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Frau Mohnblume bloggt

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09.12.2020 – Oha

Frau Mohnblume bloggt 10. Dezember 2020 |

Der Tag fängt damit an, dass ich mich hektisch aus dem Bett bewege. Ich weiß, ich habe einen Videotermin. Insgesamt sind es 3. Einer am Vormittag, einer am Nachmittag, einer am Abend. Alle dienstlich. Die letzten dienstlichen Termine.
Es ist 8:30 Uhr in der Mail lese ich, dass es um 9:30 Uhr losgeht. Jedenfalls ist das die Uhrzeit, die ich im Kopf habe. Wenn ich also noch Kaffee kochen, mich aufhübschen, den Schreibtisch aufräumen will, muss ich mich etwas schicken. Als ich dann um kurz nach 9:30 Uhr am Schreibtisch sitze, mich eingewählt hatte, las ich, dass es erst um 10:00! losgeht. 9:30 ist nur die Einwahlzeit, um zu checken, ob die Technik funktioniert. Ich hätte also mindestens noch eine halbe Stunde länger liegen bleiben können.
Die Videokonferenz war interessant. Und dafür, dass es Menschen waren, die eigentlich gelernt haben sollten zu moderieren, schlecht moderiert. Eher ein Beispiel für „Wie man es nicht machen sollte“.

Serviceblog: Moderation von Videokonferenzen mit 15 Teilnehmern*
  • Begrüßen Sie die Teilnehmer*innen zu Beginn der Videokonferenz
  • Machen Sie einen klaren Anfang
  • Machen Sie die TN mit den Regeln vertraut, z. B. Mikrofon stumm schalten, Nutzung des Chats für Fragen, wenn Sie die Möglichkeit des Handhebens auschließen möchten, wann Fragen zum Inhalt gestellt werden können
  • Sollten Sie Tools des Videokonferenztools nutzen wollen, sagen Sie den Teilnehmern, wo Sie diese finden können, geben Sie eine genaue Anleitung. Nicht jeder kennt sich mit BigBlueButton, Zoom, Webex, etc. aus.
  • Sollten Sie zu Zweit sein, regeln Sie wer von Ihnen durch die Veranstaltung führt und wer den Chat im Auge behält.
  • Trauen Sie Ihren Teilnehmern zu, dass Sie selbst lesen können, die Fragen jedoch sollten Sie aufgreifen, wenn Sie den Chat begleiten und laut vorlesen, und dann beantworten. Wenn Sie eine Frage nicht beantworten können, sagen Sie wann mit einer Antwort (vor allem, wenn dazu andere Menschen einbezogen werden müssen, die gerade nicht teilnehmen) zu rechnen ist.
  • Einigen Sie sich untereinander, wann es Zeit für die Fragen ist – Nach jedem Wortbeitrag oder erst am Ende, wenn alle Teilnehmer ihren Fall geschildert haben
  • Halten Sie die Zeit im Blick. Rechnen Sie mehr Zeit ein. Sprich: Planen Sie die Veranstaltung zeitlich großzügig, vor allem, wenn es darum geht, dass die Veranstaltung darum geht, Fälle einzubringen und diese Fälle besprochen werden sollen.
  • Überlegen Sie sich bitte vorab, wie Sie mit Teilnehmerinnen umgehen wollen, die offensichtlich in die falsche Richtung laufen
  • Wenn Sie vorhaben die Teilnehmer nach alphabetischer Reihenfolge „abzuarbeiten“, dann machen Sie klar nach welcher Reihenfolge Sie vorgehen wollen. (Vornamen/Nachnamen). Legen Sie sich bitte eine Teilnehmerliste neben Ihren PC. Die Teilnehmerreihenfolge, die Sie an Ihrem PC sehen, muss nicht mit der Teilnehmerreihenfolge, die die Teilnehmer auf ihren PC’s sehen übereinstimmen. Es verwirrt Sie und die Teilnehmer, wenn Sie nach der Reihenfolge Ihres PC’s vorgehen (Einwahl), denn diese ändert sich unter Umständen, wenn Sie eine Pause machen und die Teilnehmer sich dann wieder neu dazuschalten. Es könnte sonst sein, dass Teilnehmer zweimal dran kommen oder das Alphabet völlig neu sortiert wird (hahaha).
  • Sie sollten, auch bei Videokonferenzen, auf die Atmosphäre im „Raum“ achten.
  • Wenn Sie zu zweit sind und der andere gerade moderiert, sollten Sie, wenn Sie gerade ‚Pause‘ haben, sich nicht mit etwas anderem beschäftigen, wenn Sie dies trotzdem tun, machen Sie Ihr Mikro aus!
  • Legen Sie einen Leitfaden fest, den Sie bei sich liegen haben.
Serviceblog: Moderation von VK Ende

