↓
 

Frau Mohnblume bloggt

  • Blog
  • Wer schreibt hier?
  • Blogroll
Home - Page 113 << 1 2 … 111 112 113 114 115 … 138 139 >>

Post navigation

← Ältere Beiträge
Newer posts →

06.01.2021 – Heilig drei König – Feiertag plus eins

Frau Mohnblume bloggt 7. Januar 2021 |

Früher wären wir an diesem Tag zum Jahresanfangs- und Geburtstags-Mittagessen gefahren. Zu einem etwas entfernteren Lokal. Im Winter nimmt man da nicht mal eben schnell sein Essen mit. Leider. Bei warmen Temperaturen hätten wir da einen schönen Rastplatz in der Nähe gewusst. Ich tröste mich damit, dass ein M-Tag ist. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass der Wirt auch an Feiertagen seine Ruhetage einhält.
MonAmour kennt das Lokal schon seit Kindesbeinen an. Da war es noch eine richtige Dorfkneipe mit herbfränkischsem Charme. Irgendwann dann übernahm die nächste Generation das Lokal. Der neue Wirt hat den herbfränkischen Charm beibehalten. Das Lokal jedoch wurde erweitert sowie die Speisekarte. Aus der Dorfkneipe wurde ein Geheimtipp. Inzwischen muss man reservieren. Der Stammtisch hingegen trifft sich noch immer dort und hat seinen festen Platz im Ursprungsraum. Ich finde das schön. Und hoffe die nächste Generation, die jetzt dann das Lokal übernehmen wird, hält diese Tradtition aufrecht. Der jetzt „alte“ Wirt hat da so seine Bedenken erfuhren wir bei unserem letzten Besuch letztes Jahr. Leise Veränderungen in der Gaststube konnten wir schon bemerken.

Statt also zum tradtitionellen Mittagessen zu fahren mit anschließendem Spaziergang, freute ich mich über einen Kommentar. Danke schön.

Winter-Kalt-Nass-Wetter

Das Wetter konnte sich nicht entscheiden, ob es nun lieber Schnee oder Regen oder eine Mischung aus beidem haben möchte. Es wechselte stündlich durch. Jedoch hartnäckig blieb es dabei, dass es Wasser vom Himmel fallen ließ.
Ich beguckte mir das eine Weile, dann guckte ich lieber Häuser. In einer Beschreibung stand dann folgender Satz zur Lage: „Das Haus liegt verkehrsgünstig zu den Hotspots – (Erlangen, Würzburg, Nürnberg).“ Das Haus ist schon länger im Angebot. Der Text entstand noch vor der Pandemie. Denke ich.

Zeitschriftenstapel reduzieren

Neben Häuser gucken, nutzte ich den Tag auch zur Reduzierung meines Gartenzeitschriftenstapels. Interessante Artikel schnitt ich aus und klebte sie in mein Gartenpflanznotizbuch. Ist so eine Kindheitsmarotte von mir, Interessantes ausschneiden, aufheben bzw. in Hefte kleben. Am Ende hatte ich zwei Jahrgänge abgearbeitet und die Papiertonne gefüttert. Immer wieder beäugten wir argwöhnisch die mal mehr mal weniger festen Tropfen, die vom Himmel fielen.

Kleiner Feiertagsspaziergang

„Nur schnell zum Briefkasten“, sagte ich. Denn ich kann mir schöneres vorstellen als im Schneeregentropfenmatschwasser, das vom Himmel fiel, herumzulaufen. MonAmour fragte, ob der Briefkasten auch weiter weg sein darf. „Wie weit weg?“, fragte ich vorsichtig. Er: „Der am Ende vom Dorf“. Ich: „In Ordnung.“ Und so gingen wir ein wenig spazieren. Auf dem Rückweg nieselte es dann nur noch leicht. Wenigstens waren wir noch an der frischen Luft und ein klein wenig Bewegung hatten wir auch noch.
Ich bin aber auch ganz froh, dass es nicht wirklich richtig schneite. Wir wären sonst aus dem Schneeräumen nicht mehr rausgekommen. Auch wenn ich im Schnee viel lieber als im Regen laufe.

