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08.09.2020 – Sterbende Legenden

Frau Mohnblume bloggt 8. September 2020 |
Sonntag, 06.09.2020

Wir machten mit dem Alltagsauto einen Ausflug zu einem Haus. Ein kleiner ursprünglicher Bauernhof mit 16000 m² Grund. Die Autobahn, auf der wir zuvor fuhren, liegt in Sichtweite. Durch den Westwind, der herrschte, ist sie auch gut zu hören. Das „Haben-wollen“ – Gefühl, kam auch nicht richtig auf. Weder bei Herrn Mohnblume noch bei mir. Normalerweise habe ich schneller Ideen, wie man, was verändern müsste, um es „heimelig“ zu machen bzw. entwickel ich Visionen, davon, wo der Bauerngarten hinkommt, die Feuerstelle, wie die Terrasse sich einfügt, wohin mit der Halle. Diesmal blieb es uns beiden verborgen. Schade. Ganz abgesehen davon, ob wir uns mit dem Rauschen der Autobahn arrangieren könnten. Bekanntlich gewöhnt sich der Mensch ja an bestimmte Geräuschkulissen und nimmt sie nicht mehr wahr, obwohl sie vorhanden sind.

Der Satz des Tages: „Mit mir kann man reden, wie mit einem kranken Gaul, nur nicht so lange.“

Montagsbesprechung

Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie still Menschen plötzlich werden, wenn sie nach ihrer Meinung gefragt werden. Selbst Menschen, die sonst ohne Punkt und Komma reden. Mir platzte der Kragen und ich musste einfach mal kundtun, dass es schon auch schön wäre, wenn nicht immer nur die Kollegin und ich uns äußern würden. Die Kollegin fing dann das Lachen an und stimmte mir zu. Von zehn Menschen fühlte sich dann einer noch bemüßigt etwas dazu zu sagen.

Auch immer wieder amüsant, wie doch der Flurfunk so funktioniert. Offiziell wussten die Chefin und ich, dass meine Stelle ausläuft. Inoffiziell noch zwei weitere Personen. Heute offiziell in der Besprechung verkündet. Wenig Überraschung bei den Beteiligten festzustellen.

Kein Talent zum Geldverdienen

Noch ein interessantes Telefonat mit einer sehr symphatischen Frau geführt. Am Ende fragte ich mich, ob ich vielleicht zuviele Informationen gegeben habe. Während des Telefonats stellte sich heraus, dass die Person noch nicht informiert worden war. Eigentlich wäre es auch nicht mein Job gewesen. Ich hätte nur den Honorar-Vertrag unterschreiben müssen. Die Informationen zum Sachverhalt hätten eigentlich von der Kinderinsel an die zuständige Stelle herangetragen werden müssen. Im Verlauf des Gesprächs, ließ ich auch fallen, dass ich der Kinderinsel angeraten habe, die Kollegin, die den gleichen Hauptjob macht wie ich, nur eben bei dem Arbeitgeber, bei dem ich als Honorarkraft tätig bin, anzufragen oder eben nochmal mich, für den Prozess, zu bezahlen. Denn das Thema, wäre ja nicht mit meinem Input bearbeitet, sondern dann müsste sich eigentlich ein Prozess anschließen. Die sehr sympathische Frau am anderen Ende der Leitung, gab dann mir wichtige Informationen dazu. Ach ja, Geld verdienen sieht anders aus.

Danach bin ich in den Garten und habe noch ein wenig Kartoffeln geerntet. Insgesamt habe ich aus zwei Reihen Kartoffeln nochmal 10 kg rausgebuddelt.

Heute geschlossen

MonAmour wollte noch zur Post, ein Einschreiben wegbringen. Wir verbanden dies mit einem Abendspaziergang. Auf dem Rückweg wollten wir uns dann ein Eis kaufen. Die ortsansässige Eisdiele hatte jedoch wegen Familienfeier geschlossen. So beschlossen wir direkt zum Nahversorger zu gehen und dort ein Eis am Stil mitzunehmen. Wie das aber dann so ist, wenn man mal im Laden steht, fallen einem dann doch noch Dinge ein, die man so mitnehmen könnte. Das brachte es mit sich, dass wir zum Zwischenstopp zuhause anhielten, die Einkäufe einräumten und anschließend zur zweiten Runde unseres Abendspaziergangs aufbrachen. Mit Eis.

