Eine Geschichte in einem der Newsletter, den ich heute erst lese, und die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:
Im Sprechzimmer des Arztes saßen dicht gedrängt Menschen und warteten. Ein älterer Herr stand nach einer Weile auf und ging zur Sprechstundenhilfe. „Entschuldigung“, sagte er freundlich. „Ich hatte einen Termin um 10:00 Uhr. Jetzt ist es fast 11:00 Uhr. Ich möchte nicht länger warten. Bitte geben Sie mir einen neuen Termin.“ Im Sprechzimmer wurde getuschelt. Eine Frau sagte zu einer anderen: „Der ist doch bestimmt schon 80 – was kann der wohl so Dringendes vorhaben, dass er nicht warten kann?“ Der Mann hörte die Bemerkung und drehte sich um. Er verbeutgte sich vor der Dame und sagte: „Ich bin siebenundachtzig Jahre alt. Und genau deswegen kann ich es mir nicht leisten, auch nur eine Minute der kostbaren Zeit zu vergeuden, die mir noch bleibt.“
Aus: Gib deiner Seele Zeit von Anthony de Mello
Zufall?
Heute Morgen, bevor ich dies las, hatte ich eine Videokonferenz mit meinen Trainerkolleg*innen. Wir sehen uns drei Mal im Jahr. Das letzte Mal war im Oktober. Seitdem war der zweite Lockdown. Es hat gut getan, die Kolleg*innen zu sehen. Virtuell. Wir hatten gute zwei Stunden miteinander. Haben uns überlegt, mit welchen Themen wir uns dieses Jahr in unserem Kreis beschäftigen möchten. Es war ein gutes Treffen. Wie es der Zufall will, sagt eine Kollegin etwas, was mich sofort denken lässt, „ja, das, was ich zukünftig machen möchte, ist richtig“. Jetzt muss ich nur noch den Weg dahin klar bekommen.
Noch ein Zufall?
Die Geschichte. Auch sie zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Denn auch sie hat mit dem zu tun, was seit einiger Zeit in mir arbeitet. Die Frage, die ich mir schon seit längerem Stelle, und mit der ich zum ersten Mal vor zwei Jahren konfrontiert wurde, lautet: „Wie will ich mein restliches Leben verbringen?“ Allerdings wurde die Frage nicht mir gestellt, sondern eine Referentin erzählte von sich, und sagte, „ich stellte mir diese Frage, und wusste: nicht so wie bisher, deshalb…“
Ich gehe davon aus, das jeder sich irgendwann einmal diese Frage stellt. Manchmal stellen wir uns diese Frage auch öfter. Und für jeden von uns, ist dabei etwas anderes wichtig. Bei mir ist es gerade die berufliche Zukunft. Und der aufmerksame Leser mag auch herausgelesen haben, dass es auch um die restliche Zukunft geht und die Frage, wo wollen wir leben, was möchten wir haben, wie soll es aussehen unser restliches Leben.
Doch heute war es mal wieder die berufliche Zukunft, die immer mehr an Klarheit gewinnt. Mir ist nur der Weg noch nicht ganz klar. Also ein Teil des Weges schon, wenn auch mit viel Unsicherheit und Sorge verbunden. Ein großer Teil des Wegs liegt jedoch noch im schattigen Nebel. Aber, und das ist wichtig, es fühlt sich richtig an. Noch ist es ein weiter Weg. Noch ist es nur ein richtig gutes Gefühl. Der Weg dahin wird kein leichter. Er wird steinig, rutschig, steil, mit Umwegen, Schleifen, unwegsam, neblig, dunkel, sonnig, schattig, mit Ruheplätzen, mit Seen. Es wird schmerzhaft werden. Mühsam. Manchmal beschwingt. Das Ziel noch in weiter Ferne.
Denn, und das ist mir sehr klar, ich möchte meine restliche Arbeitslebenszeit nicht in einem Job verbringen, der nur dazu dient meinen Lebensunterhalt zu sichern. Eine Weile mag das in Ordnung sein. Doch wie lange ist eine Weile?
