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29.04.2021 – Kommunikation ist alles, oder?

Frau Mohnblume bloggt 29. April 2021 |

Das Kommunikation nicht einfach ist, wissen wir spätestens seit Paul Watzlawick. Heute ging die Kommunikation gleich mit mehreren Menschen gründlich schief.

Die Frau, die im Wartezimmer mit dem Regenständer verwechselt wurde

Der Termin zum Schnelltest bei der Praxis meines Vertrauens rückte näher. Als ich dort ankam, meldete ich mich bei der Rezeption im Erdgeschoss an. Dort ging es ein wenig zu. Die Dame, die meine Versichertenkarte nahm, gab sie mir zurück und meinte, ich müsse in den ersten Stock. Sie wiederholte es sogar nochmal. Ich also in den ersten Stock, an die Rezeption. Sprach: „Ich bin zum Schnelltest da, ich wurde rauf geschickt.“ Spätestens jetzt, hätte einer der drei Damen hinter der Plexiglasscheibe, was auffallen müssen. Sie jedoch schickten mich ins Wartezimmer. Dort saß ich dann. Mit zwei anderen Mitwartenden. Einer nach dem anderen kam dran. Dann kam eine weitere Patientin. Auch sie kam dran. Die Praxis wurde immer leerer. Denn die Mädels hatten Mittagspause. Ich kam mir schon ein wenig vergessen vor. Wie so ein Regenschirm im Regenschirmständer. Eine Sprechstundenhilfe war noch da, sie fragte dann mal vorsichtig, warum ich da bin. Ich erklärte also mein Anliegen. Ihre Augen wurden groß, da sagte sie: „Sie wurden bereits vor einer Stunde unten gesucht“. „Wie unten? Ich wurde doch extra rauf geschickt, und habe mich hier bei ihren Kolleginnen angemeldet.“ Plötzlich ging alles sehr schnell. Innerhalb von 20 Mintuen hatte ich mein Testergebnis – negativ – in Händen. Fünf Minuten später, mussten wir dann beide sehr lachen, weil sie mir den Termin ausdrucken wollte, ich darauf verzichtete, sie den Termin wiederholte und ich sie korrigierte. Sie hatte die Uhrzeit auch gleich zum Datum gemacht.

Sie erklärte mir noch, dass die Abstriche für die Tests eigentlich im blauen Container stattfinden. Sie bat mich, nächste Woche direkt zum Container zu gehen. Ich bin gespannt. Auf dem Heimweg überlegte ich, ob ich vielleicht gar nicht gemeint war, mit erster Stock. Von einem blauen Container hatte aber auch niemand was gesagt. Und beim überreichen der Karte, sagte sie explizit erster Stock. Sie wiederholte es sogar noch mal, weil der Mann vor mir in den zweiten Stock sollte. Mysteriös. Oder doch ein Beispiel für: Wie schief kann Kommunikation eigentlich laufen?

Vielleicht war der Wurm aber schon beim Ausmachens des Termins am Telefon drin. Denn die nette Stimme am Telefon sagte noch, ich solle einfach reinkommen. Da dachte ich noch, dies würde sich auf die Anmeldung an der Rezption beziehen, denn vor der Praxis steht auch noch ein Zelt, wo manchmal Leute drin sitzen. Der blaue Container wurde in dem Gespräch nicht erwähnt. Vielleicht hätte ich es wissen müssen? Weil es doch jeder weiß?

Und sonst so?

Und sonst so, habe ich auf dem Heimweg Äpfel für MonAmour gekauft und eine Paprika für den Salat heute Abend. Der Vor-der-Tür-Supermarkt war mir zu voll. Zudem stand dann auch noch ein Polizeiauto vor der Tür. Wer weiß, was da grad los war. Beim Bäcker nahm ich Quarkbällchen für den Nachmittagskaffee mit. eigentlich wollte ich endlich endlich den Erbeerkuchen kaufen, der mir schon seit Wochen zum Nachmittagskaffee vorschwebt. Es gab nur keinen. Nö, da geht dann auch kein anderer Kuchen.

Umpflanzen

Vor dem Nachmittagskaffee habe ich noch ein paar Pflänzchen aus der Voranzuchtschale in größere Gefäße gepflanzt, bis sie endlich an Ort und Stelle stehen können.

