Heute Morgen von einem dunklen Pfeifen geweckt worden. Es dauerte eine Weile bis ich realisierte, dass das dunkle Pfeifen in meinem Ohr ist. Ich versuchte in meinem müden Zustand die Panik zu vermeiden, die sich jedes Mal einstellen möchte, wenn sich das Pfeifen nicht wegdrücken lässt und gleichzeitig zu entspannen, um eben nicht in Streß und Panik zu geraten. Stand dann auf, um alle Fenster im Haus zu öffnen. Legte mich dann aber wieder hin, da ich das Pfeifen mit mir herumtrug. Allerdings hatte sich die Tonlage von dunkel nach hell geändert. Im Liegen etwas Entspannung gefunden. Nur bewegen war verboten. Sobald ich mich bewegte, war das Pfeifen wieder da. Vielleicht ließ aber auch die Konzentration nach, das Pfeifen auszuschalten.
Morgenkaffee auf der Terrasse
Irgendwann stand ich dann doch auf. Das Pfeifen hat dann mal die Seiten gewechselt. Also von links nach rechts. Rechts ließ es sich wegdrücken. Sehr schön. Morgenkaffee auf der Terrasse. Das Pfeifen hatte tatsächlich aufgehört.
Der Weihnachtsmann macht Urlaub – hier in meinem Ort
Während ich hier sitze und blogge fährt ein Mann auf einem Rad vorbei. Er hatte einen langen weißen Bart und die langen weißen Haare zu einem Zopf gebunden. Er hatte Sommerkleidung an – T-Shirt und kurze Hose.
Besprechung
Aufgrund der aktuellen Fallzahlen und Situation sprechen wir uns gegen Präsenzbesprechungen in der Schreibstube aus. Wir werden weiterhin virtuelle Besprechungen machen und die Situation beobachten. Hatte ich gestern noch zu MonAmour gesagt, dass ich dieses Jahr mal von dem üblichen klagenden Gerede über das sommerliche Wetter verschont bleibe, wurde ich heute gleich eines besseren belehrt. Schön, dass jemanden gab der sofort nachlieferte und strahlend verkündete: „Genau mein Wetter!“ Find ich auch.
Gelesen
„Berliner Gericht verschärft Zitierregel“ – beim Lesen des Artikels stellt sich heraus, dass sie nur etwas bestätigt haben, was jeder der an einer (Fach-)Hochschule war, bereits weiß. Entweder man liest die Originalquelle, aus der der Autor zitiert oder man muss eben angeben, dass hier bereits der Autor zitiert. Meine Prof’s sagten immer, „wenn Sie ein Zitat eines Autors zitieren möchten, dass Sie woanders lesen, beschaffen Sie sich die Originalquelle. Sonst kann es sein, dass Sie den Fehler, den der Autor beim Zitieren übernommen hat, auch übernehmen. Besonders dann, wenn bereits zwei weitere Autoren genannt werden, aus deren Quelle das Zitat übernommen wurde. Sollten Sie die Originalquelle nicht beschaffen können, lassen Sie es sein. Wenn Sie nicht auf das Zitat verzichten möchten, geben Sie an woher Sie es haben.“ Damit war der Fall dann ziemlich klar. Da ich Fachhochschule und Hochschule besuchte, kann ich behaupten, dass alle Prof’s, fast das gleiche sagten, als es um das zitieren in Arbeiten ging.
Auf der Recherche nach den neuesten Zahlen für Bayern und den Orten, in denen ich so unterwegs bin, habe ich ein neues Wort gelernt: Overtourism. Viele Orte kämpfen inzwischen mit einem Ansturm von Ausflüglern und Touristen erfahre ich auf BR24.
MonAmour und ich sind uns noch nicht ganz einig. Ich möchte bei der Hitze nicht unbedingt wandern. Er hat keine Lust auf Autoputzen und „vor dem Regen flüchten“. Wir gehen die Alternativen durch. Damit hängt auch die Essensplanung zusammen. Wollen wir ein Auto ausführen? Gibt es Gewitter? Die Vorhersagen sehr unterschiedlich.
Entscheidung
Am Ende entscheiden wir uns ganz spontan eine Vorort Besichtigung zu machen, von einem Haus, dass zwar unserer Wunschlage entsprechen würde, nicht aber unserem Budget. Wir fahren mit dem Alltagsauto. Unterwegs kommen wir durch einen Ort, in dem gleich neben dem Friedhof ein kleines Häuschen steht, welches uns beide sofort anspricht. Offensichtlich hat dieses Häuschen bereits den Besizter gewechselt. Wir spazieren trotzdem einmal drum rum und besichtigen auch den Friedhof. MonAmour sinnieren, was man wie machen könnte, und haben bei manchem den gleichen Gedanken.
