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15.10.2020 – Wir leben alle nur in unserer kleinen Welt

Frau Mohnblume bloggt 16. Oktober 2020 |
Da war noch was

Ich hatte letztens ja mal erwähnt, dass ich Ihnen den Satz, „Mich würde da keiner nehmen“ noch erkläre.

Ein paar Tage vor meiner Auszeit unterhielt ich mich mit einer Schreibstubenkollegin. Bis dato fragte sie mich jeden Tag, wenn wir uns sahen, wie es mir geht und ob ich schon was hätte.
Wir unterhalten uns über Jobs im Allgemeinen. Damals hatte ich ja noch zwei Optionen. Sie meinte, ich müsse mich unbedingt arbeitssuchend melden, von wegen Arbeitslosengeld.

Mir persönlich sind solche Dinge ja von Haus aus zuwider. Bisher war ich nur einmal Arbeitslos gemeldet. Damals nach meiner Erzieherausbildung.

Grundberuf Erzieherin – Krisensicher und Systemrelevant

Die Aussichten im Beruf der Erzieherin in einer Kinderinsel wieder eine Anstellung zu finden sind ja nun gerade sehr hoch. Ich schaue also die Kollegin an und sage: „Wenn ich ja nichts finden sollte, dann muss ich halt für ein paar Monate wieder als Erzieherin arbeiten. Vorzugsweise in der Krippe.“ Sie schaut mich an, zieht die Brauen hoch und sagt (der geneigte Leser kann sich das jetzt bestimmt schon denken): „Die werden dich da nicht nehmen, bist viel zu lang draußen aus dem Beruf.“ Dreht sich um und geht. Ich sehe ihr verwundert nach.

Okay, neben dem Kollegen Fachberatung, bin ich, die einzige in der Schreibstube, die aktive Pädagogin ist. Ich habe die ganze pädagogische Palette mitgenommen: Erzieherin mit Fachabi, Sozialpädagogin (FH), Pädagogin (Uni.) – die letzten beiden noch mit Diplom. Ich befürchte eher, man wird mich nicht nehmen, weil ich überqualifiziert bin. Daher ist dann der Plan, dass ich die beide Abschlüsse in der Bewerbung eher mal verschweigen würde. Und für die Lücken fällt mir dann schon irgendwas ein. Notfalls. Ist ja auch nur der Notfallplan.
In der Schreibstube bin ich auch die einzige, die tatsächlich mit der Praxis da draußen hautnah und live in der ersten Reihe, zu tun hat. Sie merken, denke ich, worauf das hinausläuft, oder?

Fachkräftemangel

Hatte ich eigentlich erwähnt, dass ich seit fast 10 Jahren Kinderinseln berate? Hatte ich erwähnt, dass ich Marte Meo Trainerin bin? Hatte ich erwähnt, dass ich auch mit den verschiedensten pädagogischen Ansätzen zu tun hatte? Montessori und Waldorfpädagogik, zum Beispiel.

Hatte ich erwähnt, dass in dem Bereich Fachkräftemangel herrscht? Dass dieser so eklatant ist, dass mir Führungskräfte berichten, dass sie manchmal gar nicht wissen, wen sie einstellen sollen, weil weder Kanditat A noch B geeignet erscheint. Sie sich aber für einen der beiden entscheiden müssen. Wenn sie überhaupt nach Monaten der Suche eine Auswahl zwischen zwei Kanditaten haben. Manche sind geblieben und haben ihre potenziale ausgefaltet, andere sind wieder gegangen. Was habe ich schon für Wechsel erlebt…. Naja, und dann halt die verschiedene Vorstöße, von verschiedenen Stellen dem Fachkräftemangel in diesem Bereich durch Quereinstiege zu begegnen.
Ist schon gut, ich höre jetzt auch auf.

