Was für ein Tag.
Aufstehen um 6 Uhr. MonAmour hat einen Termin um 8:30 Uhr in der Augenklinik. Bis zur Augenklinik fahren wir ca. eine Stunde. Sie ist in der Studentenstadt, wo bald Bergkirchweih gefeiert wird. In meinem Rucksack befanden sich ein Buch und mein Smartphone zum weiteren Hören des Hörbuchs „Totenfang“.
An der Augenklinik angekommen heißt es für MonAmour erst einmal Schlange stehen, um sich anzumelden. Danach im Wartebereich Platz nehmen. Fünf Minuten später wurde er aufgerufen. Wir waren schon voller Hoffnung. Doch es wurde ihm nur mitgeteilt, dass er in den 7. Stock müsse zur Untersuchung. Wir fuhren mit einem jungen Assistenzarzt im Aufzug. Vorbildlich wie wir waren hatten wir alle eine Maske auf. An einzelnen Wände des Gebäudes hängen Schilder, die Maske tragen empfehlen sowie Abstandhalten. Außerdem das Desinfizieren der Hände.
Der junge Arzt verließ uns im fünften Stock. Wir fuhren bis ganz oben. Dort erste Orientierungsschwächen. Welche Tür ist die richtige? Warum steht da überall OP? Hinter einer Tür erahnten wir eine Anmeldung. MonAmour fragte, ob wir hier richtig seien. Die netten Damen hinter dem Tresen fragten, was gemacht wir. Er, keine Ahnung. Es stellte sich heraus, dass wir hier nicht richtig waren, sondern rüber zur anderen Tür. Hier wurden die Leute aufgenommen, die an den Augen operiert werden, drüben sei die Sicca-Sprechstunde.
Wir gingen rüber. Der gesamte Bereich war unbesetzt. An der Anmeldung ein Aushang: Patienten bitte vor Arztzimmer 2 setzen. Okay. Dort saßen wir dann. Während wir dann da so saßen, dachte ich, wie unbedarft wir beide in diesen Termin sind. Gut. MonAmour hat nichts gravierendes. Aber, was wenn sich bei der Untersuchung rausstellt, dass es doch was „Doofes“ ist. Er da bleiben muss. Ich bin darauf nicht vorbereitet. Ich will das auch nicht. Und trotzdem es kann jeden von uns treffen, jeden Tag. Poing. Krankenhaus. Der Gedanke war nur kurz da, ich schob ihn schnell beiseite. Bis eben.
Irgendwann kamen zwei weiterer Patienten. Beide etwas ratlos. Der eine Patient wurde von seiner Tochter begleitet. Irgendwann kam sie auf mich zu und fragte, ob ich denn wüsste, wo die stationäre Aufnahme wäre. Ich lächelte und meinte drüben auf der anderen Seite. Dort gingen sie dann hin. Der andere Patient hingegen blieb. Dann kam eine Ärztin. Irgendwann schaute sie aus der der Tür von Arztzimmer 2 raus und gab dem Patienten einen Fragebogen und nahm ihm seine Akte ab.Dann warteten wir alle. Bis sie wieder kam, einen Packen Fragebögen auf den Tisch legte und meinte, alle Patienten mögen bitte einen Fragebogen ausfüllen. Dann nahm sie den anderen Patienten mit, während MonAmour einen Fragebogen ausfüllte.
Es dauerte nicht lang, dann kam eine Dame herein. Sie schaute sich suchend um. Dann fragte sie mich, ob sie hier richtig sei, für trockene Augen. Ich bejahte. Währenddessen war MonAmour an der Reihe. Sie setzte sich. Ich teilte ihr noch mit, dass sie einen Fragebogen ausfüllen sollte und gab ihr mein Heft, dass ich von unten mit hoch genommen hatte als Unterlage.
Danach widmete ich mich David Hunter und seinem für mich aktuellen Fall.
Nachdem MonAmours Augen untersucht waren, er zwei Rezepte für die Augen hatte, fuhren wir wieder ins Erdgeschoss. Dort machte er gleichen einen Termin für Mai 2025 aus. Am Kiosk holten wir uns Butterbrezen. Ich nahm noch eine Nussecke mit. Danach fuhren wir zum Schwieger holten Wasser und sahen nach der Post.
Der Schwieger ist seit ein paar Tagen wegen einer anderen Sache und diesmal mit OP im Krankenhaus. Diesmal in einer Klinik vor Ort. Er hat dort ein Privatzimmer. Ich muss ganz ehrlich sagen, als ich das Zimmer das erstemal sah, fühlte ich mich wie in einem Hotel. Sesselecke, Fernseher, flauschiger Bademantel und Pantoffeln, Tageszeitung, Schreibtisch, Schrank mit Minibar und Tresor. Kostet natürlich extra. Er hat für sich beschlossen mit 80 darf er das.
Wir kamen pünktlich zu Mittag. Blieben eine Weile und nahmen alles an Getränken und noch mehr wieder mit, weil er morgen dann doch entlassen wird. Das war noch unklar, da seine OP einen Tag später als geplant stattfand. Für uns hieß das dann, Einkaufstour.
Das volle Programm von Apotheke, über Bäcker mit kurzem Plausch, wie es dem Schwieger geht, zum Gemüsehof für die Tomaten. Ich hatte ja mal wieder alles an verderblicher Ware mitgenommen, nachdem klar war, dass er bleiben muss. Also musste das dann auch ersetzt werden. Wir brachten alles zum ihm nach Hause.
Danach dann Einkaufen für uns: Getränke und Wochenendessen. Bis wir dann wieder daheim waren auch schon 16:30 Uhr. Eigentlich Zeit für Feierabend. Für eineinhalb Stunden dann doch noch ein wenig am Schreibtisch sitzen und Bloggen vom Tag. Jetzt ist bald Zeit für’s Abendessen. Was für ein Tag.