Bisher hatte ich das große Glück, in den Jobs, die ich hatte, einen Teil meiner Berufung zu finden. Damit war der Ruf, den ich nach der Ausbildung hörte leiser geworden, ja fast verstummt. Ab und an hörte ich ihn immer mal wieder. Zwar sehr leise, fast lautlos, doch das leise Stimmchen war da. Jetzt wird es wieder lauter. Lässt sich nicht mehr ignorieren. Ja, es ist, denke ich, an der Zeit, dem Ruf zu folgen. Auch wenn es Veränderung bedeutet. Ist es doch auch eine Weiterentwicklung. Vielleicht auch einfach eine logische Konsequenz aus all den Wegen, die ich vorher gegangen bin. Nur einfach, einfach wird es nicht.
Das Hummelchen
Später dann, als die Sonne wärmer schien, holte ich unseren Übernachtungsgast aus seinem Schutzraum. Ich setzte das Hummelchen auf eine knospende Primel und gab ihr noch mal ein wenig Wasser. Sie sass noch auf dem Taschentuch, welche ich in die Primel legte und mit ein wenig Wasser beträufelte. Wenig später war sie davon geflogen. Ich hoffe sie verbringt die Nacht dann wieder geschützt bei sich zuhause.
Wie Herr Fischer schon feststellte, wieder ein schönes Datum im Februar.
Gemütlicher Sonntag
Es war ein sehr gemütlicher Sonntag. Festentschlossen diesen Sonntag nicht vor dem PC hängen zu bleiben, schaltete ich ihn trotzdem an. Der Entschluss am Samstagabend war eigentlich, gar nicht erst einzuschalten.
Aber wie es dann halt so ist, ein paar Recherchearbeiten. Danach gelang es mir tatsächlich mich vom digitalen Gerät zu lösen und mich analogem zu widmen. Dazu ließ ich mir ein wonniges Bad mit Schaum ein, las erst was zur Arbeit und danach widmete ich mich dem zweiten Buch aus dem Bücherpaket, dass ich einst bekam. Und freue mich inzwischen, dass mein Englisch sich wieder aus der verstaubten Ecke herauslocken lässt und sich in meinen Träumen auch wieder englische Begriffe und Sätze einschleichen. Das ist mir das letzte Mal passiert, als ich meinen Vater in Südafrika, als er noch da lebte, für zwei Monate besuchte.
Sonnig blauer Tag
Unabhängig voneinander überlegten MonAmour und ich, wo wir denn heute spazierengehen könnten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es bei uns im Umkreis von 6 – 10 km einfach zu überlaufen ist. Daher beschlossen wir ins Auto zu steigen, ins Dorf der fünf Freunde zu fahren und dort abseits der Dorfstraße spazieren zu gehen. Wir gingen auf Wiesen-, Wald-, und Ackerwegen und trafen keinen Menschen. Keinen einzigen.
Eine Hummel auf Abwegen
Nach dem obligatorischen Fernsehkrimi führte mich der Weg in den Keller hinab. Im Gang saß eine Hummel. Eine sehr kleine Hummel. Ich sammelte sie auf, nahm sie mit nach oben, gab ihr Wasser und setzte sie zur Kaktusblüte. Nach Wasser und kleiner Pause wurde sie denn doch sehr lebendig und brummte hinweg. So war das nicht geplant. Sie fand sich aber schnell wieder ein. Wir gaben ihr dann einen geschützten Platz mit Wasser und einem Honigtropfen für die Nacht. Mal sehen, ob wir morgen nicht ein schönes Plätzchen im Garten finden.
Eigentlich wollten wir am Sonntag spazieren gehen. Unabhängig voneinander überlegte jeder für sich, wo man denn so hingehen könnte. Herr Mohnblume entschied sich für Autowandern, ich hatte eine Spaziergehroute im Kopf.
Im Nachhinein stellte sich das Autowandern als die komfortabelste und bessere Lösung heraus. Wir leben eben in einer Metropolregion und viele nutzten den wunderbar sonnigen Tag zum Spazierengehen, zum Schlittenfahren, zum Eishockey und Treffen mit Freunden.
Die einen nutzen Café VW-Bus, andere Café zur Linde. Unser Weg führte uns mal wieder an der alten Linde vorbei. In der Gegend ist sie eine Berühmtheit. Vorher hatten wir uns mit Krapfen eingedeckt. Und weil am Wegesrand noch andere Schmuckstücke standen verzichteten wir auf Cafè BMW und nutzten stattdessen das Café zur Linde. Das war allerding saukalt an den Fingern. In der einen Hand den Krapfen in der anderen den Fotoapperat. Alles ohne Handschuhe.