Sommerlicher Ausklang des Tages
Das Grundstück mit Haus, welches wir eigentlich mal Vorort sehen wollten, finden wir auch noch. Es ist ein wenig wie in Griechenland oder der Türkei. Neben den sommerlichen Temperaturen, steht auf der Wiese des Grundstücks ein Ziege, die uns interessiert anschaut. Daneben wachsen Kiefern. Auch die Nebengebäude sind Marke Eigenbau und sind bzw. wirken ein wenig verfallen. Insgesamt müsste man noch sehr viel Geld in die Hand nehmen, einiges Rückbauen und neu aufbauen. Der Preis für Haus und Grundstück eindeutig zu hoch. Der Weg zurück führt uns zum Vereinsgelände. Dort treffen wir auf den Schwieger zum Abendmahl. Es gibt Kartoffelecken, Fisch und Quark. Fisch und Kartoffeln wieder über Feuer angebraten. Der Abend klingt sommerlich aus.
Der Morgen begann mit einer morgenlichen Lüftungsaktion im ganzen Haus. Vom Dachboden bis zum Keller wurden alle Türen und Fenster geöffnet. Morgenkaffee in der Küche. Derzeit mein 2. Büro. Bloggen.
Spontaner Aufbruch
MonAmour kam irgendwann zu mir ins 2. Büo zwecks weiterer Nachmittagsgestaltung. Da noch ein Wassereinkauf anstatt entschlossen wir spontan das Vereinsgelände aufzusuchen und mit Herrn Mohnblumes Vater das Abendmahl einzunehmen. Es gab Bratkartoffeln mit gebratenem Bierschinken über offenem Feuer angemacht. Der Bauer neben an macht viele Strohballen. Der Schwieger brach pünktlich zum Abendprogramm auf. Wir blieben bis es dunkel war.
In der Besprechung heute oft das Wort gefallen, „wenn ich da mal reingrätschen darf.“ „Entschuldige bitte, wenn ich da jetzt so reingrätsche.“ Scheint, die Menschen haben den Drang sich zu bewegen. Vielleicht hätten wir mal in den Hof gehen sollen.
Urlaubsfeeling im bayrischen Nizza
Aschaffenburg zeigte sich mal wieder von seiner schönsten Sommersonnenseite. Die Autofahrt auf der Autobahn war anstrengend. Zum Glück kein Stau, aber ich merkte, dass viele Menschen vermehrt Urlaub in Deutschland machen. Unterwegs überholt mich das ME-ER (Autokennzeichen). Ich kam etwas ko im Hotel an. Hatte aber Glück mit dem Parkplatz. In der Nähe vom Hotel war noch ein schattiges Plätzchen frei. Zimmer beziehen. Die Fernbedienung vom Fernseher ist in einer Plastikhülle eingeschweißt. Ich werde darauf aufmerksam gemacht, das sämtlich Prospekte und sonstigen Unterlagen aus Hygienegründen nicht wie üblich zur Verfügung stehen. An der Rezeption wurde ich nach meinem Frühstückswunsch gefragt und ob ich irgendetwas brauchen würde, wie Duschgel oder Seife. Weder möchte ich Frühstücken noch brauche in Reinigungsmaterialien. Beim Betreten und bewegen im Hotel ganz klar, Maskenpflicht. Gleich beim Eingang werde ich durch ein Schild höflich aufgeforder mir die Hände zu desinfizieren. Der Aufenthalt im Hotel insgesamt war angenehm. Im Zimmer stellte ich meine Sachen ab, machte mich ein wenig frisch und zog los in den Schlosspark.
Herumsträunen
Nach der vielen Sitzerei hatte ich das Bedürfnis nach Bewegung. Mit Foto bewaffnet sträunte ich ein wenig herum. Zwischen Schlosspark und dem Schöntal Park kurzer Zwischenstop am Auto. Auf Reisen versuche ich immer einen Kasten Wasser dabei zu haben. Es gibt nichts schlimmeres als unterwegs zu sein und nichts zu Trinken dabei zu haben. Froh darüber, dass ich den Wasserkasten noch vor Antritt der Reise besorgt hatte, konnte ich also erstmal meine Durst löschen, um dann weiter gen Fußgängerzone und dem Park zu ziehen.
