Das Haltbarkeitsdatum der Milch im Schrank schon um ein paar Monate überzogen. Den Karton trotzdem geöffnet. Handelt es sich doch um ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Milch probiert für gut befunden, in den Kaffee gegeben und schon flockte sie aus. Früher hätte ich den Kaffee weggeschüttet. Heute probiere ich erst einmal, die Milch war ja noch gut. Die Milch ist immer noch gut, hat sich auch mit dem Kaffee verbunden. Trotzdem schwimmen Flocken im Kaffee.
Eine Recherche dazu ergibt, bei älterer Milch ein durchaus übliches Geschehen. Wegen der Säure. Ältere Milch hat mehr Säure. Der Kaffee enthält selbst auch Säure und kann dazu beitragen, dass Milch ausflockt.
Zwischendurch schmeckte der Kaffee auch wie mit Sahne zubereitet.
Fritz Wepper ist jetzt seinem Bruder gefolgt. Die Bild titelt, dass er am Morgen friedlich einschlief (ich sah sie beim Bäcker liegen als ich Brot holte). Fritz Wepper hat mich seit meiner Kindheit begleitet.
Freitags der Freitagskrimi im ZDF (Derick, Der Alte, Ein Fall für Zwei), Samstags irgendeine Fernsehshow (Am laufenden Band, die Peter Alexander Show, Dalli-Dalli, u.a.) was halt grad so lief und Sonntag natürlich der Tatort. Vermutlich eine Fernsehkindheit, wie sie viele andere auch in meinem Alter erlebten.
Fritz Wepper ist sozusagen mit mir gealtert. Nur das er gute 30 Jahre älter ist als ich. Sehr mochte ich ihn in „Mord in guter Gesellschaft“. Neben Derrick war das auch der einzige Berührungspunkt. Möge er in Frieden Ruhen.
Beim Bäcker
Gegen Mittag zog ich los um Brot zu erwerben, meine Tintenpatronen abzuholen, die Tageszeitung zu kaufen und ein wenig Gemüse beim Gemüsehändler.
Als ich beim Bäcker ankomme betritt vor mir ein älterer Herr den Laden. In der Tür bleibt er stehen und liest den orangefarbenen Aushang. Dieser weist daraufhin, dass am Karfreitag der Laden geschlossen, und es an Ostersonntag, wie Ostermontag andere Öffnungszeiten als üblich hat. Der ältere Herr tritt schließlich an den Tresen, bestellt seine Backwaren.
Beim zahlen fragt er: „Am Ostermontag habt ihr auch zu?“
Die Verkäuferin „Nein, nur am Karfreitag. Aber von mir aus könnten wir an allen Feiertagen geschlossen haben.“
Er: „Aber an der Tür steht… “ Er murmelt etwas. Offensichtlich ist er sich gerade nicht sicher, wer jetzt recht hat, das Schild, die Verkäuferin, oder gäbe es noch eine weitere Option, vielleicht.
Beim rausgehen liest er das Schild nochmal. Dann „Sie haben recht, da steht es ja. Also dann nur am Karfreitag zu.“ Damit geht er. Seine Versorgung für die Osterfeiertage scheint damit gerettet zu sein.
Die Verkäuferin wendet sich nun mir zu. Wir greifen das Thema Feiertage und Öffnungszeiten nochmal auf. Sie ist noch am Kopf schütteln.
Sie: „Früher, ich will ja nicht immer sagen „Früher war alles besser“, aber wissen Sie, man hat oft den Eindruck, dass gerade an so Feiertagen es die Leute besonders notwendig haben. Man kann doch auch planen, oder nicht? Manchmal hat man das Gefühl, sie müssten verhungern, wenn wir nicht offen haben.“
Ich lache: „Ja, das glaube ich gerne. Bisher jedoch hat man so etwas noch nicht gehört“. Im Geiste sehe ich die Schlagzeile schon vor mir: “ Skandal: Hungertode. Bäcker hatten über die Feiertage geschlossen!“
Während ich mein Geld zähle: „Wissen Sie, mein Mann und ich würden gerne aufs Land, am liebsten Alleinlage. Da ist dann auch nichts mit schnell mal einkaufen. Wir sind hier verwöhnt. Aber mei, wenn man dann so draußen wohnt, dann muss man planen, ging früher ja auch. Selbst backen ist auch eine Option.“ (Okay, meine Assoziationen sind manchmal wenig nachvollziehbar)
Wir sind uns einig. An Feiertagen müssten die Bäckereien nicht auf haben. Im Gespräch erfahre ich dann noch, dass der Lidl am Hauptbahnhof am 24.12. bis Mitternacht auf hat. Braucht’s eigentlich auch nicht. Finde ich. Wir. Wir sind uns da einig. Damit nehme ich meine Sachen und jeder geht wieder seiner Wege.