Montag, 15.02.2021
Da ich ja lange nicht beim Zahnarzt war, und die Zahnärztin sich dachte, das Geschäft muss ich mitnehmen, heute also noch mal ein Zahnarzttermin. Freitag ließ ich mir die Füllungen schönen, da hatten sich minimale Schäden aufgetan. Heute: Zahnreinigung. Nu sollte mal wieder Ruhe für ein halbes Jahr sein.
Da ich schon mal unterwegs war noch ein kurzer Zwischenstopp im Drogeriemarkt. Erste Besorgungen und Vorbereitung für das Live-Seminar. Frau will ja schließlich gut aussehen, vor der Kamera. Wenn ich nicht schon inhaltlich punkten kann, dann will ich wenigstens gut aussehen dabei. (Kleiner Scherz am Rande :-)) Ich weiß ja, dass ich das mit dem Imperfekt noch üben muss, aber ich merke bereits jetzt, wie mich das erste zweitägige Online-Live-Seminar mich stresst. Erstens: Ich will meine Sache gut machen. Zweitens: Ich will meine Sache gut machen. Drittens: Ich will von den Leuten auch für andere Inhalte gebucht werden. Und wie Sie sich sicherlich vorstellen können, habe ich einen minimalen Hang zum Perfektionismus.
Apropo Perfektionismus. Hatte ich schon erwähnt, dass ich am Nachmittag dann noch an der Website gearbeitet habe? Nein? Ach, was. Ja, sie entwickelt sich jetzt auch mit Inhalt. Ja, ich weiß, Sie sind neugierig. Ich überleg mir da was….
Dienstag, 16.02.2021
Mein Leben sieht grad so aus: Aufstehen, Abspülen, Sofa oder Schreibtisch (je nach dem, wo ich grad lieber und besser arbeite), Kaffee trinken, Seminar vorbereiten (wahlweise Sofa oder Schreibtisch), Frühstücken, Schreibtisch (an der Website arbeiten), lustige Tutorials zu Online-Tools gucken (manchmal ziemlich langweilig, vor allem wenn die Menschen vor der Kamera erzählen, was man nicht machen sollte und es selbst tun), Abendessen, Sofa, Bett.
Am Nachmittag dann Panik Aufregung, kurzes Wechselbad der Gefühle. Die Website ließ mich nicht mehr ins Backend. Ich landete immer wieder im Wartungsmodus. Den ich dann mal flugs ausschaltete und sieh an, schon ging’s wieder.
Der Faschingsdienstag ging dann auch ganz ohne Fasching zu Ende.
Vor 24 Jahren
Heute vor 24 Jahren klingelte es an meiner Tür. Auf dem Herd hatte ich mein Abendessen am Köcheln. Goulasch. Die Uhrzeit weiß ich nicht mehr genau.
Draußen vor der Tür stand ein Mann. Braune lockige Haare, braune Augen. Ich war völlig perplex. Mit diesem Mann hatte ich nun gar nicht gerechnet. Der Abend wurde lang. Der Abend wurde zur Nacht. Die Nacht zum Morgen. Der Morgen zum Tag. Es folgte ein weiterer Abend. Wir haben viel geredet, wir haben ein wenig geknutscht. Wir fuhren am Morgen eine Weile neben- und hintereinander her. Ich zur Arbeit, er zum Modellflugplatz. Ich wollte keine Beziehung. Nicht so schnell. Nicht nach der Auflösung meiner Verlobung und dem Heiratsversprechen, dass ich damals gegeben hatte. Die Trennung noch nicht lange her. Da waren ja auch noch Gefühle. Und gleichzeitig das Wissen, dass es mit dem „Ex“ keine Zukunft gibt. Weil keine wirkliche Partnerschaft.
Was mich damals schwer beeindruckt hat. Der Mann, der da einfach so vor meiner Tür stand, hatte ganz gezielt nach mir gesucht. Er wußte drei Dinge: den Ort, indem ich wohnte (und immer noch tue), dass ich einen roten Volvo fuhr, dass im Hof ein goldener alter Fiesta steht. Hof ohne Tor, Fiesta und Volvo waren seine Orientierungspunkte. Unsere erste Begegnung fand in einer Werkstatt statt. Mein Volvo, den ich aus der Familie übernommen hatte, hatte sich von der Lichtmaschine verabschiedet. Ein Bekannter fuhr mit mir zu dieser Werkstatt. Dort sahen wir uns das erste Mal. Er war eher zufällig da, hatte vom Inhaber eine Auftragsarbeit bekommen. Ich war, nachdem mich der Zufall in diese Werkstatt geführt hatte, öfter dort zu Besuch. Einfach so. So erfuhr er vom Fiesta und dem Ort. Alles andere behielt ich für mich.