In Bayern gehen die Uhren anders, oder?

In meinen Notizen für den Blog finde ich einen Eintrag zum verschärften Lockdown und bayerischen Uhren. Denn es scheint als hätte manch Landespolitiker eine andere Zeitrechnung als ich. Da sprachen sie in den Nachrichten, dass der Lockdown bis Ende Januar verlängert wird und Schulen und Kitas geschlossen bleiben. Zwei Minuten später steht einer der Landesfürsten vor der Kamera und sagt, dass der Lockdown bis Ende Januar gilt, das gilt auch für Schulen und Kitas, mit dem Ziel diese am 18. Januar dann wieder zu öffnen. Äh, ah ja. Da dachte ich immer, nur in Bayern gehen die Uhren anders.

Als wir hier noch als Familie lebten (Mama, Papa, zwei Kinder samt Oma, Opa und Hunden) hatten wir in der Küche tatsächlich eines dieser bayerischen Prachtexemplare in der Küche hängen. Wir hatten uns schnell daran gewöhnt, dass die Uhr gegen den Uhrzeiger funktionierte. Die verwirrten Blicke mancher Besucher hingegen waren unbezahlbar.

Plus eins – 07.01.2021

Ich habe mich immer noch nicht an das neue Jahr gewöhnt. Also an das Schreiben vom Datum. Diese 1 dahinten. Immer wieder muss ich nach 202 innehalten und an die eins denken.
Der Tag heute verging ähnlich wie gestern. Zeitschriftenstapel entsorgen. Nach den vielen Gartenartikeln überlege ich kurz, ob ich schon mal damit anfange einen Plan für das Gemüsebeet zu machen. Vielleicht in den nächsten Tagen. Dieses Jahr werde ich weniger Kartoffeln anbauen. Dafür mehr in Töpfen. Ich hätte gerne mehr Obst. Nachdem ich jetzt gelesen habe, dass manche Obstsorten auch in Töpfen wachsen kommt mir das sehr entgegen. Mal sehen, was sich verwirklichen lässt.

Am Nachmittag kam dann mal kurz die Sonne raus. Richtig schönes Wetter. So für ein, zwei Stunden. Dann holte sich der trübe Himmel das Stück blau zurück.

Dankbar

Im Augenblick bin ich sehr dankbar für die Zeit, die ich habe. Zeit, um in meinem eigenen Zeitrhythmus leben zu können. Zeit für Dinge, die sonst wieder liegen blieben. Zeit zum Sitzen und Schmökern mit gutem Kaffee.

Auszeit, dankbarkeit, Tagebuchbloggen |

05.01.2020 – #wmdedgt – der Tag heut so

Frau Mohnblume bloggt 5. Januar 2021 |

#wmdedgt – Was machst Du eigentlich den ganzen Tag. Eine Aktion von Frau Brüllen.

9:45 Uhr

Aufgestanden. Wasserkocher und PC an. Espressopulver in die Tasse, Milch dazu, Wasser aufgießen. Ein bischen Blog hier ein bischen Blog dort lesen.
Mails abrufen. „Sie haben eine neue Nachricht zu Ihrem Antrag“. Die Agentur für Arbeit hat mir das Arbeitslosengeld genehmigt.

10:45 Uhr

Frühstück. Gerade als ich das Wasser für den dritten Kaffee aufsetze, klingelt es an der Tür. Der Postbote bringt den guten Kaffee, den ich letztens bestellt habe. Ich freue mich riesig. Im Gegenzug drücke ich ihm ein Päckchen in die Hand. Ein Recyclepaket an den Druckerhersteller unseres Druckers. Wir sind uns beide nicht ganz sicher, ob es funktioniert, aber er nimmt es mal mit.

