren. Dabei ist noch alles offen. Ampel- oder Jamaika oder irgenwas anderes Buntes. Das hat man als Wähler dann doch eh nicht mehr in der Hand, was dann letztendlich daraus gemacht wird. Geb ich dir da einen Posten, gibst du mir dort ein Zugeständnis. Willste nicht? Mhm, blöd für dich. Dieses Ringen kann ja denn auch mal durchaus ein paar Monate dauern.
Wo sind eigentlich diese einfache Ergebnisse hin? Diese eindeutigen? Wo klar war, die Partei regiert jetzt mal das Land und der Rest ist Opposition. Gut, von manchem möchte man auch nicht regiert werden.

Es war gar nicht so einfach, diese Blubbersendungen zu umgehen. Wir haben es trotzdem geschafft und tatsächlich im Fernseher Sendungen zu entdecken, die wir noch nicht kannten.

Tagebuchbloggen |

22.09.2021 – Sonnigkalt, städtische Infrastruktur

Frau Mohnblume bloggt 22. September 2021 |

Infrastruktur, die Erste

Der Mann hatte ein Paket geschnürt. Da der Schwieger heute wieder Taxi für mich spielte, nahm ich das Paket an mich und ließ mich vom Schwieger zu Termin 1 am Morgen bringen. Da ich eine halbe Stunde früher dran war, dachte ich, ich bringe das Paket zu dem kleinen Lebensmittelladen mit der kleinen Paketannahmestelle. Frohen Mutes spazierte ich also mit meinem Rucksack, Tasche und Paket Richtung Dürerplatz. Der Laden war noch da, nur die Paketannahmestelle hatte er inzwischen aufgegeben. Schade. Nahm ich mein Paket weiter unter den Arm und spazierte Richtung Polizeiwache und Rathaus drehte eine kleine Runde um die Sebalduskirche und zeigte dem Paket ein wenig hisorisches Flair. Auf dem Weg zu meinem Termin, kurz vor 10 in Deutschland, stand ein Postauto am Wegesrand. Ich wartete geduldig bis der Postillion aus dem Haus kam, fragte höflich, ob er denn mein Paket mitnehmen tät. Oh, da hatte ich wohl die städtische fränkische Freundlichkeit erwischt. „Naa“, sagte der Postillion, „ich hab den ganzen Wagen voll. Da geht nix.“ Für 10 Uhr morgens klang er schon ziemlich gestresst. Ich war ja jetzt auch nicht zu meinem Vergnügen und Shoppen hier. So setzte ich mich also für fünf Minuten noch auf eine Bank. Derweil parkte der Postillion direkt neben meiner Bank und räumte im Wagen herum. Es rumpelte und bummpelte. Eine Minute vor 10 stand ich dann vor der Tür von Termin 1 mit Paket. Der Postillion hatte derweil fertig aufgeräumt und fuhr an mir durchs Gässchen vorbei, während ich eintrat.

Termin 1

Treffen mit der Coachin zum Antragstellen. Im Coaching klärten wir nicht nur, ob ich grün oder blau möchte. Ich möchte grün, sondern füllten auch den Antrag aus und ich verschob denn doch nochmal das Gründungsdatum. Merker: Agentur neues Gründungsdatum mitteilen. Das wird zwar eine harte Nummer, aber ich habe da doch auch etwas Zuversicht, dass sich alles noch positiv entwickelt. Ich erzählte von den intensiven Gesprächen, von den Überlegungen, von den finanziellen Dingen, die da auf mich zukommen. Es gab dann den entscheidenden Satz, der mich beim Durchrechnen von grün (Selbständigkeit) und blau (intensiv Betreuung und Bezug von Alg 1) für grün entscheiden ließ. Jetzt werde ich den Businessplan nochmal überarbeiten, den Antrag stellen und versuchen positiv in die Welt zu gucken.