Ein Teil des Selleries entwickelt sich grad ganz wunderbar. Er bekommt schon zweite und dritte Blätter. Lustigerweise zögert der Erstvorgezogene noch etwas mit der Zweit- und Drittblattentwicklung. Vielleicht steht er auch einfach zu kalt oder hat zu wenig Nährstoffe.

Broterwerb

Vorbereitung des Termins am Freitag. Da es der „Wir lernen uns kennen Termin“ ist, muss nicht allzuviel vorbereitet werden. Oh, dabei fällt mir ein, ich muss noch meinen Kalender suchen.

Die Post brachte das Rezensionsexemplar. In nächster Zeit bin ich wohl mit Lesen und Schreiben beschäftigt.

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28.04.2021 – Blubberdiblubb

Frau Mohnblume bloggt 29. April 2021 |

Die Tage blubbern vor sich hin. Wie bei jedem, irgendwie.

Nachdem am Dienstagabend der Fernseher seine Arbeit eingestellt hat, haben wir ihn jetzt zum Fernsehdoktor gebracht. Wir haben auch schon nach neuen Fernsehern geguckt. Mal sehen, was der Fernsehdoktor sagt.

Zurzeit bekomme ich die Tageszeitung frei Haus, sowie die FAS. Was man halt mit so Bonuspunkten anstellt. Heute morgen merkte ich, wie sehr ich mich freue morgens zum Briefkasten zu gehen und die Zeitung holen zu dürfen.

Es wird ernst. Ich bekomme demnächst mein erstes Rezensionsexemplar. Ich bin ein wenig aufgeregt.

Am Nachmittag habe ich endlich angefangen das große Gemüsebeet zu bearbeiten. Auch wenn MonAmour keinen Regen gebrauchen kann, brauchen wir dringend Regen. Der Boden ist zum Teil ganz schön trocken. Es gab auch Stellen, wo der Boden noch feucht unter der Erde war. Ein paar Pflanzen entdeckt, die ich ausgebuddelt habe, um sie umzusetzen. Hoffe sie wachsen an der neuen Stelle auch gerne.

Abendessen. Den Film „Unter der Haut“ geguckt. MonAmour kam auf die Idee, mal all die Filme zu gucken, die man sich mal vorgenommen hatte anzuschauen. Der Film spielt in 1983. Der fiktive Film handelt von HIV verseuchten Blutprodukten. Laut Aussage des Films sind 1400 Hämophilie-Patienten an HIV erkrankt, 1000 sind daran gestorben. Die Geschichte des Blut-Aids-Skandals der im Film verarbeitet wurde, findet sich auf IGH e.V.

Tagebuchbloggen |

27.04.2021 – So schnell wie der Wind

Frau Mohnblume bloggt 28. April 2021 |
Wie jeden Morgen

6:30 Uhr – das Aggregat brummt. Eine Stunde später sitze ich am Lieblingsplatz, höre BR2 zu. Die Vögel sind noch nicht so weit, sie kommen heute später. Zwischen der KulturWelt und RadioWissen erledige ich den Abwasch. Dann macht irgendwann der Kopfhörer schlapp. Er möchte gerne wieder aufgeladen werden.

Vögelei

Während ich die Montagszeitung und Wochenendzeitung durchblättere und einzelen Artikel lese, entdecke ich eine Elster im Garten. Sie hat einen etwa 30 bis 40 cm langen Zweig im Garten gefunden. Sie befindet ihn für gut und nimmt ihn in den Schnabel. Damit schafft sie es bis auf den Gartenzaun. Dort balanciert sie noch mal aus und nimmt eine Feinjustierung vor. Der Schwerpunkt scheint für sie jetzt in Ordnung zu sein. Ich bin mir da nicht so sicher und bin gespannt, wie es weiter geht. Sie hebt ab. Der Stecken ist eigentlich zu schwer. Sie kämpft hart. Sie schafft es bis zur Dachrinne gegenüber. Von dort auf den Kamin des Nachbarhauses. Vom Kamin in den danebenstehenden Baumwipfel, wo sie ihr Nest bauen. Ich sehe noch, wir sie den Zweig ablegt. Alles weitere bleibt im Grün der Tanne verborgen.