Meine kleine Welt ist nicht deine kleine Welt

Nachdem ich mich im Studium viel mit dem Konstruktivismus beschäftigt habe, weiß ich natürlich, dass es eben nicht die eine Wahrheit gibt, sondern ganz viele. Das war jetzt die super verkürzte Version.
Aus der Perspektive der Kollegin ist es auch nicht verwunderlich, wenn sie mir so einen Aussage hinhaut. In der freien Marktwirtschaft, wären 20 Jahre Abstinenz, in vielen Berufen ein No-Go. Aus ihrer Sichtweise und den Berufen, die sie so aus ihrer unmittelbaren sozialen Umgebung kennt, weiß sie, dass es schwer ist nach so langer Zeit eine Arbeit in dem Beruf zu finden, den man ursprünglich mal gelernt hat. Ich für meinen Teil kenne viele Menschen, die ursprünglich ganz andere Jobs gelernt hatten und heute etwas ganz anderes machen. Zum Teil, weil sie sich durch Interesse und Kompetenzaufbau dorthin gearbeitet haben und sie an Führungskräfte geraten sind, die ihre Potenziale gefördert haben. Ich kenne aber auch Menschen, die gerade im Kinderinselbereich, nach vielen Jahren Pause wieder eingestiegen sind. So lebt eben jeder mit seiner Wahrheit in seiner eigenen kleinen Welt.

Aus dem Netz gefischt

Natürlich interessiere ich mich aktuell für die Fallzahlen in meiner Stadt. Wir sind kurz vor Stufe 3, erzählt mir nordbayern.de

„Die Anzahl der Neuerkrankten beschreibt die Sieben-Tage-Inzidenz: Pro 100.000 Einwohner gab es in den vergangenen sieben Tagen 49,5 Neuinfektionen. Es ist davon auszugehen, dass die Warnschwelle von 50 in Nürnberg in Kürze überschritten wird. Die Infektionslage lässt sich nicht auf einige wenige Bereiche eingrenzen. Auf Grundlage der von der bayerischen Staatsregierung beschlossenen Maßnahmen – die noch nicht in eine Verordnung gefasst sind – wird die Stadtspitze kurzfristig Entscheidungen treffen und dann bekannt geben.“
Stufe 3 – Ampelphase rot

Ab morgen gilt in der Innenstadt eine Maskenpflicht. Man geht davon aus, dass noch am Wochenende die Warnschwelle von 50 überschritten wird. Zur Stunde wird noch beraten, welche weiteren Maßnahmen noch folgen werden.

Webinare

Ich beschäftige mich aufgrund der Tatsache, dass es wieder zu einem Betretungsverbot für Externe in Kinderinseln gibt mit verschiedenen Möglichkeiten der Webinare. Werde diese Form in den nächsten Tagen ausbauen und bei den Kinderinseln auch einfordern.

Allgemein, Broterwerb |

14.10.2020 – Grün, Gelb, Rot – 1,2,3

Frau Mohnblume bloggt 15. Oktober 2020 |
Ich bin Sauer

Am Morgen pünktlich losgefahren, für Parkplatzsuche und pünktliches Ankommen beim Kunden. Eine der Pädagoginnen begrüßt mich und zeigt mir, wo ich meine Sachen lassen kann. Also Jacke, Schuhe – in Kinderinseln herrscht ja Hausschuhpflicht. Im U3-Bereich sowieso. Als ich fertig bin, werde ich gebeten erst zur Führungskraft zu gehen. Dort angekommen erklärt diese mir, dass meine Stadt die gelbe Phase, also Stufe 2, ausgerufen hat. Das heißt für alle Kinderinseln zurück zum eingeschränkten Regelbetrieb. Wir überlegen zum einen, was wir mit der heutigen Hospitation machen und zum anderen, mit dem geplanten Teamtag. Wir entscheiden gemeinsam, dass ich jetzt wieder gehe, für den Teamtag beraten wir uns noch mit anderen Personen. Ich mit den Kolleginnen, sie mit ihrem Arbeitgeber. Nächste Woche werden wir miteinander telefonieren. Sie fügt dann noch dazu, dass sie aus einer gut unterrichteten Quelle gehört hat, dass die Zahlen weiter steigen werden. Wenig Hoffnung auf Eindämmung. Mit diesem Wissen gehe ich also schon um kurz nach neun in die Schreibstube.

