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30.08.2022 – Verabredung

Frau Mohnblume bloggt 31. August 2022 |

Aufgestanden. Kaffee gekocht. Schreibtisch. Bloggen, Blogs lesen.

Digital

Die Krankenkasse der kleinen Schwiegerschwester bittet um Hilfe und möchte gerne die Einkommensverhältnisse erfahren. Das Schreiben teilt mit, diese Angaben können auch Online gemacht werden.

Super, dachte ich. Kein Gedöns mit Post und Kopien und Unterschrift und so. Erste Hürde ist dann gleich mal der Personenkreis. Eigentlich trifft außer „nicht erwerbstätig“ nichts auf sie zu. Familienstand und Kinder ist einfach. Doch dann. Sie bekommt Waisengeld und Blindengeld. Blindengeld zählt nicht als Einkommen. Waisengeld dagegen schon.

Auf dem analogen Formular reicht ein Kreuzchen und der Vermerk „siehe Anlagen“. Im digitalen Formular komme ich nicht weiter, denn sie wollen neben der Höhe des Waisengelds auch noch wissen seit wann sie dieses bekommt. Ohne Datum kein weiterkommen. Ich habe jedoch kein Datum. Woher auch. Ich habe keine Ahnung, seit wann sie das bekommt. Ich kann Vermutungen anstellen. Ich habe dazu auch keine Unterlagen. Nur die Bezüge, auf denen aber auch nicht steht, seit wann sie Waisengeld bekommt. Ohne Datum kein „Weiter“. Ich gebe auf.

Zahnarzttermin

Mein Blick fällt zufällig auf die Uhr. Oh, schon so spät. Mit diesem Einkommensquatsch, hätte ich beinahe versäumt mich bereit zu machen. Zähneputzen, ausgehfeine Klamotten anziehen, Schuhe. Kurzer Blick auf die Uhr. Die Zeit reicht, um gemütlich zum Zahnarzt zu laufen.

Einkaufszettel, Geldbeutel, Tasche und los.

Ich bin so zügig unterwegs, dass ich zu bald komme. Da ich ohne Uhr unterwegs bin, habe ich keine genaue Zeit. Ich laufe auf die Tür zu. Mein Zahnarzt hat Humor. Mir leuchtet ein „Sorry, we’re open“ entgegen. Ich drücke auf die Klingel, der Türsummer ertönt, ich trete ein. Oh. Alles dunkel. Mist, es ist noch Pause. Ich warte, beschließe dann doch lieber draußen zu warten, nachdem keiner kommt. Kaum draußen, ertönt der Türsummer erneut und die Sprechstundenhilfe erscheint. Ich entschuldige mich, weil, ist ja noch Pause. Sie: „Nein, nein, ist schon ok.“ Nachdem geklärt ist, welcher Termin und wer ich bin, noch kurz ins Wartezimmer. Um 14:05 sitze ich dann auf dem Stuhl. Das Provisiorium wird gegen die „echten“ getauscht.

Nach einer halben Stunde werde ich entlassen. Frisch zementiert. Und dann kommt er der Satz, den ich schon so lange nicht mehr hörte „Essen erst in einer halben Stunde“. „Am besten keine Gummibärchen, besser Schokolade“. Den Zusatz verstehe ich jetzt nicht so richtig, versäume jedoch auch zu fragen. Was zum Geier habe ich da wieder versäumt?

Vollsperrung vorbei

Nachdem ich auf dem Hinweg hintenrum durch die Straßen lief, wähle ich für den Rückweg die Hauptstraße. Mich interessiert, ob die Vollsperrung schon wieder aufgehoben ist. Ist sie, wie ich am Supermarkttempel feststelle. Die Markierung fehlt noch. Ansonsten ist ein Stück Straße frisch geteert. Für das Abendessen brauchen wir noch ein paar Zutaten, daher führt mich der Weg direkt in den Einkaufstempel, bevor es nach Hause geht.

Verabredung

Der Reiseleiter hatte sich ein paar Sachen ausgesucht, die wir aus dem Nachlass und vom Schwieger in Kartons verpackten. Zufällig ist auch noch eine Beerdigung zu der er hier in der Nähe geht. Wir verabredeten, dass er nach der Beerdigung und dem Tröster vorbeikommt und die Sachen mitnimmt. Am späten Nachmittag oder ist das schon früher Abend kam er. Wir plauschten noch ein wenig auf der Terrasse. Er erzählte von der Beerdigung, von der Verwandtschaft, von meinen Eltern. Es wurde ein wenig nachdenklich. Beerdigungen haben immer so einen Hinweis darauf, dass das eigene Leben auch endlich ist.

