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Frau Mohnblume bloggt

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03.09.2022 – Nicht gemacht

Frau Mohnblume bloggt 3. September 2022 |

Den ganzen Tag über sah es grau aus. Jetzt gegen Abend ein Donnergrollen und Regen.

Heute morgen noch Pläne gehabt. Mich den letzten zwei Kapiteln widmen, die schon fünf Mal gelesen sind, aber zu denen mir noch keine guten Sätzen und Worte einfielen, die verkürzt widerspiegeln, was in den Kapiteln steht. Nicht gemacht.

Bad und Küche putzen, stand auch auf dem Plan. Nicht gemacht.

Büro saugen, Schreibtisch aufräumen und umstellen. Nicht gemacht. Es wird Winter. Die Sonne findet langsam wieder durchs Büro Fenster.

Stattdessen

Kaffee gemahlen und aufgegossen. Morgens, Mittags und am Nachmittag. Also aufgegossen. Eine Portion Kaffeebohnen reicht gemahlen meist für fünf bis sechs Tassen.

Gebloggt. Gelesen was in der Nachbarschaft so passiert.

Verwaltungskram erledigt. Rechnungen gezahlt. Rechnungen rausgesucht – die Steuer steht an. Versucht mich daran zu erinnern, ob ich dieses Grundsteuerzeugs schon gemacht habe. Über Elster nicht, das ging damals nicht. Per Post vielleicht? Die Unterlagen geben leider auch keine Auskunft.

Den Bezahlrhythmus von den Rundfunkgebühren geändert.

Per Telefon das Guthaben angefordert, welches der Schwieger bereits verschenkt hatte. Bin gespannt, was jetzt passiert. Die verstorbene Schwiegerschwester hatte bei einer sündhaft teuren Kosmetikfirma ihre Cremes gekauft. Da muss man kein Guthaben verschenken, finde ich.

Geguckt was Signal so kann. Ich bin gerade dabei dem Gruppendruck nachzugeben und mich auch diesem Messenger anzuschließen. Noch regt sich Widerstand.

Am Montag findet mal wieder eine Sammlung vom Gebrauchtwarenhof statt. Deshalb mal in den Kisten geguckt, was ich hergeben möchte. Neben ein paar Haushaltswaren fielen dann auch noch Bücher für den Bücherschrank des Ortes ab.

Noch vor dem Regen im Bücherschrank eingestellt. Er hat noch immer einige Lücken. Da geht noch was. Vielleicht gucke ich morgen noch ein paar Kisten durch.

Immerhin wurden mit den Sachen für den Gebrauchtwarenhof zwei Kisten komplett leer. Also mit Umverteilung und zusammenfassen. Die Sachen für den Gebrauchtwarenhof sind in handlichen Kartons und Taschen gelandet. Hoffentlich regnet es am Montag nicht.

Unterwegs noch im Bioladen Zutaten für Toast Hawaii gekauft. Wird es demnächst geben.

Plötzlich war es Abend.

Noch schnell ein wenig Unkraut aus einem Topf gezupft. Festgestellt, dass einer der Rittersterne, die zurzeit draußen stehen, eine Knospe gebildet hat. Noch ist das Wetter ja gut. Der Weihnachtsstern hat sich auch gut erholt und viele dunkelgrüne Blätter bekommen.

Bei beginnendem Regen Bohnen fürs Abendessen gepflückt. Noch ein wenig länger und ich hätte eigenen Bohnensamen gehabt.

Abendessen und Ausklang.

Humoriges – Gesehen am Wegesrand

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02.09.2022 – Durchs Ansbacher Land

Frau Mohnblume bloggt 3. September 2022 |

In letzter Zeit ist dieses Aufstehen mühsam. Es gibt so Tage, da möchte ich gerne einfach nur liegen bleiben. Ging aber nicht. Termin auf der Bank mit dem Schwieger.

Während des Banktermins denn auch mit dem Schwieger besprochen, dass ich mich beim Amt als Co-Betreuerin eintragen lasse. Nächste Woche also dann auch genauere Klärung mit dem Amt über dieses Anliegen. Sollte dem Schwieger irgendwas passieren, sind wir damit in Bezug auf die kleine Schwiegerschwester wenigsten handlungsfähig.