Wieder einmal Ende März
Es ist wieder einmal Ende März. Wie jedes Jahr hat die kleine Schwiegerschwester Geburtstag. Wie jedes Jahr, werden wir ins Café gehen. Wie jedes Jahr wird es für die Station Geburtstagstorte geben.
Denke ich. Also rufe ich in der Seniorenresidenz an, so wie ich es jedes Jahr machte, um die Bestellung aufzugeben.
Die Verwaltung hört mir zu, meint dann, das macht die Station und verbindet mich. Am Telefon meldet sich eine Schwester. Ich erkläre mein Anliegen. Sie sagt, sie sei neu, sie müsse nachfragen. Auf Nachfrage erklärt sie mir dann, ich solle doch bitte die Pflegedienstleitung anrufen und gibt mir die Telefonnummer. Also rufe ich dort an.
Die Pflegedienstleitung meint, das müsse die Station entscheiden. Ich erkläre, da habe man mich auf sie verwiesen. Am Ende kommt dann heraus, dass sie diesen Service nicht mehr anbieten und ich die Torte doch bitte selbst entweder bei der Diakonie Bäckerei bestellen möge oder im ortsansässigen Cafè. Sei ja nur ein Anruf. Mhm, für sie vielleicht.
Daraufhin probiere ich es beim Café. Dort geht keiner ran. Also wähle ich die Nummer der Diakoniebäckerei.
Schön dass es Internet gibt, wo ich die Telefonummern recherchieren kann.
Bei der Diakonie Bäckerei geht sofort jemand ran. Ich gebe meine Bestellung auf. Einmal Schwarzwälderkirsch für die Station. Dann rufe ich wieder in der Seniorenresidenz an, damit sie Bescheid wissen, dass am Geburtstag eine Torte geliefert wird. Denn sie bestellen dann den Kuchen für den Tag ab, den es sonst für die Stationsbewohner*innen gibt.
Niemand fragte nach der Bezahlung. Ich bin gespannt, welche Verwicklungen das noch gibt. Bisher hatte sich die Seniorenresidenz darum gekümmert und die Torte über das Taschengeldkonto abgerechnet.
Royales
Mir wird es vermutlich bzw. hoffentlich immer unverständlich bleiben, warum man die Privatssphäre von Königinnen, Königen, Prinzen und Prinzessinnen, nicht ebenso respektieren kann, wie man seine eigene Privatssphäre respektiert haben möchte.
Wenn Menschen, wie die Royals in der Öffentlichkeit stehen und bekannt geben, dass sie eine Bauchoperation hatten, sich deshalb vorerst aus der Öffentlichkeit zurückziehen, dann bin ich der Meinung, dass dies als Information ausreichen sollte und nicht alle möglichen Menschen dazu animieren sollte, solange Gerüchte jeglicher Art in die Welt zu setzen, bis sich die königliche Familie gezwungen sieht, ein Statement abzugeben.
Eine Krebserkrankung ist nun mal nichts, womit man hausieren geht, bevor nicht die engsten Familienmitglieder informiert sind. Für einen selbst ist die Diagnose Krebs schon schwer genug. Dann muss man diese Diagnose nicht nur verarbeiten, sondern auch noch seinem Ehegatten, den Kindern sagen. Also auch noch darüber reden, während einem selbst der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Jeder Mensch sollte den Zeitpunkt wann, wie und ob er die Öffentlichkeit über seinen Krankheitsstatus informiert selbst wählen können und dürfen. Aber vielleicht bin ich ja eine von den Wenigen, die das so sieht.
Suppentopf
Beim Gemüsehändler erstand ich vor dem Wochenende einen sehr großen Blumenkohl. Ob seiner Größe reichte er für überbackenen Blumenkohl mit Salzkartoffeln, und Suppe. Wohlweislich hatte ich den Blumenkohl in einem großen Topf – ich rätsel seitdem ich ihn im Schrank fand, von wem er stammt – ich tippe auf meine Oma, bin mir jedoch nicht sicher, egal. Jedenfalls kochte ich den Blumenkohl gleich in Brühe, mit der Option entweder noch mal als Gemüsebeilage zu Fisch oder eben doch als Suppe zu verspeisen.
Die Entscheidung war dann Suppe statt Gemüsebeilage. Heute dann also noch mal als Suppe, diesmal mit Suppennudeln. Dann ist auch gut mit Suppe. Morgen ist ja Gründonnerstag. Da gibt es eventuell Spinat.
Pakete
Da ja demnächst Ostern ist und ein Besuch bei der kleinen Schwiegerschwester ansteht, habe ich bei einer bekannten Schokoladenfirma Schokoosterhasen und Schokoeier eingekauft, als auch eine Kaffeebestellung aufgegeben. Beide Pakete kamen heute an und ich habe vier Osternester bestückt. Morgen werde ich diese dann verteilen.
In diesem Sinne: Frohe Ostern für Sie, haben Sie schöne Feiertage und schlumpfen Sie schön!