Und dann dieser Sonntagabend, als es an der Tür klingelte.
Ein halbes Jahr schlichen wir umeinander herum. Ein halbes Jahr überlegte jeder für sich, ob er denn, den jeweils anderen in sein Leben lassen möchte. Wir entschieden uns ganz bewusst füreinander. Versprachen uns nichts. Schworen uns keine ewige Liebe. Keiner von uns hätte geglaubt, dass wir zusammenbleiben. Andere auch nicht.
Heute ist das 24 Jahre her.
Heute verbindet mich mit MonAmour eine tiefe Liebe, Freundschaft und Partnerschaft.
Mittwoch, 17.02.2021
Tauwetter. Heute gab es mal eine kleine Abwechslung. Irgendwann nach Mittag klingelte es an der Tür. Überraschungsbesuch. Der Schornsteinfeger. Ich etwas perplex: „Äh Sie?“ Er: „Ja, ich hatten Ihnen vor zwei Wochen einen Termin in den Briefkasten gesteckt.?“ – „Ach was? Wir haben nichts bekommen.“ Er: „Ich habe den Zettel selbst eingeworfen.“ Ich: „Glaub ich Ihnen. Warten Sie ich hol schnell meine Maske.“ Ich schickte dann MonAmour. Der war genauso überrascht wie ich. Aber den Trick mit der Maske, den fand ich gut. Die beiden amüsierten sich dann quer durchs Haus.
Donnerstag, 18.02.2021
Frühlingshaft. Die Vögel zwitschern morgens und abends ihre Lieder. Ich hatte mal wieder die „Stunde des Wolfes“ sprich ich lag von 3:20 bis 5 Uhr wach. Überlegte mir, die Agentur nach einer Weiterbildung zu fragen. Fragen kostet nichts. Irgendwann schlief ich dann wieder ein. Aufwachen verschob sich damit dann auf 9 Uhr.
Einladung
Ich war gerade damit beschäftigt, ein Konktaktformular zu basteln, als in der Inbox eine Mail nach Aufmerksamkeit verlangte. „Man habe mit großem Interesse meine Bewerbung gelesen….“ Da habe ich jetzt eine Einladung zum Bewerbungsgespräch bekommen. Und weiß nicht, wie es jetzt anstellen soll. Ich will den Job nicht. Verstehen Sie mich bitte nicht verkehrt. Aber Jugendsozialarbeit ist nun wirklich nicht mein Ding. Ich habe keine Lust auf „Deeskalation“ und „Durchsetzung von Regeln“. Außerdem, will ich nicht am Wochenende arbeiten. Das letzte Mal, dass ich mich Jugendlichen arbeitete ist 26 Jahre her. Und weil ich schon aus dem Nähkästchen plaudere. Nein, mein Anschreiben bezog sich mit keinem Wort auf die Anforderungen, Aufgaben und Erfahrungen, die für die Stelle notwendig wären. Natürlich hatte ich damit bestimmte Hoffnungen verbunden…. Aber ich wäre jetzt auch nicht die erste, die man einlädt und dann vielleicht mit einem ganz anderen Job rausgeht. – Träumen darf ich ja wohl, oder?
Update Website
Die Website bekommt, nachdem jetzt das Layout und Design steht, täglich inhaltliches geliefert. Inzwischen habe ich zwei Kontaktformulare eingefügt. Mir macht das grad echt Freude, zu sehen, wie die Inhalte sich füllen und die Worte von alleine fließen, die Seite immer mehr zu „meiner Seite“ wird. Ich mag das – sehr. Im nächsten Leben werde ich Webentwicklerin.
Die Ampel steht auf Rot
Nebenher bereite ich mein Online-Live-Seminar vor. Fullhouse, sagt die Ampel. Habe ich heute gesehen. In anderen Worten: Ausgebucht. Was mich freut und gleichzeitig mein Perfektions-Ich triggert.