Als wir die Sachen ins Auto laden, kommt der Landschaftsgärtner vorbei und begrüßt seinen ehemaligen Nachbarn. Alle Vorhabungen des Reiseleiters dahin. Tanken, Drogenmarkt. Die Welt konnten sie nicht retten, aber sie waren sich einig, dass es so auch nicht geht, weil niemand auch nur im Ansatz eine enkeltaugliche Politik macht. Als die Sonne sich dann rötlich verfärbte und die Glocken 19 Uhr läuteten, verabschiedete sich der Reiseleiter ins Fichtelgebirge.

Outdoorcooking

MonAmour und ich saßen dann später auf der Terrasse, während unser Abendessen auf dem Grill in der Pfanne bruzzelte. Fisch. Die Beilage dazu, Kartoffelsalat, hatte ich nach meiner Ankunft hier im Haus schon zubereitet. Wir erzählten uns ein wenig vom Tag. Ich erzählte vom Bericht des Reiseleiters über die Beerdigung und die Familienmitglieder, die er traf. „Er hat auch meine Eltern getroffen, dort, und sich mit ihnen über uns Kinder ausgetauscht“. Bereits als ich den Satz sagte, fand ich es interessant, dass ich meine Mutter und meinen Stiefvater, als „meine Eltern“ bezeichnete, während ich von meinem Vater eher den Vornamen benutze oder eben „mein Vater und seine Frau“ sage, wenn beide gemeint sind. Wahlweise auch den Vornamen seiner Frau. Stiefvater oder Stiefmutter kommt mir eher selten über die Lippen, allein das „Stief“ finde ich schon gruslig. Vermutlich zu viele Märchen mit „Stief“ in der Kindheit.

Über den Rest muss ich noch nachdenken.

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22 – 25.08.2022 – Eigentlich wollte ich nur Hallo sagen

Frau Mohnblume bloggt 30. August 2022 |

Als ich diese Zeilen schrieb, hatten wir den 25.08.2022. Die letzte Zeile schrieb ich am 28.08.2022. Veröffentlicht am 30.08.2022

Vom Montag bis Donnerstag war ich im Landkreis Bayreuth. Ich besichtigte die Eremitage, das markgräfliche Opernhaus, spazierte durch den Wildpark in Mehlmeisel und durch das Felsenlabyrinth bei Wunsiedel. Ich hatte ein paar schöne erholsame Tage.

Ganz nebenbei habe ich die Tage bei einem Teil meiner Familie verbracht. Und war positiv überrascht. Denn wir waren sehr vorsichtig miteinander. Ich hatte also eine kostenfreie Unterkunft mit Reiseleitung und Familienannährungsanschluss. (Deutsch ist echt super, man kann einfach durch Aneinanderreihung von Wörtern neue Hauptwörter entstehen lassen ;-)) Zwischenzeitlich hatte ich schon einen Blogbeitrag verfasst, den ich aber doch lieber erstmal nur für mich behalte.

Montag, 22.08.2022 – Ankunft

Nachdem das Auto mit den Kisten für meinen Vater plus meinen Habseligkeiten gepackt war, setzte ich mich mit gemischten Gefühlen ins Auto und fuhr los. Kleiner Zwischenstopp beim Schuhfachgeschäft. Alle meine Schuhe, die zum spazierengehen in unwegsamen Gelände geeignet waren, haben abgelaufene bzw. sich auflösende Sohlen. Da mein Vater ein Haus am Hang besitzt, das an einem Waldrand steht an dem ein Wanderweg vorbeiführt, waren die festen Schuhe keine so schlechte Idee.

Die Fahrt auf der Autobahn war fast ohne Zwischenfälle. An der großen Brücke bei Schnaittach staute es sich kurz, wegen Aufräumarbeiten. Die Fahrt von Bayreuth Richtung Fichtelberg ohne weitere Zwischenfälle.

