04.09.2022 – „Wo ist denn der Paketabroller?“
Szenen einer Ehe
Sonntagmorgen. MonAmour hat zwei Pakete fertig zu machen für die Post. Nachdem der Paketabroller nicht an seinem gewohnten Platz liegt, frage an mich: „Wo ist denn der Paketabroller?“
Die Frage ist berechtigt in unser beider Erinnerung war ich diejenige, die den Paketabroller als letztes benutzte. Das war Donnerstag. Ich fing also an zu suchen. Konnte mich aber nicht erinnern den Abrolle nicht aufgeräumt zu haben.
Irgendwann die Erkenntnis: „Schwarzes Loch“.
Wir ließen das Thema erstmal ruhen. Der Tag ist ja noch lang.
Kärwa is
Wir hatten es beide nicht mehr auf’m Schirm: Kärwa in Schnepfenreuth. Die Anfahrt zum Schwieger wird seit ein paar Wochen erschwert, weil die Zufahrtsstrasse saniert wird und daher zum Teil gesperrt, zum Teil schwierig zu befahren ist. Daher sind wir in den wenigen Tagen, die wir zum Schwieger fuhren, den Schleichweg gefahren, der extra geöffnet, jedoch nicht offiziell bekannt gegeben wurde.
Wir waren also auf dem Weg zum Schleichweg als uns ein freundlicher Feuerwehrmann aufhielt und wir klar erkannten: Kärwaumzug. Das bedeutete kein durchkommen an dieser Stelle. Der Feuerwehrmann teilte uns mit, dass die gesamte Strecke gesperrt sei. Wir kehrt und auf zum nächsten Feldweg. Das Knoblauchsland ist da sehr ergiebig. Vielleicht schaffen wir es ja noch vor…. Und schon standen wir fast mittendrin. Es war zwar nicht mein erster Kärwaumzug. Ich glaube als Kind wohnte ich auch öfter mal solche Umzügen in unserem Dorf bei, der in Schnepfenreuth jedoch war der erste für mich.
Wie es die Tradition so will, wird auch, meist humorig, kritisiert. Es wurden auch Szenen aus Bully Herbigs Filmen aufgegriffen. Dem Schuh des Manitu gingen Lissi und der wilde Kaiser und (T)Raumschiff Surprise – Periode 1 voraus.
Durch den Kärwaumzug wurde unser Vorhaben noch eine Runde mit dem „Opa“ zu fahren vereitelt. Wir waren insgesamt fast eine Stunde im Umzug „gefangen“. Der ausgerechnet auch durch die Straße des Schwiegers führte. Damit kein durchkommen bis der Spuk vorüber war.
Wir waren jedoch nicht ganz umsonst zum Schwieger gefahren, da wir noch ein paar Dinge dort erledigen konnten. Einen Besuch auf der Kärwa liessen wir ebenfalls aus.
Sonntagabend – Szenen einer Ehe II
Am Abend verpackte dann MonAmour die Dinge in den Paketen ohne Paketabroller. Mir fiel irgendwann ein, dass er am Donnerstag auch in der Garage zu tun hatte. Vorsichtig merkte ich mal an, ob denn nicht vielleicht der Paketabroller in der Garage liegen könnte. „Nein, niemals.“ – Fortsetzung folgt.
Bevor ich mich dann um das Abendessen kümmerte, trank ich noch ein kleines Glas Rotwein auf der Terrasse, genoß den lauwarmen Abend und die Gewissheit, dass der Paketabroller irgendwann wieder auftauchen würde.