Freitag, 19.02.2021
Schon wieder Freitag. Wieder eine Arbeitswoche rum.
Herr Mohnblume brauchte eine Pause. Daher beschlossen wir den sonnigen Tag zu nutzen. Erste Station, der Supermarkt mit dem Brot, der kein Brot mehr hatte. Für nächsten Donnerstag bestellt. Dafür aber das Abendessen mitgenommen. Die Koteletts sahen wirklich gut aus. Waren sie denn auch. Station zwei: Einkauf nach Hause bringen. Station drei und vier: Getränkedealer und Supermarkt mit dem anderen Brot. Station fünf: Besuch bei den Fünf-Freunden und dem Neuzugang. Der Neuzugang musste an die Ladestation. Ich hoffe nur er reagiert nicht allzu sensibel auf die Fahrpause, die er jetzt macht. So Schnick-Schnack-Autos mit viel Elektro und Gedöns sind da recht heikel auf Strom- und Fahrentzug.
Autowandern
Es folgte eine Runde Autowandern. Da wir mal wieder ein paar Feldwege fuhren, folgte auf dem Rückweg auch ein Besuch beim Dampfstrahler. Wir hatten Glück und waren die ersten in der Schlange, die sich nach uns bildete.
Notruf
Zuhause luden wir erst Mal die Getränkekisten aus. Herr Mohnblume war in „Saubermachlaune“. Unser Alltagsauto hatte seit Monaten keinen Staubsauger mehr gesehen. Die diversen Aus- und Einstiege und über sumpfige Wiesen und Felder laufen, hatten ebenfalls ihre Spuren auf den Fußmatten hinterlassen. Mein Part: Fußmattenreinigung. Sein Part: Saugen und ein wenig wischen.
Ein Anruf des Schwiegers beendete die größer angelegte Reinigungsaktion. Ich bekomme ja bei den Worten: „Mir ist da was passiert“, immer so Filmkino mit Rettungswagen, Krankenhaus, Brüchen, Pflege. – Wir sind in der Beziehung gebrannte Kinder. Drei Jahre in Folge hatte uns der Schwieger diverse Krankenhaus- und Pflegewohnheimaufenthalten beschert. – Diesmal war es nur das Auto. Es gibt da so ein Plastikteil im Kühlschlauch, welches gerne zerbröselt. Wenn dies geschieht, dann sollte man sofort anhalten, das Auto abstellen und reparieren. Dem Schwieger war genau dies passiert. So fuhren wir also noch zum Auto. Herr Mohnblume ist ja Meister seines Fachs und hat dieses Plastikteil (weil auch wir so ein Auto fahren) vorrätig. Es folgte eine „Amstraßenrandinstandsetzung“. Danach kam das Auto erstmal zu uns.
Habe ich die Aufhebung vom Lockdown verpasst?
Geht es eigentlich nur mir so, oder gibt es da draußen Menschen, die ebenso irritiert sind wie ich?
Ich weiß ja nicht, wie Sie es wahrnehmen, aber ich nehme da draußen, außerhalb meines direkten Umfelds (Straße, Nachbarn, Haus und Garten) ein buntes Treiben wahr. Den Lockdown selbst erkenne ich eigentlich nur noch daran, dass momentan noch, Friseure, Cafès und Restaurants, Hotels, Klamottengeschäfte, Baumärkte, Gartengeschäfte geschlossen sind. An den Abstandsmarkierungen in diversen Geschäften, den masketragenden Menschen und Hygienespritzern vor diversen Eingängen. Ansonsten scheint es so zu sein, wie noch vor einem Jahr.
Aufgrund meiner Wahrnehmung der vielen Leute, die sich in und vor den Geschäften und auf den Straßen tummeln, kann ich die Frustration mancher Einzelhändler gut nachvollziehen.
Vor einem Jahr blühte auch dieser Kaktus. Jetzt blüht er wieder.
Samstag, 20.02.2021
Frühling. Blauer Himmel Sonnenschein. Die Vögel zwitschern gefühlt den ganzen Tag hindurch. Das Thermostat am Fenster in der Sonne zeigt 20 Grad an. Innen sind es 22 Grad.
Am Morgen klingelte ein Paketbote. Begrüßung des sichtlich gut gelaunten Mannes: „Guten Morgen, ein Geschenk für Sie.“ Der darf ruhig öfter klingeln.