*Die Teilnehmerzahl kann auch verringert werden. Es können auch mehr sein.
Die Regeln sind eine lose Zusammenstellung aus allen Online-Veranstaltungen, die ich bisher entweder als Teilnehmerin besuchte oder selbst moderierte. Es ist mir schon sehr bewusst, dass meckern einfacher als besser machen ist. Manches jedoch sollte einfach nicht passieren.

Leuchtende Augen, Lebendigkeit in der Stimme, Begeisterung pur

Mein professioneller Rat hat mich jetzt fast 6 Wochen beraten und begleitet. Jetzt war dann auch hier der letzte Termin. Ich erzählte ihm von meiner Vision, von meinem Plan, von dem was ich machen mag, was sich herauskristallisiert hat. Die Rückmeldung, die ich dann von ihm bekam. bestärkte mich in meinen Plänen. Zitat: „Wenn Sie so von Ihrer Arbeit erzählen und dem, was Sie zukünftig machen, möchten leuchten Ihre Augen und Ihr Gesicht strahlt. Das Augenleuchten kommt sogar per Video hier an.“ Es war mir schon fast ein wenig peinlich. Doch die Freude, über soviel positive Rückmeldung überwog. Im übrigen, ist der professionelle Rat da nicht der Einzige, der diese „Leidenschaft und Lebendigkeit“ für diese alte neue Tätigkeit bemerkte und anmerkte.
Neben allen Unwägbarkeiten, die es gibt und aller Veränderungen, die ab 2021 auf mich zukommen, fühlt sich die Vision, der Gedanke, saugut an.

Und wieder Corona, wieder fällt ein Termin aus

Ich führe verschiedene Telefonate. Leiste Aufbauarbeit. Während des zweiten Telefonats bekomme ich eine Mail. Der Abendtermin wird abgesagt. Die Kinderinsel ist jetzt für zwei Wochen in Quarantäne. Kurz überlegt, dann das Angebot gemacht, den Termin im Januar nachzuholen. Die Arbeitszeit war ja schon eingeplant. Vielleicht ergeben sich ja auch noch weitere Möglichkeiten der Begleitung. Service und Dienstleistung.

Winterliches Weiß

Mein Feierabend beginnt also direkt nach dem Telefonat mit der Kollegin. Soviel freie Zeit bin ich gar nicht gewohnt. Erst sitze ich ein wenig ratlos da. Dann mache ich mir einen Glühwein. Öffne das Fenster, atme die frische kalte Luft ein. Inzwischen ist draußen alles weiß. Der Regen wurde irgendwann, unbemerkt von mir, zu Schneeflocken. Es ist jedoch noch nicht so viel, dass es sich lohnen würde zu schippen. Es war auch nicht nötig.

Ich erfreue mich an dem winterlichen Weiß. Genieße den Glühwein. Hänge meinen Gedanken nach. Bin dankbar für die Menschen, die mich begleitet haben und weiter begleiten werden. Für die freie Zeit.

Tagebuchbloggen |

07. + 08.12.2020 – Abschiedswetter

Frau Mohnblume bloggt 9. Dezember 2020 |

Die letzten Tage waren jetzt ganz schön turbulent, mit vielen Auf und Abs und haben mich emotional ganz schön gefordert.
Mehrere wichtige Gespräche begleiteten mich jetzt, in denen ich viel gelernt habe. Ein Weg zeichnet sich ab. Eine Vision. Ein Plan nimmt langsam Gestalt an.