Infastruktur, die Zweite

Als ich dann wieder mit Tasche (darin die Bücher für die Stadtbibliothek), Paket und Rucksack draußen stand, lief ich zur Postfiliale zwischen Karstadt und Saturn. Ein Plakat an der Tür, teilte mir freundlich mit, dass die Postfiliale seit März 2021 geschlossen ist. Alternativen gäbe es am Plärrer oder in der Färbergasse. Also auf zur Färbergasse. Der Paketshop befand sich dann in einem Laden mit vielen Mobilephones. Dort jedoch konnte ich es dann endlich auf seinen Reiseweg bringen.
Als ich später MonAmour davon erzählte, fanden wir, dass der Dorfpaketshop im Getränkemarkt uns doch der liebste ist, und auch die Fahrer, die hier ihren Dienst tun, wesentlich netter sind. Wir fühlten uns plötzlich sehr dörflich gut aufgehoben. Ist halt doch ein Unterschied, ob man im Außenkreis von Nürnberg wohnt oder Mittendrin im historischen Kern.

3 G

Das Ministerium hatte in einem Infobrief an die Kitas kundgetan, dass Externe Personen (also ich) einen Selbsttest machen können, entweder zuhause oder in der Kita. Deshalb bin ich zwar getestet, habe jedoch keine Bescheinigung. Nun hatte ich jedoch noch Bücher aus der Stadtbibliothek geliehen, die ich zurückbringen wollte. Vor der Drehtür informierte mich ein Schild über die drei G-Regel: Getestet, Genesen, Geimpft – Einlass nur mit Nachweis. Hinter der Drehtür eine Dame, die sich die Nachweise zeigen ließ. Also konnte ich nur abgeben, am Automaten, der auch außerhalb der Öffnungszeiten genutzt werden kann. Denn ich hatte ja keinen Nachweis und durfte nicht rein.

Da dies denn auch meinen Plan, die Zeit bis zum nächsten Termin in der Bib zu verbringen, zunichte machte, besuchte ich stattdessen die alte Arbeitsstelle. Man freute sich mich zu sehen. Ich freute mich auch, auch wenn es doch ein wenig seltsam war. Wir tranken einen Kaffee im stehen mit Abstand. Dann wurde es Zeit für mich aufzubrechen. Hatte ich mir doch vorgenommen, den Weg zu Termin 2 zu Fuß zu gehen.

Termin 2

Der Weg zu Termin 2 führte mich den Burgberg hinauf. Statte dem Wahrzeichens Nürnbergs einen kurzen Besuch ab. Ging dann durch das Vestnertor auf die Rückseite der Burg und Richtung Norden. Die elektronische Karte veranschlagte für den 2,2 km langen Weg zu Fuß 24 Minuten. Mein Weg führte mich auch durch die Rilkestraße, wo mir eine Mädchen entgegenkam, welches in einem Buch las. Ob sie wohl gerade Rilke las?

Den Weg zu Termin 2 genoss ich so sehr, dass ich schon fast enttäuscht war, dass er nicht länger war und ich bereits nach gemütlichen 20 Minuten da war. Natürlich zu früh. Deshalb ging ich noch mein Frühstück, welches eher ein Nachmittagsnack war, im nahegelegenen Lebensmitteltempel besorgen.

Mit meinem anschließenden Videofeedback machte ich wieder ein paar Pädagoginnen glücklich und wieder einmal merkte ich, wie gut es ihnen tut positive Rückmeldungen zu ihrer alltäglichen Arbeit zu bekommen. Das sind die Tage an denen ich meinen Job sehr sehr mag. Eineinhalb Stunden später musste ich wieder auf die Straße zurück und wartete auf den Fahrdienst, der mich nach Hause brachte.

Tagebuchbloggen |

16. – 20.09.2021 – Blockade und Lösungen in Sicht

Frau Mohnblume bloggt 21. September 2021 |

Ich bin blockiert. Mein Denken funktioniert nicht mehr. Kreise ständig um Themen, deren Lösung irgendwo in einem schwarzen Loch des Universums liegt.

