Freude
Letzte Nacht den Igel gesichtet. Wir trafen uns zufällig im Garten. Er wollte wohl zur Tränke, ich wollte zum Kompost. Zufällig hatte ich die Taschenlampe mitgenommen. Nicht dass ich noch den Kompost verfehle. Naja, eigentlich ging es eher darum, nicht auf irgendwelcheSchnecken zutreten. Wie ich auf dem Weg zum Kompost sah, hat der Igel noch genug Schneckennahrung. Sie wurden jedoch insgesamt schon viel weniger.
Auf meine Interessensbekundung eine Antwortmail erhalten. Die Stadt gewährt mir für die handwerklichen Tätigkeiten an unserem Kanal eine Frist, mit der sie und ich gut leben können. Gestern gleich den Auftrag per Telefon erteilt. Heute dann noch zwei Briefe weggebracht. Einer davon eine Bestellung für bienenfreundliche Frühjahrsblumenzwiebeln. Wenn diese austreiben, wird es bunt im Beet und auf der Terrasse.
Die Arbeit und ich schleichen mal wieder umeinander rum. Ich kann mich schlecht konzentrieren. Spring von einem Punkt zum anderen. Bin eigentlich viel zu müde, trotz ausreichend Schlaf. Bereits gestern schon so müde gewesen. Da war das Wetter allerdings besser und ich bin nach Mittag in den Garten. Dort habe ich die restlichen Kartoffeln geerntet. Immerhin einen Eimer voll Kartoffeln. Die beiden Beete nach dem Buddeln wieder schön gemacht. Dann das Zwiebel-Möhren-Beet vom Wildwuchs befreit. Immerhin die Zwiebeln sind heimlich gewachsen. Die Möhren sind mal wieder nicht aufgegangen.
Gartenplanung
Es ist ja bei mir immer so, dass ich während des Buddelns, Erntens, Wildkraut beseitigen gut entspannen kann. Da gibt es nur mich, die Erde, und die Tätigkeit. Keine weiteren Gedanken. Manchmal überlege ich dabei, was ich wohl als nächstes mit dem Beet anfange. Gründüngung oder doch lieber Herstgemüse? Nach Kartoffeln geht ja doch so einiges. Vielleicht probiere ich es nochmal mit den Möhren. Auf jeden Fall kommt dann auch noch Lauch mit rein. Den kann man ja auch im Herbst mit auspflanzen. Es wird das erste Mal sein, dass ich eine Herbst-Winterpflanzung ausprobiere. Vielleicht probiere ich es auch nochmal mit spätem Salat. Jetzt wo die Schnecken reduziert wurden. Aus Nachbarsgarten kommen allerdings immer noch welche gewandert. Sind wohl nicht alle in die Bierfallen geraten. Oder sie laben sich nur daran. Das würde dann die Schleimspuren erklären, die so im Kreis herumgehen.
Auf jeden Fall will ich den Kompost noch umsetzen. Erfahrungsgemäß tummeln sich da auch gerne die Nacktschnecken drin. Ja, ich bin grad wirklich nicht gut auf diese Viecher zu sprechen.
Eigentlich hatte ich vor die Erdbeeren umzusiedeln. Eigentlich möchte ich sie gerne in das Beet umsiedeln, welches letztes Jahr neu an der Seite entstanden ist. Doch da haben die Schnecken, die da über die Mauer gekrochen kamen dieses Jahr bewiesen, mehrmals, dass sie da nichts stehen lassen. Ich berichtete bereits darüber. Bin mir deshalb nicht so sicher, ob das eine gute Idee ist. Andererseits müssen die Erdbeerpflanzen umsiedeln, sie stehen schon zu lange am alten Platz. Und dort würden sie sich wirklich gut machen.
Im Prinzip habe ich jetzt noch zwei Beete, die noch vom Wildwuchs befreit werden müssen. Einmal das älteste Gemüsebeet im Garten, mit dem alles angefangen hat. In dem sich der Thymian inzwischen das halbe Beet erobert hat, zusammen mit der Tripmadam, und der Salbei sich zu einem hübschen Busch entwickelt hat. Dort stehen zurzeit auch die Erdbeeren, die ich vor vielen Jahren von einer Arbeitskollegin bekam. Diese Beet wurde dieses Jahr einfach sich selbst überlassen. Dementsprechend haben sich dort die viele Blumen angesiedelt, die jetzt alle verblüht sind, neben denen, die dort mal angepflanzt wurden. Eventuell wird es auch weiterhin eine Blumenwiese bleiben. Nur etwas geordneter. Mal sehen, was ich daraus mache. Für dieses Jahr ist erst mal Gründüngung angedacht und nächstes Jahr werde ich sehen, was daraus wird. Ich entscheide das ja oft auch nochmal spontan im Tun.
Nachmittagspause
Um der Müdigkeit zu entgehen und dem „ich beschäftige mich gerne mit allem, aber nicht mit dem, was auf der To-Do-Liste steht“ zu entgehen, die Briefe zum Biefkasten gebracht. Hatte ich anfangs schon erwähnt. Auf dem Rückweg am Bäcker vorbei und zwei Stück Zwetschgenkuchen mitgenommen. Daheim dann Kaffee dazu gemacht. Mit Kuchen und Kaffeetasse auf die Terrasse gesetzt. Plötzlich duftete es nach guter frischer Landluft. Einer der wenigen Bauern im Ort hat wohl seinen Odel ausgebracht. Ich flüchtete wieder nach drin. Dann kam MonAmour, ob ich wohl mal, oh, du machst grad Pause. Ich ging dann doch mit. Während er unter dem Auto lag, stand ich ins Auto gebeugt. Er klopfte von unten, ich hielt mit einem Hammer dagegen. Er hat da ein wirklich sehr schönes Blech gebaut, welches jetzt ins Auto eingepasst wird.
Die Arbeit und ich fanden denn doch noch zueinander. Und so arbeitete ich denn bis zum Feierabend vor mich hin. Genoss noch den ein oder anderen Kaffee. Manchmal hat es so Tage…Immerhin der Papierberg hier wurde weniger.