Auf dem Weg zum Auto kriege ich eine ziemliche Wut auf all die Pappnasen da draußen, die durch ihr Verhalten dafür sorgen, dass zum zweiten Mal in diesem Jahr meine Aufträge drohen storniert zu werden. Am liebsten würde ich diesen Pappnasen meine finanziellen Ausfälle in Rechnung stellen. Als ich beim Auto ankomme, wünsche ich all diesen Menschen nichts Gutes.

Ratlos

In der Schreibstube angekommen, wundert man sich, dass ich schon da bin. Hatte den Vormittag ja freigenommen. Ich murmle was von Ampelphase gelb. Gehe zu meinem Arbeitsplatz. Da bekomme ich dann eine Mail von einer anderen Kinderinsel, was denn mit heute abend wäre, weil…. Uff. Okay, ich muss mich mal mit jemand besprechen. Auf zu den Kolleginnen, erzähle ihnen was los ist, und was jetzt tun. Ich fühle mich grad etwas überfordert. Wir merken, wir brauchen grad alle Bedenkzeit. Im Lauf des Tages kommt dann die Chefin zu mir. Wir besprechen die nächsten Monate. Zum Thema Ampelphase bekomme ich eine deutliche Anweisung. Stufe 2 – keine Hospitationen mit Kinderkontakt. Team ja. Phase 3 – versteht sich von selbst, dass sich dann die Vorort-Termine erledigt haben.

Online

Telefonisch kläre ich mit der Kinderinsel ab, dass wir den Termin am Abend verschieben und diesen online nachholen. Ich bekomme einen Zugang für eine Onlineplattform. Wir wechselten von Anbieter A zu Anbieter B.
Für meine Honorartätigkeit werde ich mir auch einen Zugang holen.

Neue Infos

Die Kollegin, die mir die Mail schrieb, dass sie da was wüsste, steht vor meiner Tür. Unsere Unterhaltung dauert länger. Länger, weil sie vor zwei Wochen noch einen Job hatte. Jetzt sieht es so aus, dass sie mit mir geht. Eigentlich wollte sie mir ihren Job anbieten. Mir rutscht raus, dass ich schon auch mit den Gedanken spiele mich aus dem sozialen Bereich zu verabschieden. Sie hatte das schon mal gemacht. Zwischendurch mal was anderes gemacht. In unserem Gespräch wird uns beiden klar, dass wir gerne in der Beratung bleiben möchten. Wir sind uns nur noch nicht ganz sicher, was wir mit unseren zusammengetragenen Erkenntnissen jetzt machen. Vielleicht finden wir ja noch eine Lösung. Vielleicht muss es auch noch ein wenig reifen.

Abends staue ich mich durch den Berufsverkehr. Hole noch Getränke. Nehme da auch ein Frustbier mit. Fahre in die Nachbarstadt ins Einkaufszentrum. Dort hat es alle Läden, die ich sonst einzeln ansteueren müsste. Apotheke, Tierfutterhändler, Drugstore, Bioladen. Beim Toilettenpapier überlege ich kurz, ob ich noch eine zweite Packung…

Zuhause gibt es selbstgemachte Hamburger, dazu ein dunkles Weizen.

Tagebuchbloggen |

13.10.2020 – Entspannt im U3-Bereich

Frau Mohnblume bloggt 14. Oktober 2020 |
Entspannt im U3-Bereich

Gestern früh los, zur Kinderinsel. Hospitation im U3-Bereich. Ich sage zuerste mein Sprüchlein auf. „Sollten Sie oder ich merken, dass sich Kinder mit mir im Raum, weil fremd, nicht wohlfühlen, werde ich die Hospitation abbrechen.“ Nicken und Verständnis bei den Fachkräften. Mein Auftrag: Beobachten der Interaktion in der Eingewöhnungszeit. Das heißt auch, dass Eltern mit ihren Kindern anwesend sind. Insgesamt sind damit zeitweilig fünf bis sechs Erwachsene im Raum.