Kurz vor der Ankunft am Haus, parken auf einem öffentlichen Parkplatz, sammeln. Mein Vater und ich haben ein gespaltenes Verhältnis zueinander. Vor 35 Jahren verließ er Deutschland und mit Deutschland auch die Familie, auf eine unschöne Art und völlig überraschend für alle Beteiligten. Insgesamt fehlen uns 35 Jahre, wenn auch mit drei-, viermaligen Unterbrechungen, die entweder er hier in Deutschland oder ich bei ihm und seiner Frau als Urlaub verbrachte.

Nachdem ich mich ein wenig gesammelt hatte, die Gefühle noch immer gemischt, legte ich die letzten Kilometer zurück. Parken, klingeln, großes Hallo. Selbst die Katze, die sonst keine Fremden mag, begrüßte mich.

Im unteren Stockwerk ist eine perfekt eingerichtete Ferienwohnung, durch die ich erst einmal eine Führung bekam. Als Gast in diesem Haus, bekam ich das große Schlafzimmer und hätte mich die ganzen Tage selbst versorgen können, ohne auch nur einmal jemanden zu Gesicht zu bekommen. Ein wunderbarer Rückzugsort.

Zur Begrüßung dann auch erst einmal Kaffee und Kuchen. Da ich ja die Kisten im Auto hatte und der Weg sehr weit, durfte ich mein Auto über den Privatweg vor’s Haus stellen. Großes Ausladen.

Dann erstmal Rückzug meinerseits. Einrichten, ankommen, ein wenig gucken. Ich hatte zwar das Haus schon mal gesehen, kurz nachdem sie eingezogen waren. Aber seitdem war ich nicht mehr da. Sie wohnen jetzt seit 6 Jahren dort und wir hatten nur noch zu den Geburtstagen Kontakt. Unser letzter längerer Kontakt, war als wir beide beim Notar saßen und ich den Kaufvertrag meines Elternhauses unterschrieb. (Andere Geschichte, auch mit sehr unschönen Akten, gehört hier nicht hin.)

Beim Abendessen dann die Frage, ob ich was bestimmtes hier in der Gegend sehen möchte. Soweit hatte ich persönlich gar nicht gedacht. Mein ursprünglicher Plan war ja, zwei Nächte übernachten, dann weiter nach Burglengenfeld und in der Nähe die Holzkugel besichtigen und zwei schöne Tage dort zu verbringen. Mit Verwandschaftsbesuch. Es scheiterte allein an den Übernachtungsmöglichkeiten. Ferienzeit. Es war alles ausgebucht. Das werde ich dann wohl ein anderes Mal machen. Ich schreibe es hier auf, damit ich es nicht vergesse.

Er machte ein paar Vorschläge und als Reiseleiter stellte er daraus ein kleines hübsches Programm zusammen.

Dienstag, 23.08.2022 – Eremitage und markgräfliches Opernhaus – Wilhelminen-Tag

Das schöne an diesem Programm war, dass es in aller Ruhe und Entspanntheit stattfand. Kein frühes Aufstehen und Hetzen, sondern erst gemütlich Frühstücken. Allerdings bin ich diese Menge nicht gewohnt. Obstsalat, Ei, Brot, Wurst, Joghurt – auf Wunsch auch Marmelade oder Käse. Ich, die frühmorgens nur Kaffee trinkt, war plötzlich mit einem üppigen Frühstück konfrontiert und wurde nach meinen Wünschen gefragt.

Danach ging es über kleine Landstraßen mit schönen Aussichten bis weit nach Bayreuth zur Eremitage. Vom Parkplatz aus flanierten wir am Wasser entlang Richtung Orangerie und Wasserspiele, die dort stündlich stattfinden.

Das Schloss selbst konnten wir nur von Außen besichtigen, da zurzeit keine Führungen stattfinden. Auch die Gastronomie hatte an diesem Tag geschlossen.

Die Parkanlage lädt zum Spazieren und Verweilen ein, so dass wir dort ein paar Stunden verbrachten, ehe wir weiter fuhren um in Bayreuth das markgräfliche Opernhaus zu besichtigen, welches ebenfalls von der Markgräfin Wilhelmine entworfen wurde.

Die Markgräfin war eine sehr rührige Dame. Sie entwarf nicht nur die heutige Parkanlage, sondern hatte auch etwas für Upcycling übrig. Im Schloss gibt es ein „japanisches Zimmer“ dieses entstand unter anderem aus Tafeln, die ursprünglich als Paravant Dienst taten. Da diese natürlich nicht für die ganzen Wände reichten, wurden Künstler beauftragt, die in diesem Stil die Malereien ergänzten.