„Den Titel des Buchs weiß ich nicht mehr, aber…“
Einer der Kleiderläden auf meinem Weg zum Schöntal Park hat auch die Fußgängerzone klimatisiert. Kühlschranktemperatur. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie kalt es in dem Laden gewesen sein muss. Am Rande des Parks befindet sich das Einkaufszentrum. Ich gehe hinein, um im Drogeriemarkt Desinfektionsmittel zu kaufen und um ein wenig im Buchladen zu stöbern. Der Laden ist angenhem leer. Mit mir und den Mitarbeitern noch zwei Familien. Der Vater fragt seine Tochter: „Wann hast Du eigentlich das letzte Mal ein Buch gelesen?“ Die Antwort erinner ich nicht mehr, aber es war eine lange Zeit. Bei einem Mitarbeiter steht eine Frau, ihr Mann schaut sich derweil die Büchertische an. Sie: „Ich weiß leider weder den Titel noch die Autorin.“ Immerhin das Geschlecht konnte schon mal eingeschränkt werden. Die Stimme des Mannes aus dem Hintergrund: „Wenn Sie nach XYZ und nach ABC suchen, dann finden man den Titel ganz schnell.“ Der Mitarbeiter wie aus der Pistole geschossen: „Ach, Sie meinen….!“ Ich musste grinsen und war gleichzeitig beeindruckt über den Mitarbeiter, ob seines Wissens. Grinsen musste ich deshalb, weil ich in der Fußgängerzone an einem anderen Buchladen vorbeigekommen war, dessen Schaufenster in verschiedenen Farben dekoriert war. Jedes Schaufenster in einer eigenen Farbe. In jedem Schaufenster hing ein Schild mit der Aufschrift: „Den Titel weiß ich nicht mehr, aber das Buch war gelb/grün/blau/rot.“ Ich selbst war in Urlaubsstimmung und kaufte neben der Zeitschrift auch noch ein Buch. Danach verspürte ich erstens Hunger, zweitens den Drang nach frischer Luft. Wie immer in letzter Zeit, wenn ich das Gefühl habe mich zu lange in geschlossenen Räumen aufgehalten zu haben. Hätte mir das jemand mal im Februar erzählt, dass ich mich mal in einer Buchhandlung nach frischer Luft sehne, ich hätte an die Stirn getippt und ihm erklärt, er sei verrückt. In Buchhandlungen und Bibliotheken konnte ich mich früher stundenlang aufhalten.
Essen. Draußen. Kurios.
Meinem Urlaubsfeeling folgend, zog es mich zum Griechen. Draußen sitzen, Souflaki essen, Wasser trinken, den Gedanken nachhängen. Es wird vorerst der letzte Besuch in diesem Lokal sein. Masken machen eben nur dann Sinn, wenn man alle relevanten Gesichtsteile bedeckt. Kurioserweise hörte ich am nächsten Tag, dass Maskenpflicht, Kontaktdatenabgabe (war hier auch Fehlanzeige), Abstandsregelung (hier zum Glück eingehalten), recht locker in manchen Lokalen gehandhabt wird. Zukünftig werde ich versuchen mehr auf die Handhabung der Masken zu achten.
Sonnenuntergang über dem Main. Langsam zurück zum Hotel.
Nach dem Essen hatte ich noch keine Lust zurück ins Hotel zu gehen. Daher ging über den Schlossplatz Richtung Main. Und durfte einen wunderbaren Sonnenuntergang erleben. Ein Fotograf sagte einmal: „Wenn alle Leute in eine Richtung schauen, dann dreh dich um. Schau dir an was dahinter passiert.“ Das tat ich und ich bin mir sicher, dass kaum einer das Farbenspiel hinter sich wahrnahm.
07.08.2020 Freitag – Morgenluft
Die Nacht wie immer in Hotels. Kurze Schlaf-Wachphasen im Wechsel. Trotzdem musste ich mal längere Zeit am Stück geschlafen haben. Etwas müde um kurz vor sechs aufgewacht. Kurz den Impuls gehabt die Decke wieder über den Kopf zu ziehen und weiterhin den Urlaubsmodus nachzugeben. Aber nein, ich war doch zum Arbeiten da. Also den Termin vorbereitet. Gegen sieben dann aus dem Bett gekrabbelt, anziehen, waschen, packen, Rechnung zahlen. Das Gepäck im Auto verstaut. Die Kamera gerüstet und ab in den Schlosspark. Fast die gleiche Runde wie am Abend zuvor gedreht. Die Morgenluft und die Leere des Parks genossen. Außer mir, zwei Hundebesitzer und drei Stadtmitarbeiter, die sich um die Pflanzen und den Müll kümmern. An dieser Stelle, an alle Mitarbeiter der Stadt Aschaffenburg ein herzliches Dankeschön. Für’s Müll einsammeln. Für’s sauber machen der Stadt. Vielen Dank.