Wir waren aufgrund von Ferienzeit (erstaunlich wie wenig Verkehr da ist) etwas zu früh da und hatten Zeit ein wenig spazieren zu gehen.

Nach dem Termin fuhren wir zum Schwieger, um das OpaAuto aus der Garage zu holen. Dieses stand nun schon fünf Jahre ohne Bewegung und TÜV herum. Mithilfe von Kurzzeitkennzeichen fuhren wir zur Prüfstelle. Immer wieder eine Freude, TÜV-Prüfer in Verzückung zu sehen. Auch ein weiterer Besucher bewunderte das Auto aus der Nähe. Besucher: „Wunderschönes Auto. Wie neu.“ TÜV-Prüfer: „Auch von Innen. Musst mal gucken.“ Der „Opa“ ist inzwischen 37 Jahre alt.

Trotz der fünf Jahre Standzeit, keine Mängel. Da das Wetter uns ebenfalls sonnig gewogen war, machten wir diesmal die Ausfahrt mit der hübschen Strecke rund um Rothenburg ob der Tauber über Leutershausen und Schillingsfürst.

Die Stadt Leutershausen weckt immer wieder Erinnerungen an die Konfirmandenfreizeiten. Einst selbst als Konfirmandin an der Freizeit teilnehmend, fuhr ich ein paar Jahre später als Leiterin mit. Obligatorisch der Besuch in Sachsen. Sehr viele Jahre später besuchte ich in Leutershausen mit MonAmour das Gustav Weißkopf Museum.

Der Abend endete mit Pizza aus dem Ofen.

Gelesen

Wechseljahre: Schluss mit reinem Defizitdenken

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01.09.2022 – Jetzt also September

Frau Mohnblume bloggt 2. September 2022 |

Nur für kurze Zeit

MonAmour hatte ganz spontan einen Termin auf der Zulassung ausgemacht. Heute Morgen also einen Spaziergang zur Behörde. Wir haben das große Glück eines kleinen Amtes in unserem Dorf zu haben.

An der Tür begrüßt uns ein Security-Mann. Er lässt nur Menschen ein, die einen Termin haben. Den Hinweis, dass nur MonAmour in die Amtsstube darf nehmen wir wohlwollend zur Kenntnis. Das haben wir schon immer so gemacht, wenn ich ihn denn begleitet habe.
Der Sicherheitsmann an der Tür ist auch gleichzeitig FAQ-Mann.

„Ich möchte einen Reisepass für meine Kinder beantragen?“, wird er gefragt.
Er: „Haben Sie einen Termin?“
Sie: „Nein. Ich möchte eigentlich so einen Zettel ausfüllen.“ – „Dann kommen Sie mal mit“, sagte er und reicht der Dame mit den zwei Kindern einen Zettel und führt sie zum Stehpult.

„Wir möchten gerne… „, erklärt ein älteres Ehepaar. – „1. Stock Zimmer ….“, die Antwort.

Besucher: „Muss man bei Ihnen Maske tragen?“ – Sicherheitsmann: „Leider nein.“

Nächste Besucherin: „Brauchen wir eine Maske?“ – Sicherheitsmann: „Das wäre schön.“

Hat in beiden Fällen leider nichts bewirkt.

Weiterer Besucher: „Wo kann ich denn…?

Er: „Da Vorne die Treppe runter, linke Seite“

Ausgeflogen

MonAmour hat alles erledigt. Wir wählen den Heimweg an Sportplatz und Schule vorbei. MonAmour weiß anscheinend genau warum es mich Richtung Wiesengrund zieht. Statt auf der rechten Seite laufen wir an der linken Seite entlang. Doch bereits am Ende der Brücke können wir sehen, dass die Wiese leer und die Storchenkolonie, die in den letzten Tagen die Wiese bevölkerte, weitergezogen ist. Wir wechseln ebenfalls die Straße und wandern heimwärts.