11:00 Uhr

Frühstück mit richtigem Kaffee aus der Kaffeemanufaktur. Fein. Da ich ein großes Propierpaket bestellt habe, muss ich mir noch ein System überlegen, wie ich herausfinden, welcher Kaffee mir am Ende am besten schmeckte und welchen ich wieder bestellen werde.

Während ich frühstücke guckt MonAmour nach Häusern. Ich gucke ein wenig mit.

12:00 Uhr

Seit ein paar Tagen ziepft der eine Backenzahn ein wenig. Heute morgen, kurz nach dem Aufwachen, zeigt er, was er drauf hat, wenn er mir richtig weh tun wollte. Der Schmerz verklingt zwar, aber mir ist klar, ich muss das mal von einem Fachmann ansehen lassen. Dummerweise ist mir im letzten Jahr mein Zahnarzt abhanden gekommen. Aufgrund von Corona und dem ersten Lockdown hat er seinen Rentenbeginn vorgezogen. Ich stehe seitdem ohne Zahnarzt da.
Wir kannten uns sehr lange. Ich war eine seiner ersten Patientinnen nach der ersten Praxiseröffnung und habe wirklich alle Praxisumzüge mitgemacht. Und jetzt das. Nun sitze ich am Rechner und versuche anhand von Internetseiten einen neuen Zahnarzt zu finden. Die erste Seite sieht aus, als wäre ich in einem Reisebüro für Strandurlaub gelandet. Wunderschöne Bilder. Ich klicke mich durch weiteren Seiten.

Sehe mir noch ein paar Webseiten an. Ich will nichts steriles. Auf einer Seite sah die Praxis so aus, als sei man gerade ein- bzw. ausgezogen. Keine Blumen, kein Schnickschnack. Noch nicht mal ein Praxisteam, das lächelnd irgendwo steht. Eine weiter Website informiert mich zwar über die Leistungen, jedoch keine Bilder von Menschen. Dafür schöne Bilder aus der Praxis, nicht so steril, wie die andere.
Eine andere Praxis hat unheimlich viele Mitarbeiter. Das kenne ich bereits vom Hausarzt. Viele Menschen, jeder ist irgendwie zuständig und jedes Mal hat man einen anderen Arzt vor sich. Uff. Am Ende lande ich doch wieder beim Strandurlaub. Klein, Fein. Jetzt muss es nur noch zwischenmenschlich passen. Probieren geht über Studieren, oder so. Ich werde wohl nach dem Feiertag einen Termin vereinbaren.

Und ja, in puncto Ärzte mag ich keine Veränderungen. Beim Hausarzt habe ich mich damit abgefunden. Schließlich ist er fußläufig zu erreichen. Der vorherige war mitten in der Stadt und ging in Rente. Vor ein paar Jahren schon. Es hat zwei Jahre gedauert, bis ich mich für den Hausarzt vor der Tür entschied. Allerdings nur, weil ich eine Krankmeldung brauchte.

14:00 Uhr

Papierkram. Ich ordne ein paar Rechnungen ein, schreibe ein ToDo „Steuer 2020 machen“, überweise Rechnungen. Bei der Gelegenheit sehe ich, dass eine Honorarzahlung eingegangen ist. Sehr schön. Lege einen neuen Ordner für Haussachen und die Arbeitsagentur an. Ich muss ja jetzt genau Buchführen, wann ich mich wo auf eigene Initiative hin beworben habe und was daraus wurde. Also, ob es zu einem Bewerbungsgespräch kam. So wurde es mir erklärt. Der potentielle Arbeitgeber, bei dem ich mehrere Bewerbungsgespräche hatte, sucht noch immer.

15:00 Uhr

Nachmittagskaffee. Ich zelebriere das Kaffeekochen. Ich freu mich wie ein Kind an Weihnachten und genieße jede einzelne Tasse, die ich aufgieße. Immer wieder stecke ich die Nase in die Kaffeetüte. Ich kann sogar die Schokonote ausfindig machen. Es ist das erste Mal, dass ich ausgewählten Kaffee genieße. Also, keine festgepresste Tüte aus dem Supermarkt.
Wenig später stehe ich etwas ratlos vor meinem Bücherregal. Da stand ich jetzt schon zweimal ratlos davor. Ich habe das eine vollgestopfte Brett schon bei der letzten Aufräumaktion kunstvoll ignoriert. Ich werde es auch heute ignorieren. Aber irgendwann, da geht kein Wanderweg mehr vorbei, muss ich mich diesem Brett widmen. Dann geht es um: Kann das weg oder darf es bleiben.