Ich habe mal zwei Runden durch den Garten gedreht. Demnächst stehen Gartenarbeiten an. Beete vom Gedöns des letzten Jahres befreien und für diese Saison vorbereiten. Der Plan für das große Gemüsebeet steht. Da ich letztes Jahr manches einfach stehen ließ, konnte ich bereits zarte grüne Sellerieblätter sichten. Das wird jetzt ein Experiment. Denn der will bei mir so gar nicht wachsen. Jedenfalls, wenn er soll. Demnnächst dann auch wieder erste Vorzuchtaussaaten.
Ich hänge die erste Wäsche nach draußen, sichte den ersten Schmetterling. Frühlingsversprechen.
Wir machten eine Landtour. Herr Mohnblume hatte per Satellit ein paar Modellflug geeignete Wiesen und Äcker herausgesucht. Um zu sehen, wie die Wege dorthin und die Verhältnisse vor Ort sind, schauten wir uns alle vor Ort an. Das Wetter war hervorragend dazu geeignet. Regen mit Trockenphasen später Schnee. Denn man sieht sofort, ob die Wege dorthin gut befahrbar sind oder man im Matsch versinkt. Eines ist jetzt auf jedenfall klar, unser Alltagsauto ist definitv Geländegängig.
Auf der Rundtour entdeckten wir auch eine wunderschöne Weiherlandschaft. Damit haben wir ein neues Ausflugsziel zum Spazierengehen. Unseren letzten Besichtigungspunkt erreichten wir bei einsetzender Dunkelheit. Der Regen hatte sich bereits in Schnee verwandelt.
Zuhause angekommen ließen wir den Tatort laufen, danach „Tod unter Freunden“. Dazwischen eine Runde Schneeschippen und Goulaschreste mit Nudeln.
Montag, 08.02.2021
Eigentlich wollte ich arbeiten. Also neben der Webseite, das Online-Live-Seminar, vorbereiten. Daraus wurde nichts. Erst schippten wir Schnee, dann sahen wir uns alle Folgen von „Tod unter Freunden“ in der Mediathek an. Die Ablenkung war einfach zu verlockend.
Dienstag, 09.02.2021
Der Tag fing mit einem heißen Bad an. Sauber und wohlduftend begleitete ich Herrn Mohnblume zur örtlichen Zulassungsstelle. Das Geschenk abmelden. Danach machten wir einen ausgiebigen Spaziergang.
Mittwoch, 10.02.2021
Ach guck, die Agentur hatte die Stelle denn auch per Post geschickt. Ich bewarb mich umgehend. Den weiteren Tag verbrachte ich mit der Weiterentwicklung der Webseite.
Donnerstag, 11.02.2021
Da hatte ich mir alles so schön ausgedacht. Die Webseite war am wachsen und schön werden und dann kippte ich das ganze Konzept nochmal um. Und jetzt muss ich ein wenig ausholen. Bevor ich zu meinen jetzigen Anbieter wechselte, hatte ich neben dem Blog noch eine Webseite unter meinem Namen. Da der alte Anbieter immer unkooperativer wurde und am Ende für jede Frage bezahlt werden wollte, was vorher zum Grundservice gehörte, schenkte ich mir den Domainumzug meiner damaligen Webseite. Ich wartete lieber ab, bis die Domain wieder frei war. Ja, ich mag es manchmal kompliziert einfach. Die sicherte ich mir natürlich sofort mit dem Tag des frei werdens. Inzwischen fand ich aber den neuen Domainnamen so super, dass ich zwei Wochen brauchte, um zu entscheiden, dass die alte Domain geparkt wird und auf die neue umleitet. Damit fing es dann an, dass ich das Konzept auch umschmieß, das Design leicht veränderte und so ziemlich alles noch mal neu machte. Das Backup hochzuladen wäre viel zu einfach gewesen. So. Seit Samstag steht jetzt das Konzept. Die Inhalte wachsen. Die Startseite hat ein neues Gesicht. Der Login-Bereich für die zukünftigen Workshop-Teilnehmer hat auch seinen Platz gefunden und funktioniert, wie ich es haben möchte. Hier war jetzt eindeutig der Weg das Ziel. Oder wie sage ich gerne zu den Kinderinselmenschen „Prozesse machen auch mal Schleifen und manchmal muss man ein Stück zurück, um vorwärts zu kommen“. Galt jetzt auch für mich.