Unser Ort verändert sich

Die Runde führte uns zum Reichelsdorfer Keller. Der in der Region weit bekannt war. Nannte ich mein bescheidenes Örtchen, was sich inzwischen zu einer Kleinstadt vor den Toren Nürnbergs auszuwachsen scheint, konnte keiner damit etwas anfangen. Nannte ich aber den Reichelsdorfer Keller, oh, da kamen dann so Sätze wie: „Ja den kenne ich, da gehe ich immer zum Tanzen hin.“ oder „Das ist doch da, wo die Radrennbahn ist.“
Inzwischen gibt es weder das eine Tanzlokal noch das andere Tanzlokal. Ja, der Reichelsdorfer Keller hatte zwei Tanzlokale. Und beide waren sie an den Wochenenden sehr gut besucht. Das Moon-Light direkt an der Hauptstraße und eben den Reichelsdorfer Keller. Das Moon-Light wurde zuerst platt gemacht und auf dem Areal entstanden sehr viele Eigentums- und Penthouse-Wohnungen. Vor einem Jahr dann schloss auch der Reichelsdorfer Keller, diese Nachricht schaffte es sogar bis in die Zeitung mit den großen Buchstaben.
Gestern, bei unserem Abendspaziergang, kamen wir am Gelände des ehemaligen Tanzlokal vorbei. Inwischen ist das Lokal abgerissen. Neben dem Lokal steht noch ein altes Fachwerkhaus. Eigentlich wunderschön mit viel altem Baumbestand und großem Grund. Auch dieses wird wohl demnächst platt gemacht. Wieviel von dem alten Baumbestand stehen bleiben wird, weiß man nicht. Auf dem gesamten Gelände sollen 64 Eigentumswohnungen entstehen. Der Baumbestand soll soweit wie möglich erhalten bleiben. Ob sich dies realisieren lässt, bleibt abzuwarten.

Die Radrennbahn

Die Radrennbahn mit ihren Steherrennen dürfte wohl einmalig gewesen sein. Gestern sind wir auch dort vorbei und immer am Zaun entlang. Auch dieses Gelände soll bebaut werden. Die Tankstelle, die dort stand, ist schon komplett entschwunden.

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Tagebuchbloggen |

05.09.2020 – Gartenarbeiten

Frau Mohnblume bloggt 6. September 2020 |

Für einen Samstag fängt der Tag früh an. 8 Uhr. Kaffee kochen. Wasser anstellen, Wäsche waschen. Privat Mails abarbeiten.
Ich fange den Blogbeitrag von Freitag an. Recherchiere ein paar Orte. Verliere mich in den Beschreibungen. Zeit für den zweiten Kaffee.

Derweil blickt MonAmour auf den Rasen. Der muss gemäht werden, aber vorher muss ich noch…, murmelt er.
Ich merke, dass ich für den Beitrag länger brauchen werde. Kartoffeln wollte ich auch noch ernten. Also beschließe ich die Computerei mal sein zu lassen und begebe mich nach draußen. Das Laub rechen. Kurz nachdem ich anfing, fängt es an zu regnen. Der Regen wächst sich zu einem Schauer aus. Ich flüchte nach innen. Also doch erst Bilder bearbeiten.

Nachdem der Regen aufhört. Laub rechen. Da die Katzen das Kohlbeet verunreinigt haben und ich am Wachstum des Grünzeugs nicht sehen kann, was jetzt da der Feldsalat ist und was da wohl krautiges wächst und nicht da wachsen soll, (bekanntlich gibt es ja kein Unkraut!) beschließe ich um den Kohl zu harken und den Rasenschnitt, den Herr Mohnblume erzeugen wird, als Mulchmaterial drauf zuschmeißen. In der Hoffnung, dass es auch die Katzen abhält.

Und weil ich schon mal im Garten bin und es mir gut tut mich mal wieder der Gartenmeditation hinzugeben, wandere ich weiter zum Kartoffelfeldchen. Ich ernte das erste Drittel ab. Ca. 14 kg Kartoffeln. Die Schnecken, die meinen Weg kreuzen, setzte ich vor die Tür auf dem Gehweg aus.

Meine innere Uhr funktioniert gut. Pünktlich um 15 Uhr schaue ich auf die Uhr. Räume Kartoffeln und Geräte auf. Wir sind zum Abendmahl am Modellflugplatz verabredet. Mit dem Schwieger. Das Abendmahl wird heute aus Bratkartoffeln bestehen mit „Bröckerla“ drin. Sprich eine Art „Gröstl“, doch statt mit Speck mit Hühnerstreifen.

Bevor es losgeht, Kartoffeln waschen, alles Notwendige zusammenpacken. Der Abend klingt am Modellflugplatz mit wunderschönem Licht aus.