Während ich jedoch so ratlos vor diesem Regal stehe, springen mir förmlich zwei Kalender ins Auge. Einer von 2017, der andere, fast frisch, von 2019. Die habe ich dann schon mal entsorgt. Ein erster Anfang. Kleine Schritte. Mikroschritte.

Im Anschluss dann den Schreibtisch aufgeräumt. Ich bin ja so eine, die immer Blätter, gerne Din A3, als Notizzettel und Schreibtischunterlage auf dem Schreibtisch liegen hat. Natürlich mit massenhaft Notizen drauf. Die wollen natürlich zum Teil gerettet werden, bevor sie entsorgt werden.

17:30 Uhr

Zeitungslektüre. Ein wenig Mediathek. Ein wenig Vorabendprogramm.

19:30 Uhr

Abendmahl. Gestern gab es Krustenschweinsbraten mit Klößen. Heute die Reste mit Nudeln.

Tagebuchbloggen |

03.01.2021 – Ruhige Tage

Frau Mohnblume bloggt 4. Januar 2021 |

Hier passiert zurzeit nichts. Wir gehen alles sehr ruhig an. Selbst MonAmour hat sich mal für ein paar Tage eine Ruhepause gegönnt.

Von Samstag bis Sonntag

Über Weihnachten hatten wir ein großes Paket zur Post gebracht. Ich hoffe wir haben damit jemanden wirklich ein Freude machen können. Allerdings klaffte auf dem Schreibtisch plötzlich eine Lücke. So ein Monitor war im Jahr 1998 schon ein Monstrum. MonAmour war dann also mit Schreibtisch aufräumen und neusortieren beschäftigt. Ich dagegen nutzte die Zeit, um erst ein wenig Haushaltskram zu machen und später meine Postfächer aufzuräumen. Ich hatte da noch Mails von 2014 rumliegen.

Zwischen Optimismus und Widerstand

Beim Aufäumen der Postfächer fallen mir Mails von März bis Oktober 2020 auf. Es handelte sich dabei oft um die Frage, wie geht es jetzt weiter. Wie gehen wir als Trainerinnen mit Corona um? Mitte März war das ja noch ziemlich einfach. Als Schulen und Kitas geschlossen wurden. Danach nicht mehr so. In der Reflektion musste ich erkennen, dass meine Texte zwar optimistisch geschrieben waren, ich jedoch zwischen den Zeilen schrie „Ich will da nicht raus. Lasst mich zuhause.“ Dementsprechend verlief dann auch für mich das restliche Jahr. Jetzt überlege ich tatsächlich zu pausieren. Es wäre jedenfalls ehrlicher, als wieder zwischen Optimismus („Ich krieg das schon hin, ich bin mutig, nein ich habe keine Sorge mich anzustecken“) und dem Widerstand („Ich will da nicht raus. Ich habe Angst mich anzustecken“) zu schwanken und mich als Beraterin selbst auszubremsen. Sowie jeden abgesagten Termin als Willkommensgeschenk zu feiern. Das tut weder mir noch den Menschen in den Kinderinseln gut und auch der Kollegalität gegenüber den Kolleginnen nicht.

Wenn richtig ehrlich zu mir selbst bin, dann täte es mir gut, eine Art Sabbatjahr einzulegen und erst nächstes Jahr wieder einzusteigen. Ganz abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wie sich die Freiberuflichkeit und die Arbeitsagentur so vertragen. Gehe ich ja doch Gefahr, dass mir das wenige Arbeitslosengeld dann auch noch gekürzt wird, wenn ich über einen bestimmten Freibetrag komme.