Vermutlich haben Sie es ja schon erraten, dass mein wichtiges Gespräch ein Bewerbungsgespräch war. Da hatte ich eine Stelle gesehen, hatte mich schnell und spontan beworben. Ich wurde im Vorfeld gefragt, wie sehr ich denn an meiner Freiberuflichkeit hänge. Sehr, hätte ich gern geanwortet. Tat ich aber nicht. Nein, ich wählte dann doch diplomatischere Worte. Das wichtige Gespräch fand vor eineinhalb Wochen statt. Danach blieb ich ratlos und verunsichert zurück. In einem weiteren Gespräch sprach ich diese Verunsicherung an, erklärte offen und ehrlich, worin meine Sorgen bestehen. Trotzdem lud man mich zu einem 2. Gespräch ein, um genau da eben die Sorgen und Unsicherheiten zu klären. Dieses fand nun diese Woche statt.

Wie immer bei solchen Terminen, bin ich viel zu bald da. Es könnte ja sein, dass irgendetwas unvorhergesehens passiert. Stau, Meteroriteneinschlag, was ein pünktliches Ankommen verhindert. Nach wie vor war ich aufgeregt, lief ein paarmal um den Block. Endlich war es soweit. Im Gepäck meine Verunsicherung und Zweifel sowie tausend sorgfältig notierte Fragen. Maskiert saßen wir zu Dritt mit Abstand beieinander. Während des Gesprächs wurden dann sehr sehr klar, was auf mich zukommen würde. Es wurde auch klar, dass ich (noch) nicht die richtige dafür bin. Keiner von uns sprach es aus. Wir wären aber spätestens bei den Gehaltsvorstellungen nicht zusammen gekommen.

Als ich nach Hause fuhr, war ich sehr gelassen, sehr ruhig. Mit mir trug ich eine große Klarheit. Keine Enttäuschung, keine Erschöpfung. Klarheit, Ruhe und Gelassenheit. Ein gutes Gefühl.
Am nächsten Tag folgte noch ein Telefongespräch. Nachbesprechung des 2. Vorstellungsgesprächs. Ja, Sie zählen gerade richtig, insgesamt hatte ich dann vier Gespräche. In diesem Gespräch erzählte ich von der Klarheit, die ich gewonnen habe und sagte die Stelle ab. Mein Gesprächspartner gab mir Recht, erzählte von seinen Eindrücken, machte mir ein Angebot und gab mir eine Empfehlung. Ich werde sein Angebot annehmen. Seine Empfehlung auch. Wenn alles gut geht, kommen wir auf Honorarbasis zusammen.

Kreise schließen sich

Gestern, Dienstag, letzter Schreibstubentag. Den großen Abschied hatte ich schon hinter mir. Den feierten wir teils in Präsenz, teils in Videokonferenz. Als ich vor fünfeinhalb Jahren anfing, hatte es eine Praktikantin. Als ich mich am Montag verabschiedete, wurde die ehemalige Praktikantin als Elternzeitvertretung für eine Kollegin begrüßt. Damals wie heute hatte ich einen Kuchen gebacken. Der Kuchen war es, der sie daran erinnerte, dass sie da noch als Praktikantin da war. An was Menschen sich so erinnern…. Der Kreis schloss sich.

Das Büro, vor allem der Schreibtisch, wirkte ganz schön groß, nachdem ich ihn leer geräumt hatte. Dafür war das Auto plötzlich ganz schön voll. Dass man dann doch so viel Kram hin und her geschleppt und angesammelt hatte. Die Taschen, Tüten und Kartons möchten in den nächsten Tagen leergeräumt werden. Weiß gar nicht wohin damit.

Ein komisches Gefühl und gleichzeitig so befreiend. Eine Kollegin schlich sich nochmal zu mir rein. Verabschiedete sich von mir. Wir hatten mal wieder ein gutes Gespräch. Unser letztes als Kollegen.