Betriebsamkeit
Nachdem ich den Park über die Seite an der Stadtbibliothek entlang verlassen habe, überquere ich den Schlossplatz. Mich treibt es in die Fußgängerzone, die um kurz vor 9 Uhr schon ziemlich belebt ist. In einem der Läden wird gerade renoviert. Davor und innen ein paar Handwerker. Ich schlängel mich zwischen Passanten, die den Handwerken zuschauen und den Handwerkern, die draußen stehen, durch. Einer der Handwerker, der Abseits steht, um zu rauchen: „Wenn noch ein paar mehr stehen bleiben, könnten wir Geld sammeln.“ Ich muss unwillkürlich grinsen. Und erinner mich an das Schild, dass Bauarbeiter in Dresden an den Zaun der Baustelle gehängt hatten:
Ich hätte ihnen ja einen Tipp geben können. Frage 1: Was fasziniert uns Menschen eigentlich so an Baustellen? Bereits als Kleinkinder stehen wir, sofern wir schon stehen können, fasziniert vor Baustellen und schauen den verschiedenen Gewerken bei ihrer Arbeit zu. Vielleicht ist ja genau dieses, dieses Kind in uns, welches fasziniert davon ist, wie etwas entsteht, sich sichtbar entwickelt. Und darüber staunt, dass Menschen Neues erschaffen.
Milchkaffee
Ich bin durch die Herstallstraße über die Steingasse und die Nebensteingasse wieder zurück zum Schlossplatz. Eigentlich war ich auf der Suche nach einem hübschen Cafè. Es hätte auch viele Möglichkeiten gegeben, doch irgendwie sprach mich keines spontan an. Zudem war mir zuviel Treiben in den Gassen, was daran lag, dass die Geschäfte langsam ihren Betrieb aufnahmen und durch den Lieferverkehr und die Anreise, viel Betrieb war. Ich wollte es etwas gemütlicher haben. Meine Wahl fiel auf das Cafè am Markt. Die Tische schön weit auseinander, kaum Menschen, die Kirchturmuhr im Blick. Ich fragte nach einem Platz, bekam einen Tisch zugewiesen und bestellte mir einen Milchkaffee. Ich verbringe fast eine Stunde im Cafè, bis es Zeit ist, zu meinem Termin aufzubrechen. Ich nehme das Urlaubsfeeling mit. Ich hoffe es hält noch ein wenig an.
Heimreise
Der Termin verläuft gut. Es ist ein Abschied auf Zeit. Ich habe die Kinderinsel jetzt fast fünf Jahre begleitet. Ich lege eine Timeline mit unseren Terminen. Wir stellen fest, dass wir uns doch öfter gesehen haben, als wir dachten. Ein Jahr war dabei, da war es fast monatlich. Während der gemeinsamen Reflektion stelle ich zum wiederholten Male fest, dass es gut ist, dass wir jetzt einen Cut machen. Auch die neu Ausrichtung und Neukonzipierung meines Jobs erschließt sich mir wieder mehr und wird für mich immer sinnvoller. Gleichzeitig spüre ich wieder diese Lust an meiner Arbeit. Das ist ein gutes Gefühl. Beschwingt mache ich mich auf den Weg zum Auto. Spontan beschließe ich über Land nach Hause zu fahren. Ich habe keine Lust auf Autobahn. Die Verkehrsmeldungen, die ich kurz nach der Abfahrt im Radio höre, bestätigen meinen Beschluss. Ich fahre nach Gefühl. Nur drei Mal muss ich meine Richtung per Landkarte korrigieren. Die Heimreise dauert zwar länger, aber zweitweise bin ich allein auf der Landstraße. Es ist insgesamt weniger Verkehr. Auf der Autobahn scheinbar nicht. Selbst Baustellen sind auf meinem Weg Mangelware. Unterwegs wieder mal der eine oder andere Ort, von dem ich mir denke, da müsste man mal mehr Zeit verbringen. Gezielt hinfahren. Sightseeing machen. Glücklich – Urlaubsfeeling – und etwas müde komme ich zuhause an.
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