Süßkram-Gier

Gen Abend überfiel uns dann so eine „wir-brauchen-unbedingt-Süßkram-Gier“. Diese trieb uns zum Einkaufstempel vor der Haustür. Auffällig: sehr ruhig auf der Hauptstraße, kaum Verkehr, fast keine Menschen im Supermarkt. Der große Ansturm war wohl schon vorüber oder die Menschen befinden sich gerade alle im Harz und Bayerischen Wald. Ich bekam sogar noch eine Wochenendzeitung. Zum Abendessen was aus der Tiefkühltruhe. Was schnelles.

Sonntag

Frühmorgens lag Schnee auf Straßen, Wegen und Häusern. Der engagierte Winterdienst von gegenüber kam daher auch angeknattert mit gelben Blinklichtern, um den Gehweg freizuräumen. Sein blinkendes Gefährt stellte er direkt vor dem Schlafzimmerfenster ab. Morgens um 6:00 gibt es lustigere Dinge als Winterdienst, schlafen zum Beispiel. Außer ihm hatte noch keiner der Nachbarn bemerkt, dass es geschneit hatte.

Als es dann Zeit war aufzustehen, also so gegen 10 Uhr, konnte man bereits erahnen, dass der Schnee schmelzen wird. Im Laufe des Tages hat er sich dann auch verflüchtigt.

Spazierengehen

Nach dem vielen Autowandern war es mal wieder Zeit zu Fuß zu gehen. Am Nachmittag trieb es uns dann also vor die Tür. Rechts rum Richtung Hafen. Wir laufen durch die Straßen unseres Ortes, stellen fest, dass kleine Häuser großen Häusern gewichen sind. Wir waren wohl schon länger nicht mehr in diesen Straßen unterwegs. Gegen den Wohnungsbau auf der Rennbahn regt sich Widerstand.
Ein Wirtshauswerbeschild mutet seltsam an in dieser Zeit. Vor langer Zeit dort angebracht, steht es nun da, so wie es ist. Vereinzelt konnten wir am Boden anhand der Glitzerkonfetti entdecken, dass einige Feste feierten. Der übliche Müll, den Silvester sonst so mit sich bringt, konnte nicht entdeckt werden.

Die grauen Wolken sind voller Wasser, welches sich als herabschwebender Nebel über uns verteilt. Mütze und Jacke sind feucht. Wir gehen durch den Eibacher Forst Richtung Kanal. Und kommen fast direkt an der Schleuse raus. Wir hören den Schleusenwärter, sehen können wir ihn nicht. Die Schleuse wird gerade geflutet. Am Kanal entlang laufen wir zurück Richtung Zuhause. Unterwegs ein Schiff, welches uns entgegenkommt und mächtig blendet. Minutenlang sind wir in gleißendes Licht getaucht. An der Seite schimmert es blau. Es steuert auf die Schleuse zu, von der wie gerade kommen.

Zuhause stellen wir fest, dass wir zweieinhalb Stunden unterwegs waren und 10 Kilometer gelaufen sind.