Unterwegs hielt ich noch beim Getränkehändler mit Supermarktanbindung. Zur Feier des Tages nahm ich noch Goldsekt mit. Den trank ich dann mit MonAmour. Ende und Neubeginn. Doch jetzt erstmal Pause. Ruhe. Auszeit.

Zwischendrin, während des ganzen Bewerbungsprozesses, hatte ich dann noch eine Anfrage von einem Verlag. Ob ich als Expertin, denn einen Artikel zu diesem Thema schreiben würde. Aus Sicht der Praxis. Den Artikel hatte ich dann gestern fertig. Heute kam die Druckvorlage. Im Januar soll er dann in einer der Fachzeitschriften erscheinen. Wissen Sie eigentlich wie schwierig es ist, sich kurz zu halten, Aussagekräftig zu sein und nur 7500 Zeichen zur Verfügung zu haben? Die regidierte Druckvorlage hat mir gezeigt, ich war gut und die 7500 Zeichen habe ich auch eingehalten. Die Veränderungen waren kaum zu merken.

Ich spüre gerade eine große Dankbarkeit für die ganzen Entwicklungen der letzten Woche, für die guten Gespräche, die lieben Menschen, die meinen Weg begleiteten und Lust haben mich weiter zu begleiten, für die Freundschaften, die entstanden, für das wunderbare Essen in der Mittagspause, für meine Vision und der Weg der sich herauskristallisiert. Für all die Auf und Abs, die es gebraucht hat, für die Klarheit. Für die Sonnen und den wunderbaren Sonnenuntergang am Abend auf dem Weg nach Hause.

Tagebuchbloggen |

03.12.2020 – Stille

Frau Mohnblume bloggt 4. Dezember 2020 |

Um sieben in die Schreibstube gefahren. Als ich draußen vor der Haustür stehe, bleibe ich eine Weile einfach stehen. Genieße die Dunkelheit und die Stille. Ich mag es, wenn es so still ist. Kein Piep, kein Fiep, alles ruhig. Als würde der noch hier liegende Schnee alle Geräusche dämpfen. In den Straßen meines Dorfes ist es auch ruhig. Je weiter ich mich allerdings der Stadt nähere, desto voller wird es.
Bereits gestern hatte sich der Heizungslüfter meines Autos gedacht, er müsste mal wieder lustige Geräusche machen. Heute morgen war er zunächst still. Erst bei meiner Lieblingssängerin, die zufällig im Radio gespielt wurde, wachte auch der Lüfter wieder auf und untermalte den Gesang mit lustigem zirpen. Danach zirpte er nur noch ab und an. Da wird dann wohl der Meister doch mal was tun müssen.

In der Schreibstube bin ich heute die Erste. Ich mag das, die Ruhe, die Stille, wenn noch keiner da ist. In aller Ruhe Kaffee machen, den Rechner anschalten. Während dem Kaffeetrinken noch ein wenig ankommen und in diversen Blogs lesen. Die To-Do-Liste durchlesen und langsam beginnen.

Zufälle oder Gottes Wink?

Wegen dem Sachbericht habe ich mit einer Kollegin telefoniert. Sie ist in der gleichen Situation wie ich. Nur, dass sie schon eine Stelle hat. Wir reden erst über den Bericht. Feststellung: Ich bin nicht doof, das Formular ist es. Ja, sagt sie, alles doppelt bis fünfach. Wir reden noch ein wenig. Ich erzähle ihr von dem wichtigen Gespräch. Sie erzählt von ihrem. Lustig ist, ich wusste sofort, wo sie ihren Neubeginn hat. Ich hatte die Stelle auch gesehen, als ich mich jedoch dazu entschloss, war sie nicht mehr da. Jetzt ist es ihre Stelle. Ich freue mich sehr für sie. Wir berichten uns gegenseitig von unseren Erfahrungen. Wir bemerken, dass wir jetzt in einem Alter sind, indem man anders in diesen Gesprächen ist. Ehrlicher, Offener. Vielleicht haben wir es auch einfach nicht mehr nötig einen auf „Show“ zu machen. Sollte es für mich so positiv weitergehen, dann, so stellen wir auch fest, werden wir Nachbarn.