Satz des Tages

Auf der Heimfahrt unterhalten wir uns allgemein über Corona und den Herbst. Irgendwie kommen wir auch auf Fasching und die Veranstaltungen, die zum Teil schon von den Vereinen selbst abgesagt wurden. MonAmour dazu: „Naja, statt einem Kuckuckskind bringt man halt mal was anderes mit nach Hause.“

Allgemein |

04.09.2020 – Route 466

Frau Mohnblume bloggt 6. September 2020 |
Mühsamer Donnerstag

Der Donnerstag war mühsam. Die Nacht wer mühsam. Das Aufstehen war mühsam. Der Termin war mühsam. Abends zuhauhse mit einem Glas Sekt auf die Terrasse und den mühsamen Tag ausklingen lassen.

Weiß jemand, wie das Wetter wird?

MonAmour hatte via Internet Kontakt mit einem Schrotthändler aufgenommen, sowie die Idee das Praktische mit dem Schönen zu verbinden. Sprich eines der Rumstehautos für die Tour zu nehmen. So kam es, dass wir am Freitag der Route 466 folgten bis zu ihrem Ende, ins schöne Baden-Württemberg. Am Anfang jeder Ausfahrt steht häufig die Frage im Raum: Weiß jemand wie das Wetter wird? Da jeder von uns beiden scheinbar unterschiedliche Informationen dazu besaß, mussten wir das erstmal recherchieren. Denn über uns lag eine grau-weiße Wolkendecke. Während MonAmour recherchierte, las und beantwortete ich noch Arbeitsmails.

Die Route 466

Die 466 liegt ja quasi vor der Haustür. Bis nach Heidenheim an der Brenz und rundumadum haben wir es schon geschafft. Nun also bis zum Ende.
Nur einmal sind wir vom Weg abgekommen, irgendwo in Heidenheim haben wir den Abzweig verpasst. So führte uns der Weg an Eselsburg vorbei bzw. hinein, wir dachten wir kämen da weiter. Stattdessen landen wir an einem Bio-Milchhof. Wären wir rein zum Vergnügen da, würden wir uns die Steinernen Jungfrauen anschauen.
Wir kommen durch viele gößere und kleinere Städte und Dörfer. Einige sind sehr hübsch anzusehen und ich würde gerne auch verweilen wollen. Doch wir haben einen Termin. Wir müssen vor Geschäftschluss da sein. 15 Uhr. Jeden Tag. Das nenn ich mal Work-Life-Balance. Der Schrottler liegt sehr idyllisch gelegen im Wald.

Quer durchs Land durch Burghausen

Zurück führt uns der Weg quer durchs Land. MonAmour verlässt sich auf seinen inneren Kompaß. Der Weg ist das Ziel. Die kleinen Straßen. Grobes Ziel ist Rothenburg ob der Tauber. Der Kompaß die Sonne.
Ich finde es ja immer spannend, wenn man durch Dörfer kommt, die bekannte oder größere Namensvettern haben. So führte uns unser Weg nämlich auch durch Burghausen.

Wir fahren durch Gammelshausen und auch durch Brettheim.

Es steht ein Haus in Brettheim

In Brettheim steht ein altes Haus. Darauf der Schriftzug August Trump. Eine Recherche im Internet ergibt, dass August Trump der Vater von Georg Trump ist, einem weltberühmten Typografen. August Trump selbst war Textilhändler.

Da Herrn Mohnblume die Namensgleichheit auffällt, will er sich vergewissern und fährt durch eine Seitenstraße zum Wenden. Beim Wenden kommen wir an einem Anwesen vorbei, dass uns beiden sehr gefällt. Unsere Vision, wie unser Hof mal aussehen soll, nimmt immer konkretere Züge an.

Wir sind schon groß. Wir dürfen das.

Nachdem das Rumstehauto wieder sauber verpackt bei seinen fünf Freunden ist, überlegen wir, angesichts der späten Stunde, ob wir noch ein Abendmahl zu uns nehmen möchten und wenn ja, was. Wir entscheiden spontan bei der ortsansässigen Eisdiele vorbei zu fahren. Wir sind erwachsen. Wir dürfen das. Statt Abendmahl gibt es für jeden drei Kugeln Eis. Für mich in der Waffel, für MonAmour im Becher mit Sahne. Der Abend klingt bei einem Minispaziergang rund um die Eisdiele aus.

P.S. Ich habe jetzt ein paar Geburtstagsausflugsziele mehr auf meiner Liste.