Nebenbei schrieb sie Theaterstücke nur für Frauen, Voltaire, den sie darum bat, weigerte sich, komponierte, spielte selbst in den Stücken mit, führte Regie.

Leider wurde im Opernhaus gerade die Bühne überholt, dies findet wohl einmal im Jahr statt. Warum man dies ausgerechnet in der Ferienzeit macht, keine Ahnung. Jedenfalls blieb mir das Interessanteste verborgen. Die damalige Bühnentechnik von ihr erdacht, war einmalig. Ich durfte mir dieses Schauspiel dann am nächsten Tag per Video anschauen. Die Doku hat der Reiseleiter extra für Gäste heruntergeladen, um ihnen Wilhelmines Welt näher zu bringen.

Nachdem der Vortrag im Opernhaus beendet war, dürfen die Führungsgäste noch den Saal fotografieren. Ich überließ es den andächtigen Menschen und ihren Smartphones jeden Winkel des Saals zu fotografieren, und ließ die Kamera in der Tasche.

Mein erster Tag klang mit Kaffee und Kuchen und später mit Abendessen aus.

Abends durfte ich dann noch Zeugin wundersamer Handlungen werden. Mit Verwunderung betrachtete ich die Verwandlung meines Vaters zum Katzenliebhaber. Hätten mir das jemand erzählt, ich hätte es nicht geglaubt. 35 Jahre sind halt doch eine lange Zeit.

Mittwoch, 24.08.2022 – Wildpark Mehlmeisel und Felsenlabyrinth in Wunsiedel

Die Nacht schlief ich besser. Der Tag begann wieder mit einem opulenten Frühstück. Diesmal ließ ich den Obstsalat aus. Den wollte ich eigentlich später zum Kaffee statt dem Kuchen essen. Dafür gab es neben Wurst auch Lachs. Das hatte ich schon ewig nicht mehr. Noch nicht mal am 1. Januar. Danach aufräumen und bereit machen für den Wanderausflug.

Der erste Weg führte uns im Auto den Berg hinauf zum Wildpark. Der Wildpark beherbergt Schwarzwild, Rotwild, Füchse, Waschbären, Dachse, Schneehasen, Wildschweine und Luchse. Die Wildkatzen besuchen gerade den Zoo.

Unter dem Rotwild gab es auch weiße Hirsche zu sehen.

Ich gehe durch diese Wildparks immer mit sehr gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite ist es für manche Menschen bereichernd, wenn sie unsere heimischen Tiere in einem Gehege bestaunen können und über Tafeln ein wenig über ihre Lebensweise erfahren. Auf der anderen Seite sind es eben immer Tiere in Gefangenschaft. Egal wie artgerecht das Gehege auch ist. Und natürlich gibt es an der Kasse auch reichlich Tierfutter für die Tiere des Parks zu kaufen, welches man dann in die dafür vorgesehenen Röhren rieseln lässt. Irgendein Tier nimmt das Futter immer dankbar an.

Damit wir auch alle Tiere sehen, ist der Weg, ähnlich wie bei Ikea gehalten, man geht zum Eingang rein und folgt einfach dem Pfad, bis man dann beim Streichelzoo und damit wieder am Ausgang landet.

Da die Menschen sich bei den Hirschen drängelten ging ich schon mal zu den Luchsen. Einer der Luchse, der für die Wildkatzen im Tausch da war, war etwas unruhig und lief immer wieder am Zaun entlang. Wir Menschen waren über ihm und konnten ihn von oben beobachten. Später erklärte sich seine Unruhe, denn es war scheinbar Essenszeit und er hatte wohl Hunger. Denn etwas später kam eine Parkmitarbeiterin des Wegs entlang und lockte die Luchse mit Nahrung.

Vom Wildpark aus fuhren wir 45 Kilometer weiter nach Wunsiedel zum Felsenlabyrinth. An der Einfahrt zum Parkplatz begrüßte uns ein Parkwächter, der gleich mal 3 Euro für’s Parken verlangte.

