Schreibtischarbeit
Vor einer Woche hatte ich um weitere Rezensionsexemplare gebeten. Heute bekomme ich eine Mail vom Verlag, dass meine Bestellung versendet wurde. Ich finde dies besonders bemerkenswert und aufmerksam vom Verlag, mir eine Mail zu senden. Damit weiß ich als Rezensentin auch, dass die Exemplare unterwegs sind. Es ist umso bemerkenswerter, weil der eigentliche Besteller eine Mitarbeiterin eines Portals ist, auf deren Plattform die Rezensionen veröffentlicht werden.
Prio in diesen Tagen hat das aktuelle Rezensionsexemplar. Denn ich habe einen Abgabetermin genannt, der weit vor dem eigentlichen Abgabetermin liegt. Manchmal brauche auch ich ein wenig selbstgemachten Druck.
Beunruhigt
Mein Energieanbieter hatte im Mai Daten und Fakten gewollt. Normalerweise kommt dann eine dicke Post ins Haus, in der mir mitgeteilt wird, was ich zukünftig zu zahlen habe. Im Mai hatte ich auch noch eine Abschlagszahlung. Danach nicht mehr. Das beunruhigt mich jetzt etwas, weil es bedeutet, dass irgendwann eine dicke Energierechnung zu begleichen ist. Vermutlich nächstes Jahr im Mai. Mir sind Abschlagszahlungen schon lieber, da besteht wenigstens noch die Chance eines Guthabens beziehungsweise geringerer Nachzahlungen. So jedoch ist das gerade eine unbekannte Variable, die ich so gar nicht gebrauchen kann.
Mit dem Energieanbieter telefoniert, erfahren, dass das System einfach keine Rechnung erstellt hat. Damit auch keine Abschlagszahlungen. Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass mir das System mitteilte, dass mit meinem Stromverbrauch was nicht stimmt und sich ein Kundenberater melden würde. Schön, dass das System wenigstens meine Zählerstände angenommen hat. Im übrigen hat sich auch der Kundenberater nie gemeldet. In den nächsten zwei Wochen soll die Rechnung da sein, es geht jetzt zur entsprechenden Fachabteilung. Frau darf gespannt bleiben.
Endlich
An sich gebe ich sehr ungern Geld aus, außer für Bücher. Bei Büchern überlege ich eher selten, ob ich dieses brauche, da kaufe ich meist einfach. Da ist mein Hirn irgendwie anders gepolt. Sobald es aber um Kleidung geht – manchmal leider dringend notwendig, Schuhe – oh je, aber da bin ich nicht allein, wie ich letztens im Schuhladen feststellen durfte, Rucksäcke – irgendwohin muss das Zeugs ja, Möbel – wirklich? (Bevor sie jetzt falsche Vorstellungen bekommen, wir haben ein Sofa, ein Bett, Schreibtische, Stühle, Esszimmer, Küche, Badschränke – das wenigste davon neu gekauft, vieles aus der Familie übernommen. Kurz: Ich tue mich schwer Dinge einfach zu kaufen. Es geschieht nicht so oft, dass ich in einen Laden reinmarschiere und mit Zeugs wieder rauskomme, sofern es sich nicht um Lebensmittel handelt. Bevor ich kaufe, selbst wenn das Teil schon am Auseinanderfallen ist, wie jetzt der kleine und nun auch der große Rucksack, recherchiere ich monatelang, manchmal sogar Jahre, bevor ich mir etwas anderes Neues zulege.
Der „Kleine“ muss ersetzt werden
Ich habe da so einen kleinen Rucksack. In den passt die Kamera plus einem zusätzlichen Objektiv, Handschuhe, Geldbeutel, Ersatzbatterie, Taschentücher, Lese- und Sonnenbrille. Dann ist der „Kleine“ gut gefüllt. Ich bin zwar Handtaschenbesitzerin, trage auch mal die eine oder andere, aber eigentlich mag ich es lieber, wenn ich die Dinge in einem Rückentragebeutel verstauen kann. Ich habe gerne die Hände frei. Handtaschen sind da manchmal lästig. Auch wenn ich sie schräg über die Schulter trage.