Wasser und Brot

Wasser, Brot und Biowurst sind aus. Ein paar Kleinigkeiten werden demnächst aufgebraucht sein. Herr Mohnblume findet es ziemlich doof, dass wir in einem unserer ausgewählten Geschäfte einen Einkaufswagen nehmen müssen. Ich sehe durchaus, die Kontrolle der Anzahl der Menschen dahinter. Er sieht nur die Virengefahr. Die Nutzung der bereit gestellten Desinfektionssprüher begeistern ihn auch nur wenig. Die fasst ja auch jeder an. Er ist da echt ein wenig Monk.

Kaum schiebt man dann so einen Wagen vor sich her und geht so durch die Reihen, fallen einem ja nicht nur die Kleinigkeiten ein, die ausgehen könnten, sondern auch die Kleinigkeiten, von denen man denkt „Hey, da haben wir letzten was von verbraucht“, auch wenn noch fünf andere davon im Schrank stehen. Nudeln, zum Beispiel, oder Konservendosen, oder so. Wir haben es jetzt nicht übertrieben. Aber Fakt ist, im Wagen landet etwas mehr, als wir beide in zwei Händen hätten tragen können. Natürlich immer unser Budget im Hinterkopf.

Nachdem ich da ja mal so den Hartz IV-Satz recherchiert hatte, fragen wir uns, wie das so mit 150 Euro geht, genauer mit 154,78 Euro, bei Alleinstehenden. Vielleicht starten wir ja mal einen Selbstversuch.

Café Bänkchen

Wir halten noch beim Bäcker. Wir hatten ja noch nichts gefrühstückt. MonAmour sucht uns ein schönes Plätzchen aus. Da sitzen wir dann auf einer Bank in der Sonne, mampfen unsere Nußhörnchen und trinken Wasser. Cafè Bänkchen.

Taverne Abendsonne

Zuhause werden die Einkäufe ausgepackt. Danach setze ich mich noch ein wenig auf die Terrasse, die letzen Sonnenstrahlen genießen. Plötzlich Rufe. Eine Joggerin und ein kleines Kind kommen den Berg runter. Das kleine Kind sitzt auf einem sehr kleinen Fahrrad. „Bremsen! Bremsen!“. Die Rufe werden panischer. Kurz vor der Kreuzung erwischt die Joggerin das Kind. Die Angst ist ihr deutlich anzumerken. Dementsprechend laut, macht sie ihrer Angst Luft. Ich befürchte nur, dass „Bremsen“ und „Ich habe Angst um Dich“ , und die Gefahr, die von der Kreuzung ausgeht, für das Kind völlig irrelevant sind. So im Geschwindigkeitsrausch. Die Angst ist vollkommen verständlich. Die Menschen, die aus der Vorfahrtsstraße kommen, fahren größtenteils ohne zu gucken raus. Ohne zu Bedenken, dass es Verkehrsteilnehmer gibt, die von „Rechts vor Links“ oder den anderen rudimentären Verkehrsregeln, noch keine Ahnung haben. Für die „ich kann allein so schnell wie der Wind den Berg runterfahren“ wichtiger ist, als ein Auto, welches plötzlich aus der Straße schießt.

Ein Schutzengel steht an der Kreuzung

Uns wundert immer wieder, dass an der Kreuzung noch nichts passiert ist. Ich schätze da steht ein Schutzengel, der nur für diese Kreuzung zuständig ist.

Es fahren nicht nur Kinder, so schnell wie der Wind, den Berg runter auch Erwachsene. Eben erst wieder drei erwachsene Radfahrer. Der Hinterste ruft noch, da ist eine Rechts vor Links. Das interressiert hier nur keinen. Langsamer werden, gar bremsen. Fehlanzeige. Auch der „Rufer“ vermindert seine Geschwindigkeit nicht. Erhöhtes Risiko. An der Kreuzung stehen die Container mit dem Aggregat, welches, genau, frühmorgens um 6:30 Uhr seinen Dienst mit dumpfen Brummen beginnt.