Freitag, 12.02.2021
Wer hat eigentlich diesen frühen Termin festgelegt? Seit Monaten zum ersten Mal wieder den Wecker gestellt. Es stand ein Zahnarzttermin an. MonAmour kümmerte sich vor der Abfahrt um das Auto, welches zwar ansprang, jedoch gelangte man nur über die Heckklappe ins Wageninnere. Da wir es zum letzen Mal am Sonntag nutzten, und es ja erst geregnet und dann geschneit hat, waren durch die tiefen Minustemperaturen die Türen (alle vier) zugefroren samt Schlösser. Dies führte dazu, dass ich den Zahnarzttermin um eine Viertelstunde verschob, was dankenswerter Weise ging, um dann mit dem Heißluftfön die Schlösser aufzutauen. Während MonAmour die bereits aufgetauten Schlösser mit Fett versorgte. Beim Zahnarzt parkte ich das Auto und ließ es vorsorglich mal offen. Die Praxismitarbeiterinnen und ich hatten jedenfalls ein Gesprächsthema, nachdem ich dort angekommen war.
Nachdem Zahnarzt machten wir noch eine Einkaufstour. Die Wurst war fast aufgebraucht. Unterwegs nutzten wir das sonnige Wetter, um ein wenig Spazieren zu gehen.
Samstag, 13.02.2021
Arbeitstag. Ich sah mir ein paar Online-Schulungen zu ein paar Tools an für das Live-Seminar im März. Nebenher noch ein wenig inhaltliches für die Website. Noch ein wenig Seitenlayout. Ich muss jetzt auch ehrlich zugeben, dass mir das ganze auch sehr viel Spaß macht. Manches hat mich auch zur Verzweiflung getrieben. Im großen und ganzen jedoch hat es mir einfach Freude bereitet die Entwicklung der Seite zu sehen, die sofortigen Auswirkungen auf Veränderungen im Layout. Einfach ein schönes Gefühl. Es beweist aber auch mal wieder, dass man Webseiten nicht einfach aus dem Ärmel schüttelt. Vor allem, wenn man bestimmte Vorstellungen hat. Ich habe da aber auch noch so eine Idee, von der ich weiß, dass ich mich da dann an einen Spezialisten wenden werde. In den nächsten Wochen allerdings werde ich noch ein wenig Inhalte erarbeiten. Neben der Vorbereitung zum Live-Seminar und dem Schreiben meiner Rezertifizierungsarbeit.
Hier stand mal ein Dialog, den habe ich rausgenommen.
Ich habe von der Agentur einen ersten Vermittlungsvorschlag bekommen. Ich muss definitiv mein Profil verfeinern.
Sturmgeschädigt
Von Mittwoch auf Donnerstag hat es hier ziemlich gestürmt. Kennen Sie diesen Zustand zwischen Schlafen und denkwach? Scheinbar bekam ich während des Schlafens mit, dass es draußen ziemlich heftig zuging. Der Wind fegte in wilden Böen durch die Straßen, Häuser und Bäume. Ich baute das mal flugs in meinen Traum ein, und wachte davon auf, dass ich dachte die Bettdecke als auch meine Beine wären von einer Windböe erfasst worden und würden wild durch die Welt wirbeln. Da hatten die Traumgeister mal wieder ihren Spaß.
Wenig später ist dann etwas gegen das Balkongeländer geflogen. Was zu einem lauten Gong führt. Dies veranlasste Herrn Mohnblume durch das Haus zu geistern und zu kontrollieren, ob noch alles an seinem Platz war. War es. Daran sieht man, dass wir eindeutig noch sturmgeschädigt vom letzten Jahr sind.
Am nächsten Morgen fanden wir den Übeltäter im Garten liegen. Der einzige große Baum im Garten hat sich zwanglos von ein wenig Totholz verabschiedet. Die anderen großen Bäume hatte „Sabine“ ja sauber letztes Jahr im Garten abgelegt. Beruhigende Gedanken bei solchen böigen Winden: Die können nicht mehr umfallen.