Am Eingang der Felsengänge bekamen wir die Information, dass die blauen Pfeile den Weg nach oben weisen, die roten Pfeile nach unten führen. Ich war sehr froh darüber, dass ich mir noch feste Schuhe gekauft hatte. Im Prospekt, den ich mir noch holte steht, „wir empfehlen Wanderschuhe zu tragen“. Es empfiehlt sich wirklich feste Schuhe mit Profil zu tragen. Ebenfalls sollte man gelenkig sein. Ich war teilweise so damit beschäftigt zu eruieren, wie ich jetzt am besten durch die Felsspalten komme (wie weit komme ich in die Knie, wie weit kann ich mich bücken?), dass mir eventuelle Alternativwege verborgen blieben.

Es gibt auch einen Weg mit gelben Pfeilen, ein sogenannter Nebenweg, der später wieder in den Hauptweg mündet. Besucher, die den Nebenweg liefen, liefen später den Hauptweg. Sie meinten, sie hätten irgendwie die Hälfte verpasst. Wer also das Felsenlabyrinth besucht, sollte neben Wasser und eventuellem Picknick, auch Zeit und Lust mitbringen, Wege zweimal zu laufen oder einfach auch um mal nur auf einer der vielen Bänke Rast zu machen und die Felsenlandschaft auf sich wirken zu lassen.

Am Gipfel

Oben, unterhalb des Gipfels, gibt es Tische und Bänke, die zum Verweilen und Brotzeit auspacken einladen. Bevor es dann zum Gipfelkreuz raufgeht. Der Weg führt nochmals über eine steile Treppe nach oben. Die Plattform ist beengt. Mit vier Menschen geht es noch, mit mehr wird’s gemütlich. Von dort hat man eine gute Sicht auf den Ochsenkopf und den Schneeberg. Ich persönlich bräuchte ja immer so Schilder, was ich da gerade sehe und bis wohin ich gucken kann. Ein paar Schilder auf der Brüstung oder unten am Picknickplatz hätten mir schon genügt. So hat der Reiseleiter die Informationen gegeben. Der Ochsenkopf ist mit 1024 m der zweithöchste Berg, der Schneeberg mit 1053 Meter der höchste Berg des Fichtelgebirges.

Nach der Wanderung, die neben der Gelenkigkeit auch die Fitness und Kraft in den Beinen testet, kehrten wir im Café ein. Cappuccino für alle, für die Frau des Reiseleiters Erbeerkuchen und für mich warmen Apfelstrudel mit Vanillesoße. Es war für uns alle schon lange her, dass wir in einem Cafégarten saßen. Da wenig Gäste und draußen, fühlten wir uns auch wohl.

Tagesausklang und nachdenkliche Töne

Wieder „Zuhause“, also in des Reiseleiters Haus, ging erst einmal jeder seiner Wege. Später, zur Abendessenszeit, ging ich nach oben und fand meinen Vater auf der rückseitigen Terrasse vor dem Grill vor. Ich setzte mich ein wenig zu ihm und genoß die Ruhe. Es ist wirklich ruhig dort. Da es mein letzter Abend war, gab es nach dem Abendessen kein Abendprogramm via Antenne sondern gemütliches beisammen sitzen. Er erzählte ein wenig von früher, aus seiner Kindheit.

Zwischendrin klang an, dass er sich das Leben in Deutschland anders vorgestellt hatte. Vieles, so sagte er, hat sich verschlechtert. Das hatte er anders in Erinnerung. Seine Erinnerungen an Deutschland sind 35 Jahre alt. Innerhalb dieser Zeit hat sich viel verändert. Nicht nur im Gesundheitssystem und der Gesellschaft. Er macht sich Sorgen, um die künftigen Entwicklungen, um die Zukunft. Er war gekommen, um hier seinen Lebensabend zu verbringen. In Ruhe und Sicherheit, gesundheitlich gut versorgt. Sie leben auf dem Land. Noch gibt es einen Hausarzt. Termine bei Fachärzten kaum zu bekommen. Patientenstopp. Wartelisten – Fehlanzeige.

25.08.2022 – Abschied

Aufstehen. Packen. Nichts vergessen? Frühstücken. Ein komisches Gefühl. Ich blieb noch bis zum Mittag. Dann brachte ich die Sachen ins Auto. Zum Abschied begleiteten mich beide zum Auto. „Ruf an oder schreib kurz, wenn du da bist“. „Mach ich“. Ich wurde noch um’s Eck navigiert. Nochmal winken. Dann den Privatweg nach unten über den Garagenhof und rechts auf die Straße.

