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Frau Mohnblume bloggt

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24.02.2022 – Sprachlos – Nachtrag

Frau Mohnblume bloggt 25. Februar 2022 |

Es ist Abend. Der Blobbeitrag geschrieben und online. Die Wäsche wartet, schon seit zwei Wochen. Inzwischen sind es auch schon zwei Körbe. Ich stelle das Bügelbrett auf, stecke das Bügeleisen in die Steckdose. Schalte den Fernseher ein. Es ist 18 Uhr und ich erfahre, dass wir Krieg haben.

Ich höre dem Bundeskanzler zu. Konzentriere mich auf seine Worte. Nebenher bügle ich die Wäsche. Ich muss mit den Händen was tun. Die Sorge vor einem Krieg begleitet mich schon seit Wochen, die Kriegsangst lauerte bereits. Tränen möchten empor steigen. Stoisch bügel ich weiter, höre den verschiedenen Sprechern zu.

Bilder aus Fotoalben und Bildbänden vom ausgebombten Städten steigen hoch, erinnerte Erzählungen meiner Großeltern sind plötzlich da. Flucht und Vertreibung. Flucht auch in den Fernsehbildern.

Dann sitzt plötzlich dieser Größenwahnsinnige im Bild und droht.

Später höre ich Annalena Baerbock zu. Wie so viele andere schon schrieben, denke auch ich, diese neue Regierung hatte sich ihre erste Amtszeit auch anders vorgestellt. Frau Baerbock schafft es klar zu bleiben, sie schafft es sogar, dass sich neben der Kriegsangst auch Hoffnung und Vertrauen regt. Auch wenn sie deutlich sagt, dass wir jetzt im Krieg sind.

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24.02.2022 – Systemischer Anfänger

Frau Mohnblume bloggt 24. Februar 2022 |

Vom Fensterbankerl aus

Die Nachbarn haben Heizöl bestellt. Der Tanklaster fährt von Haus zu Haus und gibt seine kostbarer Fracht ab. Erwin und Frieda zwitschern und jagen sich ums Futterhaus rum. Eine Kohlmeise nutzt die Gelegenheit das Futterhaus zu besuchen und ein wenig herumzupicken. Nachdem das Futterhaus ja verpachtet ist, habe ich zustäzliche Futterstellen geschaffen.

Ich glaube, ich muss mal Fensterputzen, dann kann ich auch mal wieder klarere Bilder vom Fensterbankerl aus machen.

Das Eichhörnchen hat die Leckereien auch entdeckt und schlägt sich am Rand des Beets den Bauch voll.

Systemisches

„Bei uns daheim bin ich der Clown“ erzählte mir ein siebenjähriges Kind vertrauensvoll. Mein Pädagogenhirn geschult mit dem systemischen Blick springt sofort an. Dieses Kind hat bereits mit sieben Jahren ein Bild von sich im Kopf, wie es ist, wie es von seiner Familie gesehen wird, was von ihm vielleicht auch erwartet wird. Gleichzeitig ist mit der Rolle, die das Kind entweder zugewiesen bekommen hat oder die es ausfüllt, eine Funktion verbunden. In meinem Lehrbuch* wird die familiäre Rolle des Clown so beschrieben:

„Der Clown ist witizig. Sein möglicher Beitrag zum Familiensystem: erheitert und lenkt von traurigem ab. Die ungelebte Qualität des Clowns sind ernste und traurige Gefühle.“ (S.56)

Schwing, Rainer & Fryszer, Andreas (92018): „Systemisches Handwerk. Werkzeug für die Praxis. Göttingen: Vandenhoek & Rupprecht

Jetzt können ja Rollen in Familien aus unterschiedlichen Gründen entstehen. Zum Beispiel nach den Eigenschaften des Kindes, weil die Rolle noch frei war im System, weil sie in der Familie benötigt wird, weil sie Erfolg verspricht (Aufmerksamkeit, Zuwendung, Wertschätzung). Ich hoffe sehr für das Kind, dass es in der Familie auch noch andere Rollen hat und Rollenwechsel erlaubt sind, damit alle Geschwister sich gesund entwickeln können. Sollte es nämlich schon auf diese Rolle fixiert sein und damit auf die Rolle festgelegt, kann eine dysfunktionale Entwicklung entstehen, „wenn komplementäre Qualitäten nicht mehr gelebt und integriert werden können“ (ebd. S.57).

