Arbeitsreich vor Beginn
Zwei Tage vor dem Webinar, die Inhalte in vorhandene Folien gepackt, vorhandene Folien ausgeblendet, neu sortiert, das Wagnis „Text erarbeiten“ eingegangen. Den Zugangslink erhalten. Bis abends an den Folien gesessen, an meinem „Sprechertext“. Tag 1 war dann gut geplant, Tag 2 zur Hälfte, die andere Hälfte vorhanden, hat mir aber nicht gefallen. Also am nächsten Tag, Folien Tag 2 bearbeitet, hin geschoben, her geschoben. Vielleicht doch lieber…. Dann abends den Zugangslink ausprobiert. Hat gut funktioniert. Nur mit dem Moderatorenschlüssel wollte es nicht klappen.
Der Plan war dann, sowie in Präsenz auch, mindestens eine Stunde früher als die Teilnehmer dazusein. In Präsenzterminen bin ich als Referentin meist schon zwei Stunden eher da. Die Erfahrung zeigt, dass Teilnehmer oft schon eine halbe Stunde vor Beginn kommen. Das ist mir für Technikchek, Flipchart aufhängen, Raum vorbereiten, nochmal durchschnaufen, ersten Tagungskaffee trinken, dann oft zu knapp, wenn ich „nur“ eine halbe Stunde zur Verfügung habe.
Das Webinar – here I’m oder Wo, wo bist duuu?
Einwahl super, Moderatorenschlüssel, no way. Ok. Ich bin also schon mal da. Sehr schön. Wegen dem Moderatorenschlüssel hatte ich auf den „technischen support“ vertraut. Nur, blieb ich irgenwie allein im Raum. Zeitig rief ich die Notfallnummer an. „Ach, der Moderatorenschlüssel“. Okay, DAS Problem war bekannt. Lag also nicht an mir. Dann wurde es richtig lustig. Denn man sagte mir, man würde mich dann eben als „Host“ eintragen. Schön. „Äh, Frau ….. sind Sie eigentlich schon eingewählt? Sie sind noch gar nicht da.“ „Jaaa, ich bin da, aber allein?!“ „Nein, nein. Ihre Teilnehmer sind auch schon da. Wie haben Sie sich den eingewählt?“ Also Prozedere erklärt. Vereinbart ich gehe nochmal raus, nutze den Link der Teilnehmer. Wieder war ich allein, die Teilnehmer irgendwo anders. Ratlosigkeit auf beiden Seiten. Gesprächspartnerin am anderen Ende „Ich rufe jetzt mal den Support an, die melden sich dann bei Ihnen, ich weiß jetzt auch nicht, was wir jetzt noch tun können.“ Ich hatte in der Zwischenzeit, den Browserverlauf gelöscht, den Laptop neugestartet. Damit waren dann auch wieder alle Fenster geschlossen, die ich mir so schön geöffnet hatte, um nicht lang rummachen zu müssen. Mir dämmerte allerdings schon, dass vielleicht mit den Zugangsdaten was nicht stimmt. Als ich dann den technischen Support am Telefon hatte, bekam ich eine Schritt für Schritt Anleitung. Bei den Zugangsdaten war es dann klar. Am Ende kamen wir dann doch zusammen. Die Teilnehmer und ich.
Guck, guck – hier bin ich!
Als ich dann in den „Raum“ kam, hätte ich fast gerufen „Ich bin drin“. Ich vermute jedoch einfach einen versteckten Test dahinter. Motto: „Mal sehen, wie Stressresistent und Frustrationstolerant unsere Referenten sind.“ Kaum angefangen kam schon die nächste Hürde. Ich habe daraufhin beschlossen, dass ich demnächst einen Leitfaden herausgeben werde: „Webinar-Vorbereitung und die technischen Hürden Ihrer Teilnehmer“. Ich empfehle jedem ein Tablet neben sich liegen zu haben, wenn Sie dann so Sachen, wie Padlet oder Mentimeter einbauen, können Sie dem Publikum eine Schritt für Schritt Anleitung geben. Besser natürlich noch, Screenshots in die Präsentation einbauen.