So schnell wie der Wind

Auch ich habe schon in der Straße, vor 45 Jahren, gespielt. Klar 1975 waren weniger Autos unterwegs. Gegenüber von uns, war mit dem Haus der Nachbarn Schluss. Dann kam nur noch Wiese und Acker. Wir sausten auch den Berg runter, mit dem Fahrrad oder auf Rollschuhen, irgendwann sogar mit Skateboard. Der kleine Bruder mit seinem „Schepperauto“ (Bobbycar). Solange ich denken kann, sausten Kinder diesen Berg runter. „So schnell wie der Wind“. Als Kinder hat uns nur der Geschwindigkeitsrausch interressiert und wer am schnellsten den Berg runtersausen kann. Wer sich traut von ganz oben bis ganz unten. Nicht immer waren wir uns der Gefahren bewusst. Ok. Meistens, waren wir uns der Gefahren nicht bewusst. Ich persönlich habe aber das Gefühl, dass die meisten Menschen, die den Berg rauf und runter fuhren, mehr Rücksicht nahmen und sich der spielenden Kinder in den Straßen bewusst waren. Und damals war das hier keine 30-Zone. Die einzigen, die hier glaube ich 30 km/h fahren, sind die Fahrschulen. Wunderte mich letztens, warum das Auto so langsam fährt. Es war eine Fahrschule. Ein Zweite kam dann eine Stunde später hinterher, ebenfalls im Schneckentempo. Während alle anderen, ab unserem Grundstück Gas geben. Scheinbar haben sie bedenken, sie schaffen es sonst den Berg nicht hoch. Runter sind die meisten auch schneller, da haben die dann Schwung von oben.

Bisher ist nichts passiert. Hoffen wir, dass es so bleibt und der Schutzengel weiterhin an der Kreuzung steht.

Gedankensplitter, Glück, Tagebuchbloggen |

26.04.2021 – Buntes Treiben

Frau Mohnblume bloggt 27. April 2021 |

Heute Nacht hat sich in die Nase so ein lästiger kleiner Kerl eingenistet. Da sitzt er jetzt und kitzelt bei jeder Gelgenheit an der Nasenscheidewand. MonAmour witzelt: „Na, vielleicht sitzt da schon ein kleiner Covid, der nicht weiterkommt.“ – „Du meinst, meine Nase sagt: “ Du kummst da ned rei!“ Haha. Da sitzt kein Covid, sondern ein Allergen. Es quält mich mit Niesen, Naselaufen, Niesen. Eine falsche Bewegung, zum Beispiel Nase rümpfen: Niesen, Naselaufen. Zwei Stunden später. Es sitzt immer noch da, aber die Nase scheint sich an den Parasiten gewohnt zu haben. Schlimm das. Ich hätte den Kerl gerne wieder los. Zumindest wurde das Kitzeln weniger und damit auch Niesen und Naselaufen. Heuschnupfenzeit.

Morgens im Süden Nürnbergs

6:23 Uhr – Das Notstromaggregat dröhnt – Zuverlässig weckt es uns jeden Tag um diese Zeit.

In meinem Kopf buntes Treiben. Gedanken treiben durch meinen Kopf. Egal zu welchem Thema, irgendwann lande ich immer bei meiner Familie. Scheint ich muss da was bearbeiten.

Mittags im Süden Nürnbergs

Kartoffelpflanzzeit. Die ersten Beete für die Kartoffeln fertig gemacht. Kartoffeln gesetzt und Kopfsalat gesät.

Das Bett abgeszogen und die Bettdecken in die Waschmaschine gestopft.

Abends im Süden Nürnbergs

Wochenendzeitung lesen auf der Terrasse, dabei dem bunten Treiben der Vögel zuschauen. Die Vogeltränken sind gut besucht. Heute scheint Badetag bei Sperlings und Kohlmeisens zu sein. Selbst die Vogeltränke neben mir wird besucht. Jetzt nur nicht bewegen.

Für unser Abendessen fehlt noch der Käse. Ich ziehe los. An der Kasse dann plötzlich viele Menschen. Die Kassiererin meint es gut. Sie klingelt nach der Kollegin, sagt zu uns, dass wir auch an die andere Kasse gehen könnten. ich murmle noch, vor mich hin, ob das wohl funktioniert. Ach ja, da standen dann drei Menschen an einer Kasse an, die nicht besetzt war. Nachdem dann der Besucherstrom des Supermarkts an der anderen Kasse abkassiert war, reihten sich die Menschen, an der noch immer unbesetzten Kasse, wieder an der besetzten Kasse ein. Selbst mehrmaliges Klingeln hat die Kollegin nicht animieren können sich Richtung Kasse zu bewegen. Ich überlege derweil, wie die beiden wohl zueinander stehen. Oder ist sie so in ihre Arbeit vertieft, dass sie das Klingeln nicht hört?