Die Aussage des Kindes hat mich nachdenklich gemacht. Es zeigt doch, wie wir Menschen anderen Menschen Rollen zuteilen. Schublade auf, Schublade zu. Wie oft ich selbst, auch in meiner Praxis als Erzieherin, Kinder in Schubladen verfrachtet habe. Inzwischen habe ich mich weiterentwickelt und versuche andere Perspektiven einzunehmen und Verhaltensweisen nicht gleich Rollen zu zu schreiben. Sondern hinter das Verhalten zu gucken. Worum geht es? Was braucht und will das Kind gerade? Welches Bedürfnis ist unbefriedigt?

Das Kind, welches den Satz äußerte, hat in der kurzen Zeit des Besuchs, wenig Clowniges gezeigt, es war einfach ein Kind mit lustigen Ideen und sehr ernsten Ansichten. Ich weiß jetzt immerhin, wie sich eine Schildkröte und ein Hase versteckt und wie man sich hinter einem kleinen Busch ganz klein machen kann, so dass man fast unsichtbar wird.

Aktive Distanz

Heute las ich in einem Fachbuch den Ausdruck „aktive Distanz“. In meiner Ausbildung nannten wir das „pädagogisch Kaffee trinken“. Im Prinzip geht es darum sich aktiv zurückzunehmen, ein oder mehrere Kinder zu beobachten, ihre Interessen wahrzunehmen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen. Dem Kind oder den Kindern zu zeigen „ich bin da, ich sehe dich“ – aber eben durch „aktive Distanz“. Dabei darf man auch Kaffee trinken (oder Tee, oder Kakao…). Diese Anregung, sich einen Kaffee zur Hand zu nehmen und aktive Distanz zu praktizieren gibt auch die Autorin Annette Drüner in ihrem Buch „Kinder bis drei – geborgen und frei. Dialogisch arbeiten in der Frühpädagogik“*. Sie wissen wofür mein Herz brennt?

* (keine Werbung, da selbst gekauft, ich bekomme auch nichts dafür, dass ich hier das Buch erwähne).

Gespräch

Da hatte ich ein paar Fragen zu der Rechnungslegung für die Betreuung und schwupp di wupp hatte ich mehr Informationen als ich wollte. Der Verfahrenspfleger hatte da Informationen für mich, die hatten wir so nicht auf dem Schirm. Wir hatten auf dem Schirm, dass eventuell ein Verfahrenspfleger eingesetzt wird, um beim Nachlass die Interessen der Betreuten zu vertreten. Das wir auch nicht irgendeinen Preis verlangen können auch, sondern uns nach dem Marktwert richten müssen auch. Das wir aber nicht nach Sympathie entscheiden dürfen, das nicht.
Das es auch noch komplizierter geht allerdings auch nicht. Es werden noch weitere Gespräche nötig sein und evtl. braucht es tatsächlich noch Rechtsberatung. So langsam bekomme ich einen Ahnung, warum Immobilien (zwangs-)versteigert werden. Und Makler die Geschäfte ihres Lebens.

Was für ein Glück, dass wir auf gewisse Kompliziertheiten bezüglich der Sachlage bei den Hausbesichtigern hingewiesen haben. Doch so kompliziert? Da schwindet die Zielgruppe gerade dahin.

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23.02.2022 – Es nimmt Gestalt an

Frau Mohnblume bloggt 24. Februar 2022 |

Das schönste am kreativen Prozess ist, wenn die Dinge sich im Kopf mit altem und neuem verbinden und langsam Gestalt annehmen. Wenn aus alten Konzepten neue Konzepte entstehen. Aus altem sich neues erschafft. Sich dazu das Gefühl einstellt, dass es ineinander greift und gut wird.

Mein Konzept für die Fortbildung nimmt Gestalt an. Es fügt sich zusammen. Das ist ein wunderbares Gefühl.

Blühzeit – Frühlingszeit

In meinem Garten zeigen sich erste Blüten. Die Winterlinge, die ich im Herbst steckte, leuchten gelb. Die ersten Blüten zeigte der Märzenbecher, der ebenfalls letzten Herbst gesetzt wurde.

Die Sonne scheint wieder durchs Fenster herein, so dass ich das Fenster ein wenig abschatten muss, da sie mich sonst bei der Schreibtischarbeit blendet. Ein sicheres Zeichen, dass es langsam Frühling wird. Ab Sommer steht die Sonne wieder so hoch, dass ohne Abschattung geht.