Still in der Ecke – ich fühle mich wie die Grinsekatze bei Alice im Wunderland

Ich suche mir eine Ecke. Schaue zu und komme aus dem Dauergrinsen nicht mehr raus.
Die Pädagogen wertschätzend, warm, liebevoll. Die Kinder fühlen sich wohl. Ich erlebe, wie Pädagogen Kinder im Alter von ein und zwei Jahren, Unterstützung geben. Erlebe, wie sie bereits Kinder hier partizipieren lassen. Erlebe, dass es ok ist, wenn Kinder sich zurückziehen und aus sicherer Entfernung ersteinmal nur zuschauen und beobachten möchten. Wichtig, die Pädagogen lassen es zu. Machen Angebote, akzeptieren auch ein „Nein“.

Vertrauen, sich trauen, Zu-trauen

Ich erlebe ein Kind, welches im Lauf des Vormittags auch zu mir Zutrauen fasst, und sich von mir helfen lässt. Ich akzeptiere seine Versuche es selbst zu probieren, es selbst machen zu wollen. Er schafft es dann auch allein, nachdem er das Prinzip der Schließschnallen am Arztkoffer verstanden hat.

Wiederholung oder Scheitern gehört dazu

Ich erlebe ein Kind, welches gerade laufen kann. Für ihn ist es völlig normal, dass er immer wieder mal hinfällt. Wieder aufstehen, ausbalancieren, weitergehen. Bis zum nächsten Popoplatscher bzw. Kniefall. Ein Kind, das scheinbar mit sich und der Welt zufrieden ist. Er ist neugierig. Beobachtet die anderen. Wenn er einen ansieht lächelt er. Ein Kind, das völlig in sich ruht.

Nonverbale Kommunikation

Ich erlebe Kinder, die nonverbal miteinander kommunizieren. Erlebe Strategien von Kindern, die andere Kinder daran hindern möchten mitzuspielen. Ein Junge wehrt dies mit seinem ganzen Körper ab, in dem er sich schützend vor die Spielsachen stellt und versuchd das andere Kind daran zu hindern, diesen zu nahe zu kommen. Wie ein Basketballspieler der vor dem Tor steht und versucht den Gegner daran zu hindern, den Ball in den Korb zu werfen.

Aufmerksamkeit und gemeinsames Verständnis

Ich erlebe, wie Pädagogen mit ihrer Aufmerksamkeit bei den Kindern sind. Ich erlebe Pädagogen, die ihre pädagogischen Handlungen mit den Eltern, absprechen. Ich erlebe, wie sie sich untereinander absprechen. Ich erlebe, wie sie sich rausziehen, ihre Beobachtungen von Kindern notieren und trotzdem da sind. Ich erlebe Kinder, die die beobachtende Pädagogin in Ruhe lassen. Ich erlebe Kinder, die sie ansprechen, sie ihnen antwortet und trotzdem merke ich, dass Klarheit und gemeinsames Verständnis darüber besteht, dass hier gerade etwas wichtiges getan wird.

Entspannt

Nach 2,5 Stunden gehe ich nach Hause. Entspannt. Gelassen. Freue mich an meinen Beobachtungen. Bin für diesen Vormittag, für die Zeit, für das „Ich durfte dabei sein“, für die Gesichter der Kinder, ihr Wirken und das Wirken der Pädagogen dankbar. Dankbar dafür, dass ich diesen Job machen darf. Dankbar für diese Kinderinsel.