Allgemein, Ausflugsziele |

02.09.2020 – Abschied

Frau Mohnblume bloggt 2. September 2020 |
Traurig

Heute morgen unachtsam gewesen. Wie ein kleines Kind beobachtete ich den Papieraufsammelwagen. Dabei übersah den schwarzen SUV, der an ihm vorbeifuhr, und mich fast umfuhr, als ich zur Fahrertür meines Autos gehen wollte. Ich schämte mich sehr für mein Verhalten, als ich im Auto saß, so dass ich gleich losfuhr. Ich wollte den Blicken der Männer entgehen, die die Papiertonnen einsammelten.

Abschied

Ich bin bekennende BR 2-Hörerin. Als der Moderator Thomas Meyerhöfer in Rente ging, den ich hauptsächlich aus der „radioWelt am Morgen“ kannte, war ich traurig, freute mich aber, dass ich seine letzte Sendung zufällig mitbekam. Ich war auf den Weg zu einer Weiterbildung. Ich gönnte ihm die Rente und hoffte er würde sein Rentendasein in Italien genießen. Und freute mich, einige seiner Worte vergangener Moderationen zu hören.

Heute saß ich zufällig wieder hinter dem Steuer, als der Moderator von der „radioWelt am Morgen“ erzählte, dass Thomas Meyerhöfer gestorben ist. Ich bin traurig. Mit ihm geht wieder ein wunderbarer Mensch von dieser Welt. Mein Mitgefühl gehört seiner Familie, die einen Ehemann, Vater und Großvater verlieren.

Egal wen er interviewte, immer begegnete er seinem Gesprächspartner respektvoll. Ich mochte seinen feinsinnigen Humor, seine Fragen, seine klare Haltung. Von ihm hörte ich so Sätze wie: „Wer mit Jogginghosen auf die Straße geht, hat die Kontrolle über sein Leben verloren. Das hat bekanntlich Karl Lagerfeld gesagt. Ein kluger Mann.“
Ein Interview, welches er vor fünf Jahren mit einer Politikerin führte, brachte mich mitunter sehr zum Lachen. Es war ein sehr spritziges Gespräch, sehr ernst und mit viel Humor. Den Spaß, den er bei diesem Interview hatte, war deutlich zu hören. Ich muss auch gestehen, dass ich mir oft den Wecker stellte, um seine Sendung nicht zu verpassen. Besonders an den Tagen, an denen ich nicht frühmorgens zur Arbeit fuhr.
Er versuchte ja den letzten Tag an dem er die Sendung moderierte mehr oder weniger geheim zu halten. Und ich weiß auch noch, dass er an diesem Tag Markus Söder interviewte, der sich nach dem Interview persönlich von ihm verabschiedete. Ihm folgten weitere. Es war eine sehr berührende Sendung.

Kein Nachruf zum Tod von Thomas Meyerhöfer. Und hier eine Collage von ein paar Sätzen aus seinen Moderationen.

Ich habe ihn sehr geschätzt. Seine Stimme ist jetzt für immer verstummt.

Tagebuchbloggen |

01.09.2020 – Herbstanfang

Frau Mohnblume bloggt 2. September 2020 |
Biorhythmus

Es herbstet schwer da draußen. Heute morgen Geplätscher von draußen. Es regnet mal wieder. Mein Biorhythmus scheint sich auf die neue Jahreszeit einzustellen. Ich wache, um ein paar Minuten hin oder her, eine Stunde später als sonst auf. Was wohl an der Dunkelheit draußen liegen mag. Wenn ich jetzt zukünftig an den Schreibstubentagen um sieben anfange möchte, dann muss ich mir wohl einen Wecker stellen. Den brauchte ich seit März nicht mehr. Da ich mit dem hellwerdenden Licht draußen aufwachte.

In einer Mail teilen mir die Waldfrauen mit, dass wir uns nicht im Wald, wie vorgesehen treffen, sondern, aufgrund des Wetters und der Temperaturen, wieder in der Kulturscheune. Mich stellen geschlossene Räume immer mehr vor Herausforderungen. Jedenfalls, wenn ich plötzlich mit mehr als 10 Personen konfrontiert werde. Bei den Waldfrauen ist das jetzt kein Problem. Es handelt sich um ein kleines Grüppchen und der Raum ist riesig.

It’s raining cats and dogs

Kurzzeitig hatte es mal aufgehört zu regnen. Jetzt hat es wieder angefangen. Es ist kalt, naß und dunkel. Könnte das mal jemand stoppen, bitte. Regen ist ok. Das Wasser wird ja gebraucht. Aber dieses kalte trübe, müsste jetzt nicht sein.