Zwei der umgetopften Amaryllis haben Knospen gebildet. Die eine wird wohl demnächst blühen. Bei der anderen dauert es noch ein wenig.

Das Amselpärchen, Erwin und Frieda, haben das Vogelhaus inzwischen gepachtet. Wenn sie könnten würden sie wohl auch einziehen. Letztens konnte ich Frieda dabei beobachten, wie sie den Futterplatz bewachte.

Überlastet oder nur müde?

Letztens in der Küche. MonAmour hatte bereits ein Blech mit Kartoffelstäben vorbereitet. Ich war für die Pfanne zuständig. Amüsiert stand er an der Tür als er beobachtete wie ich das Backpapier aus dem Schrank nahm, die Schere aus dem Halter und während ich so versuchte ein weiteres Backpapier für das Blech zuzuschneiden, fragte er, mal nach, was ich da eigentlich mache. Mein Hirn hatte irgendwie schon registriert, dass da was nicht stimmt. Nur war die Kommunikation zwischen Hirn und Handeln unterbrochen. Wir mussten dann beide sehr lachen. Denn eigentlich wollte ich doch nur die Butter aus dem Schrank holen für die Pfanne.

Der rechte Ellenbogen und das rechte Handgelenk schmerzen seit ein paar Tagen um die Wette. Ich versuche mit Gel und Bandagen zu entlasten und viele Pausen zu machen.

Am Abend noch ein wenig im Garten gewesen. Die Blumen bewundert, ein wenig aufgeräumt. Die frische Luft genossen.

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21. + 22.02.2021 – Ein neuer Trend?

Frau Mohnblume bloggt 23. Februar 2022 |

Monday, Monday

In den letzten Tage wenig Zeit für die Vorbereitungen des Workshopkonzepts gehabt, deshalb heute wieder: Lesen, Notizen machen, Praxisübungen überlegen, nützliche Informationen suchen für Bonusmaterial. Ständiger Begleiter: Die Müdigkeit. Irgendwann beschlossen die „Chefin“ zu fragen, ob ich den Montag nicht arbeitsfrei haben könnte. Nun ja. Sie verwies mal großzügig auf das Arbeitszeitkonto. Wir konnten uns immerhin auf moderate Arbeitsweise einigen.

Deshalb war es dann auch möglich mit MonAmour den Besuch im Testzentrum vor Ort mit Getränke holen zu verbinden. Morgen ist ja der Termin beim Nachlassgericht. Ich hätte mich zwar nicht testen lassen müssen, weil dreifach geimpft, aus partnerschaftlicher Solidarität aber mal mit. Außerdem war ich ja ein paar Tage vorher bei der Schwiegerschwester in der Senioreninsel zu Besuch. Der Test für uns positiv, weil negativ.

Ich bin sehr gespannt auf morgen. Vermutlich wird gar nicht viel passieren. Es geht ja noch immer nur um den Erbschein.

Am Nachmittag dann nochmal für zwei Stunden an den Schreibtisch.

Trendsetter – Volksbadetag

Non-Bathing – angeblich ein neuer Trend. Wenn mich allerdings meine Erinnerung nicht trügt, dann war das mal völlig normal nur einmal die Woche zu baden. In meiner Kindheit gab es, die Älteren unter Ihnen kennen den bestimmt auch noch, den Badetag. Meist Samstags. Da tauchte die ganze Familie in der Badewanne ab. Entweder alle in einer Wanne oder nacheinander. Je nach Größe der Kinder. Und jetzt kommen Sie bloß nicht auf die abstruse Idee, wir hätten das Badewasser gewechselt. Hola. Nee, nee, die ganze Vierköpfige Familie, alle in einem Badewasser. Wie nachhaltig wir waren. Wasser sparend und Energie sparend.

Doch der Samstag, der war obligatorisch. Bis in die 90ziger war das noch total normal. Oder? Und jetzt ist das ein „neuer Trend“, angeblich aus USA und Großbritannien. Leute.

Hier der Link zum Trend „Non-Bathing Sieben Tage ohne Duschen“ Das Video dauert 23 Minuten.

Tuesday, Tuesday

Der Tag begann sehr früh. Das Nachlassgericht hatte zum Termin um Acht Uhr gebeten. Vorgabe: vorher da sein. Der Schwieger wollte gerne, dass wir dabei sind. Da wir danach noch einen Termin beim Haus hatten, war also auch ich von der Partie.