Ein ganz besonderer Zauber

Im Fernsehen läuft ein Magazin mit einer roten Couch. Ein Paar erzählt von ihrem Experiment ein Jahr lang im Auto zu leben. Gelebter Minimalismus. Gelebtes mobiles Arbeiten. Sie erzählen, dass sie auch viel Zeit in Bibliotheken verbracht haben, um dort zu Arbeiten. Ich schmunzel. Sitze nickend auf meiner Couch und rufe „Ja, so ist das!“
Hatte ich doch unterwegs auch oft mein Arbeitslager in Bibliotheken aufgeschlagen. Da darf man einfach sein, sitzen und arbeiten. Man muss nichts kaufen. Es ist trocken, warm und Toiletten gibt es auch.
Bibliotheken, haben so ihren ganz eigenen Zauber auf mich und ich erlebe plötzlich zwei Menschen, denen es ähnlich geht. Damit sind wir schon zu viert. (Ich bin mir sicher es gibt noch viele andere Menschen, denen es auch so geht. Persönlich getroffen habe ich bisher nur einen, von dem ich das weiß.) Bisher bin ich nur einem Menschen begegnet auf den Bibliotheken einen ähnlichen Zauber hatten. Diesen Satz, den er in einem Forschungsinterview sagte, werde ich nie vergessen. Hatte ich doch genau das gleiche gedacht, als ich zum ersten Mal die Bibliothek der FH in meiner Stadt betrat: „Und das darf ich alles lesen“. Natürlich habe ich nicht alle Bücher gelesen, aber allein das Gefühl, ich darf hier zwischen den Büchern sein und arbeiten, die Möglichkeit zu haben, jedes Buch nehmen und lesen zu dürfen. Allein das hat mir schon zum Glücklich sein gereicht. Im übrigen geht es mir in jeder Bibliothek so. Ich mag es dort zu sitzen, zu arbeiten, durch die Gänge zu streifen, mir die Bücher anzuschauen, das eine oder andere in die Hand zu nehmen, durch zu blättern und bei gefallen auszuleihen.

Bücher, Glück, Tagebuchbloggen |

31.12.2020 – Silvester

Frau Mohnblume bloggt 1. Januar 2021 |

Ihnen allen ein gesundes 2021.

Ruhig und Still

Ruhig und Sitll war es diesmal. Ich war sehr müde und fand es sehr beruhigend, dass es ein eingeschränktes Böllerverbot gab. Deshalb hatte ich auch kein schlechtes Gewissen, dass ich noch vor Mitternacht ins Bett ging.
Irgendwann hörte ich „Happy New Year“ aus dem Fernseher. „Ach, sieh an. Jetzt ist es wohl so weit“, dachte ich. Es wurde ein wenig geböllert – was die Menschen wohl noch so hatten oder kaufen durften. MonAmour ging in die oberen Stockwerke. Ich überlegte noch, ob ich nochmal aufstehe. Blieb dann aber doch lieber unter der wohlig warmen Decke. MonAmour kam dann auch schnell wieder. Sonst begucken wir vom Dach aus das Feuerwerk und stoßen mit Sekt auf das neue Jahr an. Heuer halt mal anders.

Kein Jahresrückblick stattdessen große Enttäuschung

Es war überhaupt ein wenig seltsam. Jedoch sehr entspannt. Normalerweise fahren wir am Morgen des 31.12. Brötchen, Grillfleisch und Bratwürste kaufen. Dann zum Fliegerlasplatz. Silvesterfeuer und letztes Fliegen. Dieses Jahr war es für uns der letzte Vereinstag. MonAmour ist ja aus guten Gründen ausgetreten. Gen Elf Uhr brachen wir denn doch noch auf. „Nur mal gucken“. Wir trafen tatsächlich auch jemanden an. Der Haufen, der sich in den letzten Monaten in der Feuerstelle gesammelt hatte, war bereits verbrannt. Ein kleiner Rest gab noch etwas Wärme. Wir blieben dann doch länger als geplant. Unterhielten uns. Bekamen die neuesten Nachrichten mitgeteilt. Nun ja. Was soll ich sagen? Für uns haben sich jetzt ein paar Puzzlestücke zu einem Bild zusammengefügt. Manches wurde jetzt klarer und gleichzeitig sind wir ziemlich enttäuscht. Enttäuscht von ein paar Menschen, die es vorzogen fadenscheiniges Blabla von sich zu geben, anstatt von Anfang an zu sagen, was ihre wahren Beweggründe für diese Entscheidungen sind, die sie am Ende getroffen haben. Wir werden uns wohl noch von einem der Menschen trennen. Die Enttäuschung ist zu groß. Das Vertrauen für ein ehrliches Miteinander verbraucht.