Allgemein |

12.10.2020 – Igelei

Frau Mohnblume bloggt 12. Oktober 2020 |
Kaputt jemacht oder wie aus einer Tasse ein Becher wird, der er nicht sein möchte

Sonntag: MonAmour ist vor mir wach und aufgestanden. Ich hörte das Klappern des Geschirrs. Leises Fluchen.
Kennen Sie das Geräusch, wenn ein Stück Keramik über den Boden rollt? Dieses Geräusch hörte ich kurz nach dem Fluchen. Das wird dann wohl meine Kaffeetasse gewesen sein.
Ich bleibe noch ein wenig liegen und lasse ihn hantieren.
Irgendwann kommt er ins Zimmer, öffnet die Jalousien, merkt, dass ich wach bin und meint: „Ich habe deine Tasse umgeformt, sie ist jetzt ein Becher.“ MonAmour, immer das Positive sehende. Trotzdem versucht er wenig später Kaffeetasse und Henkel wieder miteinander zu vereinen. Der Sekundenkleber jedoch findet die Idee, nach monatelangen nicht beachtens in der Schublade, nicht gut und verweigert die Mitarbeit.

Ich nehme es gelassen, trotz Lieblingstasse, jetzt Becher, und brühe Kaffee auf. Der Becher quittiert es mit einem leisen „Pling“ und schon zeigen sich erste Tröpfchen an der Tasse. Die Tasse hat damit beschlossen, dass sie ohne Henkel nicht mehr für den Morgenkaffee zuständig sein möchte. Wird sie halt ein Blumentopf. Der kleine Rosmarin braucht noch ein Zuhause.

MonAmour hat gerade mein volles Mitgefühl

In die Inbox von MonAmour wird eine Mail gespült, die ihn sehr verärgert. Mit tut er sehr leid. Denn er muss gerade mitansehen, wie Menschen seine Arbeit von 10 Jahren innerhalb von 10 Monaten mit ihrem Allerwertesten einreißen.

Winter

Es ist echt kalt geworden. MonAmour hatten noch einen kleinen Ausflug gemacht. Ich weiß jetzt wieder, was mich an der derzeitigen Winterjacke letztes Jahr schon störte. Die Ärmel halten keine Wärme oder anders meine Arme sind ständig kalt in der Jacke. Deshalb ziehe ich noch am Abend eine meiner ältesten Daunenjacken aus dem Schrank für den nächsten Tag.

Montag – erster Arbeitstag

Normalerweise stehe ich an Schreibstubentagen gegen 6 Uhr auf, um mich zwischen 6:30 und 6:45 Uhr Richtung Schreibstube zu bewegen. Da ich jedoch einen Termin in einer Kinderinsel zum Zugugcken ausgemacht habe, beschließe ich den ersten Arbeitstag später zu beginnen. Der Wecker steht auf 6.45 Uhr. Ich führe noch ein paar zähe Verhandlungen mit ihm und stehe dann doch gegen 7:15 Uhr auf. Eine Stunde später verlasse ich das Haus. Wiederum eine Stunde später stehe ich pünktlich vor der Kinderinsel und bitte um Einlass. Auf dem Weg dorthin wurde mir dann wieder bewusst, warum ich normalerweise um 6:30 Uhr aufbreche: Wenig Berufsverkehr. Ich hatte heute das Vergnügen mal wieder den Berufsverkehr der Metropolregion zu genießen. Das braucht ehrlich gesagt kein Mensch. Dummerweise beginnen die nächste Tage alle so um die Zeit, weil ich die nächsten Tage Vormittags von Kinderinsel zu Kinderinsel hüpfe. Immer in der Hoffnung, mich nirgendwo anzustecken und als Superspreader den Virus weiterzutragen. Die aktuellen Fallzahlen bereiten mir echte Sorge.

Sorge bereitete mir auch der erste Tag in der Schreibstube. Der Vormittag war sehr angenehm in der Kinderinsel. Selbst einen Parkplatz fand ich sofort. Auf dem Weg zur Schreibstube merke ich wie ich die Ankunft durch herumeiern und den Überlegungen, ob ich den kurzen oder langen Weg nehme, hinauszögere. Entschließe mich trotz Baustelle für den kurzen Weg. Dieser Berufsverkehr scheint irgendwie auch um 11:30 Uhr noch zu funktionieren. Langer Weg hätte bedeutet wieder ein wenig im Stau zu stehen. Mobiles Arbeiten kann so entspannt sein.