Am Amtsgericht angekommen, waren wir zu dieser frühen Stunde die einzigen Besucher und konnten uns die Parkplätze aussuchen. Im Amtsgericht begrüßte uns ein freundlicher Polizist, der uns bat alle Taschen und Hosentaschen auszuleeren sowie diejenigen, die einen Gürtel trugen, diesen abzulegen. Mit uns eingetreten war noch ein weiterer Herr, der ebenfalls, wie sich später herausstellte, einen Acht Uhr Termin beim Nachlaßgericht hatte.

Interessant die unmerkliche Achtsamkeitsstellung des Beamten, nachdem er erfuhr, dass zwei von drei Menschen, aus Gründen von Vorerkrankungen, ungeimpft sind. Wir leerten also brav unsere Taschen aus. Meinen kleinen Rucksack durchsuchte er genauer. Zum zweiten Mal in meinem Leben schämte ich mich fast für den ganzen Kram, der darin enthalten war. Dabei war es sogar noch wenig, denn den Fotoapparat hatte ich bereits draußen im Auto gelassen. Es war auch nichts ungewöhnliches drin. Geldbeutel, derer zwei, in denen kein und wenig Bargeld war – auch diese wurden akribisch untersucht, es könnte ja ein Messer drin versteckt sein -, Handschuhe, Taschentücher, Lippenstift, Kugelschreiber, die Post, die mir der Schwieger vorher noch in die Hand drückte. Die Verwaltung der Betreuung mache ja ich, daher bekomme ich dann immer die Post für die Schwiegerschwester in die Hand. Nun war da nichts verwerfliches drin und trotzdem war ich peinlich berührt.

Der Schwieger und MonAmour verschwanden dann im Amtszimmer, während ich draußen wartete. Grüßte freundlich Menschen, die aus ihren Amtsstuben kamen, stellte fest, dass dieses alte Gebäude eine ziemlich laute Akkustik hat, die Türen waren noch original 70ger Jahrestil. Grüner Holzrahmen mit Glaseinfassung. Die Rechtspflegerinnen, die mir begegneten jung und freundlich. Nach einer halben Stunde kamen beide wieder aus dem Raum samt Erbschein. Die Rechtspflegerin hatte diesen gleich ausgestellt, weil MonAmour alles, was gegbraucht wurde, sauber zusammengestellt dabei hatte.

Auch ich lobte MonAmour für seine Umsicht und Voraussicht. HappHapp am frühen morgen für den Mann, würde Maria Aarts jetzt sagen. Mit dem Erbschein fuhren wir denn auch gleich zur Bank der Schwiegerschwestern. Jetzt konnte das Konto endlich aufgelöst werden und die Anteile des Restguthabens auf die Erben verteilt werden. Kurze Vewirrung, weil die Bankangestellte vermeintlich davon ausging, ich sei die Miterbin und meinen Ausweis sehen wollte. Während der vermeintlich rechtliche Betreuer neben mir stand. Und alles nur, weil ich die Bankkarte zwecks Kontonummer der kleinen Schwiegerschwester aus der Tasche gezaubert hatte.

Was wir lernten

Wir lernten, dass der Erbschein jetzt ein Gemeinschaftserbschein ist. Und falls sie es noch nicht wussten, den Erbschein zahlt derjenige, der ihn beantragt. Es sei denn Sie haben vorher mit ihren Miterben schriftlich vereinbart, dass Sie den Erbschein beantragen und Sie sich mit den Miterben die Kosten teilen. Wichtig ist die schriftliche Vereinbarung. Alles andere – mündliche Absprache – hat, falls es dann vor Gericht landet, keinen Bestand. Es gibt da wirklich ein Gerichtsurteil darüber, weil eine Frau geklagt hatte, dass sie den Erbschein alleine zahlen musste, obwohl ja ihre Miterben auch einen Erbschein brauchten. Da es aber keine schriftliche Vereinbarung gab, blieb die Dame auf den Kosten sitzen. Wer also zuerst beantragt zahlt auch.