Noch im Unistudium vor einigen Jahren stellte ich fest, dass mein kleiner Rucksack seine Innenbeschichtung verlor. Das war sehr lästig, weil alles, was im Rucksack verstaut wurde, mit lästigen Plasitkkrümmeln belegt war. Dieses Problem ließ sich mit Staubsauger und Abrieb lösen. Wer braucht schon eine Beschichtung, wenn der Rest noch funktioniert? Doch bereits da ging ich immer wieder mal ins Kaufhaus und andere Läden, weil ich genau so einen Rucksack wieder haben wollte. Ja, ich hätte dann doch auch immer gerne genau das Gleiche wieder. Die Produkte dort, die in etwa die Größe des Kleinen hatten, gefielen mir nicht. Ich wollte etwas praktisches hübsches. Praktisch und hübsch schießt sich jedoch scheinbar aus in der Damenwelt. Zudem mag ich es gerne dezent farbig. Schwarz und Grau sind jetzt nicht so meine Farben, auch wenn sich diese Farben in meinem Kleiderschrank finden lassen, vor allem bei den Handtaschen.
Es wird löchrig
Ich wurde einfach nicht fündig. Schließlich gab ich für eine lange Weile auf. Der Rucksack funktionierte weiterhin ja einwandfrei. Doch dann kamen die ersten Löcher unten an den Trageriemen, die ich mit Reperaturstoff für Zelte beklebte, um weiteres einreißen zu verhindern. Das hat jetzt auch eine Weile gut geklappt. Letztens jedoch stellte ich fest, dass sich die Reparaturstellen auflösen. Zudem stellte ich auch fest, dass ich die neue Kamera gerne besser schützen möchte. Ich trage sie genauso wie die alte durch die Gegend, habe jedoch immer ein etwas mulmiges Gefühl dabei. Also dachte ich mir, es wäre jetzt an der Zeit, sich mal intensiver um einen Rucksack zu bemühen, der mehrere Dinge vereint. Farbe, klein, schützend, eventuell sogar noch ein kleines Laptopfach. Es war klar, dass es ein Fotorucksack sein sollte. Ich wollte mir schon mal einen Fotorucksack anschaffen und blieb dann bei einer orangefarbenen Fotohandtasche hängen. Die ist zwar praktisch und es passt erstaunlich viel rein, aber in vielen Dingen auch ziemlich unpraktisch. Ich bin halt doch mehr der Rucksacktyp. Gerade wenn wir spazieren gehen.
Fündig
Kurzerhand setzte ich mich dann halt doch mal hin und erkundete die Welt nach Rucksäcken. Erstaunlich viel Grau und Schwarz am Markt. Ich blieb dann bei einem Rucksack hängen, der leider außer einer schwarzen Varianten in hell oder dunkel nur noch rosa und leinwandrosa bietet. Ein bordeauxfarbener Rucksack wäre mir lieber gewesen, blau oder helles grün auch. Aber da fand sich leider nichts, jedenfalls nicht bei den Fotorucksäcken. Und so werde ich demnächst, wenn mir der Rucksack denn auch in echt gefällt, Besitzerin eines leinwandrosafarbigen Fotorucksacks sein. Ausgerechnet rosa! Diese Unterhaltung führen wir jetzt nicht.
Da der große Rucksack, der mich seit über 20 Jahren durchs Leben begleitet nun auch am Tragegriff aufgerissen ist und nun sein Innenleben freilegt, werde ich mich da wohl demnächst auch noch um Ersatz kümmern müssen. Das wird schwierig. Da hatte ich auch schon mal Bemühungen gehabt, die ich dann sein ließ. Es gibt eben nur schwarz, grau oder farbig bunt mit komischen Mustern. Vielleicht werde ich doch mal den inneren Widerstand überwinden und mich in echten Läden in der großen Stadt umsehen. Und dann werde ich wieder lange überlegen und vermutlich Stund um Stund damit verbringen eine Entscheidung zum Kauf zu fällen oder Nichtkauf.
Konsumzeit
Vielleicht hört sich das alles jetzt nach ziemlich viel Konsum an. Dummerweise ist wohl gerade alles in die Jahre gekommen. Die Winterkleidung – ich trage noch Klamotten, die habe ich vor 16 Jahren gekauft. Ich bin ein wenig fülliger geworden, manche Schuhe passen auch nicht mehr, weil die Füße sich verändert haben. Die Alltagsschuhe haben Löcher, und dürfen jetzt als Gartenschuhe ihren Dienst verrichten. Ich hoffe sehr, dass wenn dann für alles, was jetzt so den Dienst quittiert, Ersatz gefunden wurde, dies sich bei einigen Dingen dann wieder für ein, zwei Jahrzehnte erledigt hat. Den kleinen Rucksack habe ich noch während meiner Erziehertätigkeit gekauft. Das war vor 24 Jahren. Damals wollte ich eigentlich Rollerblades, die habe ich mir jedoch nie gekauft.