Im Broterwerb unbefriedigt aus dem Termin gegangen. Nun bin ich ja so gestrickt, dass ich aus Situationen gerne flüchte. Konflikte – flüchten, Unangenhmes – flüchten. Am Anfang schien der Auftrag so klar. Dann kam die Realität. Ich vermute es gibt da noch einen Auftrag, einen von dem ich nichts weiß. Ich komme nicht an das Thema ran und nicht an die Menschen. Wir sind gerade alle unbefriedigt, der Kunde, ich. Deshalb meldete ich Gesprächsbedarf an, bei Kolleginnen zum Sortieren, beim Kunden zur Klärung. Jetzt ist mein Hirn blockiert, es kreist um dieses Thema. Frage mich ständig, was hätte ich anders machen müssen, warum kann ich es nicht greifen, wieso komme ich nicht weiter. Woran liegt es? Passen wir vielleicht nicht zueinander? Sind es zuviele lose Enden? Jedesmal, wenn ich denke ich habe ein Ende gegriffen, welches sich mit einem anderen verbinden ließe, zieht einer dran uns sagt: Falsches Ende. Im Augenblick fühle ich mich ziemlich verloren und falsch.

Es blockiert mein Denken, es fällt mir schwer mich auf die anderen Dinge, die zu tun sind, zu konzentrieren. Aus diesem Zustand in dem ich seit Tagen hänge, möchte ich gerne wieder raus.

Die Blockade im Umfeld.

Nicht alles was notwendig ist und man tut, gefällt auch dem Nächsten. Jedesmal, wenn MonAmour nach draußen geht, blockiert ein Teil der Gedanken, die vom Umfeld ausgelöst wurden, den Tatendrang. Ohne Auto keine Hausbesichtigungen, ohne Hausbesichtigungen keine Auswahl, ohne Auswahl keine Entscheidung, ohne Entscheidung kein Umzug. Blockiert. Auswegslos, irgendwie.

Die Umstände hier werden nicht besser, eher anders. Viele unserer Nachbarn sind jetzt in Rente. Einige so alt, dass es jeden Tag ein natürliches Ende nehmen kann. Doch was kommt dann? Manche Grundstücke sind so groß, da passen locker mehrere Verbundreihenhäuser drauf. Oder Mehrfamilienhäuser mit mehreren Parteien. Mit der Zeit wird es hier enger werden. Der Ort hier ist eine begehrte Gegend. Gute Verkehrsanbindungen. Zug, Autobahn, Bus. Lebensmittelläden, Friseure, Bäcker, Reisebüro, kleine Zeitungsläden, Gasthäuser, Ärzte, Schule, Kindertageseinrichtungen. Alles in Laufnähe bzw. auch gut mit dem Fahrrad zu erreichen.

Ein Interessent

Immer wieder mal spielen wir mit dem Gedanken unseren Fuhrpark zu reduzieren. Natürlich wollen wir nur in gute Hände abgeben. Deshalb bieten nur an, wenn jemand ganz gezielt sucht. Jetzt war ein Interessent da. Er ist sehr an einem unserer fünf Freunde interessiert. Zur Besichtigung in die Halle gefahren. Seit langer Zeit mal wieder. Wir haben es bisher noch nicht auf uns genommen zu Fuß dorthin zu gehen, jetzt mit Fahrdienst, war das einfacher. Sie sind alle noch da. Wir verweilten lange dort. Als wir kamen war es noch hell, als wir fuhren dunkel.

Gesprächsbedarf dann auch beim Mann. Was tun wir jetzt? Geben wir ab? Welches Gefühl hast du? Möchten wir wirklich hergeben? Wir spielen mehrere Gedanken durch. Loslassen ist nicht einfach. Hat uns das Fahrzeug doch 24 Jahre begleitet. Solange, wie wir uns kennen. Alle wissen wir, dass es sowas auf dem Markt nicht nochmal gibt.