Wir lernten auch, dass wir den Preis, den wir für das Haus angesetzt haben, exakt der Wert ist, den auch das Nachlassgericht ermittelt hat. Kein Wunder, dass die Leute uns die Bude einrannten und die Makler uns anboten „das Maximale“ rauszuholen (natürlich ganz uneigennützig). Wie gesagt wir haben da eine bestimmte Zielgruppe vor Augen und möchten das Haus in gute Hände abgeben. Gerne in Hände, die dem Haus guttun und den Nachbarn. Das ist nicht unbedingt derjenige, der am meisten zahlen würde.

Zudem lernten wir, dass die Erbschaftssteuer sich jetzt auf das Drittel des Hauses bezieht, welches jetzt vererbt wird.

Was ich allerdings noch nicht recherchiert und erfragt habe, ist ob die kleine Schwiegerschwester auch Erbschaftssteuer zahlen muss, oder ob das Betreungsrecht da was anderes vorsieht.

Getrennte Wege

Im Anschluss trennten sich dann unsere Wege, der Schwieger fuhr zu sich nach Hause, wir zum Haus. Das Wetter war trockener als erwartet, daher machte sich MonAmour mit dem Hochdruckgerät am Rest der Eingangstreppe und Platten zu schaffen, während ich drin erstmal Kaffee machte und Schreibtischarbeit. Später half ich dann mit den Weg sowie den Garagenvorhof (also den gesamten Garagenvorhof) von Laub und Unrat zu säubern sowie die Bordsteinkanten.
Als wir die Bordsteinrinne saubermachten hatte ich kurz den Gedanken, ob das nicht Absicht sei, weil durch das liegengebliebene Laub und die kompostierte Erde, eine schiefe Ebene entstanden war. Damit ist das Einfahren auf den Garagenhof einfacher, weil man die Bordsteinkante nicht spürt. Jetzt hat es wieder eine spürbare Bordsteinkante.

Ich mag mal ehrlich sein. Vermutlich hätte es uns auch nicht sonderlich interessiert, wenn wir nicht mit der Perspektive eines Käufers das ganze betrachten würden. Es sieht halt einfach sauberer aus, wenn nicht das Laub und die kompostierte Erde von wer weiß wieviel Monaten ums Haus rumliegt. Das Laub lag wirklich schon solang, dass ein Teil kompostiert war. Weil es halt ein Eckgrundstück ist und die Garagen quasi die Grundstücksgrenze bilden, hätte es jetzt auch komisch ausgesehen, wenn eine der Garagen und die eine Ecke sauber gewesen wäre, die anderen Garagenplätze nicht, und dann wieder die letzte Garage und die Ecke, die um das Gründstück geht. Das wäre dann so als wolle man mit dem Finger auf die anderen zeigen. Ist auch nicht fein.

Irgendwann kam dann auch der Termin, um sich die Kommode mit der Bauernmalerei anzusehen. Ein junges Paar – Eine junge Frau und ein junger Mann mit VW-Bus. Sie besahen sich die Kommode, handelten noch ein wenig im Preis, und schon hatte die Kommode eine neue begeisterte Besitzerin. Am liebsten hätte ich sie gefragt, ob sie vielleicht auch ein Haus kaufen möchten. Dafür waren sie aber noch zu jung. Ich schätze, dass sie beide noch studieren. Zudem ist ja auch nicht sicher, ob sie ein Paar waren. Sie kamen zwar zusammen, könnten aber auch eine Wohngemeinschaft sein. Oder beste Freunde. Ich jedoch, ganz in meiner Perspektive verwoben, schloss gleich, ein Paar.

Am späten Nachmittag hatten wir dann die zweite Ecke geschafft und beschlossen den Rest ein andermal zu machen. Vermutlich am Wochenende. Wir waren beide müde und so fuhren wir mit einem zurfriedenen Gefühl einiges geschafft zu haben nach Hause.

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20.02.2022 – Familientag

Frau Mohnblume bloggt 21. Februar 2022 |

Zweiter Tag der Hausbesichtigungstermine. Insgesamt kamen drei Familien. Damit bekamen ich und MonAmour nicht nur Einblicke in die Erziehung von Kindern und wie Kinder ihre Eltern erziehen, sondern auch im Umgang von Paaren untereinander.

Da gibt es Paare die sehr partnerschaftlich miteinander umgehen, die sich mit Blicken verständigen. Dann gibt es Paare, wo er dominanter ist und man bei ihr bemerkt, dass sie öfter mal im Abstimmungsprozess zu kurz kommt. Es gibt Paare, die in der Interaktion miteinander, öfter mal die Grenzen überschreiten, was man zunächst nicht bemerkt, weil es lustig daherkommt. Jedoch etwas bitter nachwirkt.