Die Welt braucht Zeit

Ein Interessentin für angebotene Ware meldete sich. Innerhalb einer Stunden hatten wir den Kauf perfekt, das Paket geschnürt. In unmittelbarer Laufnähe hat es inzwischen und seit neuestem im „Zeitungslädle“ auch eine Paketannahmestelle. Und haste nicht gesehen, schon war ich mit dem Paket dort. An das letzte Mal kann im mich schon gar nicht mehr erinnern. Zwischenzeitlich steht auch ein anderer Mitarbeiter hinter der Theke. Gut abgeschottet hinter Plexiglas. Ich war wirklich schon länger nicht mehr da.

Zufällig ist ja heute Donnerstag. Donnerstag ist „Zeit“-Tag. Vor gut 30 Jahren las ich regelmäßig „Die Zeit“ und kaufte diese immer Donnerstags im Zeitungslädle. Ja, so lange gibt es dieses Lädchen schon. Da ich zufällig schon mal da war, nahm ich aus einem Impuls heraus auch gleich „Die Zeit“ mit. Legte diese unter der Plexiglasscheibe durch. Der Verkäufer „Ach, die Welt – Quatsch „die Zeit“. Ich: „Naja, ob Welt oder Zeit“. Die Dame, die mit mir im Raum war, dann „Die Welt braucht Zeit“. „Ja“, sagten wir „viel Zeit“. Wir hätten jetzt noch eine Weile philosophierend dem Gedanken nachgehen können. Beließen es jedoch dabei. Dafür widmete er sich lieber meinen kleinen Paket und gab mir den Einlieferungsbeleg.

Ich zog zum nächsten Laden, der seit heute wieder aus dem Betriebsurlaub zurück ist, und folgte spontan, ich war bereits daran vorbeigezogen, einem weiteren Impuls und kaufte neben Salat auch die Zutaten für den Salat ein. Auch den Gemüseladen gibt es schon seit über 30 Jahren. Eigentlich solange, wie diese Ladenzeile besteht*. Inzwischen zwar mit neuer Inhaberin und neuer Besatzung, ist aber immer noch ein Gemüseladen, der frisches Gemüse aus dem Knoblauchsland aus eigenem Anbau verkauft. Das „frische“ Obst kommt überwiegend aus Deutschland und damit aus der Region, es hat aber eben auch Obst, welches aus weit her kommt.

*Die Ladenzeile ist mit dem Wohnhaus in meiner Jugend entstanden und dürfte zwischen 35 und 44 Jahre alt sein. So ganz genau, weiß ich es nicht mehr.

Neues von der Post

Letztens fragte der Landschaftsgärtner bei uns nach, ob wir eigentlich noch Post bekommen. Nun ja, sporadisch, lautete unsere Antwort darauf. Ich verfolgte die Unterhaltung nicht weiter, da ich einen Termin hatte.

Dafür durfte ich letztens Zeugin seltsamer Logistik werden. Inzwischen kommen die Postangestellten getarnt in einem Servicemobil einer Meister-Werkstatt vorgefahren. Anhand ihrer Uniformen erkennt man jedoch noch, dass es sich um Postangestellte handelt. Wobei die Frage „Sind die Echt?“ damit durchaus berechtigt ist. Da der Schreibtisch noch so steht, dass ich zum Fenster rausschauen kann beim Denken, sah ich der Logistik verwundert zu.

Das getarnte Postauto hielt gegenüber. Die Frau steigt mit vielen Briefen in der Hand aus. Sie bewegt sich zu meinem Briefkasten. Ich bewege mich daraufhin auch zum Briefkasten, um den Brief zu holen, nicht dass der wieder verschwindet. Lese den Empfänger und stelle fest, der Brief gehört weder mir noch in diese Straße. Ich gehe also zum getarnten Postmobil und warte geduldig bis die Postfrau, die Briefe in die Briefkästen der beiden Häuser verteilt hat. Ich gebe ihr also den Brief wieder zurück mit den Worten: „Bitte entschuldigen Sie, aber der Brief gehört mir nicht. Das ist auch eine ganz andere Adresse“. Immerhin die Nummer stimmte schon mal. Das sagte ich aber nicht dazu. Sie: „Ach der Kollege, hat das wohl falsch eingeworfen, der kommt sicherlich gleich, der ist noch unten. Vielleicht hat er ja Post für Sie dabei. Ich hab hier nichts für Sie“.