Ein Anfang. Wiederholung nicht ausgeschlossen.

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29.08.2022 – Matsch und Saisonende

Frau Mohnblume bloggt 30. August 2022 |

Seit zwei Tagen bin ich verkatert ohne verkatert zu sein. Keine Ahnung, was das jetzt wieder ist. Der Corona Schnelltest sagt, „Alles Super“. Trotzdem irgendwie matschig im Hirn. Früher fühlte sich der Beginn einer Grippe so an.

Vielleicht die Nachwehen von den Tabletten, die ich seit einer Woche abgesetzt habe? Bis auf die Hitzewallungen sind alle anderen Beschwerden, die die Tabletten ausgelöst haben, abgeklungen.

Saisonende

Für einen der fünf Freunde endet im August die Saison. Da wir bereits unterwegs waren, beschlossen wir spontan (und weil der Himmel Trockenheit versprach), eine Ausfahrt mit dem Fahrzeug zu machen. MonAmour hatte da eine hübsche Strecke im Kopf. Nur der Himmel reicherte immer mehr Wolken an, so dass er den Plan mit der hübschen Strecke verwarf. Wir fuhren dafür andere hübsche Strecken am Rande des Seenlands entlang.

Boote, die sich im Wasser spiegeln.

Am Ende hätten wir doch die andere hübsche Strecke nehmen können, denn es blieb (zum Glück) den ganzen Tag über Trocken. Da die Fahrzeuge nach jeder Ausfahrt von Insekten und Staub befreit werden, ist es ehrlich gesagt kein Vergnügen ein nasses verschmutztes Fahrzeug zu reinigen. Dieses Vergnügen ereilte uns in einer Saison zweimal in Form eines Gewitters.

Oldtimerfreunde, die ebenfalls nach jeder Ausfahrt per Hand mit feuchtem Tuch und Leder reinigen, wissen, was ich meine. Wenn Menschen vor den alten Fahrzeugen stehen und sagen, „Der sieht ja aus wie neu“, dann verrät niemand, dass dies nur deshalb so ist, weil nach jeder Fahrt per Hand und feuchtem (nicht nassem) Schwamm und Leder gereinigt wird, um ja keine Kratzer auf dem Fahrzeug zu hinterlassen. Es soll in der Szene auch Ausnahmen geben.
Wir hatten auch schon ein Gespräch mit angehört, indem eine Frau eine andere fragte, warum sie denn heute, auf das Treffen, nicht mit dem Oldtimer gekommen sind. Antwort: „Wir sind zu faul zum Putzen hinterher“. Diese Aussage zauberte uns ein Grinsen ins Gesicht. Wir kennen dies nur zu gut. Da fahren wir mit dem Vorsatz in die Halle einen der fünf Freunde zu bewegen und dann schauen wir uns an, schauen die Fahrzeuge an, schütteln den Kopf, schauen kurz bei jedem vorbei, ob alles in Ordnung ist und machen die Ausfahrt mit dem Alltagsfahrzeug. Nur weil wir danach keine Lust auf Putzen haben. Nun ja. Manchmal reicht der schöne Anblick.

Der Tag endete mit einem Grillabend auf der Terrasse.

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26.08.2022 – Im Hintergrund

Frau Mohnblume bloggt 27. August 2022 |

Manchmal surft man so auf Internetseiten und dann erhält man die Nachricht „Wir arbeiten gerade an einem neuen Webauftritt….“ Im Hintergrund laufen also arbeiten und vorne sieht man ein hübsches Bild oder einen Bauarbeiter.

Ich arbeite gerade nicht an einem „neuen Webauftritt“ dafür jedoch an einem Blogbeitrag über die letzten Tage. Der wird noch ein wenig dauern, deshalb erstmal keine Blogbeiträge. Es gäbe gerade eh nur wenig zu berichten.

Es sei denn es interessiert Sie, dass ich Wäsche wusch, auf dem von mir bevorzugten Verkaufsportal Anzeigen erstellte, es Spaghetti Bolognese gab, von denen noch viel da ist, so dass es für den nächsten Tag auch noch reicht. Scheinbar habe ich unbewusst gleich für die unsichtbare italienische Großfamilie mitgekocht. Was weiß ich.

Mehr ist nun wirklich nicht passiert.