Danach die Videokonferenz mit dem professionellen Rat. Irgendwie ist heute der Wurm drin. Erst hört er mich nicht, dann ist er nur noch Bruchstückhaft zu Verstehen. Schließlich bin ich plötzlich allein im virtuellen Raum. Während des Gesprächs flackert bei ihm öfter das Licht. Wir sind beide ein wenig irritiert. Er natürlich mehr als ich. Es ist ja sein Licht. Ich bekomme viele Impulse. Gleichzeitig stellen wir beide fest, dass ich da ein Thema habe. Eines, dass sich durch die ganzen zwei Prozesse durchzieht, die er mich jetzt schon professionell berät. Ich glaube, ich habe da einen Arbeitsauftrag. Schön ist, dass ich ihn auch früher als ausgemacht kontaktieren darf. Falls ich Bedarf habe. Das beruhigt mich sehr. Jetzt freue ich mich auch sehr auf das nächste wichtige Gespräch. Egal, wie es verläuft, am Ende des Prozesses, werde ich Ihnen mehr erzählen. Die Zeitung mit den großen Lettern würde jetzt titeln: Erfahren Sie in Kürze die ganze Wahrheit!

Während des professionellen Rats klingelt mein Telefon. Sch…. Die Chefin hat die Mail dann doch nicht gelesen. Statt Sie wegzudrücken habe ich angenommen. Ich gehe kurz ran, erkläre, dass es grad schlecht ist.

Altes im alten Jahr, Neues im Neuen

Das Gespräch mit der Chefin verläuft super. Ich merke wie geschafft sie eigentlich ist. Obwohl sie beteuert, dass es ihr eigentlich gut geht. Der Haken ist das „eigentlich“. Sie merkt, wie gut es mir geht. Und ja, mir geht es richtig, richtig gut. Wir freuen uns beide. Wir besprechen die restlichen Tage. Am 10.12. fängt meine freie Zeit an. Ich lasse meine alte Tätigkeit im „alten“ Jahr. Im Januar ist Neubeginn. Wie und Wo auch immer. Dann ist der Vormittag vorbei und ich pausiere bei Stollen und Kaffee mit der Kollegin, die heute mit mir Dienst hat.

Der restliche Tag

Unspektakulär. Sachbericht nochmal lesen. Okay, der braucht noch eine Überarbeitung. Das geht auch am Montag, beschließe ich. Dann setze ich mich an die Nachbereitung und Dokumentation der letzten Woche. Schließlich fange ich meinen Artikel an. Nachdem ich meine Gedanken einigermaßen sortiert habe. Noch geht mir zuviel durch den Kopf. Plötzlich ist es 16 Uhr. Eigentlich Feierabend für heute. Ich sehe mich um, mir schwant, ich muss noch ein wenig einpacken. Da liegen noch Ordner und Bücher, in den Schubladen sind noch ein paar persönliche Dinge, im Schrank hat es auch noch das eine oder andere, was ich noch durchschauen wollte. Das Durchschauen verschiebe ich auf nächste Woche. Den Rest packe ich ein. Ich bin immer noch erstaunt, was sich in fünfeinhalb Jahren alles so ansammelt. Für heute ist es genug. Ich fahre ohne Umwege nach Hause.

Überraschung

Im Briefkasten erwartet mich eine Überraschung. Liebe Kolleg*innen haben mir, zusammen mit einer Karte, ein Adventsgeschenk geschickt. Ich bin sehr gerührt und freue mich sehr über die Karte.

Dankbar bin ich heute für die Überraschung, die guten Gespräche, die Menschen, die mich heute durch den Tag begleitet haben.