Während ich verwundert zurück ins Haus ging, fragte ich mich, welchen Kollegen sie meinte. Ich hatte nur sie gesehen. Nach einer Weile kam tatsächlich ein Postmann die Straße lang. Scheinbar hatte sie diesen zuvor ausgesetzt, damit dieser die Briefkästen der Häuser unterhalb unserer Straße füttert. Sie hat ihn dann auch gleich angeblafft, was ich ziemlich interessant fand, da ja eigentlich sie den Brief in meinen Briefkasten befördert hatte. Jedenfalls stiegen beide wieder ins Fahrzeug ein. Um exakt zwei Meter weiter vor dem Haus, deren Briefkästen sie eben noch mit Briefen gefüttert hatte, nun mit Paketen zu beglücken.
Nachdem dies geschehen war, fuhren sie die Straße weiter hinauf.

Später als MonAmour und ich auf der Terrasse saßen, um den Nachmittagssnack einzunehmen, kam das getarnte Mobil wieder vorbei. Hielt ein weiteres Mal an, um ein weiteres Paket abzuliefern. Fuhr wieder die Straße hoch, dann wieder runter, um zwei Sekunden später die gesamte Strecke nach oben im Rückwärtsgang zurückzulegen.

„Vielleicht“, sagte ich, „sollten sie mal eine Schulung zum Thema „Logistik“ und „effektive Post- und Paketverteilung“ machen“. MonAmour, dessen Großvater bei der Post Briefzusteller war, konnte nur den Kopf schütteln.

Es war einer der Momente, wo wir uns unendlich alt vorkamen, weil wir uns die guten alten Postzusteller zurück wünschten. Die, die mit dem Fahrrad kamen, die ihre Zustellbereiche kannten und die Menschen hinter den Briefkästen. Die, die Kindern auf Rollschuhen erlaubten sich an ihrem Gepäckträger festzuhalten und sie so ein Stück des Wegs mit zogen. Die, die auch noch Zeit für einen kleinen Plausch hatten und jeden Hund im Viertel kannten.

So bleiben wir „alten Leute“ ein wenig in der Erinnerung verhaftet, um dann wieder unserem Tagwerk nachzugehen.

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31.08.2022 – Vorgeschmack auf Winter

Frau Mohnblume bloggt 1. September 2022 |

Ich bin ja der Meinung, dass es im Sommer wirklich mehr regnen könnte. Vorzugsweise nachts, gerne auch mal am Nachmittag, wenn es danach dann wieder sonnig und warm ist, ohne gleich diese klebende Hitze zu haben.

Gestern noch in Bluse und Rock auf der Terrasse, heute mit Strickjacke, langer Hose und dicken Socken am Schreibtisch. Es hat abgekühlt. Gefühlt mindestens 10 Grad. Das ist vielleicht übertrieben, aber 18 Grad ist nun wirklich nicht warm. Jedenfalls, wenn man vorher 25 bis 35 Grad gewohnt war. Im Winter, wenn vorher 8 Grad herrschten, sind 18 Grad dann wieder warm.

Wenn es jetzt wenigstens noch regnen würde, wäre das ja auch einzusehen, aber nur kalt? Muss nicht sein.

Schwarz Weiß Schwarz

Es ist ja bereits bekannt, dass sich die Uhren hier seltsam verhalten. Seit einiger Zeit auch mein Bildschirm. Zwischendurch findet er es nämlich ganz lustig mal Weiß zu werden, dann ist mal eben alles weg, es dauert eine Weile, dann kommt das Bild wieder. Heute fand er nur Weiß zu langweilig und wurde erst Weiß, dann Schwarz um dann wieder Weiß zu werden. Er brauchte etwas Denkpause, dann war das Bild wieder da. Er macht das Vorzugsweise nur im Fenster des Browsers. Alle anderen Fenster zeigt er einwandfrei an.