Festgestellt, dass wir beide selbst unser jetztiges Fahrzeug, in das der Mann schon soviel Arbeit reingesteckt hat, denn er baut die meisten fehlenden Bleche selbst, auch hergeben würden. Der Interessent kennt tatsächlich jemand, der sich dann um das Fahrzeug bemühen würde.

Frage mich, ist das der Frust über die gegebenen Umstände gerade oder der Fluchtgedanke? Wo ist die Leichtigkeit des Sommers hin?

So schrieb ich am 16.09.2021. Was dann geschah….

Wochenende intensiv

Wie kompliziert Kommunikation sein kann fanden wir schließlich am Sonntag heraus. Sie kennen das: Empfänger – Sender – vier Schnäbel – vier Ohren. Der Samstag verlief noch ganz ruhig. MonAmour und ich überlegten zwar noch immer hatten uns jedoch schon für „Hergeben“ entschieden. Es folgte ein längeres Telfonat. Es schien alles klar. Kaufvertrag am Sonntag. Dann kamen noch ein paar Mails und wir hätten fast noch Haus und Hof verkauft.
Der Gedanke aus dem Wahnsinn komplett auszusteigen schien auf einmal sehr reizvoll. Beschäftigt uns doch schon längere Zeit das Thema: Wie wollen wir leben? Was würde uns reichen? Wieviel brauchen wir wirklich? Zwischen Wohnmobil, Tinyhouse und kleines Häuschen auf dem Land – alles ist möglich und vorstellbar. Das mit dem Wohnmobil allerdings würde ein echtes Experiment werden. Es hat uns jedoch reichlich Gesprächsmunition geliefert.

Ideenaustausch beim Spaziergang

Da sich der Schwieger zum Grillen angekündigt hatte, wir noch nichts hatten, entschieden wir zum Lebensmitteltempel im Nachbarort zu laufen. Inzwischen sind wir ja geübte Spaziergänger. Unterwegs unterhielten wir uns über mein Thema, unser Thema mit dem Fahrzeug und auch über die Wohnsituation. Irgendwie schien dann alles klar. So eine Reduktion gibt eine ja auch wieder Möglichkeiten. Dann kam der Sonntag…

Alles anders. Plötzlich.

Sah es am Morgen noch so aus, als würden wir Verkaufen, sah es am Nachmittag schon ganz anders aus. Vielleicht ging auch einfach alles zu schnell. Vielleicht hatten wir uns alle ein wenig vom Enthusiasmus des einen jungen Mannes anstecken lassen. Es jagte ein Missverstehen das andere. Plötzlich waren gesprochene Worte anders interpretiert. Von Haus und Hof nicht mehr die Rede. Und eigentlich stellte sich so ganz am Ende heraus, dass der Interessent doch ganz andere Pläne hat, dies aber halt auch noch nur Pläne sind. Nach dem Vor-Ort-Termin hatten MonAmour und ich viel viel zu reden. Wir versuchten zu verstehen, was da wohl grad passiert war. Versuchten herauszufinden, wer wohl wen wann missverstanden hatte. Es folgte am Nachmittag noch ein kurzes Telefonat. Während des Gesprächsverlaufs öffnete MonAmour eine großes Scheunentor als Hintertür. Die beiden Seiten den Ausstieg aus dem Geschäft ermöglicht.

Danach widmeten wir uns noch ein wenig der Immobiliensuche. Wir merkten jedoch, dass wir beide echt durch waren. Ich merkte dies vor allem daran, dass ich nicht nur fror, sondern mir eiskalt war. Daher entschlossen wir uns noch zu einem späten Spaziergang, der mir zu liebe an der Eisdiele vorbeiführte. Ich hatte sehr große Lust auf sehr viel Schokolade. Bis wir bei der Eisdiele waren, war mir auch wieder einigermaßen warm und es gab für mich eine Kugel Haselnuss und eine Kugel Schokolade. Genau richtig.