Autowandern
Ein herrliches Blau am Himmel, wunderbarer Sonnenschein. Ideales Wetter, um das Geschenk zu den anderen fünf Freunden zu bringen. Als es dann so in der Mitte des Ganges der Halle stand, witzelte ich, dass die Einen einen Gnadenhof für Tiere haben, die anderen einen für ältere jugendliche Altautos. Die einen nenne es Museum, die anderen Schrottplatz. Auch wenn wir ihn gerne verkaufen würden, befürchte ich, dass er uns noch eine Weile erhalten bleibt. Nein, ich will keinen Gnadenhof aufmachen. Vielleicht sollte ich mal über Crowdfunding nachdenken.
Jedenfalls hatte MonAmour ebenso spontan beschlossen an diesem sonnigen Tag nicht zu werken, sondern eine Autowandertour zu machen. So fuhren wir ins Umland bis in die fränkische Schweiz hinein. Bei einem unserer Stopps fanden wir DD’s Geldspeicher. Neben dem Wochenendidyll. Wir fanden auch eine sehr kleine Dorfverbindungsstraße, die wir ca. 200 Meter befuhren, um dann doch sicherheitshalber wieder umzukehren. Nicht, weil uns die gefällten und beiseite gelegten Bäume gesorgt hätten, sondern weil sich der Weg als sehr schmal entpuppte, schneematischig verschneit war und es bereits dämmerte. Es war die anklopfende Nacht, die uns umkehren und doch die Hauptstraße nehmen ließ. Zwei Stunden eher und wir wären die Straße gefahren. Meist sind dies die reizvollsten.
Traumhaus
Dies führte uns dann auch an einem alten Bauernhaus vorbei. MonAmour drehte daraufhin nochmal um, damit wir uns das Haus nochmal anschauen und ich fotografieren konnte, weil wir beide sehr spontan sagten: „So könnte es ausschauen“. Inzwischen sind wir uns ziemlich einig, wie unser Idyll aussehen soll: kleines Bauernhaus, Grundstück zwischen 3000 und 12000 m² (Wiese für den Schwieger zum Fliegen, Gemüse- und Obstgarten für mich). Das ganze bitte zu einem „normalen“ Preis. In Schweden wurden wir schon fündig. Haken: Wir würden schon gerne in Bayern bleiben wollen.
Freitag, der fünfte
Ach es war so gar nichts los bei Mohnblumes. Ich verhedderte mich in Kleinigkeiten bei der Gestaltung der Website für die freiberuflichen Dienste. Und verbrachte den ganzen Tag beim Versuch das Design so anzupassen, dass es mir auch gefällt. Irgendwann werde ich das Outsourcen und einen Webworker engagieren.
Highlight gestern war die Fachzeitschrift in meinem Briefkasten mit meinem Artikel, den ich im Dezember dafür geschrieben hatte. Jetzt wird es echt Zeit, dass die Seite online geht.
Ich saß daran bis es Zeit für das Abendmahl war. Und weil mir nichts besseres einfiel gab es Bratkartoffeln, Wirsing und gebratenes Kasseler.
Gemütlich am Sofa
Heute trank ich den Morgenkaffee mal auf dem Sofa. Später holte ich mir Laptop und ein paar Bücher dazu. Während MonAmour seine Mails der Woche abarbeitete und Häuser guckte, arbeitete ich an Inhalten für die Website und Inhalt für den Honorarauftrag.
Ich sorgte dann mal kurz für Abwechslung indem ich den Staubsauger schwang und unsere wundervolle Rippenheizung von den riesigen Staubmäusen befreite und auch sonst so mal ein wenig für weniger Gekrümel und mehr sauberen Teppichboden sorgte. Danach wieder Kaffee und Arbeit.
Webseitenbetreiber müssen, um Ihre Webseiten DSGVO konform zu publizieren, ihre Besucher auf die Verwendung von Cookies hinweisen und darüber informieren, dass bei weiterem Besuch der Webseite von der Einwilligung des Nutzers
in die Verwendung von Cookies ausgegangen wird.
Der eingeblendete Hinweis Banner dient dieser Informationspflicht.
Sie können das Setzen von Cookies in Ihren Browser Einstellungen allgemein oder für bestimmte Webseiten verhindern.
Eine Anleitung zum Blockieren von Cookies finden Sie hier.
Diese Seite verwendet Cookies. Zur Analyse meiner Website benutze ich Koko-Analytics um zu sehen, welche Artikel Sie interessieren. Es werden keine Daten mit externen Diensten ausgetauscht oder Cookies gesetzt.