Schreibtischarbeit

Die Einkommenserklärung der kleinen Schwiegerschwester ließ mir keine Ruhe. Deshalb nochmal in den ersten Stock gestiefelt und in den Unterlagen gesucht, seit wann denn nun das Waisengeld gezahlt wird. Dabei auf die Erklärungen der verstorbenen Schwiegerschwester gestoßen und festgestellt, dass auch sie immer nur das laufende Jahr angab. Na, wenn das so ist. Also nochmal den digitalen Anlauf gewagt und innerhalb von fünf Minuten war alles erledigt. Samt Ausdruck für die Unterlagen. Sicher ist sicher.

Die Rezensionen müssen bald abgegeben werden. Gelesen habe ich schon alles, aber manche Kapitel sind so zäh, da steckt so viel drin, so dass ich manchmal gar nicht weiß, wie ich das in ein paar Sätzen und auch noch sinnvoll zusammenfassen soll. Daher fehlen mir in der Rezension also noch drei Kapitel von dem einen Buch. Beim anderen Buch nur noch das Fazit und die Vorstellung der Autorinnen. Dann kann die Rezension schon mal weg. Das wird jetzt die Schreibtischarbeit der nächsten Tage. Im „Urlaub“ hatte ich zwar Laptop und Bücher dabei, aber eigentlich war ja „Urlaub“. Daher blieben die Bücher geschlossen und der Laptop wurde nur für mich zur Doku der Tage und meiner Gedanken genutzt.

Am Abend dann noch an den letzten Sätzen gefeilt. Nochmal gelesen und abgeschickt.

Tod und Trauer um Gorbi

Michail Gorbatschow ist gestorben. Neben all den Bildern, die ich habe sind mir vor allem die von Michail Gorbatschow und den Scorpions im Gedächtnis geblieben. Die mir jedes Mal Tränen in die Augen treiben. Wie es auch jedes Mal geschieht, wenn im Fernsehen der Mauerfall gezeigt wird. Er war ein Reformer und Demokrat. Ein Politiker mit Charisma, der die Welt veränderte.

Er war ein Jahrhundertpolitiker.

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30.08.2022 – Verabredung

Frau Mohnblume bloggt 31. August 2022 |

Aufgestanden. Kaffee gekocht. Schreibtisch. Bloggen, Blogs lesen.

Digital

Die Krankenkasse der kleinen Schwiegerschwester bittet um Hilfe und möchte gerne die Einkommensverhältnisse erfahren. Das Schreiben teilt mit, diese Angaben können auch Online gemacht werden.

Super, dachte ich. Kein Gedöns mit Post und Kopien und Unterschrift und so. Erste Hürde ist dann gleich mal der Personenkreis. Eigentlich trifft außer „nicht erwerbstätig“ nichts auf sie zu. Familienstand und Kinder ist einfach. Doch dann. Sie bekommt Waisengeld und Blindengeld. Blindengeld zählt nicht als Einkommen. Waisengeld dagegen schon.

Auf dem analogen Formular reicht ein Kreuzchen und der Vermerk „siehe Anlagen“. Im digitalen Formular komme ich nicht weiter, denn sie wollen neben der Höhe des Waisengelds auch noch wissen seit wann sie dieses bekommt. Ohne Datum kein weiterkommen. Ich habe jedoch kein Datum. Woher auch. Ich habe keine Ahnung, seit wann sie das bekommt. Ich kann Vermutungen anstellen. Ich habe dazu auch keine Unterlagen. Nur die Bezüge, auf denen aber auch nicht steht, seit wann sie Waisengeld bekommt. Ohne Datum kein „Weiter“. Ich gebe auf.

Zahnarzttermin

Mein Blick fällt zufällig auf die Uhr. Oh, schon so spät. Mit diesem Einkommensquatsch, hätte ich beinahe versäumt mich bereit zu machen. Zähneputzen, ausgehfeine Klamotten anziehen, Schuhe. Kurzer Blick auf die Uhr. Die Zeit reicht, um gemütlich zum Zahnarzt zu laufen.

Einkaufszettel, Geldbeutel, Tasche und los.