Am Fluß entlang

Von der Eisdiele aus gingen wir Richtung Wiesengrund an der Wehrkirche vorbei und liefen am Fluß entlang. Derweil redeten wir über das Erlebte und ließen die Tage und Gespräche Revue passieren. Fazit: Am liebsten wäre uns, wenn der Interessent abspringt und die Hintertür nutzt. Gibt es da eigentlich auch ein Widerrufsrecht?
Am Ende unsere Spaziergangs hatte wir auch mein Thema mit dem unzufriedenen Kunden durchgesprochen, so dass auch ich sortiert am nächsten Tag in die Gespräche mit den Kolleginnen gehen konnte, ohne zu sehr im Gedankenkarrussel gefangen zu sein. Scheint als habe der Spaziergang am Fluss auch bei uns einiges ins fließen gebracht.

Der Montag – intensiver Arbeitstag

Der Monatag war gefüllt mit der Aufgabe aus der Weiterbildung, Gesprächen mit zwei Kolleginnen. Das Thema nochmal systemisch-pädagogisch beleuchten und miteinander überlegen, wie ich jetzt weiter vorgehe. Es tut so gut, zu hören, dass es nicht an meiner Begleitung liegt, sondern mein Gefühl, da hat es noch einen zweiten unausgesprochenen Auftrag, beide bestätigten. Nun denn. Danach Videos für die Beratung am Dienstag gucken. Businessplan ausdrucken, für die Bearbeitung am Dienstag, um am Mittwoch dann im Coaching den Antrag zur Antragsstellung fertig machen zu können. Mit dem Mann noch zum Einkaufen gehen. Wahnsinnig viel Süßkram gekauft. Scheint wir haben Entzugserscheinungen. Vielleicht lag es auch an der winterlichen Kälte. Nach dem Film erschöpft ins Bett gefallen.

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13. + 14.09.2021 – Moodle di

Frau Mohnblume bloggt 15. September 2021 |

Bereits am Sonntag plagten mich Kopfschmerzen, die ich versuchte mittels Schmerzstillender Medikamente einzudämmen. Dies gelang nur mäßig. Sie hielten an. Montagnacht gelang es mir dann endlich den Kopfschmerz zu vertreiben. Der Kopfschmerz war diesmal so lang anhaltend wie noch nie, es führte dazu, dass ich mich in der Apotheke mit mehr Schmerzmitteln versorgen ließ. Der Dienstag war dann fast Schmerzfrei. Die Frage, die ich mir nun allerdings stelle, waren das noch Nebenwirkungen des Pieks am Mittwoch. Im Impfaufklärungsgespräch und im Beipackzettel standen solch seltsame Sachen drin, oder war es der übliche Kopfschmerz, der mich seit einigen Monaten immer wieder heimsucht, nur dass er dieses mal gekommen war um zu bleiben. Zumindest bis Dienstagmorgen.

Nichtsdestotrotz saß ich fleißig am Schreibtisch. Ich schrieb die zweite Rezension, die jetzt noch ein zwei Lücken hat, denn irgendwann fiel mir das Denken doch sehr schwer. Ich moodlete mich durch meinen Train-the-Trainer-Kurs, auch wenn ich noch keine der schriftlichen Aufgaben erledigte. Mir schwant nach gestern allerdings, dass wird keine Spaziergang. Aber dafür sind solche Kurse ja da. Nachdenken, Auseinandersetzen mit den Inhalten, Reflektieren, sich austauschen, diskutieren.

Zudem kümmerte ich mich noch um meinen Businessplan. Den hatte ich zwar in Teilen schon schriftlich vor mich hingeschrieben, doch muss das ganze ja auch noch ins Reine gebracht werden und gegliedert und gelesen und…. .
Ab und an brauchte der Denkapparat eine Pause, die ich mit Solitaire und Staubsaugen der Räume hier im Haus füllte.

Hier noch ein paar Bilder vom letzten Spaziergang.

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