Spätes Aufstehen. Fast wie in meiner Jugendzeit – irgendwas vor 11 Uhr. In der Kinder- und Jugendzeit schaffte ich es locker bis 12 oder 13 Uhr. Es gab jedoch auch Phasen, wo ich bereits um fünf oder sechs Aufstand. Die jedoch konnte man an einer Hand abzählen.
Ein wenig Häuser gucken. Da auch unsere Vorstellungen des zukünftigen Wohnens und Lebens langsam Gestalt annehmen, suchte ich sämtliche Adressen der Freilandmuseen Bayerns heraus. „Wie im Freilandmuseum, nur moderner“, meinte der Mann an meiner Seite. Ich schrieb auch den jeweiligen Start der Saison dazu. Die meisten öffnen Mitte/Ende März.
Danach lesen der neuesten Meldungen auf BR24. Ab Mittwoch dann ein härter Lockdown. Schulen und Kitas sollen geschlossen werden. Kann man gut machen, wenn man die Weihnachtsferien schon auf 21.12. verlegt hat. Da kann man dann am 16.12. schon vorab schließen. Die zwei Tage. Entschuldigen Sie bitte meinen Sarkasmus.
Mit dem Krimibuch „Die purpurnen Flüße“ ging es in die Wanne. Danach ein Abendspaziergang. Im „Neubürgergebiet“ war mal wieder einiges los. In einigen Gärten trafen sich kleine und große Menschen und waren um lodernde Feuer in Feuerschalen versammelt. Einige buken darin Stockbrot. Glühweinduft konnten wir nicht ausmachen. Vielleicht gab es denn nur Innen? Draußen ist er ja verboten.
Wir liefen eine gute Stunde durch die dunklen Straßen unseres Ortes, besahen uns die die weihnachtlichen Dekorationen. Manches nett anzusehen mit warmen Lichtern, anderes zu üppig für unseren Geschmack. Bis auf unsere Lichterkette am Fenster (die das ganze Jahr über dort hängt und abends leuchtet), haben wir noch keine weihnachtliche Dekoration. Kommt aber noch. Spätestens kurz vor Weihnachten. Die Adventsbäckerei wird demnächst auch eröffnet.
Zum Abendmahl gab es Schupfnudeln mit Speck und Sauerkraut.
Gedankensplitter
Auch wenn ich jetzt ein wenig ironisch beziehungsweise ein wenig sarkastisch herübergekommen bin. Trotzdem bin ich dankbar, dass jetzt endlich mehr Klarheit herrscht. Wir hätten diesen Lockdown schon viel früher gebraucht.
Dankbar bin ich auch über das Verbot des Verkaufs der Silvesterböllerei. Auch wenn ich gerne das Feuerwerk am Himmel schaue, so kann ich doch gut auf die Knallerei verzichten. Vielleicht ist es auch einfach mal an der Zeit, ein Weihnachten und Silvester, der stilleren Art zu verbringen. Weg vom Geschenke- und Konsumwahn. Eine Zeit der Stille.
Und wie ich so schreibe, fällt mir ein Silvester ein, welches ich mit Freunden in einer Waldhütte erlebte. Wir waren zu fünft, also fast schon Coronakonform (zuviele Haushalte). Wir hatten Spiele dabei, Würstchen und Fleisch zum Grillen. Um Mitternacht hatten wir Sekt und Sternlaspeier, Wunderkerzen, die wir anzündeten und an unsere Lieben zuhause dachten. In Anbetracht der Beschlüsse, die jetzt getroffen wurden, unserer Zeit doch weit voraus. Irgendwie. War dies doch schon im Jahr 1991.