Gespräche

Mit einer Kinderinsel über ihre Sorgen wegen Corona geredet. Schwierig, das. Ich merke ihre Verunsicherung, ihre Ratlosigkeit. Die Hygieneregeln kaum einzuhalten. Der Raum ist zu klein. Kinder ständig zum Händewaschen zu schicken und mit ihnen zweimal Happy Birthday zu singen, ist auch keine Lösung. Vor allem, weil bei Geburtstagen ja nicht mehr gesungen werden darf, jedenfalls nicht in geschlossenen Räumen. Erklären Sie mal Kindern, warum beim Händewaschen, aber nicht bei der Geburtstagsfeier. Sie haben es dann gelassen, das Singen beim Händewaschen. Meine Idee, eine Sanduhr oder eine Eieruhr. Wie beim Zähneputzen.
Nächste Woche fängt die Schule wieder an, dann wird es noch voller, weil dann alle Kinder wieder da sind. Manche sind weggefahren. Manche in die Balkanländer, was ihnen zusätzlich Sorge bereitet. Sie werden nicht die Einzige sein, die sich Sorgen und Gedanken machen. Die irgendwie versuchen mit den täglichen Herausforderungen, die Kinderinseln so mit sich bringen, und Corona im speziellen, zurecht zu kommen. Ich merke ihre Erschöpfung, ihren Streß. Denn dieses tägliche abwägen, tägliche neujustieren, ist auch eine Form von Streß. Den sie spüren, aber bisher so nicht benannt haben. Daher rührt auch ihre Erschöpfung. Ich kann sie verstehen. Ich habe keine Lösung. Doch ich versuche ihnen Mut zu machen. Mutig zu sein, und für sich selbst zu sorgen. Zu schauen, womit sie sich in der Arbeit wohlfühlen. Wenn sie sich wohler fühlen, wenn sie Handschuhe an haben, weil die Kleinen, alles mögliche in den Mund stecken, dann sollen sie das tun. Wenn sie sich in der ersten Zeit mit Maske wohler fühlen, dann sollen sie das tun. Kinder sind anpassungsfähiger als wir oft denken. Für sie ist manches „normaler“, als für uns. Denn wir müssen uns an vieles erst gewöhnen. Denken über vieles zuviel nach, stecken im Zwiespalt. Und manchmal müssen auch wir durch „Versuch und Irrtum“ lernen. Ich mache ihnen Mut, sich weiterhin vom pädagogischen Gedanken leiten zu lassen. Pädagogisch zu handeln, auch wenn es bedeutet, die AHA – Regeln zu verletzen. Oft geht es dabei um den Abstand, der in beengten Räumen zwischen den Kindern und zwischen den Pädagogen nicht eingehalten werden kann. Kinder brauchen ganz oft die Nähe von Erwachsenen und ihren Freunden. Speziell in Kinderinseln.

Ich habe von Kolleg*innen wüste Geschichten gehört. Geschichten, bei denen sich uns allen die Haare sträubten. Geschichten, die der Hilflosigkeit mit der neuen Situation durch Corona geschuldet sind. Es ist auch unsere Aufgabe als Pädagogen und Berater, die Menschen aus ihrer Hilflosigkeit herauszuholen. Ihre Sorgen und Ängste ernst zu nehmen und mit ihnen zusammen zu versuchen Lösungen zu finden, mit denen sie sich und die Kinder wohlfühlen, ohne die Pädagogik zugunsten der Hygieneregeln über Bord zu schmeißen. „Der Blick aufs Kind, darf nicht untergehen“, sagte Frau Prof. Dr. Fabienne Becker-Stoll im Interview.

Service für Pädagogen in Kinderinseln

Broschüren und andere Materialien zum Thema Hygiene und Händewaschen. Auf der Seite des bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales finden sich Handreichungen sowie der Hygieneplan, der ab 1. September gilt.

Sätze des Tages

Während eines Videoseminars heute den Satz gehört, „da schrieb ich einen handgeschriebenen Brief, damals ging das noch“. Es mag vielleicht nicht mehr ganz so gebräuchlich zu sein, Briefe mit der Hand zu schreiben, aber gehen würde das bestimmt auch heute noch. Denke ich jetzt mal so.

Etwas später fällt der Satz: „Die Ressourcen, die da so in einem rumlungern“. Faiererweise sollte ich dazusagen, dass es hätte heißen sollen „die in einem schlummern“. Doch, weil das Wort schlummern, schlummerte, kam „rumlungern“ heraus. Sehr charmant. Ja, manchmal lungern die Ressourchen in einem rum, diese Halunken. Überlegen sich, ob sie aufhören zu lungern und sich mobilisieren oder lieber mal abwarten, was noch so kommt. Motto: Schau ma mal, dann sehng ma scho.

Allgemein, Broterwerb, Corona |

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