Weiteres Autowandern und Nachtspazieren

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im Auto. Wir fuhren ein wenig über Land. Besuchten eine Waldhütte. Liefen ein wenig durch die Dunkelheit. Redeten. Versuchten irgendwie mit unserer Enttäuschung und Betroffenheit umzugehen. Ließen uns aber nicht die gute Laune verderben und genoßen unsere Fahrt, das Laufen. Den Anblick auf die heller werdenden Lichter in den Dörfern unter uns, als wir so auf dem Hügel standen. Spürten die Ruhe. Die Stille.
Zuhause gab es die restlichen Rouladen von gestern mit Spätzle. Am Tag vorher hatten wir Klöße dazu.

Autowandern, Tagebuchbloggen |

29.12.2020 – Wolken ziehen vorüber

Frau Mohnblume bloggt 29. Dezember 2020 |

Heute Nacht hatte es geschneit. Die Straßen, wie die Autos, mit einer weißen Schicht bedeckt. Am Morgen war davon nichts mehr übrig.

Windig

Ich sitze auf dem Sofa. Halte eine heiße Tasse Kaffee in meinen Händen. Draußen ist es windig. Es riecht nach Schnee. Der Wind bläst die Ahornsamen davon. In stillen Momenten kreiseln sie zu Boden. Doch der Wind lässt ihnen kaum Zeit dazu. Böig streift er durch die Äste. Wirbelt die Ahornblättchen durcheinander.

Als Kinder haben wir diese von den Bäumen gezupft, das dicke Ende aufgeklappt und auf die Nasen gesetzt. Wie kleine Nashörner sind wir durch den Garten gehüpft. Jetzt liegen sie alle am Boden. Verstreut über den Rasen, die Nasenzwicker. Irgendwann wird einer von uns da raus müssen, das Ahornsperma aufsammeln. Unser Ahorn ist sehr produktionsfreudig. In meiner Wahrnehmung geht jeder zweite Samen auf, wenn man ihn lässt. Das Ergebnis sind lauter kleine Ahörner, die schnell zu kleinen Bäumchen werden.

Wolken

Ich sehe die Wolken vorüberziehen, wie ich da so auf meinem Sofa sitze. Der Himmel ist heute gestreift. Auf der einen Seite grau, in der Mitte weiß mit kleinen blauen Löchern, auf der anderen Seite dunkelgrau.

Durch die hohen Tannen glitzert die Sonne. Die weißen Wolken, die darüber hinwegziehen, werden von ihr angestrahlt. Die Ränder der Wolken glitzern weißschimmernd. Der Himmel verändert sein Aussehen blitzschnell. Wo eben noch graue Suppe war, sind jetzt weiße Wolken mit blauen Löchern. Dann zieht die graue Wand herüber, vermischt sich mit den weißen Wolken. Der Wind zerfasert sie. Der Himmel ist jetzt hellgrau. Als ob ein Maler mal eben die Farben neu gemischt hätte. Die Sonne ist verschwunden. Im Zimmer ist es dunkler geworden. Jetzt regnet es.

Auszeit, Tagebuchbloggen |

Post navigation

← Ältere Beiträge
Newer posts →
© 2020 Frau Mohnblume bloggt | Impressum Datenschutzerklärung
↑
Hinweispflicht zu Cookies

Webseitenbetreiber müssen, um Ihre Webseiten DSGVO konform zu publizieren, ihre Besucher auf die Verwendung von Cookies hinweisen und darüber informieren, dass bei weiterem Besuch der Webseite von der Einwilligung des Nutzers in die Verwendung von Cookies ausgegangen wird.

Der eingeblendete Hinweis Banner dient dieser Informationspflicht.

Sie können das Setzen von Cookies in Ihren Browser Einstellungen allgemein oder für bestimmte Webseiten verhindern. Eine Anleitung zum Blockieren von Cookies finden Sie hier.

WordPress Plugin Entwicklung von BST Software
Diese Seite verwendet Cookies. Zur Analyse meiner Website benutze ich Koko-Analytics um zu sehen, welche Artikel Sie interessieren. Es werden keine Daten mit externen Diensten ausgetauscht oder Cookies gesetzt.
Weitere Informationen