Früher wären wir an diesem Tag zum Jahresanfangs- und Geburtstags-Mittagessen gefahren. Zu einem etwas entfernteren Lokal. Im Winter nimmt man da nicht mal eben schnell sein Essen mit. Leider. Bei warmen Temperaturen hätten wir da einen schönen Rastplatz in der Nähe gewusst. Ich tröste mich damit, dass ein M-Tag ist. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass der Wirt auch an Feiertagen seine Ruhetage einhält.
MonAmour kennt das Lokal schon seit Kindesbeinen an. Da war es noch eine richtige Dorfkneipe mit herbfränkischsem Charme. Irgendwann dann übernahm die nächste Generation das Lokal. Der neue Wirt hat den herbfränkischen Charm beibehalten. Das Lokal jedoch wurde erweitert sowie die Speisekarte. Aus der Dorfkneipe wurde ein Geheimtipp. Inzwischen muss man reservieren. Der Stammtisch hingegen trifft sich noch immer dort und hat seinen festen Platz im Ursprungsraum. Ich finde das schön. Und hoffe die nächste Generation, die jetzt dann das Lokal übernehmen wird, hält diese Tradtition aufrecht. Der jetzt „alte“ Wirt hat da so seine Bedenken erfuhren wir bei unserem letzten Besuch letztes Jahr. Leise Veränderungen in der Gaststube konnten wir schon bemerken.
Statt also zum tradtitionellen Mittagessen zu fahren mit anschließendem Spaziergang, freute ich mich über einen Kommentar. Danke schön.
Winter-Kalt-Nass-Wetter
Das Wetter konnte sich nicht entscheiden, ob es nun lieber Schnee oder Regen oder eine Mischung aus beidem haben möchte. Es wechselte stündlich durch. Jedoch hartnäckig blieb es dabei, dass es Wasser vom Himmel fallen ließ.
Ich beguckte mir das eine Weile, dann guckte ich lieber Häuser. In einer Beschreibung stand dann folgender Satz zur Lage: „Das Haus liegt verkehrsgünstig zu den Hotspots – (Erlangen, Würzburg, Nürnberg).“ Das Haus ist schon länger im Angebot. Der Text entstand noch vor der Pandemie. Denke ich.
Zeitschriftenstapel reduzieren
Neben Häuser gucken, nutzte ich den Tag auch zur Reduzierung meines Gartenzeitschriftenstapels. Interessante Artikel schnitt ich aus und klebte sie in mein Gartenpflanznotizbuch. Ist so eine Kindheitsmarotte von mir, Interessantes ausschneiden, aufheben bzw. in Hefte kleben. Am Ende hatte ich zwei Jahrgänge abgearbeitet und die Papiertonne gefüttert. Immer wieder beäugten wir argwöhnisch die mal mehr mal weniger festen Tropfen, die vom Himmel fielen.
Kleiner Feiertagsspaziergang
„Nur schnell zum Briefkasten“, sagte ich. Denn ich kann mir schöneres vorstellen als im Schneeregentropfenmatschwasser, das vom Himmel fiel, herumzulaufen. MonAmour fragte, ob der Briefkasten auch weiter weg sein darf. „Wie weit weg?“, fragte ich vorsichtig. Er: „Der am Ende vom Dorf“. Ich: „In Ordnung.“ Und so gingen wir ein wenig spazieren. Auf dem Rückweg nieselte es dann nur noch leicht. Wenigstens waren wir noch an der frischen Luft und ein klein wenig Bewegung hatten wir auch noch.
Ich bin aber auch ganz froh, dass es nicht wirklich richtig schneite. Wir wären sonst aus dem Schneeräumen nicht mehr rausgekommen. Auch wenn ich im Schnee viel lieber als im Regen laufe.
In Bayern gehen die Uhren anders, oder?
In meinen Notizen für den Blog finde ich einen Eintrag zum verschärften Lockdown und bayerischen Uhren. Denn es scheint als hätte manch Landespolitiker eine andere Zeitrechnung als ich. Da sprachen sie in den Nachrichten, dass der Lockdown bis Ende Januar verlängert wird und Schulen und Kitas geschlossen bleiben. Zwei Minuten später steht einer der Landesfürsten vor der Kamera und sagt, dass der Lockdown bis Ende Januar gilt, das gilt auch für Schulen und Kitas, mit dem Ziel diese am 18. Januar dann wieder zu öffnen. Äh, ah ja. Da dachte ich immer, nur in Bayern gehen die Uhren anders.
Als wir hier noch als Familie lebten (Mama, Papa, zwei Kinder samt Oma, Opa und Hunden) hatten wir in der Küche tatsächlich eines dieser bayerischen Prachtexemplare in der Küche hängen. Wir hatten uns schnell daran gewöhnt, dass die Uhr gegen den Uhrzeiger funktionierte. Die verwirrten Blicke mancher Besucher hingegen waren unbezahlbar.
Plus eins – 07.01.2021
Ich habe mich immer noch nicht an das neue Jahr gewöhnt. Also an das Schreiben vom Datum. Diese 1 dahinten. Immer wieder muss ich nach 202 innehalten und an die eins denken.
Der Tag heute verging ähnlich wie gestern. Zeitschriftenstapel entsorgen. Nach den vielen Gartenartikeln überlege ich kurz, ob ich schon mal damit anfange einen Plan für das Gemüsebeet zu machen. Vielleicht in den nächsten Tagen. Dieses Jahr werde ich weniger Kartoffeln anbauen. Dafür mehr in Töpfen. Ich hätte gerne mehr Obst. Nachdem ich jetzt gelesen habe, dass manche Obstsorten auch in Töpfen wachsen kommt mir das sehr entgegen. Mal sehen, was sich verwirklichen lässt.
Am Nachmittag kam dann mal kurz die Sonne raus. Richtig schönes Wetter. So für ein, zwei Stunden. Dann holte sich der trübe Himmel das Stück blau zurück.
Dankbar
Im Augenblick bin ich sehr dankbar für die Zeit, die ich habe. Zeit, um in meinem eigenen Zeitrhythmus leben zu können. Zeit für Dinge, die sonst wieder liegen blieben. Zeit zum Sitzen und Schmökern mit gutem Kaffee.