Ich bin so zügig unterwegs, dass ich zu bald komme. Da ich ohne Uhr unterwegs bin, habe ich keine genaue Zeit. Ich laufe auf die Tür zu. Mein Zahnarzt hat Humor. Mir leuchtet ein „Sorry, we’re open“ entgegen. Ich drücke auf die Klingel, der Türsummer ertönt, ich trete ein. Oh. Alles dunkel. Mist, es ist noch Pause. Ich warte, beschließe dann doch lieber draußen zu warten, nachdem keiner kommt. Kaum draußen, ertönt der Türsummer erneut und die Sprechstundenhilfe erscheint. Ich entschuldige mich, weil, ist ja noch Pause. Sie: „Nein, nein, ist schon ok.“ Nachdem geklärt ist, welcher Termin und wer ich bin, noch kurz ins Wartezimmer. Um 14:05 sitze ich dann auf dem Stuhl. Das Provisiorium wird gegen die „echten“ getauscht.

Nach einer halben Stunde werde ich entlassen. Frisch zementiert. Und dann kommt er der Satz, den ich schon so lange nicht mehr hörte „Essen erst in einer halben Stunde“. „Am besten keine Gummibärchen, besser Schokolade“. Den Zusatz verstehe ich jetzt nicht so richtig, versäume jedoch auch zu fragen. Was zum Geier habe ich da wieder versäumt?

Vollsperrung vorbei

Nachdem ich auf dem Hinweg hintenrum durch die Straßen lief, wähle ich für den Rückweg die Hauptstraße. Mich interessiert, ob die Vollsperrung schon wieder aufgehoben ist. Ist sie, wie ich am Supermarkttempel feststelle. Die Markierung fehlt noch. Ansonsten ist ein Stück Straße frisch geteert. Für das Abendessen brauchen wir noch ein paar Zutaten, daher führt mich der Weg direkt in den Einkaufstempel, bevor es nach Hause geht.

Verabredung

Der Reiseleiter hatte sich ein paar Sachen ausgesucht, die wir aus dem Nachlass und vom Schwieger in Kartons verpackten. Zufällig ist auch noch eine Beerdigung zu der er hier in der Nähe geht. Wir verabredeten, dass er nach der Beerdigung und dem Tröster vorbeikommt und die Sachen mitnimmt. Am späten Nachmittag oder ist das schon früher Abend kam er. Wir plauschten noch ein wenig auf der Terrasse. Er erzählte von der Beerdigung, von der Verwandtschaft, von meinen Eltern. Es wurde ein wenig nachdenklich. Beerdigungen haben immer so einen Hinweis darauf, dass das eigene Leben auch endlich ist.

Als wir die Sachen ins Auto laden, kommt der Landschaftsgärtner vorbei und begrüßt seinen ehemaligen Nachbarn. Alle Vorhabungen des Reiseleiters dahin. Tanken, Drogenmarkt. Die Welt konnten sie nicht retten, aber sie waren sich einig, dass es so auch nicht geht, weil niemand auch nur im Ansatz eine enkeltaugliche Politik macht. Als die Sonne sich dann rötlich verfärbte und die Glocken 19 Uhr läuteten, verabschiedete sich der Reiseleiter ins Fichtelgebirge.

Outdoorcooking

MonAmour und ich saßen dann später auf der Terrasse, während unser Abendessen auf dem Grill in der Pfanne bruzzelte. Fisch. Die Beilage dazu, Kartoffelsalat, hatte ich nach meiner Ankunft hier im Haus schon zubereitet. Wir erzählten uns ein wenig vom Tag. Ich erzählte vom Bericht des Reiseleiters über die Beerdigung und die Familienmitglieder, die er traf. „Er hat auch meine Eltern getroffen, dort, und sich mit ihnen über uns Kinder ausgetauscht“. Bereits als ich den Satz sagte, fand ich es interessant, dass ich meine Mutter und meinen Stiefvater, als „meine Eltern“ bezeichnete, während ich von meinem Vater eher den Vornamen benutze oder eben „mein Vater und seine Frau“ sage, wenn beide gemeint sind. Wahlweise auch den Vornamen seiner Frau. Stiefvater oder Stiefmutter kommt mir eher selten über die Lippen, allein das „Stief“ finde ich schon gruslig. Vermutlich zu viele Märchen mit „Stief“ in der Kindheit.

Über den Rest muss ich noch nachdenken.

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