Zuhause angekommen, wasche ich erst die Hände, dann packe ich die Einkäufe aus, desinfiziere sie, wasche nochmals die Hände und fange an unser Abendessen zuzubereiten. Hamburger mit Pommes.

Garten, Tagebuchbloggen |

Eingeschränkte Persönlichkeitsrechte | Hartz IV

Frau Mohnblume bloggt 27. April 2021 |
Nachgehört

Ich habe mir also die „KulturWelt“ vom 23.04.2021 nochmal angehört. Es gibt zwei Themen zu Corona. Einmal die Corona-Passionsspiele. Diese sind ein Projekt von Nicolas Stemann. Der Beitrag, ab Minute 10:52 bis 17:22, ist durchaus hörenswert. Nicolas Stemann hat sich Gedanken zu Corona und Theater gemacht und steht den Lockerungen durchaus kritisch gebenüber. Danach dann ein Kommentar zu den 53 Schauspielern, die, ja was eigentlich gemacht haben, ihre Stimme, ihr Gesicht, ihren Namen für ein fragwürdiges Projekt hergegeben. Wen der Kommentar dazu interessiert, zu hören ab Minute 17:23 bis Minute 21:26. Ich persönlich finde die Aktion, höchst fragwürdig. Sollte es tatsächlich ironisch und satirisch gemeint gewesen sein, dann ging das gründlich schief. Solche Aktionen brauchen wir gerade nicht. Nicht mit diesen hohen Fallzahlen, nicht mit Pflegepersonal am Rande des Zusammenbruchs, nicht mit Kliniken, die kaum noch Intensivbetten zur Verfügung haben, nicht mit der Gefahr von neuen Virusmutanten, die selbst Geimpfte umrunden. Und ja, mir bereitet diese Art von Aktion Sorge. Sorge, dass solche Aktionen, noch mehr Coronagegner und Querhirnis hervorbringt. Mein Wunsch: Lasst uns doch bitte bitte endlich den Virologen zuhören und die wirklich notwendigen Konsequenzen daraus ziehen. Denn auch ich habe den Wunsch mal wieder Menschen begegnen zu können, ohne sie als potenzielle Gefahr wahrzunehmen.

Als ich am Freitagabend vom Supermarkt nach Hause lief, kam mir eine Frau mit Hund entgegen. Ich ging zur Seite und wartete. Sie ging vom Gehweg auf die Straße, damit der Abstand zwischen uns größer wurde. Sie bedanke sich bei mir, weil ich stehengeblieben war. Ich bei ihr, weil sie es mir ermöglichte weiter zu gehen. So weit sind wir schon.

Für oben genannte Aktion, empfehle ich den Schauspielern 160 Sozialstunden in einem Krankenhaus. Bitte nur auf den Stationen, auf denen Menschen liegen, die an Corona erkrankt sind.

Gedanken zu „Eingeschränkte Persönlichkeitsrechte“

In letzter Zeit mache ich mir immer wieder Gedanken zum Thema „eingeschränkte Persönlichkeitsrechte“ und Hartz IV. Ich habe sie hier mal aufgeschrieben.

Gerne würde ich allen, die meinen ihre Persönlichkeitsrechte seien wegen Corona eingeschränkt, mal ein halbes Jahr oder besser ein Jahr Hartz IV gönnen. Ohne Zugriff auf Freunde, die sie anpumpen könnten, Familie oder ihre eigenen Rücklagen. Wohnen in einer Wohnung, die Hartz IV gerecht ist. Dann möchte ich mal sehen, wessen Persönlichkeitsrechte wirklich eingeschränkt sind.

Hartz IV heißt, als Alleinstehende 446 Euro pro Monat. Herr Mohnblume und ich schaffen das noch nicht mal bei den Lebensmitteln. Wir liegen ein wenig drüber. Wir haben das mal ausgerechnet. Es gäbe da durchaus Einsparungspotential, zum Beispiel den Verzicht auf Biowurst, Fleisch und dieses sündhaft teure Körnerbrot ohne Zusatz von irgendwas. Im übrigen stehen bei Hartz IV 150 Euro zur Verfügung für Lebensmittel.