Tagebuchbloggen |

01. – 02.12.2020 – Erster Schnee, erster Dezember, erster Adventstag

Frau Mohnblume bloggt 2. Dezember 2020 |

Der Wetterbericht sagte Schnee voraus. Ich glaubte ihm und war daher wenig überrascht, als am Morgen auf der Terrasse der erste Schnee lag. Als die Müllabfuhr heute kam, schaute ich hinaus und meinte: „Normalerweise treffen wir uns.“ MonAmour: „Meinst des is a gute Idee mit der Arbeit?“ Ich: „Edz glei ned.“ Mir war schon klar, dass erst mal nichts wird, sondern erst einmal Schneeschippen angesagt ist. Zwei Stunden waren mit Gehweg und rund ums Haus beschäftigt. Gegen 8:30 Uhr maßen wir 7,5 cm Schnee. Manche Schulkinder, die vorbei kamen, bedauerten, dass sie jetzt leider zur Schule gehen müssten, wo sie doch viel lieber im Schnee toben würden.
Manch Laster, der die Straße zum Baugebiet hochfuhr, musste auf der Hälfte des Wegs aufgeben. Nachdem die Arbeiter dreimal angesetzt hatten, Straße rauf, rückwärts runter, rauf, rückwärts runter, stellten sie das Fahrzeug kurzerhand vor Nachbarsgrundstück ab.

Nach diesem Fitnessprogramm am Morgen fuhr ich dann in die Schreibstube. Die Straßen waren frei, gut gesalzen und es war wenig Verkehr unterwegs. Ich war nur 30 Minuten unterwegs. Im geheimen lobte ich mich für die Idee erst um 10 Uhr in die Arbeit zu gehen.

Irgendwann im Laufe des Tages sah ich aus dem Fenster der Schreibstube. Unten hatte jemand einen Schneemann gebaut.

Wir brauchen jetzt einen trifftigen Grund

Während des Tages eine Mail. Die Stadt Nürnberg hat ihre Beschlüsse bekannt gegeben. Wir dürfen unser Zuhause nur noch aus trifftigen Grund verlassen. Trifftige Gründe sind, zur Arbeit fahren, Einkaufen, Weihnachtsgeschenke dürfen auch gekauft werden, aber ausgedehnte Shoppingtouren sind nicht erlaubt, Sozialkontakte sind einzuschränken. Kinderinselbesuche sind weiterhin erlaubt. Okay, denke ich, eigentlich hat sich jetzt nicht wirklich was geändert. Oder doch? Also nicht für mich. Einkaufen, Arbeit fahren, daheim bleiben. Weiterhin Maske tragen, AHA-Regel beachten.

Das wichtige Gespräch am Vortag beschäftigte mich sehr. Ich beschloss, dass ich kollegialen Rat brauchte. Ich hatte ein wunderbares Gespräch mit der Waldfrau zum Feierabend. Mir wurde manches ein wenig klarer.

Der nächste Tag

Trotzdem keine leichte Nacht gehabt. Irgendwann aufgewacht und Gedanken gewälzt. Ich muss eine Entscheidung fällen. Am Vormittag Bescheid sagen. Ich bin unentschieden. Weiß nicht, ob ja oder nein. Rufe zur vereinbarten Zeit an. Erzähle, wie es mir geht. Welche Emotionen das Gespräch in mir ausgelöst hat. Wir reden. Wir vereinbaren ein weiteres Gespräch miteinander. Dann erst werden wir entscheiden, da können wir noch vieles klären, auch meine Zweifel. Ich bin beruhigter nach diesem Gespräch. Grinse schon fast. Maile dann meinem professionellen Rat. Bitte ihn mit mir morgen das Gespräch vorzubereiten.

Danach telefoniere ich noch mit einer Kinderinsel. Seit Montag dürften sie wieder zurück aus der Quarantäne sein. Ich hatte mir vorgenommen sie erstmal ankommen zu lassen und auch nicht gleich am zweiten Tag meine Terminwünsche anzumelden. Wir reden ein wenig. Es ist nach wie vor anstrengend. Die Führungskraft erzählt, sie hat ein wenig was verändert. Sie freut sich auf mich, meine Ideen, auf den Termin. Ich freu mich auch ein wenig. Trotz der Sorge, die ich habe.