In der Schreibstube sind sie noch mit der wöchentlichen Videokonferenz beschäftigt. Für mich bedeutet dies, ich kann in aller Ruhe an meinen Schreibtisch gehen, Kaffee holen und darf einfach ankommen, ohne mich lange mit Höflichkeiten aufhalten zu müssen. Ich fühle in mich hinein, versuche heraus zu bekommen wie es mir geht. Es geht. Der Vormittag hat mir wieder mal gezeigt, ich könnte immer noch als Erzieherin arbeiten. Wir müssten jetzt nicht verhungern.
Der Tag an sich verläuft angenehm, ich plausche vor dem Heimgehen noch mit der Kollegin und lasse mich auf den neuesten Stand bringen. Mit der Chefin plausche ich auch noch.

Auf dem Heimweg

Ich fahre zu einem Tierfutterhändler. Das Igelfutter ist aus. Ich erstehe dort die letzten drei Igelmenüs. Nehme noch eine Tüte Vogelfutter mit und ein Keramikschälchen für den Igel. Bisher hatte ich ein flaches Plastikschälchen genommen. Aber ersten Plastik, zweitens Sauberkeit. Der Igel scheint auch Treppen zu steigen. Denn er hat sich auf der Terrasse verewigt. Vielleicht will er mir auch einfach nur sagen, dass er gerne unterm Dach vespern möchte. Falls es regnet.

Morgen wartet ein neuer Arbeitstag auf mich, in einer weiteren Kinderinsel.

Tagebuchbloggen |

10.10.2020 – Schönes Datum

Frau Mohnblume bloggt 11. Oktober 2020 |

In die analogen Inbox wurde mir eine weitere Fachzeitschrift gelegt. In der Fachzeitschrift natürlich auch Werbeprospekte von Firmen. Eine Firma wirbt mit dem Slogan: „Wir kochen wie daheim.“ Ob das jetzt ein guter Werbeslogan ist, ich weiß ja nicht. Wenn ich da an manch Hausmannsfraukost denke…

Kindern auf der Spur

Ich lese einen Artikel zum Thema „20 Jahre Early Excellence in Deutschland“ von Sabine Hebenstreit-Müller. Auf ihrer Website finde ich verschiedene Angebote und Begleitartikel dazu. Im Artikel „Kindern auf der Spur“ finde ich diese Aussage:

„Eine gute pädagogische Praxis des Umgangs mit Kindern setzt eine Beobachtungskultur voraus, die nur gelingt, wenn pädagogisch handelnde Erwachsene nicht von vornherein wissen, was für Kinder gut ist, sondern bereit sind, von den Kindern selbst zu lernen, wie man sie untertstützt und ihre eigenen Kräfte herausfordern kann.“
Bina Elisabeth Mohn

Ein schöner Satz. Etwas für die Zitatesammlung.

Haushaltskram

Die Wohnung braucht das Staubsaugen und die Wäsche im Wäschekorb will gebügelt werden. Während ich die Wäsche wegbügle, schaue ich mir eine Vorlesung von Frau Hebenstreit an. Wieder was gelernt, wieder ein paar Ideen bekommen.

Immobilien

In die digitale Inbox spült es mir Immobilienangebote. Unglaublich, was für Preise teilweise für Häuser verlangt werden. 2.2 Mio. für ein Haus. Irgendwie finde ich diese Immobilienpreise schon abartig. Also mal ehrlich, davon kann man relativ gut leben bis man in die Kiste steigt. Das erinnert mich jetzt an einen Buchtitel. Das Buch habe ich unter anderem wegen dem Titel gekauft: „Wenn das Spiel zu Ende ist, landet alles wieder in der Kiste.“

Tagesende

Herr Mohnblume und ich haben unterschiedliche Essensgelüste. Wir machen einen Ausflug zum Einkaufstempel. Den Weg verbinden wir mit einem Spaziergang. Für mich gibt es Pasta mit Steinpilzen, Herr Mohnblume nimmt eine Pizza.

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