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19.08.2022 – Vergangene Zeiten

Frau Mohnblume bloggt 20. August 2022 |

Morgens auf der Terrasse

Der Himmel zeigt sich bewölkt und grau. Es sieht nach Regen aus. Die Temperatur noch angenehm. Seit zwei Tagen besitze ich eine neue Kaffeemühle. Sie besitzt ein Stahlmahlwerk und, das ist das Wichtigste, ich kann den Mahlgrad einstellen. Bei der geerbten ging das nicht mehr. Und ich kann für ca. sechs Tassen Kaffee mahlen. Also mit nachfüllen natürlich eine ganze Packung. Eine Füllmenge Kaffeebohnen hat in etwa sechs Tassen ergeben – vielleicht waren es auch zwei mehr. Egal. Ich sitze also mit der ersten Tasse Kaffee auf der Terrasse. Die Nachbarin gegenüber begrüßt eine andere Nachbarin aus dem gleichen Haus. „Ach“, sagt diese „ich gehe jetzt ein wenig spazieren, mir ist so heiß.“ Ach, denke ich, dir auch? Willkommen im Club.

Der Kaffee ist auch heiß. Deswegen beschließe ich erst einmal die Beete und die Bäume in den Töpfen zu gießen. Es sieht zwar nach Regen aus, aber ob sich da noch was tut? Keine Ahnung. Nach dem Gießen hat der Kaffee angenehme Trinktemperatur.

Nach dem Morgenkaffee, Vogeltränke reinigen und mit frischem Wasser befüllen. Schließlich noch den Abwasch erledigen. Zeit für den Schreibtisch.

Post

So langsam scheint sich das alles zu normalisieren. Der Postbote bringt mir mehrere Briefe und eine Fachzeitschrift. Unter den Briefen einer mit bunten Marken drauf. Er ist aus der Ukraine und enthält, die vom Mann bestellten Aufkleber.

Ja, so ähnliche habe ich auch geguckt. Auch wenn dort in einigen Teilen des Landes gekämpft wird, läuft in anderen Gebieten des Landes auch noch das Alltagsgeschäft und der Onlinehandel. Auch ich merkte, wie sehr mich die Bilder, die tagtäglich über die zerstörten Städte und Dorfer aus der Ukraine gezeigt werden, mein Gesamtbild geprägt hat. Das die Menschen, die in Gebieten der Ukraine leben, die (noch) keinen direkten Angriffen ausgesetzt sind, weiterhin (versuchen) ihrem Alltag und ihrer Arbeit nachzugehen, vergisst man dann dabei.

Neben den bestellten Aufklebern auch dieser:

Ukrainische Briefmarken auf einem Brief

Vergangene Zeiten

Sie beschäftigen mich gerade. Und eigentlich stand hier noch viel mehr. Ich weiß aber noch nicht, ob ich diese Abschnitte bloggen möchte. Daher sind sie für mich jetzt erst einmal im Entwurf gelandet.

Am Arsch der Welt

Gestern eine Interessentin gebeten statt in die Nordstadt doch zu mir in den Süden zu kommen. Gelernt, dass der Süden Nürnbergs zu weit weg ist. Ich lebe für manche Menschen „am Arsch der Welt“. Dabei dachte ich immer, der sei irgendwo bei jwd (janz weit wech). Nun denn.

Regenzeit

MonAmour und ich fahren am späten Nachmittag noch Post wegbringen und Getränke holen. Um zum Getränkedealer zu kommen fahren wir mitten durch den Wiesengrund. Auf der einen Seite entdecken wir über 50 Störche. Vermutlich sind es mehr. Immer wieder gibt es Jahre in denen die Störche der Gegen ihre Versammlung bei uns im Wiesengrund abhalten. Vor ein paar Jahren schaffte es diese außergewöhnliche Versammlung sogar auf das Titelbild unserer Gemeindezeitung.

Selbst wenn ich den Foto dabei gehabt hätte, hätte es nichts genutzt, da der Regen eingesetzt hatte und wir trübe Sicht hatten. Der Regen hielt dann auch an bis zum nächsten Morgen. Unser 800 Liter Regentank ist jetzt wieder voll. Die Erde bräuchte eigentlich noch viel mehr von diesem beständigen Regen.

Trotz des Regens schürt MonAmour den Grill an. Während er draußen das Burgerfleisch brät, kümmere ich mich drinnen um die weiteren Zutaten.

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