Der restliche Vormittag bestand aus sehr trockener Arbeit. Der Sachbericht möchte geschrieben werden. Ja, im Verdrängen bin ich auch so richtig gut. Wie oft saß ich schon vor diesem seltsamen Formular. Bereits gestern fragte ich mich schon, was bitte schön, wollen die Menschen da von mir wissen. Die Ankreuzfragen sind nun nicht das Problem. Da gibt es nur ein „Trifft zu“ oder „Trifft nicht zu“. Manchmal muss man, dann das „Trifft nicht zu“ erklären. Doch die Fragen davor, irgendwie habe ich das Gefühl, ich schreibe manches doppelt und dreifach hin. Welche Maßnahmen wurden erreicht, lese ich, dann, welche Maßnahmen wurden durchgeführt, welche Maßnahmen führten zum Ziel, welche Maßnahmen wurden nicht erreicht. Begründen Sie. Wurden die Inhalte aus dem Projektantrag erfüllt? Lautet eine der Fragen. Ich hab dann halt mal was aufgeschrieben. Zu jedem Punkt. Und brav die Kreuzchen gesetzt.

Mittagspause

Seit fünfeinhalb Jahren schon begeistert es mich, dass die Frauenkirche uns die Mittagspause einläutet. Als wir noch alle in der Schreibstube zugegen waren, fing dann auch das Männleinlaufen aus den Büroräumen an. Wir hatten oft sehr unterhaltsame Mittagspausen. Heute waren wir zu Dritt und es gab Ente vom Thailänder. Auch so eine kleine Tradition. Eigentlich eine Freitagstradition. Wir saßen natürlich im gebührenden Abstand voneinander entfernt. Hatten eine schöne Zeit miteinander. Ja, auch dieses werde ich vermissen.

Danach saß ich nochmal am Sachbericht. Das Denken fiel mir zunehmend schwerer und so beschloss ich Feierabend zu machen. Aus trifftigen Grund hielt ich unterwegs bei einem Einkaufstempel. Das Brot. Das spezielle, welches es nur beim Metzger gibt. Inzwischen kennt man mich, weiß was ich haben möchte. Heute erfuhr ich, dass es noch eine Kundin gibt, die dieses Brot kauft. Sie war wohl gestern da und hat welches mitgenommen. Denn der Kollege, ging und holte das Brot, weil er weiß, wo er es findet. Wir befanden, wenn er weiß, wo es ist, darf er auch das Brot holen. Derweil wurde ich nett unterhalten. Ich nahm dann auch noch was aus der Fleischtheke mit. Fürs Abendessen. Wenn ich schon mal da bin.

Müde und Dankbarkeit

Der Trick funktioniert fast immer. Erst Brot bestellen, dann warten, derweil schweift der Blick so über die Auslage und schwupp spricht ein Gedanke, guck mal, hatten wir schon länger nicht. Schlauer Mensch, der das so eingerichtet hat. Nachdem ich die Ware erhalten habe, beschließe ich, dass ich mich lange genug in dem Laden aufgehalten habe und gehe zur Kasse. Eigentlich wollte ich noch Backwaren für die Adventsbäckerei einkaufen. Da der sorgfältig geschriebene Zettel im Auto liegt und ich keine Lust habe mir zwischen den Regalen den Kopf zu zermartern was da drauf stand, verschiebe ich dieses auf morgen. Mal wieder. Ich bin froh zuhause anzukommen. Ich bin müde. Ich merke die schlaflosen Stunden. Feierabend. Dankbar, für zwei wunderbare Tage, den Schnee, die guten Gespräche.

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30.11.2020 – Ich zähl‘ die Tage im Kalender

Frau Mohnblume bloggt 30. November 2020 |
Das Wochenende war schön

Samstag – lange geschlafen. Schon seit Tagen das Bedürfnis nach mehr Schlaf und „Ach, ich möchte einfach liegen bleiben“ gehabt. Deshalb erst gegen zehn den Tag begrüßt. Es auch endlich mal wieder geschafft den PC anzuschalten und die Mails abzuarbeiten. Dabei festgestellt, dass es die richtige Entscheidung war, für Newsletter und andere Dinge eine extra Mailadresse einzurichten. Da kommt ganz schön was an Müll zusammen. Gedanklichen Marker gemacht, mich da bei Gelegenheit mal drum zu kümmern.