Sagen wir mal so, es war ein etwas chaotischer Vormittag, der sich mit dem Nachmittag einpendelte. Zwischendrin hat nämlich der Laptop beschlossen, dass er sich nicht mehr mit dem zweiten Bildschirm arrangieren möchte. Diesen erst „rausgeschmissen“ und dann lustige Töne gemacht. Ich verzichtete dann auf den zweiten Bildschirm. Am 2. Tag haben dann beide wieder gut harmoniert.
Zwischendrin musste ich öfter an Frau Giese denken, die beim ersten Webinar überlegte Kuscheltieren auf Stühle zu setzen, und dann Legomännchen als Publikum am Laptop nutzte. Irgendwann, meist nachdem ich Videos mit den Teilnehmern guckte, waren die dann für mich verschwunden, jedenfalls solange ich den Bildschirm teilte. Nein, ich habe keine Lösung dafür gefunden, weder am 1. noch am 2. Tag. Immer nach dem Video gucken, auch bei geteilten Bildschirm: Galerieansicht nicht mehr vorhanden. Erst wenn ich die Freigabe wieder stoppte. Ich habe viel handlungsbegleitendes Sprechen praktiziert. Ich bin jetzt wirklich gut geübt in dieser Sprachlehrstrategie. Allerdings sprach ich nicht zu Kuscheltieren, sondern zu den Vögeln vor meinem Fenster, die eifrig, die Vogeltränke und Futterstelle besuchten.
Wertschätzende Fehlerkultur oder Beten hilft, halt doch manchmal
Ich habe gelernt, dass ich trotz meiner Nervosität, und dem „hier klappt es nicht, dort klappt es nicht“ souverän und gelassen bleibe, mich lösungsorientiert verhalte. Zudem hole ich mir natürlich für solche besonderen Tage auch gerne Beistand vom Boss. Vielleicht lag es auch daran.
Feierabend
Ich feiere das gelungene Seminar mit einem Glas Rotwein und Klaus Lage. Sie wissen schon, der mit dem Zoom. Im übrigen sang er schon neunzehnhundertgendwas „Ich bleib diesen Sommer zuhaus“. Weitsichter Mann.
Das Licht war schön, der Himmel leuchtete
Die Agentur und ich – im Kreis – Meistens hilft miteinander reden
Brav, wie ich nun mal bin habe ich mich mal abgemeldet. Die Agentur hat versucht mich zu erreichen, natürlich mitten im Seminar. Seitdem telefonieren wir umeinander herum. Erreichen Sie dort mal jemanden. Schließlich hat es denn doch geklappt. Ich fragte denn mal genauer nach. Was soll ich sagen? Unterbrechungen, so wie in meinem Fall, kommen wohl häufiger vor als ich dachte. Beruhigt mich jetzt sehr. Theoretisch geht das auch öfter. Rechtzeitig melden, muss man es halt.
Happy Feedback – eine runde Sache
Die Referentin hat die Inhalte gut strukturiert und verständlich aufbereitet…; die Referentin ist auf Anregungen und Fragen eingegangen; die Inhalte wurden fachlich kompetent vermittelt…
Die Fortbildung hat meinen Erwartungen entsprochen; die Inhalte sind wichtig, geben hilfreiche Anregungen für meine Praxis, ich hatte die Möglichkeit mit aktiv an der Online-Veranstaltung zu beteiligen…
Ich glaube das spricht für sich und macht mich wirklich glücklich. Denn damit bestätigt sich, dass sich die Arbeit, die ich nochmal in die Überarbeitung meiner gesamten Fortbildungsinhalte gesteckt habe, gelohnt hat. Die Fortbildung ist mit ihren Bausteinen, die ich da so habe, richtig rund geworden ist.