Der Mann und ich sind ja kinderlos. Da auch im unmittelbaren Umfeld keine Kinder vorhanden sind, also auch wenig unmittelbare Erfahrung mit Kindern. Jedenfalls MonAmour. Ich von berufswegen ja schon. Und ich weiß, dass Kinder im Kinderinselumfeld oft anders agieren als im Beisein ihrer Familien. Die erste Familie hatte drei Kinder – vom Krippenalter bis ins erste Grundschuljahr.

Das wunderbare an Kindern ist ja, dass sie ohne Umschweife ihre Meinung kundtun. Wir waren noch nicht richtig im ersten Stock, kam schon von einem der Kinder, dass es ein schönes Haus sei. Im ersten Stock dann, ging es bereits um die Zimmeraufteilung. Bei drei Kindern muss wohl überlegt werden, wer welchen Raum bekommt, wo die Kuscheltiere Platz haben und wo die Eltern wohl schlafen könnten. Die Kinder beschlossen mal kurzerhand, dass die Eltern eines der kleinsten Zimmer nehmen. Damit waren Dachzimmer und Schlafzimmer verteilt. Später als ich mit den Kindern und ihrer Mutter allein im ersten Stock stand und über Raumaufteilung und Möbel sprach, war klar, dass das Dachzimmer an die Eltern geht.

Im Garten dann noch größere Begeisterung bei den Kindern. Der versteckte Gartenteil – ein Kinderparadies. Die Kinder erzählten mir (sie hatten mich als vertrauenswürdig eingestuft), was sich damit alles machen ließe, dass man dort gut allein sein könnte, verstecken spielen, ein (Baum-)Haus bauen könnte und noch ganz viel mehr. Die Kinder hatten das Haus bereits „gekauft“. Die Eltern müssen noch ein paar Nächte drüber schlafen. Jedenfalls war es ein sehr lebhaftes Treffen, denn das Haus wurde von den Kindern sofort in Beschlag genommen.

Auch die Kinder von Familie zwei, stritten sich bereits im ersten Stock über die Zimmerverteilung. Die Eltern waren da etwas zurückhaltender, hatten jedoch auch schon Überlegungen, wie wo was hinpassen würde. Anders als die Kinder von Familie eins, hatten wir beide eher den Eindruck, dass diese Kinder einen Kampf miteinander führten. Ihr Verhalten Interaktionen oft Grenzwertig.

Es gab dann tatsächlich einen Punkt, an dem wir beide überlegten, wer jetzt eigentlich die Verantwortung trägt. Ich kam für mich dann zu dem Schluss, dass die Eltern nebendran stehen, sollte diesem Kind jetzt etwas passieren, dann haben wir weder die Aufsichtspflicht noch die Verantwortung für das, was dieses Kind gerade macht.
Jedenfalls nicht für das Kind. Mir wurde etwas Angst und Bang, die Eltern standen relativ entspannt daneben. Ich bemerkte jedoch, dass das Kind durchaus Erfahrung mit dieser Balancetechnik hatte sowie mit Geländern an Kellerabgängen. Trotzdem grenzwertig.

MonAmour und ich waren uns auch nicht sicher, wie und ob wir jetzt eine Grenze setzen sollen. Da ging es weniger ums Kind, als ums Material. Wir möchten das Haus ja schließlich verkaufen. Und eigentlich keine weiteren Mängel herbeiführen, als das Haus jetzt schon besitzt.

Nun müssen wir abwarten, welche Rückmeldungen wir bekommen. und gleichzeitig machten wir uns weiter Gedanken, denn überall hatten wir auch ein großes Aber.

Wieder ging ein sehr eindrucksvoller Tag zu Ende und wir spürten die Erschöpfung am Abend. Wir fröhnten weiterhin dem Junkfood und holten zwei Tiefkühlpizzen aus der Truhe. Ich war sogar zu müde, für mein Pizzaspezialupgrade. Zusätzlicher Käse war alles, was ich noch schaffte.

Fundstücke

Eva Lohmann hat ein Buch zum Thema Introvertierte Kinder und Eltern geschrieben. Das Buch selbst habe ich noch nicht gelesen, finde das Thema jedoch sehr spannend. Es ist ein Thema, welches meines Erachtens nach, auch im Kinderinselbereich zu wenig beachtet wird.

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