Samstagsspaziergang

Weil MonAmour ein Paket für die Post hatte, machten wir unseren Sonntagsspaziergang bereits am Samstag. Also Paket gepackt und los marschiert zur Post. Paket abgegeben und dort in den angrenzenden Wald eingetaucht. Wir gingen ein Stück des Wegs, als wir hinter uns Rufe hörten. Ein Radfahrer wollte uns überholen. Es dauerte nicht lange, wieder Rufe, noch ein Radfahrer. MonAmour brummelte laut vor sich hin: „Wieviele kommen denn noch?“ Radfahrer: „Einer, der müsst gleich da sein.“ Ich schaue zurück und sage: „Nö, der ist gerade abgestiegen.“ Der Radfahrer, der schon an uns vorbei war, hielt an, schaute zurück, wartete. Kurz bevor wir ihn erreichten, meinte er „Jetzt muss ich fahren, sonst muss ich nochmal überholen.“ Wir: „Na, dann gehen wir halt nochmal zur Seite.“ Da kam dann doch noch der Kumpel von ihm angefahren. Er hatte irgendwelche Probleme mit dem Rad. Wir wünschten uns dann noch gegenseitig einen schönen Tag. Die Radler fuhren weiter. Wir setzten unseren Weg fort.

Viel los

Nicht nur, dass viele Spaziergänger bei dem schönen Sonnenwetter unterwegs waren, auch auf dem Wasser bot sich uns ein seltenes Schauspiel. Sonst sehen wir oft nur ein Schiff, welches entweder Richtung Roth fährt oder in die andere Richtung, nach Nürnberg. Am Samstag kamen sich zwei entgegen.

Sonntagsausflug

Am Sonntag machten wir einen unserer selten gewordenen Ausflüge. Wir fuhren nach Seßlach und Umgebung. Wir schauten uns vor Ort einen inserierten Bauernhof an. Wir sahen uns an, schüttelten den Kopf und wendeten. Manchmal muss man sich vor Ort ein Bild machen.

Der Sonntagsausflug führte uns dann noch in die Altstadt von Seßlach. Sehr schöne Fachwerkhäuser. Der Weg zurück, zu einem weiteren Objekt, welches immer wieder in den Anzeigen auftaucht. Die Gegend würde passen. Die Wiese hinter dem Haus auch. Ansonsten viel zu tun. Zuviel zu tun.

Countdown

Kennen Sie das, Sie haben das Ende vor Augen. Sie fangen an zu zählen und irgendwie ist alles noch so weit entfernt und trotzdem ganz nah. Das Arbeitszeitprogramm sagt, es sind noch neun Tage zu arbeiten, dann fängt der Zeitausgleich an.

Heute der Montagsbesprechung mal wieder komplett beigewohnt. Weil danach noch ein wichtiges Gespräch anstand, den Raum vorher hergerichtet. Extra das Flipchart ausgepackt und so hingestellt, dass es den Abstellbereich verdeckt. Die Fenster mit selbsthaftenden Flipcharts abgehängt. Wegen der Sonne. Ich mag es ja sehr, wenn die Sonne hereinscheint und mich wärmt. In Videokonferenzen jedoch, kann das blendende Licht etwas stören. Da es ein wirklich wichtiges Gespräch war, also die Fenster abgehängt, was erstaunlich gut klappte und trotzdem hell war. Da ja die Besprechung davor war, konnte ich diese Konstellation in Ruhe testen und war hochzufrieden.

Morgen ist Schreibstubentag. Es geht in großen Schritten auf den Abschluss zu, das wurde mir heute in der Besprechung erst so richtig bewusst. In einer Woche großer Abschied.

Corona

Nürnberg ist jetzt mit seinem Inzidenzwert über 300. Morgen wird bekannt gegeben, welche strengeren Maßnahmen dann gelten werden.

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