Urlaub? Mal Essen gehen? Für jemanden, der von Hartz IV lebt, kaum machbar. Mal schnell nach New York, Rom oder London? Vielleicht bei 29 Euro für’s Flugticket. Aber dann ist man auch erstmal nur am Flughafen. Eher nicht. Dazu verdienen? Grundeinkommen? Haha.

Hartz IV und Grundkeinkommen

Vor einiger Zeit konnte man sich für eine Studie zum Grundeinkommen bewerben. Unter der Seite „Mein Grundeinkommen“ werden Grundeinkommen verlost. Man kann dort auch spenden. Solange man Alg I bezieht ist ein Grundeinkommen kein Problem. Sobald man jedoch Hartz IV bezieht, wird das bedingungslose Grundeinkommen als Einkommen gezählt und, raten Sie mal, genau, kann alles auf Hartz IV angerechnet werden. Sprich, Hartz IV Empfänger müssten mit Abzügen rechnen. Also, wessen Persönlichkeitsrechte sind hier jetzt mehr eingeschränkt? Die Argumentation „Der oder Die ist doch selbst Schuld.“ Vergessen Sie’s. Jeder/Jede von uns kann da reinrutschen. Jede/r. Krankheiten, Jobverlust….

Wen die genaue Aufteilung der 446 Euro pro Monat interessiert, der kann sich das mal auf der Seite Hartz IV ansehen. Die Grafik zeigt, wieviel Geld für Lebensmittel, Bildung, Gaststättenbesuch, etc. in den Regelsatz einberechnet wurde. Kosten für Miete (Unterkunft) und Heizkosten werden übernommen. Wer mag, kann sich des Hartz IV Rechners bedienen und mal ausrechnen, was er bekommen würde. Bitte jedoch dabei beachten, dass Sie mit dem Betrag wirklich alle Kosten decken müssen.

Abgesehen davon, dass ich gerade selbst Alg I bekomme, und wir mit dem Geld auskommen müssen, ich eine Existenzgründung in Erwägung ziehe, geht es uns damit noch gut. Klar, merke ich schon, dass manche Investitionen, sich in weitere Ferne verschoben haben. Ich bei vielem überlege, ob es notwendig ist. Ich nach Alternativen suche. Klar, mache ich mir Sorgen, wegen dem Füllen vom Öltank oder unvorhergesehenen Ausfällen von Geräten (Waschmaschine, Heizung, etc.). Da ich jedoch im sozialen Bereich gearbeitet habe, bin ich diese Sorgen gewohnt.

Relative Armut

Da ich in einem der sechs Wohlfahrtsverbände angestellt war, war Armut und Armutsgrenzen immer wieder ein Thema auf unserer Agenda. Innerhalb der fünf Jahre, die ich dort angestellt war, wurde mir immer mehr bewusst, wie nah Menschen mit wenig bzw. geringen Einkommen, an dieser Armutsgrenze sind. Rücklagen bilden, Altersvorsorge, schwierig. Mir wurde auch bewusst, wie schnell eine Krankheit, ein Unfall mit darauf folgender Behinderung, einen Menschen aus dem Arbeitsleben katapultieren kann. Vielleicht liegt es daran, dass mir die Themen, wie eingeschränkte Persönlichkeitsrechte, Hartz IV, Grundeinkommen, soziale Absicherung immer wieder durch den Kopf gehen, vor allem dann, wenn sie in den Berichterstattungen auftauchen und ich bei mir denke: Wisst ihr eigentlich wir privilegiert ihr eigentlich seid? Worüber beklagt ihr euch eigentlich? Wisst ihr eigentlich, was es heißt, eingeschränkt zu sein? Wirklich eingeschränkt zu sein?

Systemrelevant und Privilegiert = 3030,- Euro brutto

Im Übrigen bin ich durch meinen Beruf immer noch privilegiert. Denn, egal wie die Geschichte hier ausgeht, ich gehöre noch zu den gesuchten Fachkräften und systemrelevant ist er auch noch, der Bereich. Bekanntlicherweise herrscht gerade in meinem Bereich Fachkräftemangel. Ich muss ja niemanden sagen, dass ich studiert habe. Ich könnte allerdings auch meine eigene Kita aufmachen.

Gedankensplitter, Tagebuchbloggen |

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