Am Samstag waren wir ein wenig unterwegs. MonAmour musste bei einem Bekannten Teile abholen. Im Anschluss fuhren wir noch zu einem Supermarkt. Die Süßigkeiten dort waren sehr entgegenkommend. Zog man an einer Packung purzelten einem gleich noch ein paar weitere entgegen. Hilfsbereite Menschen halfen die Flut wieder aufzusammeln.
Im übrigen fiel mir auf, dass dort das Süßigkeitenregal vor der Kasse platziert ist. Also während man so mit Abstand zueinander vor der Kasse steht, schiebt man seinen Wagen langsam an diesem Regal vorbei. Wartet, guckt, überlegt, greift zu. Da können andere Supermärkte noch richtig was lernen.
Den Sonntag sind wir sehr ruhig angegangen.
Bereits am Samstag hatte ich damit angefangen meine externen Festplatten aufzuräumen. Sie glauben ja gar nicht, wieviel Zeugs sich auf so Festplatten ansammeln kann im Laufe der Jahre. Ich habe eine externe Festplatte für die Arbeit, eine für Zuhause und eine für Alles miteinander. Die Alles miteiander ist irgendwann mal abgeraucht. Tut keinen Muckser mehr. Hat auch vorher nicht Bescheid gesagt. Hat einfach aufgehört. Leider waren da doch ein paar Daten drauf, die nicht fünfmal auf anderen Datenträgern abgespeichert waren. Seitdem haddere ich etwas mit dem Kauf einer identischen Festplattenplatine. Jedenfalls hat dies dazu geführt, dass ich noch eine weitere Festplatte angeschafft habe und alle Daten jetzt fünfmal abgesichert sind.
Letztens dachte ich mir dann so, ich könnte die ganzen Ordner auf den Festplatten mal aufräumen, zusammenführen und dann wieder Backups davon machen. Erstens alles wieder auf dem aktuellen Stand, zweitens aufgeräumt, nicht alles fünfmal irgendwo verteilt. Das war dann auch mehr oder weniger die Hauptbeschäftigung des Sonntags, während MonAmour sich durch Hausinserate in ganz Deutschland wühlte.
In der Wochenendzeitung wurde über eine Seite lang über den Club (1. FCN) berichtet. Jetzt interessiert mich Fußball ja herzlich wenig. Auch wenn ich mal in meiner Jugend, wegen einem Mädel aus unserer Clique, einige Samstage in der Fankurve verbrachte. Sie hatte sich einen Typen aus ihrer Schule ausgeguckt, der Clubfan war. Die Hoffnung war, über den Besuch einiger Fußballspiele in der Fankurve, an den Jungen ranzukommen. Allein als Mädel war es ihr nicht ganz geheuer, deshalb wurde daraus dann ein Cliquenerlebnis. Ich war weniger an dem Spiel interessiert, sondern betrieb bereits da schon einige Sozialstudien. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass gemeinsam in der Fankurve sitzen und beim Tor zu jubeln schon auch ansteckend sein kann. Trotzdem hat mich diese Leidenschaft nie gepackt und habe auch wenig Verständnis für Menschen, die komische Dinge dort oder danach tun.
Na jedenfalls sprang mir da eine Schlagzeile ins Auge: „Es war schwer, es ist schwer, es wird schwer bleiben“. Ähnliches kann jetzt auch über Corona gesagt werden.
Die Traueranzeigen sprachen mal wieder eine deutliche Sprache. Vor allem, wenn man sich die Geburtsjahre ansah. Nicht alle werden an Coroan gestorben sein. Es ist jedoch auch schwer vrostellbar, dass so viele zwischen 1958 und 1971 einen Unfall oder Herzinfarkt oder eine andere unheilbare Krankheit hatten.
In einer Jobanzeige für eine pädagogische Fachkraft, gesucht für eine Kinderinsel, steht unter „wir bieten“ unter anderem: „Wir zahlen eine Anwesenheitsprämie“. Das gibt zu denken. Zahlen sie diese, wenn man trotz Corona bedingter Schließungen kommt, oder ist es dort so schlimm, dass sich jeder überlegt, überhaupt wieder zu erscheinen? Solch eine Stelle hatte ich als Erzieherin auch mal. Da habe ich mir bereits am dritten Tag überlegt, ob ich mir das als Vertretung wirklich sechs Wochen antun möchte. Ich hatte dann ein Gespräch mit der Leitung. Ab da hatte ich dann etwas Ruhe. Ich erfuhr dann auch, dass ein, zwei Vorgängerinnen, die auch Vertretungsweise da waren, einfach nicht mehr erschienen sind. Nach sechs Wochen war dann Semesterbeginn. Dankbar, und um einige Erfahrungen reicher, ging ich wieder studieren.